-
Schutzeinrichtung mit vom Leitungswiderstand abhängiger Verzögerungszeit
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzeinrichtung, deren Verzögerungszeit vom
Leitungswiderstand bei der Fehlerstelle" d. h. von der Fehlerentfernung,
abhängig ist. Gemäß der Erfindung spricht bei einem Fehler innerhalb einer bestimmten
Entfernung unverzögert eine Röhrenschaltung an; welche eine der Fehlerentfernung
entsprechende, von der Stärke des Anodenstromes der Röhrenschaltung aber unabhängige
Verzögerung der Schalterauslösung zur Wirkung bringt.
-
Es sind bereits Röhrenschaltungen für vom Leitungswiderstand-abhängige
Selektivschutzeinrichtungen bekannt. Bei der einen Art dieser bekannten Schaltungen
ist das Ansprechen der Schutzeinrichtung von dem je nach der Fehlerlage verschieden-
-großen Anodenstrom einer Röhrenschaltung abhängig, welche durch Strom und Spannung
derart beeinflußt wird, daß die Stärke des Anodenstromes vom Verhältnis zwischen
Strom und Spannung abhängig ist, wobei ein im Anodenkreis liegendes Relais die Schalterauslösung
steuert. Bei dieser -Schutzeinrichtung bildet die Röhrenschaltung das Meßsystem,
welches die Größe des Leitungswiderstandes feststellt. Die mit:einer Röhrenanordnung
zu - erzielende- - hohe Meßgenauigkeit wird jedoch für die Schutzeinrichtung nicht
ausgenutzt, weil die Betätigung der Schalterauslösevorrichtung vom Ansprechen eines
elektromagnetischen Relais abhängig ist, das durch den in dieser Stärke von der
Fehlerentfernung abhängigen Anodenstrom der Röhrenschaltung gespeist wird. Nicht
die Ansprechgenauigkeit der Röhrenschaltung, sondern die Ansprechgenauigkeit :des
elektromagnetischen Relais im Anodenkreis der Röhrenschaltung bestimmt dabei die
Ansprechgenauigkeit der Schutzeinrichtung.
-
Eine andere bekannte Röhrenschaltung soll eine- vom Leitungswiderstand
abhängige Zeitverzögerung ergeben.- Die Zeitverzögerung wird aber durch eine Eigenschaft
der Röhrenschaltung erzielt., -. Die Röhrenschaltung spricht also bei einem Fehler
innerhalb- des Schutzbereiches der .Schutzeinrichtung nicht unverzögert, sondern
verzögert an, wobei das Maß der Verzögerung von. der Größe des Leit-ungswiderstandesabhängig
ist. Hierbei-ergibt sichder Nachteil, daß ÄnderungendesLeitungswiderstandes, die
in der Zeit zwischen @derEntstehung des Fehlers und dem Ansprechen der Auslösevorrichtung
des Leitungsschalters eintreten,. Einfluß. auf die Verzögerungszeit bis zur -Schalterauslösung
haben:: Wenn beispielsweise. bei einem Fehler innerhalb, einer
gewissen
Entfernung der Leitungswiderstand zunächst einen kleineren Wert besitzt, dem eine
entsprechend kleine Verzögerungszeit zu,, geordnet ist, wird diese Verzögerung;`
, t nicht eingehalten, wenn der Leitungsv stand noch vor Ablauf dieser Zeit T@@@"höheren
Wert angenommen hat. Die Ve"'° zögerungszeit der Schutzeinrichtung ist in einem
solchen Falle weder dem kleinsten vorhandenen Widerstandswert noch dem größten sich
ergebenden Widerstandswert eindeutig zugeordnet, sondern es ergibt sich eine zwischen
diesen liegende Verzögerungszeit. Dies kommt dadurch zustande, daß bei der bekannten
Anordnung die Verzögerungszeit durch die Aufiadung eines Kondensators oder durch
die Anlaufzeit eines gesonanzkreises bestimmt wird, wodurch die Verzögerungszeit
dieser Einrichtung außerdem auch nicht allein von Schwankungen des Leitungswiderstandes,
sondern auch von vorübergehenden Schwankungen allein des Stromes abhängig ist, während
gleichzeitig vorübergehende Schwankungen der Spannungsänderung keinen Einfluß auf
die eintretende Verzögerungszeit ausüben. Aus diesem Grunde ist die Gesamtverzögerungszeit
nicht einmal eindeutig dem Leitungswiderstand und den etwaigen Leitungswiderstandsänderüngen
während des Bestehens des Fehlers zugeordnet: Bei einer Schutzeinrichtung gemäß
der Erfindung dagegen spricht die Röhrenschaltung, wenn der Fehler innerhalb einer
bestimmten Entfernung entstanden ist, d. h. wenn der Leitungswiderstand den Ansprechwert
der Schutzeinrichtung erreicht, uriverzögert an, auch wenn dieser Ansprechwert nur
ganz vorübergehend erreicht wurde. Die Tatsache des Ansprechens der Röhrenschaltung
bestimmt dann für sich allein die Zeitverzögerung bis zur tatsächlichen Schalterauslösung.
