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Teigteil- und -wirkmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine Weiterbildung
einer Teigteil- und -wirkmaschine mit einem waagerecht angeordneten, unter einem
Auspreßmundstück absatzweise fortschaltbaren, die Teil- und Wirkkammern als radiale
nach unten durchgehende Schlitze aufweisenden Drehtisch, einer die Teil- und Wirkkammerschlitze
nach unten abschließenden kreisenden Wirkplatte und in den Teil- und Wirkkammerschlitzen
verschiebbaren klotzförmigen Teilkammerkolben, die so gesteuert werden, daß die
Teilkammern in der Wirkzone einen größeren Rauminhalt haben als im Bereich des Teigauspreßmundstückes,
sowie auf der Oberseite des Drehtisches mit den oben offenen Teilkammern zusammenwirkenden,
nicht an der Drehbewegung des Tisches teilnehmenden heb-und senkbaren Widerlagerplatten
nach Patent 644 445. Bei dieser eine schnelle Loslösung der Teigstücke von den Teilkammerwänden
und damit auch eine sichere Kugelbildung erstrebenden Maschine findet die Mehlung
der abgeteilten Teigstücke durch Einblasen von Mehlstaub in die jeweils unter dem
Auspreßmundstück fortgeschaltete, durch Rückzug des Teilkammerkolbens vergrößerte
Teil- und Wirkkammer statt. Erfindungsgemäß soll _ nun das schnelle Ablösen und
Umformen des rohen Teigstückes dadurch weiter begünstigt werden, daß das an der
erwähnten Stelle über dem Drehtisch befindliche Ausblasemundstück der Mehlbestäubungsvorrichtung
als dem Grundriß der Teil- und Wirkkammer angepaßter Rohrstempel ausgebildet sein
soll, der mit den Widerlagerplatten gehoben und gesenkt wird. Durch die Ausbildung
des Ausblasemundstückes der Mehlbestäubungsvorrichtung als Rohrstempel, der sich
während des Stillstandes des Drehtisches in die Teilkammer einschiebt, wird ein
großer bisher teigberührter
Teil der Kammerflächen vom Teig befreit
und so die Voraussetzung für das nachfolgende Ablösen des Teigstückes von den Teilkammerwänden
verbessert, was insbesondere für die Verarbeitung weicher Teige von Bedeutung ist.
Gleichzeitig wird dadurch, daß das Teigstück in dem Rohrstempel eine Kuppe bildet,
die der Mehlbestäubung ausgesetzte Oberfläche des Teigstückes erheblich vergrößert.
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Um ein Austreten von Mehlstaub in den Arbeitsraum zu verhindern, ist
es zweckmäßig, den Schaft des das Ausblasemundstück der Mehlbestäubungsvorrichtung
bildenden Rohrstempels mit einer in dessen Bewegungsrichtung federnd zusammenschiebbaren
Hülle zu umgeben, die sich spätestens bei Beginn der absatzweisen Mehlstaubförderung,
die zweckmäßigerweise nicht vor Eindringen des Stempels in die Teil- oder Wirkkammer
einsetzt, mit ihrem unteren Rand auf den Drehtisch aufsetzt.
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Eine gleichmäßige Verteilung des Mehlstaubes in dem Rohrstempelhohlraum
und somit auch auf dem Teigstück wird dadurch ermöglicht, daß man den Mehlzuführungskanal
der Mehlbestäubungsvorrichtung gegebenenfalls mit zwei oder mehr Verteilungskanälen
derart in den Rohrstempelhohlraum einmünden läßt, daß in diesem eine kreisende Luftbewegung
hervorgebracht wird.
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Die durch den Entlüftungskanal des Rohrstempelhohlraumes entweichende
geringe Mehlmenge kann dadurch nutzbringend Verwendung finden, daß man den Entlüftungskanal
mit einem an anderer Stelle der Wirkzone über dem Drehtisch angeordneten Ausblasemundstückverbindet.
Auf diese Weise ist es möglich, den Wirkling während des Wirkvorganges oder gegen
Ende desselben noch mit einem leichten Mehlhauch zu überziehen und dadurch den Wirkvorgang
günstig zu beeinflussen.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Es stellen dar: Abb. i den Drehtisch und die Mehlbestäubungsvorrichtung teils im
Schnitt und teils in Ansicht, Abb.2 die Mehlbestäubungsvorrichtung im senkrechten
Zylinderschnitt durch die Mehlzuführungskanäle, Abb. 3 einen Schnitt nach Linie
A-B (Abb. 2) von unten gesehen.
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Wie im Hauptpatent ist der drehbare Teilkammerträger als waagerecht
angeordneter, mit zahlreichen die Teil- und Wirkkammern bildenden radialen nach
unten durchgehenden Schlitzen 2 versehener Drehtisch 3 ausgebildet, während die
in den Teilkammerschlitzen 2 befindlichen klotzförmigen Teilkammerkolben i bei der
absatzweisen Drehung des Tisches durch eine feststehende Kurvenscheibe im Bereich
des Teigauspreßmundstückes gesteuert werden und die Teilkammerschlitze nach unten
durch eine dauernd in ihrer Ebene kreisend bewegte Wirkplatte q., die lediglich
eine Entleerungsöffnung frei läßt, abgeschlossen sind (Abb. i).
