-
Vorrichtung zur Herstellung mehrfarbig gemusterter keramischer Fliesen.
Die Priorität der Anmeldung in Belgien vom 29. Januar 1924 ist in Anspruch genommen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung mehrfarbig gemusterter
keramischer Fliesen. , In dieser Vorrichtung wird die herzustellende Fliese von
beweglichen Untersätzen getragen, die die Preßform aufnehmen. Diese Untersätze ruhen
mit ihren Enden auf zwei Schienen, welche jede der Preßformen nacheinander unter
eine geeignete Einrichtung bringen, um einen oder mehrere der Arbeitsgänge, welche
bei der Herstellung mittels Hand von mehrfarbig gemusterten Fliesen als erforderlich
bekannt sind, auszuführen. Der Untersatz und die Preßform stehen während der durch
die Presse ausgeübten Druckphasen in keiner Berührung mit der Schienenbahn.
-
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf die besondere Vorrichtung
an sich zum Teil bekannter Einrichtungen, deren Gesamtheit eine Fliesenherstellungsvorrichtung
bildet. Diese Vorrichtung, die Gegenstand der Erfindung ist, trägt eine auf einer
Unterlage ruhende Preßform, in welche eine Art die Farbmusterumrisse darstellende
Schablone aus dünnem Metallband gelegt wird, deren Höhe etwa ein Drittel der Tiefe
der erwähnten Form einnimmt. Auf diese Schablone können nacheinander verschiedene,
außen der Höhlung der Preßform angepaßte Platten oder mit Ausnehmungen versehene
sogenannte Musterplatten gelegt werden. Diese letzteren haben bei jeder Musterplatte
die dem Fliesenmuster einer bestimmten Färbung entsprechende Umrißform. Soll z.
B. eine Fliese dreifarbig, etwa rot, blau und gelb, gemustert werden, so muß eine
der Musterplatten mit dem roten Muster entsprechenden Ausnehmungen, eine mit dem
blauen und eine mit dem gelben Muster entsprechenden Ausnehmungen vorgesehen werden.
-
Die Vorrichtung besitzt ferner eine eigene Zufuhreinrichtung, welche
auch alle Fremdkörper und Farbstoffknoten, welche sich in die Formmasse eingemischt
haben, abscheidet. Sie führt die brauchbaren Farbmassen in Pulverform in eine die
Form speisende Dosierungsvorrichtung. Die dann jeweils in ein Schablonenfach der
Form zu schüttende Farbmasse, z. B. zuerst die rote, gelangt im gewünschten Augenblicke
in einer abgepaßten Menge von der Zumeßvorrichtung durch die Öffnung der auf die
Schablone gelegten entsprechenden Musterplatte in das gewünschte Schablonenfach.
Die Formvorrichtung ist ferner mit einer Einrichtung zum Zuführen, Abführen, Senken
und Heben der jeweilig erforderlichen Musterplatte in die bzw. aus der Form versehen.
Nachdem die erwähnte Zumeßvorrichtung die genau abgepaßte Farbstoffmenge in Pulverform
auf einem nicht ausgenommenen platten Untergrunde empfangen hat, bewegt sie sich
über die Form bzw. die darauf ruhende Musterplatte, ohne dabei Farbe zu verstauben,
und ein Mechanismus läßt die Farbe frei und gleichförmig aus dieser Dosierungseinrichtung
auf die Musterplatte fallen. Diese Zumeßvorrichtung stellt also zugleich einen Farbenverteiler
dar.
