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Umlaufende Torffiltermaschine. Den Gegenstand der Erfindung bildet
eine Maschine, mit deren Hilfe ein mit erheblichere Wasserzusatz durchgearbeiteter
Torfbrei in mehreren Arbeitsstufen von einem Teile seines Wassergehaltes befreit
und in Formstücke umgebildet wird, die an ihrer Oberfläche eine größere Dichte erhalten
als in ihren Innern.
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Zur Erreichung des angestrebten Zweckes wird eine zweckmäßig in wagerechter
Riehittng
umlaufende Platte verwendet, in die eine Anzahl, z. B.
zwölf, zylindrisch oder prisrnatisch ausgebildeter Filterkörper eingesetzt ist,
wodurch man Filterkammern erhält, in die je ein mit der Platte umlaufender Kolben
von unten her unter möglichst vollkommener Abdichatng eingepreßt werden kann, während
der Torfbrei von oben her durch je eine mittels eines Ventiles abschließbare, ebenfalls
mit der Platte umlaufende Kammer unter Druck zugeführt wird.
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Die Maschine arbeitet in der Weise, daß bei geöffnetem Ventil der
Zuführungskamtner der Torfbrei unter Druck in die Filterkammer gelangt, wobei sich
sofort eine Filterhaut bildet und ein Teil des Wassers durch die Filterkörper nach
außen gelangt. Die Filterkammer ist dabei von dem noch in der tiefsten Stellung
befindlichen Kolben nach unten vollständig abgeschlossen. Hierauf wandert der Tisch
einen Schritt weiter, worauf bei abgesperrtem Zuflußventil der Kolben, der zweckmäßig
an seiner Oberfläche ebenfalls mit einer Filtereinrichtung versehen ist, etwas angehoben
wird und das inzwischen gebildete Formstück weiter entwässert und die Oberfläche
allseitig weiter verdichtet. Der Kolben ist zweckmäßig hohl ausgebildet, damit auch
durch diesen Wasser abfließen kann. Bei der nächsten Arbeitsstufe wird der Kolben
weitet angehoben und bewirkt eine weitere Entwässerung und stärkere Verdichtung
der Oberfläche, bis schließlich bei der darauffolgenden Arbeitsstufe die Einführungskammer
für den Torf frei von der Platte abgehoben und der Kolben bis zum oberen Rand der
Platte angehoben wird, so daß das gebildete Formstück oberhalb der Platte frei dasteht,
um bei der nächsten Arbeitsstufe entweder von Hand oder durch geeignete Abnahmevorrichtungen
nach außen entfernt zu werden. Beim nächsten Arbeitsgang wird die Zuführungskammer
auf die Platte wieder selbsttätig abdichtend aufgepreßt, Und der Kolben gelangt
wieder in seine Ursprungslage zurück, worauf sich der Arbeitsgang wiederholt.
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Die einzelnen Lagen des Kolbens in verschiedener Höhenstellung werden
durch besondere Fangvorrichtungen, die zweckmäßig verstellbar sind, festgehalten,
so daß die Kolben ihre einmal eingenommene Lage während des Arbeitsganges nicht
verlassen können, und im übrigen ist die Maschine so gebaut, daß überall für die
erforderliche Abdichtung der voneinander entfernbaren Organe gesorgt wird.
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Die Erfindung sei an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es bedeutet:
Abb. i eine Vorderansicht der Maschine, Abb.2 eine Seitenansicht derselben, teilweise
im Schnitt, Abb. 3 einen Grundriß der Maschine und Abb. :I einen Grundriß der Antriebsvorrichtung
für die schrittweise Fortschaltung der Arbeitsorgane sowie Abb. 5 einen senkrechten
Schnitt durch den zur Verwendung kommenden Filterkörper nebst Zuführungskammer in
vergrößertem .Nilaßstabe.
