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Verfahren und Vorrichtungen zum Braten von Würsten Die bekannten Verfahren
zum Braten von Würsten auf festen oder auch beweglichen Rosten zeigen allgemein
den Übelstand, daß die Würste, ganz gleich, ob sie von Hand umgewendet werden müssen
oder mechanisch gewendet werden, ungleichmäßig gebraten werden. Das rührt daher,
daß die Brathitze nicht gleichmäßig ringsherum auf die Würste zur Einwirkung kommt.
Die Würste werden infolgedessen ungleichmäßig durchgebraten und zeigen außen Streifen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten
Nachteile der gebräuchlichen Bratmethoden zu beseitigen.
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Die Lösung der Aufgabe ist in überraschend zweckdienlicher Weise dadurch
geglückt, daß die zu bratenden Würste während des Bratvorganges um ihre eigene Achse
ununterbrochen gedreht werden.
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In wirtschaftlicher Beziehung wird durch das Verfahren der wesentliche
Vorteil erreicht, daß die Würste nicht in Fett gebraten zu werden brauchen. Die
fettlos im eigenen Saft gebratenen Würste lassen sich besser garschmoren als die
nach den bisherigen Methoden in Fett gebratenen Würste.
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Zur Ausführung des Verfahrens findet ein Bratrost Anwendung, der auf
der Zeichnung in zwei Ausführungsformen beispielsweise zur Darstellung gelangt ist.
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Abb. i zeigt einen einfachen Bratrost für Kleinbetriebe mit geringerer
Leistung. Der Bratrost ist dabei so eingerichtet, daß sich die Würste während des
Bratens ununterbrochen drehen, solange über einen Handantrieb die Drehbewegung veranlaßt
wird.
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Bei dieser Ausführung des Bratrostes müssen die Würste einzeln von
Hand auf den Rost aufgelegt und, nachdem sie fertig gebraten sind, wieder abgenommen
werden.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i besteht der Bratrost aus einem
tischähnlichen Unterbau a, auf
dem sich die fest eingebaute oder
herausnehmbare Feuerung b, nach dem Darstellungsbeispiel ein Kasten für Holzkohle,
befindet. Über der Feuerung b liegen die drehbaren Roststäbe c, an deren Ende je
ein Schneckenrad d sitzt. Die- sämtlichen Schneckenräder d werden gemeinsam und
übereinstimmend durch eine Schneckenwelle e angetrieben, die durch eine Handkurbel
f in Drehung versetzt werden kann.
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Abb. z zeigt in beispielsweiser Ausführung einen automatischen Bratrost
für große Dauerleistungen. Das kennzeichnende Erfindungsmerkmal dieser Ausführungsform
besteht darin, daß während des Bratens die Würste nicht nur ununterbrochen um ihre
eigene Achse gedreht werden, sondern auch über den vom Feuer bestrichenen Rost wandern.
Das wird dadurch erreicht, daß die rohen Würste in einen Einfüllbehälter gelegt
werden, aus dem sie, der Aufnahmefähigkeit des Rostes entsprechend gesteuert, auf
den Bratrost gelangen. Nach beendetem Bratprozeß erreichen die fertigen Würste einen
Aufnahmebehälter, in dem sie sich gleichmäßig ordnen. Die Bedienungsperson des Bratrostes
hat also nur für Füllung des Beschickungsbehälters und für Entnahme der gefüllten
Kästen sowie für Inganghaltung des Feuers zu sorgen, so daß sie mehrere Bratroste
zugleich bedienen kann.
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Das Ausführungsbeispiel des Bratrostes nach Abb. 2 zeigt einen tisch-
oder kastenförmigen Unterbau g, der am einen Ende durch zwei Rollen h gestützt wird,
so daß er leicht ortsbeweglich ist.
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Innerhalb des Unterbaues g ist ein Antriebsmotor i untergebracht,
der über ein Untersetzungsgetriebe k sowie einen endlosen Kettentrieb l bekannter
Art die Wanderbewegung des endlosen Roststabbandes m herbeiführt. Das endlose Roststabband
m setzt sich aus den Roststäben m zusammen, die massiv oder als Rohr ausgebildet
sein können.
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Damit die zu bratenden Würste beim Drehen der Roststäbe m zuverlässig
in Drehung versetzt werden, kann die Umfläche der Roststäbe gerauht oder gezackt
ausgebildet sein. Die Roststäbe m sind in Führungen o drehbar gelagert und an ihrem
einen Ende mit je einem Kettenrad p (Abb. 4) versehen. Die Kettenräder p greifen
mit ihrem Zahnkranz q zwischen Stifte r der Führungen o, so daß ein Zahnstangengetriebe
gebildet ist, das bei der Bewegung des Wanderrostes in Wirkung tritt. Die durch
die Führungen o und. die Stifte r gebildete Zahnstange kann auch durch eine Zahnkette
und Rollenkette ersetzt werden.
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Auf die während ihrer Wanderbewegung ununterbrochen in Drehung versetzten
Roststäbe n werden die zu bratenden Würste .s gelegt (Abb.3), so daß sie sich dauernd
gleichmäßig mitdrehen und unter Einwirkung des Holzkohlenfeuers t oder einer anderen
Hitzequelle gebraten werden.
