-
Ununterbrochen arbeitendes Preßfilter Die Erfindung bezieht sich auf
ein ununterbrochen arbeitendes Preßfilter mit einer Anzahl in einem kreisenden Ringrahmen
radial angeordneter Preßzylinder, deren Kolben mittels einer feststehenden Kurvenbahn
bewegt werden.
-
Bei einem. bekannten Preßfilter dieser Bauart sind die Zylinder stehend
in einem um eine senkrechte Achse sich drehenden Ringrahmen angeordnet. Die Kolben
sind in senkrechter Richtung auf und ab beweglich und werden, da sie an der Bewegung
des Ringrahmens nicht teilnehmen, vollständig. aus den Zylindern herausgehoben,
um das Zuführen der Trübe und das Entfernen des Filterkuchens aus dem Zylinderraum
zu ermöglichen. Ferner sind die Zylinderböden in den Zylindern verschiebbar, um
den Filterkuchen nach beendigtem Preßvorgang aus dem Zylinderraum heraus in den
Bereich eitles Abstreitcrs zu heben.
-
Bei einem anderen Preßfilter sind die Zylinder radial in einem um
eine waagerechte Achse sich drehenden Ringrahmen angeordnet und mit aufklappbaren
Böden zum Abführen des Filterkuchens, der unter dem Einfluß der Schwerkraft aus
dem geöffneten Zylinder herausfallen soll, versehen.
-
Diese Preßfilter weisen, weil ihre Zylinderböden verschiebbar oder
herausklappbar sind, eine erhebliche anzahl von Gelenken, Führungen. Steuerteilen
und Abdichtflächen auf, die eine Quelle dauernder Störungen sind und hohe Herstellungs-
und Unterhaltungskosten der Presse verursachen. Zudem weist keines der erwähnten
Preßfilter Mittel zum Reinigen der Filterfläche während des Betriebes auf, so daß
sie für eine ganze Anzahl schwer filtrierbarer Trüben gar nicht geeignet sind.
-
Bei Seiherpressen zum Auspressen von 01-saaten hat man auch vorgeschlagen,
während des Preßvorganges Unterdruck anzuwenden.
-
Diese Presse weist aber keine Einrichtungen zum Beschicken mit Preßgut
und zum selbsttätigen Entfernen des Filterkuchens auf. so dall ein selbsttätiger
Betrieb mit ihr nicht durchführbar ist. Bei Zahnradpressen zum Herstellen von Torfbriketten
wird Dampfdruck zum Auswerfen der Brikette aus den Preßformen angewandt. Solche
Pressen sind aber zum Entwässern feinkörniger Trüben ungeeignet, weil die aus Zahnlücke
und Zahn bestehenden Preßräume wegen des erforderlichten Zahnspiels nicht hinreichend
abgedichtet werden können. Es ist auch ein liegendes Preßfilter bekanntgeworden.
dessen Zylinderwandung Zufuhrschlitze für die Trübe aufweist. Bei diesem geschieht
jedoch das Entfernen des Filterkuchens nicht selbsttätig.
-
Zudem muß zu diesem Zweck der Zylinderboden gelöst und herumgeiclappt
werden.
-
Auch mit diesem Preßfilter ist ein selbsttätiger Betrieb nicht denkbar.
-
Ferner ist ein Preßfilter mit radial liegend angeordneten Zylindern
bekanntgeworden, jedoch handelt es sich hierbei um ein kolbenloses Preßfilter mit
ortsfesten Zylindern, welches die Trübe nur so weit entwässern kann, daß der Rückstand
noch flüssig ist und durch Ltollrleitungell gepreßt werden kann.
-
Schließlich ist noch ein stehendes Einzylinderpreßfilter bekanntgworden,
bei dem die Trübe durch eine Öffnung im Zylindermantel zugeführt und aussehliel3lich
durch Kolbendruck entwässert wird. Der Filterkuchen wird durch Abheben des Zylinders
von dem ortsfesten Zylinderboden aus ersterem entfernt und mittels eines zwischen
dem ortsfesten Zylinderboden und dem beweglichen Zylinder hindurchgeführten, gleichzeitig
als Förderband dienenden Filtertuches fortgeführt. Bei dieser Presse wird die Entwässerung
nicht durch Unterdruck in den Filtraträumen unterstützt. Es sind auch kcine Mittel
vorgesehen, um den manchmal backenden Filterkuchen mit Sicherheit vom Kolbenboden
zu lösen, so daß die Gefahr besteht, all der Filterkuchen wieder mitgenommen wird
und Betriebsstörungen verursacht.