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In der Grundplatte io ist eine Welle ii gelagert, an der eine Tischplatte
12 befestigt ist. Die Welle mit der Tischplatte wird von einer Kraftduelle aus schrittweise,
wie dies in Abb.4 angedeutet ist, durch ein Schaltwerk in Drehung gesetzt. In die
Platte 12 ist eine Anzahl Filtereinrichtungen eingelassen, von denen bei der dargestellten
Ausführungsform zwölf Stück angenommen sind, die für sechs Arbeitsstufen in der
später näher geschilderten Weise immer paarweise betätigt werden. Jede Filtereinrichtung
besteht im dargestellten Falle aus einer zylindrischen Kammer, deren Wände durch
Filterstäbe oder Lamellen besonderer Bauart gebildet werden. Der Abschluß jeder
Filterkammer wird nach unten durch einen senkrecht auf und ab beweglichen hohlen
Kolben 1.4 (Abb. 2 und 5) bewirkt, dessen Kopf 14" ebenfalls aus Filterstiiben zusammengesetzt
ist. Der obere Abschluß der Filterkammer 13a (Abb. 5) wird durch eine mit dem Drehtisch
gemeinsam umlaufende Zuführungskammer 15 bewirkt, die mittels eines Bajonettverschlusses
15a, der @ihnlich wie ein Geschützverschluß wirkt, im erforderlichen Zeitpunkt auf
die Filterkammer abdichtend aufgepreßt ist. Der untere Teil der Zuführungskammer
ist durch ein Ventil 16 abschließbar, welches mit seiner Stange 16a unter der Einwirkung
einer Feder 16b steht, die (las Bestreben hat, das Ventil 16 zu schließen. Die Zuführungskammer
15 umschließt in ihrem oberen Teil einen Kolben 1;, der mit der Ventilstange 16,
fest verbunden ist und sich unter Überwindung der Feder 16b bei der Drehung der
Platte 12 an der gegebenen Stelle nach abwärts bewegen läßt und dann den Zufluß
des Torfbreies aus dem Kanal 1 durch Kanal i g in die Zuführungskammer 15 freigibt,
so daß bei geöffnetem Ventil 16 der Torfbrei auch in die Filterkammer
13, gelangen kann.
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Die Zuführungskammern 15 sind durch Arme 2o mit der Welle i i und
der Platte 12 verbunden, so daß sich die Zufuhr- und Filterkauitner n gemeinsam
mit der Welle und der Platte fortbewegen. Die Zufuhr des Torfbreies zur Maschine
erfolgt unter Druck durch (las Rohr 21 (Abb. i und 2), welches durch einen sich
mit der Platte 12 und der Welle i i drehenden Verteilungskopf 22 und die sich an
(fiesen Kopf anschließenden Schlauchleitungen 23 mit dem Kanal is (Abb. 5) verbunden
ist. Da die Platte 12 bei ihrer Drehung an den verschiedenen
`Stellen
auch verschieden starken Belastungen unterworfen wird, läuft mit der N@'elle ii
noch eine Platte 2:I (Abb. i und 2) uin, die mit Hilfe von fest mit der Grundplatte
-i o verbundenen Ständern 25 gegen Rollen 26 .der letzteren bei ihrer Drehung anliegt
und dadurch den umlaufenden Organen eine sichere Führung unter Entlastung der Welle
i i bietet, so daß man die letztere nicht übermäßig stark zu wählen braucht. An
.der Einfüllstelle der Maschine ist noch ein Ständer 27 an der Grundplatte io befestigt,
der einen Kopf Zia (Abb. i) mit keilförmiger Auflaufbahn besitzt, unter der die
Rollen 28 (Abb. 1,:2 und 5) bei der Drehung der Platte 12 und Welle i i entlang
laufen, wodurch der Kolben 17 nebst Ventilstange 16" und Ventil 16 (Abb. 5) unter
CTberwindung der Feder 16b nach abwärts gedrückt werden. An dieser Stelle erfolgt
dann ein Füllen der Filterkammer 13a mit dem Törfbrei. Bei dem unter Druck erfolgenden
Einströmen des Torfbreies in die Filterkammer bildet sich auf der Filterfläche eine
Filterhaut, die bei anhaltendem Druck allmählich nach innen anwächst und das Wasser
durch die Filtereinrichtung nach außen treten läßt. Nachdem der Torfbrei in der
Filterkammer die erste Entwässerung erfahren hat, rückt die Platte 12 mit den damit
verbundenen Teilen zur nächsten Arbeitsstelle. Da die Rolle 28 (Abb. i) von der
schrägen Bahn 27,
inzwischen abgelaufen ist, hat sich das Ventil i6 inzwischen
geschlossen, und gleichzeitig wurde die Torfzufuhr bei 17 (Abb. 5) abgesperrt.
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In der zweiten Lage der Platte 12 wird der Kolben 14 etwas nach aufwärts
bewegt, und zwar erfolgt dies vom Exzenter 2g der MaschinenhauPtwelle 30 (Abb. 2)
unter Vermittlung eines um Zapfen 32 ausschwingbaren Hebels 31 aus, an dem ein Gelenk
33 mit darüber angeordneter gradlinig geführter Stoßstange 34. angebracht ist. Die
Stoßstange 34 wird zweckmäßig in einer Buchse der Grundplatte geführt und trägt
einen verstellbaren Kopf 34, tun die Hubhöhe des Kolbens 14 regeln zu können.
