DE670170C

DE670170C - Herstellung eines eiweisshaltigen Pollenersatzstoffes fuer die Bienenfuetterung

Info

Publication number: DE670170C
Application number: DEP74646D
Authority: DE
Original assignee: PATERMANN GEB
Current assignee: PATERMANN GEB
Priority date: 1937-02-11
Filing date: 1937-02-11
Publication date: 1939-01-13

Description

Herstellung eines eiweißhaltigen Pollenersatzstoffes für die Bienenfütterung Die H,onigbiexie;n !ernähren sich von Nektar und Pollen. Der Pollen dient hauptsächlich zur Fütterung der Bienenbrut. Da es vorkommt, daß unerwartete Fröste alle Blüten zerstören oder in der Nähe der Imkereien häufig nur wenig pollenspendende Pflanzen vorhanden sind, ist die Schaffung eines vollwertigen Pollenersatzstoffes zur Sicherung einer von Witterungseinflüssen unabhängigen Imkerei ein starkes Bedürfnis.
Neben eiweißhaltigen Stoffen, wie Trockenmagermilch, frischer Vollmilch, Eiereiweiß, Eidotter, Getreidemehlen u. dgl., hat man Trockenhefe in Mischung mit Honig als Pollenersatzstoff vorgeschlagen. Dabei haben sich frisches Eiereiweiß und getrocknete Hefe am besten bewährt. Die mit diesem im wesentlichen aus Honig bestehenden Bienenfutter erzielten Ergebnisse waren jedoch hinsichtlich der Sterblichkeit, Aufzucht, Bautätigkeit und Qualität der Bienen schwankend. Insbies,ondere gelang es nur in seltenen Fällen, die Bienen mit diesen Stoffen zur Aufzucht von Brut zu veranlassen, weil die Form völlig ungeklärt war, in der man Stoffe wie getrocknete Hefe zu reichen hat.
Man hat auch schon vorgeschlagen, ein Bienenfutter im wesientlichen aus Zuckersirup, Glucose oder Maltosesirup zusammenzusetzen. Auch die Verfütterung von künstlichem Invertzucker, Honig oder Rohrzucker ist bekannt. Diese Nährstoffe konnten jedoch ipfolge ihrer einseitigen eiweißfreien Zusammensetzung die Pollennahrung in k einer Weise ersetzen.
Es wurde nun gefunden, daß man einen eiweißhaltigen Pollenersatzstoff erhält, dessen Wirkung .auf Gesundheitszustand, Aufzucht, Bautätigkeit und Qualität der Bienen vorzüglich ist, und der zur gegebenen Zeit den Pollenbedarf ergänzt, wenn Zuckerablauf mit Malzextrakt verarbeitet itnd das so ierhalten@e Erzeugnis mit Hefeauszug sowie geringen Mengen von Honig versetzt wird.
Verfüttert man @einie Mischung von Malzextrakt und Hefeauszug allein, so erhält man ein Erzeugnis mit einem zu hohen Eiweißgehalt, der für. die Ernährung der Bienen unzweckmäßig ist. Aus diesem Grunde erfolgt daher @erfindungsgemäß ein Zusatz von stickstofffreiem, invertzuckerhaltigem Zuckerablauf beispielsweise der Art, daß der Eiweißgehalt des Bienenfutters 5 % beträgt.
Neben seiner vorzüglichen und ganz gleichmäßigen Wirkung bietet dieser Pollenersatzstoff die Möglichkeit, auf die Verwendung von Honig bis zu einer geringen Gewichtsmenge zu verzichten, während die bisher bekannten Ersatzstoffe meistens mit dem Mehrfachen ihres Gewichtes an Honig vermischt werden mußten.
Die überlegene Wirkung des erfIndungsgemäß gewonnenen Pollenersatzstoffes ist insbesondere auf den Gehalt des Malzextraktes an abgebauten Eiweißstoffen, Fermenten und Mineralstoffen zurückzuführen, die den bekannten Ersatzstoffen völlig fehlen und deren Zusammenwirken mit der I.nvertase des Honigs, dem Invertzucker und der Saccharose des Zuckerablaufs sowie den abgebauten Eiweißstoffen des Hefeauszuges zu einer gleichmäßig günstigen Beeinflussung des Gesundheitszustandes, der Aufzucht, Bautätigkeit und Qualität der Bienen führt.
Auch der Umstand, daß im erfindungsgemäß benutzten Hefeauszug die Eiweißstoffe im Gegenstand zu unverarbeiteter Hefe schon weitgehend abgebaut sind, trägt erheblich zur Erzielung der neuen Wirkung bei. Ausführungsbeispiel 7o Teile Malzextrakt aus beliebigen Getreidearten, wie Roggen, Hafer, Weizen, Gerste, bzw. eine entsprechende Malzschrotmaische werden mit 24,5 Teilen blankem, Saccharose und Invertzucker ,enthaltendem Zuckerablauf verarbeitet und der Mischung 5 Teile Hefeextrakt zugesetzt, Zu diesem Erzeugniq werden noch o,5 Teile Honig hinzugefügt. Hierbei wandelt die Invertase des Honigs die Saccharose des Zuckerablaufs teilweise in Invertzucker um, während die Honigdiastase durch Erhöhung des Diastasegehalts des Malzes den Verzuckerungsprozeß beim Maischen wirksam unterstützt.
Dem Erzeugnis können gegebenenfalls noch an sich bekannte Konservierungs- und Aromatisierungsstoffe, wie Ester der p-Oxybenzo.esäure, ätherische öle der Blütenknospen von Jambosa caryophyllus, des Samens von Myristica fragrans und der frischen Schalen von Zitrusfrüchten, zugesetzt werden.
Versuche haben ergeben, daß w,-der mit reinem Malzextrakt noch mit erheblich größeren Hefemengen ähnlich gute und gleichbleibende Wirkungen erzielt werden können wie mit dem erfindungsgemäßen Erzeugnis.

Claims

PATEN TANSPRUCI3: Verfahren zur Herstellung eines eiweißhaltigen Pollenersatzstoffes für' die Bienenfütterung unter Verwendung von Hefe, dadurch gekennzeichnet, daß Zuckerablauf mit Malzextrakt verarbeitet und das erhaltene Erzeugnis mit Hefeauszug sowie geringen Mengen von Honig versetzt wird.