-
Diese Mängel der bekannten Preßfilter werden erfindungsgemäß dadurch
beseitigt, daß die Kolben- und Zylinderfiltraträume der einzelnen Preßzylinder an
ein gemeinsames Zentralsteuerventil zum selbsttätigen Verteilen von Unter- und Überdruck
derart angeschlossen werden, daß während des Preßz-organges die Kolbenfiltraträume
und die Zylinderfiltraträume unter Unterdruck gesetzt rverden, hierauf der entstandene
Filterkuchen nach Ankunft des Kolbens in seiner inneren Totlage durch Überdruck
im Zylinderfiltratraum vom Zylinderboden losgelöst, durch im Kolbenfiltratraum aufrechterhaltenen
Unterdruck am Kolbenboden festgehalten und von dem rücklaufenden Kolben bis zur
Auswurfstelle mitgenommen wird, worauf der Kuchen dort durch Überdruck im Kolbenfiltratraum
vom Kolbenboden losgelöst wird.
-
In weiterer Fortentwicklung der Erfindung werden die Zylinder und
Kolben der Einzelfilter liegend in dem in waagerechter Ebene kreisenden Ringrahmen
angeordnet. Ferner werden an den offenen Enden der Zylinder oben und unten in der
Zylinderwand Schlitze vorgesehen, von denen der obere zum Zuführen der Trübe, tier
untere zum Abführen des Filterkuchens dient. Bei der neuen Fifterpresse kommen einseitig
geschlossene Zylinder zur Verwendung. Es fallen also alle Einrichtungen, die zum
Bewegen des Zylinderbodens dienen, sowie Abdichtungen des Zylinderbodens gegenüber
dem Zylindermantel fort.
-
Die Verwendung von Überdruck in den Filtraträumen bewirkt ein dauerndes
selbsttätiges Reinigen des filters während des Be triebes.
-
Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes,
und zwar Abb. 1 einen senkrechten Schnitt durch das l'reßfilter nach der Linie A-B
in Abb. 2.
-
Abb. 2 einen Grundriß, teilweise im Schnitt, Abb. 3 einen Preßzylinder
in der Füllstellung im Schnitt nach Linie C-D in Abb. 2, Abb. 4 eine Seitenansicht
in Pfeilrichtung E nach Abb. 2 und die Abb. 5 und 6 Schnitte durch das feststehende
Steuergehäuse q nach den Linien FG, H-J in Abb. 1 in vergrößertem Maßstabe.
-
Der ringförmige, waagerechte Rahmen a, der auf Rollen b gelagert
ist untl mittels des Zahnkranzes c und des-Ritzels d gedreht wird, trägt auf seiner
Unterseite- einen beispielsweise gußeisernen Ring e, in welchem die einzelnen Zylinder
f radial liegend angeordnet sind. Jeder Zylinderboden ist mit einem Filtratraum
g versehen, der nach dem Zylinderinneren hin durch ein Siebblech lt und einen Filterstein
i abgedeckt ist. Der Boden des Kolbens k ist mit einer spiralförmigen Eindrehung
l versehen, welche den Filtratraum im Kolben darstellt. Dieser ist ebenfalls durch
ein Siebblech h und einen Filterstein i abgedeckt. Die Filtraträume g sind durch
Rohre m mit dem oberen Steuerkopf n eines Zentralsteuergehäuses q verbunden. Ebenso
sind die Kolbenfiltraträume l durch zum Teil biegsame Rohre o mit dem unteren Steuerkopfp
verbunden. Die Steuerköpfe n und q drehen sich mit gleicher Geschwindigkeit wie
der Ringrahmen a. Zwischen ihnen befindet sich das feststehende Steuergehäuse q,
das in der Mitte durch eine Scheidewand r abgeteilt ist. In dem Steuergehäuse sind
je zwölf Steuerkammern s, t angeordnet, denen ebensoviel Einzelkammern u, v in den
umlaufenden Steuerköpfen gegenüberstehen. Die Kammern s, t sind, wie weiter unten
im einzelnen erläutert ist, mit der Saugleitung w und der Druckleitung x verbunden.
In den Zylinderwänden befinden sich in der Nähe des offenen Zylinderendes Füllschlitze
y, die durch trichterförmige Einfüllschurren z mit der Oberkante a1 des ringrahmens
a in Verbindung stehen. An gecigneter Stelle I (Abb. 2) ist eine Einfüllschurre
a2 (Abb. 3) angebracht, welche die Trübe den einzelnen Zylindern zuleitet. Die Abb.
3, welche den Preßkolben in der Füllstellung I zeigt, läßt erkennen, daß der Kolben
hierbei die Öffnung y freigibt, so daß die Trübe durch die Schurre a2 in das Innere
des Preßzylinders fließen kann. Wenn der Ringrahmen a sich weiterdreht, so hört
ddie Füllung mit Trübe auf, und der Kolben k bewegt sich in den Preßzylinder hinein
bis zu der Stellung X (Abb. 2). Während dieser Zeit sind die Leitungen a, m und
damit die Kolben- und Zylinderfiltraträume l, g ständig unter Unterdruck. In der
Stellung X hat der Kolben seine innere Totlage erreicht, und der Zylinderfiltratraum
g wird nun mittels der Leitung m mit Druckluft, beaufschlagt, während
der
Kolbenfiltratraum l durch die Leitung o auch weiterhin mit Unterdruck betrieben
wird. Sobald nun der Kolben sich nach außen bewegt, zieht er mit l-{ilte des Unterdruckes
den Filterkuchen, der sich durch Beaufschlagung des Zylinderfilratraumes g mit Druckluft
von diesem gelöst hat, mit sich fort bis zur äußeren Totpunktstellung XII (Abb.
1 und 2). In dieser Stellung erhält der Kolbenfiltratraum durch das Zentralsteuerventil
Druckluft. Der Filterkuchen 1)1 löst sich vom Kolben und fällt durch den Schlitz
ci aus dem Zylinder heraus auf eine nicht dargestellte Fördereinrichtung.
-
Beim Übergang in die Stellung I geht der Kolben wieder etwas nach
innen und erreicht alsdann die in Abb. 3 gezeichnete Füllstellung.
-
Die Umdrehungszahl der Preßzylinder richtet sich nach der Beschaffenheit
der zu filtrierenden Trübe, d. h. bei schwer filtrierbarem Gut dreht sich die Vorrichtung
langsamer als bei leichter zu entwässerndem.
-
Man hat es in der Hand, die Dicke des Rückstandskuchens dadurch zu
regeln, daß man dem Rohgut mebr oder weniger Flüssigkeit zugibt. Hierzu kann beispielsweise
Filtrat genommen werden. 1 n dem Ausführungsbeispiel sind zwölf zylinder gewählt
worden.
-
Man kann aber je nach den Erfordernissen des Betriebes die Zahl größer
oder kleiner halten. ohne daß an dem Wesen der Erfindung etwas geändert wird. Ebenso
kann man die Bervegullg der Kolben so einrichten, daß der Ring e feststeht und die
Kurvenbahn c1 und die Füllschurre a2 sich drehen.
-
PANTENTANSPRÜCHE: 1. Ununterbrochen, arbeitendes Preßfilter mit einer
Anzahl in einem kreisenden Ringrahmen radial angeordneter Preßzylinder, deren Kolben
mittels einer feststehenden Kurvenbahn bewegt werden. gekennzeichnet durch die Verwendung
eines Zentralsteuerventils (@, q und p) zum selbsttätigen Verteilen des Unter- und
Überdrucks auf die Kolben-und Zylinderfiltraträume (l, g) der Einzelfilter (f),
derart, daß während des Preßvorganges die kolbenfiltraträume (l) und die Zylinderfiltraträume
(g) unter Unterdruck gesetzt werden, hierauf der entstandene Filterkuchen nach Ankunft
des Kolbens (k) in seine innere Totlage durch Überdruck im Zylinderfiltratraum vom
Zylinderboden losgelöst, durch im Kolbenfiltratraum aufrechterhaltenen Unterdruck
am Kolbenboden festgehalten ttlld von dem rücklaufenden Kolben liis zur Auswurfstelle
mitgenommen wird, worauf der Kuchen dort durch Überdruck im Kolbenfiltratraum vom
Kolbenboden losgelöst wird.