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Zur Vermeidung von Bruchgefahr ist die Drehachse 32 für den Hebel
31 nicht starr angeordnet, sondern sitzt an einer Stange 35, die unter der Einwirkung
einer Feder oder eines Puffers 36 steht, so daß beim Auftreten von übermäßigen Widerständen
die Lager- e 32 nachgeben kann. Die Hebel und ach' E1zelitereinrichtung
31 und 2g wiederholt sich bei der dritten Arbeitsstellung, nur daß in dieseln Falle
der Kolben 14. um einen größeren Betrar nach aufwärts bewegt wird: Ist der Kolben
14. in die zweite Arbeitsstellung gehoben, dann wird er durch eine ausschwingbare
Sperrklinke 37 (Abb. 2), die als Fangvorrichtung dient; in der eingenommenen Lage
festgehalten und wandert in dieser gehobenen Lage zur Arbeitsstelle 3.
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In dieser dritten Arbeitsstellung wird der Kolben, nachdem er weiter
nach aufwärts bewegt ist, durch einen höheren Zahn derselben Sperrklinke in dieser
neuen Lage wieder festgehalten.
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Durch diese zweimalige Hebung des Kolbens 14 wird ein wiederholtes
Zusammenpressen und dadurch bedingt eine weitere Entwässerung des in der Filterkammer
gebildeten Torfformstückes erzielt. Durch die Filterwirkung bedingt werden die allseitigen
Oberflächen des gebildeten Torfformstückes stärker als das Innere derselben verdichtet,
so daß das Formstück im Innern einen größeren Feuchtigkeitsgehalt aufweist als an
der Oberfläche, was erstrebt wird, da es für die weitere Behandlung der Formstücke
wesentlich ist. Sobald die Filterkammer ihre vierte Stellung einnimmt, wird ebenfalls
von der Hauptwelle 3o aus (Abb. 2) unter Vermittlung eines uni Achse 38 ausschwingbaren
zweiarmigen Hebels 39 eine Stoßstange 40 nach aufwärts geschoben und drückt
dabei den Kolben 14 so weit nach oben, daß das entwässerte Formstück mit seiner
unteren Fläche mit der Oberfläche der Platte 12 bündig zu stehen kommt, « öbei der
Kolben durch eine zweite Sperrklinke :I1 (Abb. 2) in seiner gehobenen Lage festgehalten
wird. Gleichzeitig wird der Bajonettverschluß 15ä (Abb. 5) gelöst und die Zuführkämmer
15 von der Filterkammer abgehoben. Die Kammer 15 wird um einen so großen Betrag
von der Platte 12 abgehoben, daß das Torfformstück unter der Kammer 15 bequem fortgenommen
werden kann.
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In der fünften Arbeitsstellung der Platte 12 wird- das Torfformstückentweder
von Hand oder durch besondere maschinelle Einrichtungen entfernt.
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In der sechsten Arbeitsstellung der Platte 12 wird durch einen zweiarmigen
Hebel d.2 eine Stoßstange 43 :mit Kopf 44 (Abb. 2) gehoben, der durch eine N as@-
45 die Sperrklinken 41 und 37 auslöst, so da13 der Kolben 1q. in seine Anfangsstellung
niederfallen kann. Der Kolben fällt dabei auf einen Kolbenfänger 46, der einstellbar
ist, so daß man die Anfangslage des Kolbens je nach Erfordernis und den dadurch
bedingten Füllungsraum nach Bedarf verändern kann. Gleichzeitig mit dem Niedergehen
des Kolbens wird auch die Zuführungskammer 15 -wieder gesenkt und durch den Bajonettverschluß
15" mit der Filterkamnrer abdichtend verbunden, so daß bei der nächsten Stellung
der Platte 12 mit ihren Arbeitsorganen sich der gesamte Arbeitsvorgang wiederholen
kann.
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Zweckmäßig «-erden immer gleichzeitig
zwei nebeneinanderliegende
Filterkammern derselben Arbeitsweise unterworfen, wie dies aus dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ersichtlich ist, so daß man bei einem Umlauf der Platte, 1:2
zwölf Formstücke erhält. Man kann naturgemäß aber auch eine größere Anzahl Filterkammern
der gleichzeitigen Bearbeitung in der Maschine unterwerfen.
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Falls erwünscht, kann ,die Zufuhrkammer 15 bereits als Vorentwässerungskammer
wirken, sofern man die Wandungen als Filter ausbildet.
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Ohne von dem Wesen der Erfindung abzu weichen, könnten natürlich mannigfache
Änderungen vorgesehen werden. So könnte man z. B. die Kolben statt von unten nach
oben, von oben nach unten arbeiten lassen, wobei dann. die Zufuhr statt von oben
von, unten erfolgt.