Diese Zeitverzögerung ist unabhängig von der Stärke des Anodenstromes der Röhrenschaltung:
Dadurch werden die Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden, die darin bestehen,
däß entweder die Auslösung des Leitungsschalters von der Stärke des Anodenstromes
abhängig ist, indem die Schalterauslösung nur erfolgt, wenn die Anodenstromstärke
den Ansprechwert eines elektromagnetischen Relais erreicht oder die darin bestehen,
daß ein Anodenstrom zur Betätigung der Schalterauslöseeinrichtung erst zustande
kommt, wenn ein elektrischer Energiespeicher in Abhängigkeit von der Stärke des
Leitungsstromes einen gewissen Energieinhalt aufgenommen hat: Dadurch ist nämlich
bei der bekannten Anordnung nicht der Augenblicks= evert oder der Effektivwert des
Stromes, sondern ein Zeitintegralwert des Stromes für die entstehende Verzögerungszeit
maßgebend. Die Schutzeinrichtung nach der Erfindung ergibt darüber hinaus eine große
Schnelligkeit in der Feststellung; ob der Fehler innerhalb >einer gewissen Entfernung
liegt oder nicht.
-
Dadurch wird die Fehlerentfernungsmessung =xaktisch gänzlich unabhängig
von der ver-,'eanderlichen Größe-des Lichtbogenwiderstandes.
-
Gleichzeitig wird dadurch die Genauigkeit der Fehlerentfernungsbestimmunggesteigert;
denn es ist bekannt, däß Widerstandszeitrelais, soweit sie nicht ausschließlich
auf der Messung der Blindkomponente des Widerstandes beruhen, je nach der Länge
des Lichtbogens die Fehlerentfernung im kleineren oder stärkeren Ausmaß falsch messen.
-
Gegenüber mechanischen Relais zur uriverzögerten Feststellung der
Fehlerentfernung weist eine Anordnung nach der Erfindung den Vorzug größerer Empfindlichkeit
und größerer Meßgenauigkeit auf. Hinzu tritt eine größere Unabhängigkeit von der
Höhe der Beträge des Stromes und der Spannung der Leitung. Bei mechanischen Systemen
muß-das Relaissystem; was seine eigene mechanische Festigkeit und die Tragfähigkeit
seiner Lager angeht, für die größtmöglichen Wertepaare von Strom und Spannung ausgelegt
sein, welche in einem Fehlerfall vorkommen. Das Fehlen der mechanischen beweglichen
Teile führt ferner auch noch zu dem Vorteil, daß Kontaktschwierigkeiten gänzlich
in Fortfall kommen. Prellungen mechanischer Kontakte tragen eine unerwünschte und
vor allem eine nicht genau vorher bestimmbare Zeitverzögerung in die Schutzeinrichtung
hinein, so daß man infolgedessen die Staffelzeiten hintereinanderliegender Schutzrelais
mit Rücksicht auf diese Unsicherheit bei Verwendung mechanischer Relais größer wählen
muß als bei Anwendung der Erfindung. Die größere Empfindlichkeit einer Anordnung
nach der Erfindung gegenüber Einrichtungen mit mechanischen Relais oder solchen
Einrichtungen, deren Empfindlichkeit durch die Empfindlichkeit eines Relais mit
mechanischer Kontaktgabe bestimmt ist, wirkt sieh vor allem dann sehr günstig aus,
wenn ein Fehler in der Nähe des Endes des Schutzbereiches des Relais entstanden
ist, so daß also. mit Hilfe einer Anordnung nach der Erfindung die Grenze eines
Schutzbereiches mit größerer Genauigkeit angegeben werden kann als bei Anwendung
von Relais mit mechanischer Kontaktgabe.
-
Damit die Elektronenröhrenschaltung nicht durch das Verhältnis zweier
Momentänwerte beeinflußt wird, wird das Relais gemäß der weiteren Erfindung entsprechend
der Differenz zwischen dem Betrag des Leitungsstromes und der Leitungsspannung erregt.
