DE307548C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 307548 KLASSE 80c. GRUPPE

HARRY STEHMANN in SCHWERIN i. Meckl.

Rost für Schachtöfen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Juli 1914 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Rosteinrichtung für Schachtöfen, die aus einer Reihe wagerecht nebeneinänderliegender, drehbarer Brechwalzen gebildet wird. Das wesentliche der Neuerung liegt darin, daß »die Walzen den ganzen Ofenquerschnitt abschließen und' damit für sich allein bereits einen vollständigen Rost mit mehreren über flen Ofenquerschnitt verteilten Durchtrittsstellen für das Brenngut bilden.. Es kommen drei oder mehr Walzen in Betracht.

Von ähnlichen Vorrichtungen ist bisher nur folgendes bekannt geworden. Es gibt eine Vorrichtung zum Kochen von Gips, bei der das fertige Gut am unteren Ende durch nebeneinanderliegende .trommelartige Körper mit einer kreisausschnittförmigen Mulde ausgetiagen wurde. Diese Körper waren jedoch so eingerichtet, daß sie die Austrittsöffnung

ao des Gipskochers völlig abschlossen; ein eigentlicher Rost war also nicht vorhanden. Auch konnte in diesem Apparat nur kleinstückiges vorgebrochenes Gut behandelt werden. Ferner werden' nach einer älteren Erfindung bei

«5 Schachtöfen zwei Austrage- und Brechwalzen über einer sattelartigen Rutsche benutzt. Hierbei wird das Gut nur durch den Mittelspalt abgeführt und sinkt infolgedessen in der Mitte stärker als am Rande, während bei der neuen Rostanlage die Förderung über den Ofenquerschnitt gleichmäßig verteilt ist. Bei Gaserzeugern, sind Walzenroste bekannt.

Nach der Erfindung ruht der ganze Ofeninhalt ausschließlich auf dem nur aus anein-■ anderliegenden Walzen bestehenden Brechrost und wird auf der ganzen Unterseite gleichmäßig abgearbeitet. Hierdurch wird aber wiederum erreicht, daß die Brenngutsäule in ihrer ganzen Höhe ebenfalls gleichmäßig niedergeht. Vorwärme-, Sinter- und Kühlzone werden dauernd in gleicher Höhe gehalten, der Zug ist dauernd gleich und man erhält ein vollständig ebenmäßig gesintertes oder gebranntes Produkt.

Die Rostwalzen können in beliebiger Weise von außen her, abhängig oder unabhängig voneinander, einseitig oder beiderseitig, in Umdrehung versetzt werden. Die Walzen werden am Austrittsende des Ofens so angeordnet, daß sie etwa den Raum des sonst üblichen 5< > Rostes einnehmen. Die Zahnung der Walzen kann beliebig sein. Die Zähne können bei je zwei Walzen gegeneinander gerichtet oder dem Drehsinne entsprechend einander abgekehrt oder auch ineinander arbeitend angeordnet werden. Zweckmäßig wird zwischen den einzelnen Walzen ein Spalt gelassen, durch den die kleineren Klinker- oder Kalkstücke, < die keiner Zerkleinerung mehr bedürfen, hindurchfallen können. Jedoch ist dies nicht unbedingt erforderlich und man kann die Walzen auch ebensogut dicht aneinander legen. Das Brechgut gelangt dann durch die Zahnlücken aus dem Ofen.

Eine besondere Ausführungsform des neuen Verfahrens besteht darin, daß unter den Rostwalzen, und zwar für jede einzelne gespndert, ein Rostkorb angebracht ist, gegen den infolgedessen das durch die Walzenschlitze hindurchgetretene Gut gepreßt und noch weiter zerkleinert wird. Dieser Brechrost ist in der Höhe verstellbar, damit man in der Lage ist,

(2. Auflage, ausgegeben am ig. Juli igig.)

die Stückgröße des austretenden Gutes nach Belieben zu regeln. Das letztere fällt dann, in einen Sammeltrichter Und wird diesem be-. üebig entnommen. . ■ . ■ ■:.' ^;.-. ■^;

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dos neuen Rostes mit vier Rostwalzen schematisch dargestellt.

Fig. ι zeigt den unteren Teil eines Schachtofens mit den Rostwalzen, dem Brechrost und ίο dem Antriebsteil, ■'.',■

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie A-B der . Fig. i.

Die Walzen α sind im Ofenmauerwerk b oder auf eingebauten Trägern drehbar gelagert und tragen außen Stirnräder c¹ bis c*. Diese ■ erhalten ihren Antrieb von dem Getriebe d aus. Das letztere greift vermittels der Triebräder e auf die Stirnräder c² und c^s an, welche die Drehbewegung auf c\ und c⁴ vermitteln. ao Unterhalb der Walzen ist der durch eine geeignete Vorrichtung in der Höhe verstellbare Rost/ angeordnet, der sich in seinem Querschnitt den Höhlungen des Walzenprofiles anpaßt, und ,durch welchen das durch die WaI-' zehzahnungen hindurchtretende Gut zur nochmaligen Zerkleinerung hindurchgepreßt wird. Nach Passieren des festen Rostes/ fällt es dann in den Trichter g, aus welchem es durch eine beliebige Abzugsvorrichtung entnommen wird. Der feste Rost/ kann auch in beliebig viel Einzelroste zerteilt sein.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:·

   . i. Rost für Schachtofen, gekennzeichnet durch nebeneirianderliegende, den Ofenquerschnitt erfüllende Brechwalzen.
2. 2. Ausführungsform des Rostes nach Anspruch τ, dadurch gekennzeichnet, daß unter jeder Brechwalze ein Rostkorb vorgesehen ist. ,

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.