-
Andere kennzeichnende Eigentümlichkeiten der Vorrichtung werden im
Laufe der folgenden Beschreibung erscheinen.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. z eine schematische Gesamtansicht eines solchen Farbenverteilers
verbunden mit einem Mustergeber. Diese Farbenverteiler oder Zumeßvorrichtungen können
z. B. in einer Zahl von zehn Stück in einer Fliesenherstellungsvorrichtung vorgesehen
sein, welche noch verschiedene andere selbsttätige Einrichtungen zur Ausführung
eines der Arbeitsgänge, die bei der Herstellung keramischer Fliesen erforderlich
sind, enthält, Abb. 2 eine Vorderansicht dieser Einrichtung zum Verteilen der Farbstoffe
und der Musterplatten, und zwar vom Innern der Fördervorrichtung aus, Abb. 3 in
größerem Maßstabe in einem Schnitt nach der Linie A -B der Abb. z die Vorrichtung
zum Verteilen der Farbstoffe und der Musterplatten, Abb. q. in einem Schnitt nach
der Linie C-D der Abb. z dieselbe Vorrichtung, Abb. 5 eine schaubildliche Ansicht
des Farbenv
erteilers mit seinem Mechanismus zum Mitnehmen der
Musterplatten und zur selbsttätigen Farbstoffverteilung, Abb.6 eine schaubildliche
Ansicht der Zufuhr- und Abscheidevorrichtung, die oberhalb der in Abb. 7 gezeichneten
Zumeßvorrichtung gelegen ist, Abb. 8 eine Verzahnung mit intermittierender Wirkung
für die mit Unterbrechungen erfolgende Mengenabgabe der Farbstoffe, Abb. g einen
Hammer, der vor dem Abheben der entsprechenden Musterplatte von der Preßform auf
diese einen Stoß ausübt, Abb. io einen Verteiler und Mustergeber mit zugehörigem
Verteilerdaumen, Abb. ii einen Drehmechanismus mit hin und her gehender Bewegung
der Verteilertrommel für die Musterplatten und Abb.12 einen Auslauf, der während
des jedesmaligen Stillstandes der Verteilertrommel für die :Musterplatten in Tätigkeit
tritt.
-
Der Verteiler und Mustergeber wirkt stets nur für einen und denselben
Farbton. Eine solche Einrichtung ist in den Abb. _, 2, 3 und q. dargestellt. Sie
enthält a) die Zuführ- und Scheidevorrichtung 2 (Abb. 1, 2 und 3), b) dies Zumeßvorrichtung
3 (Abb. i und 3), die immer eine genaue abgepaßte Farbstoffmenge abgibt und c) mit
dem Farbstoffverteiler i (Abb. i), der den Farbstoff in die entsprechende Musterplatte
verteilt, zusammenwirkt, d) den Musterplattenverteiler q. (Abb. 4.) und e) die Reinigungsvorrichtung
8 für die Musterplatten (Abb. i).
-
Unter Beachtung der Abb. 1, 2, 3 und q. wird der Farbstoffverteiler
und Mustergeber im folgenden nach der Reihenfolge der unter a bis e vorerwähnten
Einzeleinrichtungen beschrieben.
-
a) Die Zufuhr- und Abscheidevorrichtung 2 nach den Abb. i, 2 und 3
ist in Abb. 6 vergrößert dargestellt. Sie dient zur Speisung der Dosierungseinrichtungen
3 (Abb. i). Sie empfängt den Farbstoff regelmäßig von einer Becherförderkette 13,
welche ihn aus dem Behälter ig schöpft. Der Farbstoff fällt von den Bechern auf
ein Rostdach 32 (Abb. i), das den Stoß desselben bricht, ihn zerteilt und auf einen
Satz übereinandergelagerter und geneigter Siebe fallen läßt, wobei der nicht durch
den Rost gegangene Farbstoff außerhalb in einen Becher 21 fällt, während der durch
den Rost gegangene Farbstoff gesiebt in die Zumeßvorrichtung 3 gelangt. Die Siebe
sind in dem Rahmen 51 der Zufuhr- und Abscheidevorrichtung (Abb. 6) so angeordnet,
daß man sie bequem reinigen kann. Dem Rahmen 51 wird eine Rüttel- oder sonstige
stoßweise erfolgende Bewegung mittels eines Ratschenrades 62 (Abb. 7), eines dadurch
betätigten Stoßers 62' und zweier Zugfedern 53 (Abb. 6) erteilt, so daß der ohnehin
pulverige Farbstoff allmählich immer gleichmäßiger verteilt und ohne Knollen an
seinem Bestimmungsorte Zumeßv orrichtung 3 anlangt. Zugleich wird durch diese weitgehende
Siebung verhindert, daß ein Teil der erzeugten Fliesen infolge Nichtausscheidung
von Holzstückchen oder anderer Fremdkörper mangelhaft ausfällt oder daß gewisse
Teile des Mechanismus durch harte Fremdkörper, wie Eisen, Gußstücke, Stahl usw.,
brechen, was sonst leicht geschehen könnte.