Zu diesem Zweck können Strom und Spannung gleichgerichtet und zusätzliche Mittel
zur Unterdrückung der
Oberwellen angewendet werden. Obwohl diese
Mittel eine gewisse Verzögerung des Ansprechens der Relaiseinrichtung mit sich bringen,
arbeitet eine Röhrenschaltung dennoch erheblich schneller als das schnellste Relais
mit mechanischer Kontaktgabe.
-
Auch bedeutet die geringe Verzögerung im Ansprechen der Relais, welche
durch - die Mittel zur Beseitigung der Pulsationen der gleichgerichteten Größe angewendet
werden, insofern einen Vorteil, als einmalige Strom-oder Spannungsstöße auf diese
Weise nicht zu einem unerwünschten Ansprechen der Schutzeinrichtung führen. Für
.die Erfindung eignen sich beispielsweise gittergesteuerte Glimmröhren mit einer
kalten Kathode von relativ großer Fläche, etwa in Zylinderform mit einer verhältnismäßig
dazu kleinflächigen Anode, die beispielsweise als ein Drahtstück innerhalb des Zylinders
angeordnet ist. Es kommen zweckmäßig Röhren mit Neongas bei einem Druck in der Größenordnung
von etwas mehr als 1/1" Atmosphärendruck zur Anwendung.
-
Die Erfindung ist an Hand der Figuren näher erläutert.
-
Fig. i erläutert die Erfindung für den Anwendungsfall bei einer Wechselstromübertragungsleitung
i, die von einer Sammelschiene 2 aus gespeist wird. Zwischen Sammelschiene 2 und
I:eitung i liegt ein Stromunterbrecher 3, der durch eine Auslösespule 4 geöffnet
werden kann.
-
Von der zu schützenden Leitung i werden Strom und Spannung über einen
Stromwandler 5 und einen Spannungswandler 6 entnommen. Der Sekundärstrom des Stromwandlers
fließt über einen Widerstand 7, zu welchem eine Gleichrichterbrücke 8 parallel liegt.
Hierfür können Kupferoxydgleichrichter oder auch andere Gleichrichter verwendet
werden. Die Spannung am Widerstand 7 ändert sich mit der Stärke des Leitungsstromes
und dementsprechend auch die Stärke des aus der Gleichrichterbrücke 8 entnommenen
Stromes, welcher durch Zwischenschaltung eines Filters 2 geglättet wird. In entsprechender
Weise wird auch die Relaisspannung über eine Gleichrichterbrücke i i in eine Gleichspannung
verwandelt, die durch Anwendung eines Filters 12 ebenfalls geglättet wird. Die auf
solche Weise gewonnenen Gleichspannungen werden über zwei Widerstände 13 und 14
geleitet, und zwar in entgegengesetzter Richtung, so daß der Gesamtspannungsabfall
in beiden Widerständen der Differenz der beiden Gleichströme proportional ist. Die
Widerstände sind nun derart bemessen, daß die Differenzspannung gerade in dem Falle
gleich Null wird, wenn das Verhältnis zwischen Strom und Spannung einem Fehler am
Ende des Relaisschutzbereiches entspricht.
-
Durch diese Differenzspannung wird nun eine Elektronenröhrenschaltung
gesteuert. Die Richtung dieser Differenzspannung ist nämlich davon abhängig, ob
der Kurzschluß innerhalb oder außerhalb des Schutzbereiches des Relais enstandeh
ist. Die Röhre 15 wird gezündet, wenn der Spannungsabfall am Widerstand 13,
welcher mit der Stromstärke proportional ansteigt, den Spannungsabfall am Widerstand
14, der von der Leitungsspannung beeinflußt wird, überwiegt.
