DE722121C

DE722121C - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von molkearmer Kaesemasse aus dickgelegter Milch

Info

Publication number: DE722121C
Application number: DEK153778D
Authority: DE
Inventors: Bruno Kebschull
Original assignee: BRUNO KEBSCHULL
Current assignee: BRUNO KEBSCHULL
Priority date: 1939-03-12
Filing date: 1939-03-12
Publication date: 1942-07-01

Description

Zur Förderung der Gewinnung von Käsemasse aus dickgelegter Milch ist bereits vorgeschlagen worden, die Molke aus der dickgelegten Milch dadurch zu entfernen, daß sie in flache, mit Filterboden versehene Schalen untergebracht und zur Begünstigung des Molkenabflusses erwärmt wird. Dieses Verfahren erscheint umständlich und kostspielig, weil das regelmäßige Füllen und Entleeren der Schalen von Hand zu geschehen hat und die Vielzahl der erforderlichen Schalen größeren Aufstellungsraum in Anspruch nimmt.

Mit Rücksicht auf den Mangel an Arbeitskräften und auch die besonders in größeren

ig Molkereibetrieben zu verarbeitenden beträchtlichen Massen an dickgelegter Milch ist es dagegen erwünscht, die Käsemasse in ununterbrochenem, wenig Arbeitskräfte erforderndem Betriebe zu gewinnen.

Das geschieht erfindungsgemäß in der Weise, daß die dickgelegte Milch einem umlaufenden endlosen Filter und Förderband in dünner Schicht übergeben, abfiltriert und weiter aus der auf dem Förderbande verbleibenden Käsemasse die restliche Molke «5 ausgepreßt wird. Hierbei kann die Arbeit des Abscheidens der Molken vollkommen selbsttätig geleistet werden, indem die dickgelegte Milch dem Filter- und Förderband aus einem darüber gelagerten Behälter mit einstellbarem Ausflußspalt zugeleitet und an der Stelle der Bewegungsumkehr des Bandes die Käsemasse in einen Sammelbehälter abgestürzt wird.

Auf der Zeichnung ist beispielsweise eine Vorrichtung dargestellt, die zur Ausführung des Verfahrens mit Vorteil verwendet werden kann.

Es zeigen Abb. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung mit Schnitt durch die Preßplatte, den Preßtisch und den Massebehälter, Abb. 2 einen Querschnitt von Abb. 1, Abb. 3 die Draufsicht des Antriebes von Abb. 1, Abb. 4 eine Einzeldarstellung des Schaltgetriebes zum taktmäßigen Vorwärtsbewegen des Förderbandes einer anderen Ausführungsform der Preßvorrichtung.