-
Die Zufuhr- und Abscheidevorrichtung 2 befindet sich oberhalb der
Zumeßvorrichtung 3, «-elch letztere dem Farbstoffverteiler i jeweilig so viel Farbstoff
zuführt, als zu jedem Arbeitsgange nötig ist.
-
Es werden also mit Hilfe der Zufuhr- und Abscheideeinrichtung folgende
vier Arbeitsgänge ausgeführt: i. Dämpfung des Falles bei gleichzeitiger Zerkleinerung
der von oberhalb der Einrichtung ankommenden Stoffe.
-
2. Ausscheiden aller Fremdkörper, welche während der Herstellung hinderlich
sein oder Veranlassung zu Brüchen von Maschinenteilen geben könnten.
-
3. Einheitliche Verteilung der Farbstoffmasse bei Verhinderung von
Knotenbildung in der Zumeßvorrichtung 3, die den Verteiler i speist.
-
q. Bewegung des Speisemechanismus der vorher zugeteilten Farbstoffmenge.
-
Dieser letztere Mechanismus wird durch eine Riemenscheibe 22 (Abb.
i) angetrieben, welche gleichzeitig die Förderkette 13, aus deren Bechern die Zufuhr-
und Abscheidevorrichtung gespeist wird, und ferner das Ratschenrad 62 durch die
Riemenübersetzung auf die Riemenscheibe g antreibt, damit das Material mittels der
plötzlichen Rückschläge der Zugfedern 53 (Abb.6) durch die Maschen des Siebes hindurchbewegt
wird und schließlich auf der Dosierungseinrichtung 3 anlangt.
-
b) Die Farbstoffzumeßvorrichtung 3 (Abb. i, 2, 3) wird von einem kleinen
unbeweglichen Trichter überragt, welcher den Farbstoff aus der Zufuhr- und Abscheidevorrichtung
2 aufnimmt. Die Zumeßvorrichtung 3 besteht aus einem Riemen 64. (Abb. 7), auf welchem
eine Reihe Winkelschienen 65 angeordnet sind. Beim Umlauf des Riemens werden diese
Schienen mitgenommen und legen dabei die durch sie aufgenommenen Stoffe auf den
Verteiler i (Abb. i) ab. Letzterer ist mit einem festen Abstreicher 66 (Abb. 7)
versehen, welcher nur in Wirksamkeit tritt, wenn der Verteiler i die ihm zugeführte
Farbstoffmenge oberhalb der Preßform auf der Platte 23 (Abb. i) ablagert. Demnach
gelten für die Wirksamkeit der Zumeßvorrichtung 3 folgende vier Bedingungen
i.-
Das Zufuhrsieb darf keine Farbstoffmasse zurückhalten.
-
2. Die der Zumeßvorrichtung 3 erteilte Bewegung muß die Zumeßvorrichtung
befähigen, eine für einen Arbeitsgang genügende vorbestimmte Menge Farbstoffs vom
Zufuhrsieb aufzunehmen.
-
3. Die Bewegung der Zumeßvorrichtung 3 muß diese vorbestimmte Farbstoffmenge
gleichmäßig auf den Verteiler i ohne Knotenbildung in der hierfür genau erforderlichen
Schichtendicke abgeben.