-
Das Entladungsrohr 15 besitzt eine Anode 16, eine Kathode 17 und eine
Zünd- oder Steuerelektrode 18. Als Anodenspannungsquelle dient die Batterie.i9,
welche zugleich auch zur Speisung der Auslösespule 4 vorgesehen ist. Der Pluspol
dieser Batterie i9 ist mit der Anode 16 des Rohres 15 verbunden, und die negative
Klemme der Batterie ist über einen Hilfskontakt 2i des Ölschalters 3 und ein Hilfsrelais
24 mit der Kathode 17 des Rohres 15 verbunden. Gleichzeitig ist mit der Kathode
17 das eine Ende des Widerstandes 14 verbunden, während das äußere Ende des Widerstandes
13 mit dem negativen Pol einer Gittervorspannungsbatterie 29 verbunden ist. Die
positive Klemme dieser Batterie wird über einen Relaiskontakt 30 mit dem
Gitter 18 des Entladungsrohres 15 verbunden. Wenn das Rohr 15 gezündet wird, nimmt
die Anodenspannung ungefähr den Wert von 18o Volt an, welcher von der Stärke des
durchgehenden Stromes praktisch unabhängig ist. Da die Anodenspannung in dem Rohr
15 von der Batterie i9 geliefert wird, also stets denselben Wert besitzt, wird das
Entladungsgefäß 15 bei einem ganz bestimmten Grenzwert des Potentials des Gitters
18 gezündet. Wenn einmal der Stromdurchgang eingesetzt hat, bleibt er unabhängig
von der Gitterspannung bestehen, wobei sich die Stromstärke im wesentlichen nur
nach dem Widerstand des äußeren Stromkreises richtet. Eine kurzzeitige Unterbrechung
des Stromes dient zu einem Erlöschen der Lampe, so daß danach mit Hilfe des Gitters
die Röhre von neuem gezündet werden kann.
-
Die Zündung des Entladungsgefäßes 15 hängt davon ab, ob die vom Strom
hervorgerufene Spannung im Widerstand 13 über die im Widerstand 14 liegende
der Netzspannung proportionale Gleichspannung überwiegt. Wie schon weiter oben erwähnt
wurde, sind die Widerstände 13 und 14 mit Rücksicht auf die Übersetzungsverhältnisse
der Wandler 5 und 6 so gewählt, daß ein Zünden des Entladungsgefäßes 15 nur möglich
ist, wenn der Fehler innerhalb einer bestimmten
Entfernung vom Relaisort
entstanden ist. Im Normalfall überwiegt die am Widerstand 14 liegende Spannung,
welche die Potentialdifferenz zwischen Zündelekträne 13 und Kathode "i 7
in solchem Sinne beeinflußt, daß eine Zündung des Rohres 15 nicht eintritt.
-
Sobald im Entladungsrohr 15 der Stromdurchgang einsetzt; wird durch
den Anodenstrom das Hilfsrelais z4 - erregt, sä daß es seinen Anker anzieht. Durch
den Kontakt 33 wird hierbei zunächst das Rohr i5 kurzgeschlossen; so däß sein Strom
verschwindet. Über den Kontakt 33 fließt dann ein Haltestrom für das Relais 24.
Gleichzeitig wird ein Kontakt 34 geschlossen, wodurch die Auslösespule 4 Strom erhält,
so daß der Leitungsschalter 3 geöffnet wird. Durch die Öffnung des Leitungsschalters
wird auch sein Hilfskontakt 21 geöffnet, so daß Relais 24 seinen Haltestromkreis
verliert und infolgedessen wieder abfällt.
-
Bei Impedanzschützeinrichtungen werden meist mehrere Schutzrelais
angewendet mit verschieden großem Schutzbereich. Das Relais mit dem kleinsten Schutzbereich
arbeitet unverzögert, - das Relais mit dem größeren Schutzbereich arbeitet nach
einer gewissen Verzögerungszeit. Im Ausführungsbeispiel in Fig. i ist erfindungsgemäß
die Schutzeinrichtung mit dem größeren Schutzbereich mit einem sofort ansprechenden
Ionenrohr ausgestattet. Es ist dies das Glimmrohr 35, welches in seinem Aufbau und
in seiner Wirkungsweise dem Glimmrohr 15 entspricht. Es besitzt eine Kathode 37,
eine Anode 36 und eine Zündelektrode 38. Die Zündelektrode 38 liegt am positiven
Pol der bereits erwähnten Gitterbatterie 29, die Kathode 37 ist über einen Strombegrenzungswiderstand
41 mit einem Anzapfpünkt des Widerstandes 14 verbunden. Infolgedessen spricht das
Rohr 35 auch bei Fehlern an, die in der Entfernung größer sind als die weiteste
Fehlerentfernung, die das Rohr 15 zum Ansprechen bringen kann. Zweckmäßig.
ist die Anzapfstelle am Widerstand 14 einstellbar, um die Relaiseinstellung bequem
ändern zu können. -Im Anodenkreis des Rohres 35 liegt ferner ein Kontakt 43, mit
dessen Hilfe die Abschaltung des Rohres möglich ist, um- nach der Zündung den Stromdurchgang
wieder zum Erlöschen zu bringen. Die Anode 36 ist mit dem positiven Pol der Batterie
i9 verbunden. Die Kathode ist über den Kontakt 4.3 und einen Vorwiderstand 4.4.
an den negativen Pol dieser Batterie angeschlossen.
-
Wenn das Entladungsgefäß 35 anspricht, besteht ein Anodenstrom über
den Widerstand 411., in .welchem ein entsprechender Spannungsabfall besteht. Dieser
Spannungsabfall wird benutzt, um eine kleine Kapazität -45 aufzuladen unter Vorschaitung
eines Widerstandes 46, so daß die Kapazität eine mit der Zeit wachsende Ladung erhält.
Die Geschwindigkeit, mit der die Ladung ansteigt, hängt von der Größe -des Widerstandes
46 und von der Größe der vom Widerstand 44 abgegriffenen Teilspannung ab. Der Widerstand
46 kann deshalb zweckmäßigerweise mit verschiedenen Punkten des Widerstandes 44
wahlweise verbunden werden.
-
Die positive Elektrode des Kondensators 45 liegt an .der Steuerelektrode
49 eines dritten Glimmrohres 51, während die negative Klemme des Kondensators 45
an dem Minuspol der Batterie i9 liegt. Das Glimmrohr 51
ist mit seiner Anode
mit dem positiven Pol dieser Batterie z9 verbunden. Die Kathode des Rohres
5 1 ist über den Hilfskontakt 2i des Ölschalters 3, den Vorwiderstan.d 23
und die Spule des Hilfsrelais 24. mit der Minusklemme der Batterie ig verbünden.
-
Sobald- das Entladungsgefäß 51 anspricht, was nach Ablauf der
Zeit erfolgt, die notwendig ist, um dem Kondensator 45 eine bestimmte Ladung zu
erteilen, wird die Spule des Hilfsrelais 24 erregt und durch dieses einerseits mittels
des Kontaktes 33 das Entladungsgefäß 51 kurzgeschlossen und mittels des Kontaktes
34 die Auslösespule 4 eingeschaltet. Der Kondensator 45, der Wider- . stand 46 und
die Anzapfüng auf den Widerstand 44 werden zweckmäßig- so gewählt, daß die Verzögerung
bis zum* Ansprechen des Entladungsgefäßes 51 etwa 8 bis io Perioden des Betriebswechselstromes
der Leitung i , beträgt.
-
Die bereits erwähnten Relaiskontakte 30 und 43 werden durch ein Relais
55 mit einer Erregerspule 56 und einen Selbsthaltekontakt 57 gesteuert. Dieses Relais
gehört zu einem Energierichtungsrelais 58. Wenn die Relaisspüle 56 stromlos ist,
dann sind die Kontakte 30 und 43 geöffnet. Solange können dann die Entladungsgefäße
15 und 35 nicht gezündet werden.
-
Normalerweise müssen die Kontakte 30 und 43 offen sein, c. h. die
Relaisspule 56
muß normalerweise stromlos sein; solange daher der Strom aus
der Leitung in die Station fließt, hält ein hochempfindliclies und schnell arbeitendes
Richtungsrelais 58 ein Kontaktpaar 52 geschlossen. Damit nicht unerwünschterweise
das Wattmeter ein Kontaktpaar 63 schließt, durch welches die Spule 56 des Relais
55 eingeschaltet wird; ist noch eine zusätzliche Richtkraft vorgesehen, welche durch
eine von der Spannung abhängige Spüle 64. ausgeübt wird. Durch diese zusätzliche
Richtkraft wird verhindert, daß das Richtungsrelais 58 seine Kontakte 63 schließt,
sofern nicht die Leitungsspannung unter ein gewisses,
für einen
Leitungsfehler charakteristisches Maß gesunken und gleichzeitig der Fehlerstrom
aus der Station in den Leitungsabschnitt hineinfließt. Das vom Richtungsrelais 58
gesteuerte Hilfsrelais 56 schließt, wenn es erregt ist, drei Kontaktpaare 57, 30
und 43. Das Kontaktpaar 57 schließt so einen Haltestromkreis für sich, so daß es
nach einer einmaligen Einschaltung erregt bleibt bis zu dem Augenblick, in dem das
Richtungsrelais in die Normallage zurückkehrt und die Spule 56 durch die Kontakte
62 kurzschließt. Ferner ist im Richtungsrelais-noch eine zusätzliche Richtkraft
67 in Form einer Zugfeder angeordnet, welche bewirkt, daß das Energierichtungsrelais
schnellstens in die Ruhelage zurückgeht, sobald der Leitungsschalter 3 die Leitung
i abschaltet. Dadurch wird der Anodenstromkreis des zweiten Ionenrelais 35 in den
Kontakten 43 unterbrochen.