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Damit die Würste nicht zwischen den einzelnen Rollen n deformiert
oder zerquetscht werden, ist jede Rolle durch eine raufenartig zur Wirkung kommende
Winkelschiene u dachartig abgedeckt. Als Auflage für die zu bratenden Würste kommt
infolge der Anordnung der Winkelschiene u zwischen den Roststäben n lediglich der
Teil der Umfläche der Roststäbe in Betracht, der eine aufwärts gerichtete Drehung
vollführt. Der raufenartig zur Geltung kommende Schenkel der Winkelschiene u ist
kammartig durchbrochen, um der Brathitze genügend Durchlaß zu geben. Die einzelnen
Roststäbe n sind durch Glieder v (Abb. 3) verbunden, so daß das Roststabband m eine
endlose Kette bildet.
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Bei Benutzung von Holzkohlenrosten t kann mit auswechselbaren Rostkästen
gearbeitet werden, so daß immer ein in voller Glut befindlicher Rostkasten eingeschoben
ist, während der ausgewechselte Rostkasten gereinigt, neu mit Kohle gefüllt und
auf Brathitze gebracht wird.
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Das Ausführungsbeispiel nach Abb.2 läßt einen Beschickungskasten w
erkennen, in den die rohen Würste geordnet hineingelegt werden. An dem mit einem
geneigten Boden versehenen Auslauf des Beschickungskastens w befindet sich ein einstellbarer
Schieber x, durch den bezweckt wird, jeweils nur eine Wurst in die Lücke zwischen
zwei Roststäben n gelangen zu lassen, wenn sich die Lücke unter dem Auslauf des
Beschickungskastens w befindet. An Stelle des einstellbaren Schiebers x kann eine
drehbare Vorrichtung mit mehreren Kammern in der Art eines Zellenrades für die bestimmungsgemäße
Beschickung des Wanderrostes Verwendung finden. Der Antrieb dieser drehbaren Vorrichtung
kann durch Nocken am Wanderrost erfolgen.
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Eine Rüttelvorrichtung irgend geeigneter Art in Verbindung mit dem
Beschickungskasten w und betätigt durch den Wanderrost kann zu dem Zweck vorgesehen
sein, die rohen Würste am Festhaften in dem Beschickungskasten w zu verhindern.
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Nach beendetem Braten rutschen am Ende des Wanderrostes die fertigen
Würste in einen Aufnahmebehälter y, der verstellbar so angeordnet ist, daß die Würste
unter der eigenen Schwere sich hintereinander in dem Aufnahmebehälter y einordnen.
Sobald die Würste den Boden des Aufnahmebehälters y bedecken, ordnen sich die nachfolgenden
Würste als zweite Schicht über der Bodenschicht des Aufnahmebehälters ein. Ist ein
Aufnahmebehälter y gefüllt, so kann er entfernt und durch einen leeren Behälter
ersetzt werden.
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Das Getriebe k, L für den Antrieb des Wanderrostes ist in irgend
geeigneter bekannter Weise regelbar, um das Wandern der Würste nach Bedarf schneller
oder langsamer herbeizuführen. Wird gleichzeitig die von dem Holzkohlenrost t ausstrahlende
Hitze durch Abschwächen des Feuers geregelt, so hat es die Bedienung in der Hand,
bei geringer Abforderung langsam zu braten und bei Stoßgeschäften schneller große
Mengen Würste fertig zu braten.
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Gegenüber den beiden Darstellungsbeispielen der Zeichnung können Abänderungen
in der Ausführung und in den Maßverhältnissen der einzelnen Teile des Wanderrostes
nach Wunsch oder Bedarf vorgenommen werden, ohne den Rahmen der Erfindung überschreiten
zu müssen.
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Um ein Abänderungsbeispiel anzudeuten, wird bemerkt, daß der von dem
Motor i aus abgeleitete Antrieb des Wanderrostes neben einem regelbaren Unterseztungsgetriebe
k ein Schaltgetriebe für den
Wanderrost enthalten kann, und zwar
ein doppelt wirkendes Schaltgetriebe, das in der beispielsweisen Ausführungsform
nach Abb.5 und 6 aus einem Schalthebel und einem durch den Schalthebel in Drehung
zu versetzenden Schaltrad zusammengesetzt ist. Der in Schwingbewegung versetzte
Schalthebel i ist als doppelarmiger Hebel um die Achse 2 drehbar und mit zwei Schaltklinken
3, ¢ verbunden, von denen die Schaltklinke 3 oberhalb der Drehachse 2, die Schaltklinke
4 dagegen unterhalb der Drehachse 2 an dem Hebel i angelenkt ist. Auf der Achse
5 sitzt das Schaltrad 6 für den Eingriff der beiden Schaltklinken 3, 4. Das Schaltrad
hat dabei eine solche Breite, daß die beiden Schaltklinken 3, 4, die auf entgegengesetzten
Seiten des Hebels i angelenkt sind, nebeneinander arbeiten können, ohne sich gegenseitig
zu stören. Der Hub der Schaltklinken 3, 4 kann jedoch auch so bestimmt werden, daß
die Klinken in der gleichen Ebene zu liegen kommen, das Schaltrad 6 also nur eine
einfache Breite benötigt.
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Die Arbeitsweise des doppelt wirkenden Schaltgetriebes geht aus den
Abb. 5 und 6 hervor, in denen die Abb. 5 den Schalthebel i in der einen Endstellung,
die Abb. 6 in der anderen Endstellung veranschaulicht.