-
4. Eine regelmäßige Bewegung der Farbstoff-Zumeßvorrichtung.
-
Diese Zumeßvorrichtung enthält ein Zuteilmittel, welchem absatzweise-
eine Drehbewegung erteilt wird. Die Zumessung wird durch die auf einem Teil ihres
Umfanges gezahnten Räder 4 (Abb. i und 4) bewerkstelligt.
-
Die Zumeßvorrichtung besteht aus einem kegelstumpartigen Trichter
57 (Abb. 7), dessen kleinere Öffnung n ach oben zu liegt, um da Haften der Farbe
an den Wandungen zu vermeiden. Zwei Rollen, von denen die eine durch Kegelräder
17, 18 und teilweise ,gezahnte Räder4 (Abb. x bis 8) eine intermittierende Bewegung
besitzt, dienen zur Spannung eines Riemens 64 (Abb.7), auf welchem in gleichen Abständen
kleine L-Eisen 65 befestigt sind. Durch diese wird eine fortlaufende Reihe kleiner
mit Farbstoff gefüllter Fächer gebildet, von denen jedes eine genau bemessene Menge
Farbstoff enthält. Eine der Wände 68 des Trichters (Abb. 7) dient bei deren Vorbeibewegung
für jedes dieser Fächer als Abstreicher. Die Zumeßvorrichtung tritt in Tätigkeit,
sobald sich der Verteiler i unter derselben zurückbewegt; sie läßt dann ihren Inhalt
auf ein Blech 66 (Abb. 7) fallen und gelangt zum Stillstand, wenn der Verteiler
i sich am Ende seines Laufes befindet. Das Blech 66 (Abb. 7) tritt nur in Wirksamkeit,
wenn der Verteiler sich zu einem neuen Arbeitsgange anschickt.
-
c) Der Farbstoffverteiler i erhält die gewünschte Ladung der Farbstoffmenge
durch die Zumeßvorrichtung 3, wobei die Ladungsmenge für jede in der Fliese gewünschte
Dicke der Farbstoffkruste regelbar ist. Der Farbstoffverteiler ist derart konstruiert.
daß er den Farbstoff mittels der von der bezüglichen Formplatte gebildeten Aussparungen
in der in der Preßform angeordneten Schablone gleichmäßig verteilt.
-
Dieser Farbstoffverteiler i bewegt sich rollend, rollt auf Längsträgern
von der Zumeßvorrichtung 3 aus, wobei er mittels einer eigenen Vorrichtung die für
eine bestimmte Farbstoffschicht der Fliese bestimmte Musterplatte so weit mitnimmt,
bis diese sich oberhalb der Aussparungen der Preßform 23 befindet. Der Verteiler
und die Musterplatte senken sich gleichzeitig. Die Senkung der Musterplatte wird
durch die obere Kante der in ihr liegenden Schablone begrenzt, während der Verteiler
i seinen Lauf noch bis zu einer gewissen Grenze fortsetzt. Sobald dieser beendet
ist, fällt die Farbstoffmenge auf die Musterplatte und füllt die von deren Ausnehmungen
frei gelassenen Schablonenfächer mit einer bestimmten Farbmasse voll.
-
Ist das Herabfallen der Farbe beendet, so bringt eine eigene Einrichtung
einen Teil des Gutes, das sich am Rande der Ausnehmungen der Musterplatte befindet,
zum Fallen ins Innere der offenen Schablone, um zu vermeiden, daß dieser Farbstaub
niederfällt, wenn der Mechanismus für die Rückkehr der Musterplatte sich neuerdings
in Bewegung setzt. Diese Rückkehr besteht in einem Heben des Verteilers, der dann
die Musterplatte mitnimmt. Ist diese Hebung beendet, so kehren Musterplatte und
Verteiler in ihre Ausgangslage zurück.
-
Der sogenannte »Farbenverteiler«, der auch als nMustergebeeinrichtung«
bezeichnet werden könnte, muß derart gebaut sein, daß die Farbe nie ein Fach ohne
Farbe lassen kann, außer während des Fallens der Farbe selbst. Der Farbverteiler
i hat demnach die folgenden fünf Arbeitsgänge auszuführen i. die hin und her gehende
Bewegung des Verteilers i, der eine vorbestimmte Menge Farbe und die Musterplatte
enthält; 2. die Senk- und Hebebewegung der Musterplatte; 3. die Fallbewegung des
Farbgutes auf die Musterplatte; 4. die Fallbewegung vor dem Aufheben der Musterplatte
der am Rande der Ausnehmungen derselben hängengebliebenen Farbenteile und 5. die
Gleichstreichbewegung für die Farbe. Das Gleichstreichen der Farbe wird in einfacher
Weise durch die bestimmte Höhe des Verteilers i und den an der Zumeßvorrichtung
sitzenden Abstreicher 66 bewirkt.
-
Die vier anderen Arbeitsgänge gehen in der folgenden Weise für jede
einzelne Farbenabgabe vor sich Arbeitsgang i. Er wird durch ein Zahnrad ii (Abb.
i) herbeigeführt, das in eine Zahnstange 25 eingreift, welcher es in bestimmten
Zeitabschnitten eine hin und her gehende Bewegung erteilt. Dieses Zahnrad ii wird
in irgendeiner bekannten Weise zu bestimmten Zeiten durch die anderen Teile der
Vorrichtung bewegt.
-
Der Verteiler i, der am Ende dieser Zahnstange befestigt ist, rollt
während der hin und her gehenden Bewegungen auf zwei Führungsschienen 26 (Abb. i).
-
Zahnrad und Zahnstange können vorteilhafterweise durch Seile und Gegengewichte
ersetzt
werden, da der Verteiler an Seilstücken befestigt ist, und
irgendein Mittel, z. B. ein Daumenrad, kann dann den Verteiler über die Preßform
führen, wobei die Gegengewichte dessen Rückbewegung sichern.
-
Arbeitsgang 2. Für die Senk- und Hebebewegung des Gegengewichtes verwendet
man zwei Daumenräder 12 (Abb. i und 2), welche mit einem Wellensystem mittels kardanischen
Gelenkes verbunden sind. Dieses System dreht sich dauernd. Auf diesen Daumen ruhen
zwei Gelenkhebe127, welche mit zwei geführten Stangen 28 ein einziges Stück bilden.
Letztere stützen die Schienen 29, welche somit abwechselnd und in bestimmten Zeitabständen
eine Abwärtsbewegung in Verbindung mit einer hin und her gehenden Bewegung ausführen.
-
Arbeitsgang 3. Um das Niederfallen des Farbgutes auf die Musterplatte
zu bewirken, wird von einem Daumen 24 (Abb. 2) und 41 (Abb. 5) Gebrauch gemacht,
welcher auf einem Teil seines Umfanges mit Zähnen versehen ist, die einen federnden
Gegenhebel 42 (Abb. 5) betätigen. Dieser bringt bei jedem Stoße eines Zahnes mittels
Kurbelstangen 43 die Lamellen 44, welche im Ruhezustand einander übergreifen, in
eine senkrechte Stellung, infolge deren dann der Farbstoff allmählich entweichen
kann.
-
Arbeitsgang 4. Für die Fallbewegung der Farbstoffmasse in das Gegenmodell
wird eine Hammervorrichtung (Abb. 9) verwendet. Diese wird durch einen Daumen 5
(Abb. 2 und 9) betätigt, welcher den Hammer gehoben hält, um ihn plötzlich im erforderlichen
Augenblick fallen zu lassen und ihn alsdann wieder in seine Ursprungstellung zu
heben. Dieser Hammerschlag bringt zum Teil den etwa an den Rändern der Ausnehmungen
der aufgelegten '.Musterplatte noch haftenden Farbstoff zum Fallen.
-
Arbeitsgang 5. Mittels der Bewegung des Farbstoffabstreichers wird
das Abstreichen der Farbe auf dem Farbenverteiler durch diesen selbst, und zwar
während seines Durchlaufes unter dem Abstreicher 66 (Abb. 7) besorgt, worauf er
zu der Preßform gelangt.
-
Die mittels einer Drehscheibe io (Abb. 3) erfolgte Verteilung der
Musterplatte gestattet eine zehnfarbig gemusterte Fliese herzustellen, da jedem
Fach dieser Drehscheibe ein anderer Farbstoff zugeführt wird, so sind auch zehn
Musterplatten nötig, von denen jede eine Öffnung für einen bestimmten Farbstoff
entsprechend den Ausnehmungen der in der Preßform angeordneten Schablone enthält.
-
Diese :Musterplatten bilden mit ihrer oberen Fläche die Seiten der
in Abb.3 als Vielecktrommel dargestellten Drehscheibe 1o, der eine zeitweise aussetzende
Drehbewegung erteilt wird. Jeder Mantelflächenstreifen dieser Vielecktrommel ist
mit zwei Schienenstücken versehen, die sich wagerecht zur Verlängerung der beiden
Schienen 26 einstellen, wenn diese Vieleckseite in Arbeitsstellung steht. Alsdann
müssen die Schienenstücke die Musterplatte aufnehmen, um sie, von jedem Staub befreit,
in die Preßform abzulegen. Die Mitnahme der Musterplatte zur Preßform erfolgt durch
den Farbstoffverteiler i. Damit jede Musterplatte sich, wenn an ihr die Reihe ist,
genau einstellt, ist die Trommel an jeder Anschlagstelle verkeilt und zentriert.
Die Musterplatte wird in den Schienen während der Drehbewegung der Trommel derart
festgehalten, daß sie den nach jeder Abgabe ihres Farbstoffes etwa noch mitgenommenen
überschüssigen Farbstoff fallen läßt. Um diesen Überschuß an Farbe während der Drehung
zu sammeln, ist die Trommel von einem Blechkasten umschlossen, welcher unten sackförmig
zuläuft, so daß dort dieses Farbgut abgeführt werden kann.
-
Es treten demnach an jedem Musterplattenfach der Drehscheibe folgende
weiteren fünf Arbeitsgänge auf i. Mitnehmen der Musterplatte durch das Aufnahmefach;
2. Unterbrochene Drehbewegung; 3. Verkeilen und Zentrieren der Anschläge der Drehscheibe;
4. Reinigen des Gegenmodells; 5. Abwurf und Abführung der überschüssigen Farbe.
-
i. Arbeitsgang. Das-Mitnehmen derMusterplatte erfolgt mittels einer
Vorrichtung, welche eine Federlasche 45 (Abb. 5) enthält. Diese bildet einen Schlitz,
in welchen sich eine an der Musterplatte befestigte Mitnehmerstange 46 einschiebt.
Letztere wird durch die sich drehende Trommel io mitgenommen und verläßt diese auf
gleiche Art. Der Fremdkörper drückt die Stange 46 gegen die Wand vor dem Verteiler
für die Modelle, um jedes Spiel zu vermeiden.
-
2. Arbeitsgang. Die absatzweise Umdrehung der Trommel io wird durch
einen Mechanismus 6 erzeugt (Abb. i, 4 und ii). Er enthält eine Scheibe 81 (Abb.
ii), die einen Anschlag 82 trägt. Dieser stößt bei Drehung der Scheibe gegen einen
Hebel 83, der mittels Feder gegen einen anderen Anschlag 84 gezogen wird, sobald
der Anschlag 82 den Hebel 83 verlassen hat. Dadurch erhält der Hebel 83
eine
hin und her schwingende Bewegung. Eine Schubstange 85, welche mit dem Hebel 83 einerseits
und anderseits mit einem Hebel 86
verbunden ist, auf dem eine Klinke 87 sitzt,
die mit dem Klinkenrad 88 verzahnt ist, übt auf letzteres bei jeder der durch die
Drehung der Scheibe 81 erzeugten schwingenden Bewegung des Hebels 83 einen Vorschub
in der Länge eines Zahnes aus. Jeder Vorschub ent
spricht dem Ersatz
einer Musterplatte durch eine andere, wobei erstere an den Umfang der Vielecktrommel
gelangt.