Die in den Behälter« eingeschüttete dick-

gelegte Milch wird durch den mittels Klappe b, Schieber o. dgl. verschließbaren Auslauf«' dem endlosen Förder- und Filterband übergeben, von dem es über den Preßtisch h weggeführt wird. Über dem Preßtisch h um die Achse/ schwenkbar die Preßplä gehalten, die taktmäßig auf- und abgeschw gen wird. Die nach der Preßplatte k hoch geführten Zugstangen m erhalten ihre Bewegung durch die Kurbelwelle n, die als Hauptantriebswelle zu denken ist. Mit der Kurbel ο der Kurbelwelle« steht eine Zahnstange/; in Verbindung, die mit dem auf der Wellen lose drehbaren Zahnrad r der Welle q ständig in Eingriff steht. Dieses Zahnrad/- trägt eine Schaltklinke s (Abb. 4), die mit dem Schaltrad t in der Weise zusammenwirkt, daß bei jedem Umlauf der Kurbel0 die Wellen um ein bestimmtes Maß gedreht und dementsprechend durch Vermittlung des Kettengetriebes u das Förderband g in Pfeilrichtung (Abb. 1) bewegt wird. Wie aus der Zeichnung erkennbar ist, vollzieht sich das Weiterbewegen des Förderbandes g immer dann, wenn die Preßplattek sich vom Preßtisch// abbewegt. In der gleichen "Taktfolge wird auch die Klappet mittels der Hubscheibe ν und der Stoßstange w geöffnet und mittels Gewichtes oder Feder geschlossen. Das Maß der Schaltbewegung des Förderbandes g wird vorteilhaft geringer gewählt, als der Preßtisch Ii lang ist, so daß die gleiche Masse tmehrmals dem Preßdruck ausgesetzt und so ein gründliches Absondern der Molken herbeigeführt wird. Das Lager für die Schwingachse/ der Preßplatte k ist verstellbar anzubringen. Am hinteren Ende des Förderbandes befindet sich ein Auffangtrichter/, durch den die vom Band abfallende Käsemasse einem Sammelgefäß zugeführt wird. In diesem Trichter / kann eine Stiftenwalze 2 zwischen den Spalten eines Rostes 3 umlaufen, so daß die in Form eines dünnen breiten Kuchens vom Band»· abfallende Käsemasse in kleine Stücke gebrochen wird. Unter dem Preßtisch //, der gleich der Preßplatte It für den Durchlaß der Molken durchbrochen ist, befindet sich eine Pfanne 4, die an geeigneter Stelle mit einem Auslauf zum Ableiten der Molken versehen ist. Auch auf der Oberfläche der Preßplatte k können seitlich geneigte Rinnen 5 zum seitlichen Ableiten der ausgepreßten Molken angebracht werden. Auf der Unterseite kann die Preßplatte k eine Stoffverkleidung erhalten.

An Stelle der taktmäßig auf und ab bewegten Preßplatte k kann auch ein über Rollen 11 geleitetes endloses Band 12 dienen, das geneigt zum Förderband g gerichtet ist ('Abb. 5). In diesem Falle kann die Preßarbeit im gleichförmigen Betrieb erfolgen.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Gewinnung von molkearm'er Käsemasse aus dickgelegter Milch, dadurch gekennzeichnet, daß die Molke aus der dickgelegten Milch während ihrer Förderung über einem umlaufenden endlosen Filter- und · Förderbande in dünner Schicht abfiltriert und aus der hiernach auf dem Band verbleibenden, nochmolkehaltigen Käsemasse ausgepreßt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse auf ihrem Wege durch die Presse einem in der Förderrichtung sich steigerndem Druck ausgesetzt wird.

3. Maschine zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb eines vom oberen Trum eines in einem Gestell waagerecht gelagerten Filter- und Förderbandes am Abgabeende des Bandes bedeckten durchlochten Preß.tisches (h), um eine Achse (/) schwenkbar, eine durchlochte Preßplatte (Ji) angeordnet sowie unterhalb des Preßtisches und des Filter- und Förderbandes am Gestell eine antreibbare Kurbelwelle (n) vorgesehen ist, die beim Betrieb über Stangen (m) die Preßplatte (Ji) abwechselnd anhebt und gegen den Preßtisch senkt sowie über eine an ihr angelenkte Zahnstange (p) und ein mit dieser kämmendes Zahnrad (r) und weiter über ein Klinkengetriebe (s, t) eine am Gestell unterhalb des Aufgabenendes des Filter- und Förderbandes gelagerte Welle (q) absatzweise bei jedem Anhub der Preßplatte bewegt, die wiederum einesteils bei ihrer Bewegung über einen Kettentrieb (u) das Filter- und Förderband absatzweise vorwärts bewegt und anderenteils mittels einer auf ihr angebrachten Hubscheibe (v) über ein Gestänge eine vor dem Auslauf («') eines oberhalb des Filter- und Förderbandes vorgesehenen Behälters (a) für dickgelegte Milch angebrachte gewichtsbelastete Verschlußklappe

(b) absatzweise öffnet.

4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der Preßplatte ein über Rollen (11) geleitetes umlaufendes Preßtuch (12) tritt, das geneigt zum Förderband (g) gelagert ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen