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Selbsttätig filterndes Gewinnungsgerät für pflanzliches
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Gegenstand der Erfindung ist ein neues selbsttätig filterndes Gewinnungs-gerät
für pflanzliches Öl, dessen Hauptzweck darin besteht, in wirtschaftlicher
und bisher unbekannter WeiGe aus Früchten alle Arten von pflanzlichen Ölen mit geringstem
Säuregrad gewinnen zu können, wobei das, Gerät mit sehr niedrigem Druck arbeitet.
Soweit die Verarbeitung von Oliven in Frage kommt, ist die Arbeitswei.se des Gerätes
sowohl hinsichtlich des Zerkleinerns derselben mit ihren Kernen als auch hinsichtlich
des Entziehens von 01 aus den Kernen vollkommen.
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Das selbsttätig filternde Gewinnungsgerät besteht gemä2 der Erfindung
im wesentlichen aus einem in seinem unteren Teil mit Durchlaßöffnungen versehenen
Behälter, in dem auf einer Hauptantriebswelle einwärts gekrümmte Flügel angebracht
sind, die an ihren Enden mit Schaufeln zum Durchrühren und Zusammenpressen der durch
einen Füllrumpf in den Behälter eirigehrachten Masse versehen sind, und an dessen
perforieTter Wandung eine Mehrzahl kleiner mechanisch angetriebener und als kleine
Saug- und Druckpumpen wirkender Kolben angebracht sind, welche die Durchlaßöffnungen
ständig reinigen und an Tragarmen angeordnet sind, die an ihren Enden durch Gestängestücke
mit einem durch die Hauptwelle angetriebenen Exzenter verbunden sind.
In
der nachstehenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel des Gewinnungsgerätes
an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt Fig. i einen Querschnitt
durch das Gerät mit seinen Hauptteilen, Fig.:2 den zugehörig-en Längsschnitt, Fig.
3 eine Seitenansicht, bei der der Behälter in die für das Entleeren der ausgepreßten
Masse erforderliche Stellung umgedreht ist, Fig. 4 eine Teilansicht der Behälterwandung
mit den Durchlaßöffnungen für das 01,
Fig. 5 einen Schnitt durch eine
-Mehrzahl von Kolben, die nach Art der Zähne eines Kammes angeordnet sind,
Fig. 6 ein Schema der gegenseitigen Stellung der Schaufeln, der Filterwandung
und der kammartigen Kolben.
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Wie Fig. i zeigt, besitzt das Gerät einen Behälter i, dessen unterer
Wandungsteil mit Durchlaßöffnungen versehen ist, wie sie beispielsweise in Fig-
4 dargestellt sind. An diesem Behälter sind eine Mehrzahl von Kolben:2 angebracht,
von denen eine Äusführungsform als Beispiel aus den Fig. 5
und 6 ersichtlich
ist und die als geradlinig bewegte Kolben von Saug- und Druckpumpen wirken und zugleich
die ständige Reinigung der Durchlaßöffnungen des Behälters i gewährleisten. Diese
Kolben 2 sind an Arm-en 3 (Fig. i und 5) angebracht, die an ihren
Enden durch Gestängestücke 6 _(Fig. 2 und 3) mit einem durch die Hauptantriebswelle
8 (Fig. 2) angetriebenen Exzenter 7
(Fig. 2- und 3) verbunden
sind.
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Auf de-r Welle 8 sind ferner die streifenförmigen Flügel
5 mit den Schaufelstegen 4 (Fig. 1, :2 und 6)
angebracht, die das Umrühren
und Zusammenpressen der zu behandelnden Masse bewirken, die durch den Füllrumpf
io (Fig. 1, 2 und 3) in das Gerät eingebracht wird.
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Das Gerät kann mit einem durch die Rohrleitungen 9 gebildeten
Heizsystem (Fig. 2) versehen sein, bei dem die Zuführung und Abführung des Warmwassers
durch die Enden der Hauptwelle 8
oder durch irgendwelche anderen Mittel erfolgt.
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Die Fig. 6 zeigt, wie bereits erwähnt, die gegenseitige Stellung
der perforierten Wandung der Kammer, der Kolben 2 und der an den Rührflügeln
5 befestigten Schaufelstege 4 in vergrößerter Darstellung.
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Die Fig. 5 zeigt als Beispiel eine Ausführungsform der Kolben
2, die der Form der in Fig. 4 dargestellten Durchlaßöffnungen des Behälters i entsprechen.
Die Form dieser Durchlaßöffnungen und demgemäß auch der Kolben kann, wie dargestellt,
der Form der Zähne eines Kammes entsprechen, sie kann aber je nach Bedarf
auch anders gewählt sein.
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Der Behälter des Gerätes wird von Stützfüßen ii getragen, die zum
Verschieben des Gerätes auf Schienen mit Rollen 1:2 versehen sein können. Die Stützfüße
können aber auch weggelassen werden oder sonstwie ausgebildet sein.
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Die Wirkungsweise des Gerätes ist folgende: je nach ihrer Art werden
die zu verarbeitenden, ölhaltigen Früchte, nachdem sie, falls erforderlich, einmal
geinahlen sind, nach Wahl mechanisch oder von Hand in den Füllrumpf io des Gerätes
eingefüllt. Sie werden dabei im Innern des gleichzeitig in Betrieb gesetzten Gerätes
von den Schaufelstegen.4 erfaßt und in einer aus Fig. i ersichtlichen kreisförmigen
Bahn bewegt, wobei sie zusammengepreßt werden. Von dem Augenblick an, in dem das
Öl durch die Filter oder Kolben:2 auszutreten beginnt, arbeitet das Gerät,
ohne daß sich die mit der Überwachung betraute Bedienungsperson um weiteres zu kümmern
braucht, die je nach der Art der Frucht erforderliche Zeit weiter, bis nur
noch ein unbedeutender Austritt von Öl beobachtet werden kann.