-
3. Arbeitsgang (Abb. i, q., 1i und i2). Die Vorrichtung zur Verschiebung
und Zentrierung des Gegenmodells enthält einen konischen Zapfen gi (Abb. i2), der
gut geführt und durch eine Feder 92 vorgedrückt wird. Dieser Zapfen wird durch einen
Hebel 93 betätigt, welcher an einem Ende eine Gabel besitzt, mittels der
er zwischen zwei Bunden des Zapfens gi eingespannt ist.
-
Dieser Hebel 93 ist mit einem anderen Hebel 9q. verbunden,
welcher mit einer Aussparung versehen ist, in die das untere Ende des Hebels 93
eingreift. Dieser Hebel 9q. empfängt durch die Nase eines Daumens 95, der
auf der Antriebswelle des FarbenverteiIers befestigt ist, eine unterbrochene hin
und her gehende Bewegung (s. 2o, Abb. i). Diese unterbrochene Schwingung wirkt also
auf den Bundzapfen gi selbst ein, läßt ihn aus seiner Kerbe 96 vor der Drehung
der Verteilertrommel für die Musterplatte heraustreten, um unter dem Einfluß einer
Feder 92, sobald die Drehbewegung aufhören soll, wenn sich also eine zweite Kerbe
,)6 dem konischen Bundzapfen gi gegenüber befindet, letztere wieder in diese Kerbe
96 hinanzuschnellen und so die Feststellung und Zentrierung herbeizuführen,
welche für die stoßfreie Beförderung der Musterplatte auf den Schienen erforderlich
ist, damit letztere ihren Farbstoff in die Formplatte 23 legen kann. Die Kerben
96, welche bestimmt sind, den Zentrierzapfen gi aufzunehmen, sind an der
Trommel 30 (Abb. 3) befestigt, und es sind ebensoviel dieser Kerben als Trommelflächen
oder Trommelseitenflächen angeordnet.
-
q.. Arbeitsgang. Reinigung der Musterplatte. Sie wird im vorliegenden
Falle durch eine am Rande der Trommel io befestigte Bürste ö (Abb. i) bewirkt. Diese
ist so angeordnet, daß sie durch leichte Berührung der unteren Fläche der Musterplatte
diese abkehrt und so die kleinen Farbstoffteilchen, welche noch beim Verlassen der
Trommel an ihr haften könnten, wegnimmt, wenn der beim Anhalten der Trommel erfolgende
Stoß für diesen Zweck nicht genügen sollte. Diese Reinigung kann auch durch eine
sich drehende Bürste erfolgen.
-
5. Arbeitsgang. Abführung der Farbrückstände auf der Musterplatte.
Jedes Musterplattenlager am Umfang der Trommel bildet die Unterlage eines Kastens,
welcher nur beim Abheben der Musterplatte geöffnet ist. Die im Musterplattenrahmen
bei der auf einen Arbeitsgang folgende Teildrehung der Trommel vorgesehenen Öffnungen
lassen den Farbstoff entweichen, welcher in den Kasten hat eindringen können. Die
Abführung dieses Farbstoffes erfolgt auf demselben Wege, den der Farbstoff nimmt,
welcher unmittelbar aus dem Rahmen der Musterplatte geschleudert wurde. Die Farbe
sammelt sich auf dem Boden des Behälters 31 an (Abb. 3), von wo sie durch eine Schnecke
1q. (Abb. i) zu dem Behälter abgeführt wird, der die Becher der Förderkette i3 speist,
von denen das Farbgut wieder in die Zuführ- und Abscheideeinrichtung 2 gebracht
wird.