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In der Abb. i links ist die gerade unter dem Teigauspreßmundstück
fortgeschaltete, wieder zum Stillstand gekommene und durch radiale Einwärtsbewegung
des Kolbens i im Grundriß vergrößerte Teilkammer im Schnitt dargestellt. Erfindungsgemäß
ist das üblicherweise an dieser Steile über dem- Drehtisch 3 angeordnete Ausblasemundstück
der Mehlbestäubungsvorrichtung als Rohrstempel 5 ausgebildet, dessen Ouerschnitt
dem Grundriß der Kammer 2 in dieser Stellung genau angepaßt ist. Der Stempelhohlraum
ist durch in dem Stempelschaft befindliche Kanäle 6, 7 mit am oberen Ende des Stempelschaftes
angeordneten, zum Anschluß von Schlauchleitungen 8, g geeigneten Stutzen verbunden.
Der Stempelschaft ist an einem Träger io befestigt, der beispielsweise von einer
dauernd umlaufenden Nockenscheibe aus mittels eines Gestänges derart heb- und senkbar
ist, daß der Rohrstempel s die Fortschaltung des Drehtisches nicht behindert, also
nur während des Stillstandes des Drehtisches in die Teilkammer eindringt (Abb. i
und 2). Ferner ist der Stempelschaft dicht unterhalb des Trägers io mit einer Hülle
ii umgeben (hier beispielsweise als ziehharmonikaförmig zusammenschiebbarer Balg
dargestellt). Dieser Balg ist mit einem oberen Ring an einem Tellerstück des Stempelschaftes
befestigt und mit einem unteren Ring auf dem Schaft des Rohrstempels verschiebbar
geführt und gegen Verdrehung gesichert (Abb. 2), so daß er beim Aufsetzen seines
unteren Randes auf den Drehtisch einen dicht abschließenden Hohlraum rings um den
in die Teilkammer eindringenden Stempel bildet. Der Träger io kann einen Teil des
die hier nicht dargestellten tragenden Halters bilden.
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Die Zuführung des Mehles zu dem Rohrstempel bzw. zu dem Teigstück
erfolgt von einem Vorratsbehälter 12 aus. Dieser Behälter 12 ist mit einem Blasebalg
13 versehen, der die zur Förderung des Mehlstaubes notwendige Druckluft erzeugt.
Durch zweckentsprechende Regeleinrichtungen ist es möglich, bei jedem Hub des Blasebalges
stets die gleiche einstellbare Mehlmenge auszustoßen. In diesem Zusammenhange sei
bemerkt, daß es an sich auch bei Bäckereimaschinen nichts Neues bedeutet, Blasebälge
zu Bestäubungszwecken zu verwenden. Der Blasebalg 13 wird von einer dauernd umlaufenden
Kurvenscheibe 14. über einen bei 15 drehbar gelagerten Z-förmigen, unter der Wirkung
einer Feder 17 stehenden Hebel16 und ein von diesem beeinflußtes Gestänge angetrieben,
in welches eine gleichzeitig
die Mehldosierungseinrichtung betätigende
Welle 18 eingeschlossen ist (Abb. i). Die Kurvenscheibe 14 ist so geformt, daß der
Blasebalg 13 während des Hochganges des Rohrstempels 5 auseinandergezogen wird und
kurz, ehe der Rohrstempel in die Teilkammer eintritt, durch die Wirkung der Feder
17 wieder zusammengezogen wird. Auf diese Weise wird die eingestellte Mehlmenge
durch die Schlauchleitung 8 und den Kanal 6 in den Rohrstempelhohlraum ausgestoßen
und auf das durch den sich weiter absenkenden Stempel 5 an den Rändern in der aus
den Abb. i und 2 ersichtlichen Weise heruntergezogene und teilweise von den Teilkammerwänden
abgelöste Teigstück gebracht. Die überschüssige Luft entweicht durch den Kanal 7
und die Schlauchleitung g.
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Wie aus den Abb. a und 3 ersichtlich, ist der Mehlzuführungskanal
gegabelt und endigt mit zwei Verteilungskanälen am Umfang des zylindrischen Stempelhohlraumes,
wobei die Ausblaseöffnungen 6' so gerichtet sind, daß in dem Stempelhohlraum eine
kreisende Luftbewegung hervorgebracht wird, die bewirkt, daß der Mehlstaub in dem
Stempelhohlraum gleichmäßig verteilt wird.
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Die durch den Entlüftungskanal ? mitgerissene Mehlmenge kann in einem
Filter gesammelt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, diese Mehlmenge anderweitig
zu verwerten, indem man sie einem an anderer Stelle der Wirkzone angeordneten Ausblasemundstück
ig durch die Schlauchleitung g zuführt. Das Ausblasemundstück ig kann mit dem Stempels
heb- und senkbar angeordnet und wie dieser mit einer vor Staubbelästigung schützenden,
sich auf der Oberseite des Drehtisches 3 abstützenden und zusammenschiebbaren, vorzugsweise
gleich oder ähnlich einer als Ziehharmonikabalg ausgebildeten Hülle 2o umgeben sein.
Der von dem Hohlraum des Rohrstempels 5 nach dem Ausblasemundstück ig übertretende
Luftstrom kann mit einer bis in den Entlüftungskana17 hineinreichenden Schraube
2i nach Belieben gedrosselt werden.