-
Fig.2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
ist, um die Welligkeit der gleichgerichteten Netzspannung zu vermindern, eine Aufteilung
dieser Spannung in zwei Teilspannungen angewendet. Das Filter 12 der Fig. i kommt
dafür in Fortfall. Um die Spannung in zwei Kontakte aufzuteilen, sind ein OhmscherWiderstand7i
und ein induktiver Widerstand 72 in Reihe geschaltet und werden in ihrer Gesamtheit
von der Sekundärspannung des Spannungswandlers 6 gespeist. Jede der beiden Teilspannungen,
d. h. also die Spannung in der Induktivität 72 und die Spannung am Widerstand
71 werden über je eine Gleichrichteranordnung 74 und 75 gleichgerichtet und
speisen in Parallelschaltung einen Ohmschen Widerstand 74, dessen Strom der Leitungsspannung
auf diese Weise proportional ist. Mit dem von der Spannung gespeisten Widerstand
14 liegt, wie in Fig. i, ein von einem gleichgerichteten Strom durchflossener Widerstand
13 in Reihe. Im Strompfad ist kein Filter angewendet.
-
Parallel zur Sekundärwicklung des Stromwandlers 5 liegt aber eine
Impedanz 77, 78 von der gleichen Zusammensetzung wie der Leitungswiderstand. Die
Wirkung dieses Nebenschlusses ist bekanntlich die, daß über die Leitung i verlaufende
Schaltstromstöße die Relaisvorrichtung nicht beeinflussen. Um die gewünschte Wirkung
zu erzielen, muß die Zeitkonstante des Strompfades im Relais klein sein gegenüber
der Zeitkonstante der Nebenschlußimpedanz 77, 78. Aus diesem Grunde ist ein Ohmscher
Widerstand 7 von hinreichender Größe vorgesehen. Selbstverständlich kann der Nebenschluß
77, 78 auch bei der Anordnung in Fig. i angewendet werden, und umgekehrt kann das
Filter 9 auch im Strompfad der Anordnung von Fig. 2 mit Nutzen verwendet
werden. Die Impedanz 77, 78 kommt aber bei der Anordnung in Fig.2, welche also ohne
Filter arbeitet, besser zur Wirkung als bei Vorhandensein eines Filters. Der Nebenschluß
77, 78 empfiehlt sich in a11 den Fällen besonders, in welchen die Ansprechgeschwindigkeit
geringer als eine Periode der Netzfrequenz sein soll.
-
Die Anordnung in Fig. 2 unterscheidet sich von der in Fig. i dargestellten
durch die Verwendung eines Spannungsteilers Sii, an welchem die Spannung der Batterie
ig liegt und an welchem eine geeignete Gittervorspannung für das Gitter 3,&
der Röhre 35 über eine Anzapfung 32 eingestellt werden kann. Die gleiche Anordnung
kann auch benutzt werden, um die Vorspannung des Gitters 18 der Röhre 15 mit Hilfe
des Spannungsteilers wählbar zu machen, weil beide .Röhren mit derselben Anodenbatterie
arbeiten. Zum Gitterkreis der Röhre 51 ist der sich langsam aufladende Kondensator
87 parallel geschaltet, zwischen welchem und dem Gitter der Röhre 51 ein
Schutzwiderstand 48 liegt. Der Widerstand 44, welcher normalerweise durch den Kontakt
43 des Relais 55, 56 abgeschaltet ist, ist kleiner als ein Potentiometerwiderstand
85, so daß die mit dem Gitter der Röhre 51 verbundene Elektrode des Gitterkondensators
87 normalerweise negativ geladen ist.
-
Wenn die Entladungsröhre 35 für die größere Fehlerentfernung zündet,
fließt ihr Anodenstrom über den Widerstand 44, wodurch das Potential des Anschlußpunktes
47 nach der positiven Seite hin verlegt wird. Dadurch wird zugleich die negative
Vorspannung des Anschlusses 84 der Röhre 51 vermindert, und es beginnt eine Umladung
des Kondensators 87 in dem Sinne, daß das Gitter der Röhre 51 ein mit. der Zeit
anwachsendes positives Potential erhält, ähnlich wie dies in Fig. i erläutert wurde.