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Wenn die Masse soweit ausgepreßt ist, wird sie aus dem Gerät entnommen,
indem die Kammer i in die aus Fig. 3 ersichtliche Stellung umgekippt wird,
ohne daß es notwendig ist, das Gerät still-=setzen; die Masse tritt dann nur durch
die Drehung der Kammer um i8o' selbsttätig aus dieser aus. Zur Durchführung dieser
Kippbewegung ist- das Gerät mit dem erforderlichen Mechanismus versehen.
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Die vorstehende Beschreibung der Einzelheiten der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsform bezieht sich auf ein mit niedrigem Druck arbeitendes
selbsttätig filterndes Gerät. Diese Ausführungsform stellt jedoch nur ein Beispief
dar und könnte praktisch in ihrer Konstruktion geändert werden, ohne das Grundprinzip
des Gerätes, das in dem selbsttätigen, durch eine mechanische Be-,vegung -herbeigeführten
Filtern besteht, zu verlassen.
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In die Einzelbeschreibung sind andere mit hohem Druck arbeitende Gk#räte
nicht aufgenommen, weil diese Geräte je nach der Art der zu behandelnden
Produkte sehr verschieden ausgebildet sein können. Trotzdem könnten aber alle solche
Geräte mit einem selbsttätigen Filter der gleichen Art wie für mit niedrigem Druck
arbeitende Geräte versehen werden, d. h. das Gewinnungsprinzip könnte bei
allen Gewinnungsgeräten angewendet werden.
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Das neue selbsttätig filternde Gerät stellt eine wesentliche Verbesserung
für alle bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung von Öl, insbesondere von
Olivenöl, dar, weil es sich um ein Gerät handelt, dessen Hauptelemente einschließlich
der für das Filtern des öles aus Materialien bestehen, die eine sehr große Widerstandsfähigkeit
gegen Oxydation und Verschleiß haben. Denn seine Filte-relemente können sich nicht
verstopfen, weil sie eine die ständige Reinigung gewährleisten& selbsttätige
Bewegung ausführen, wodurch zugleich dem Öl
nach Maßgabe seines Freiwerdens
im Innern des Gerätes der Weg nach außen methodisch freigegeben wird.
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Die Hauptvorteile, die beim praktischen Betrieb des neuen Gerätes
gegenüber bekannten Methoden bisher erreicht und festgestellt werden konnten, sind
folgende: a) Das neueselbsttätigfilterndeGewinnungsgerät eignet sich in vollkommener
Weise zur Gewinnung
aller Arten, von pflanzlichen Ölen. Hinsichtlich
Olivenöl ist festgestellt worden, daß eine bessere Oualität des Öles als bisher
erreicht wird, so daß jedes aus frischen Früchten hergestellte Öl die guten
Eigenschaften besitzt, wie sie für die Klassifizierung als Feinöl erforderlich sind.
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b) Die mit diesem Gerät gewonnenen Öle erhalten ihre wesentlichen
Eigenschaften vollständig, so daß man sie als identisch mit dem in der Frucht befindlichen
öl ansehen kann; denn die öle werden fast ohne Druck und bei niedriger Temperatur
erhalten; sie besitzen daher den kleinstmöglichen Wassergehalt und sind demgemäß
klar und durchsichtig, ohne daß es erforderlich ist, sie durch Zentrifugen irgendwelcher
Art passieren zu lassen.
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c) Es ist praktisch festgestellt worden, daß der Grad des ölentzuges
im Treber außerordentlich wirtschaftlich und höher ist als bei der Gewinnung von
öl in der üblichen Weise mit den zeitgemäßen hydraulischen Pressen.
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d) Vollständige Beseitigung von Preßbeuteln bei der Gewinnung
des Öles, eine Notwendigkeit die sich seit langer Zeit als Folge der erhöhten Kosten
bei der Durchführung bekannter Verfahren und des großen Qualitätsunterschiedes nachdrücklich
bemerkbar machte, die gegenüber anderen bekannten, auf der Zentrifugierung beruhenden
Verfahren erreicht werden. In jedem Fall wird durch die besondere und umwälzende
Ausbildung des Gerätes gerade gegenüber den in der Industrie für die Gewinnung von
ölen angewendeten technischen Verfahren (Gewinnung mit Hilfe von Lösungsinitteln
für die Erzeugung bestimmter Speisefette und Hochdruckverfahren, wie sie seither
für die Herstellung von Olivenöl angewendet wurden) ermöglicht, daß das Grundprinzip
der Filtrie,-rung leicht mit allen anderen kontinuierlich, intermittie# rend oder
selbsttätig mit hohem Druck arbeitenden Geräten vereinigt werden kann, wenn entsprechend
der zuerst zu behandelnden Masse aus dem Nebenprodukt das Wasser entzogen sein soll.
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e) Eine wesentlich erhöhte Wirtschaftlichkeit bei Handarbeit.
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f) Ein Minimum an Kraftverbrauch. Das vorbeschriebene Gerät
weist,als wesentliches Merkmal das Filterelement auf; dieses ist bei der Ausbildung
von intermittierend arbeitenden Geräten für niedrige Drücke und für kontinuierlich
arbeitende Geräte oder Geräte anderer Art, die für ölhaltige Produkte geeignet sind,
ohne* weiteres anwendbar.
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Einzelheiten des beschriebenen Gerätes können geändert werden, ohne
daß hierdurch das grundsätzliche Prinzip der Erfindung geändert wird.