DE337282C - Verfahren zum Zuechten von Hefe besonderer Rasseeigenschaften, insbesondere von zur Vergaerung konzentrierter Loesungen geeigneten Heferassen - Google Patents

Verfahren zum Zuechten von Hefe besonderer Rasseeigenschaften, insbesondere von zur Vergaerung konzentrierter Loesungen geeigneten Heferassen

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DE337282C
DE337282C DE1918337282D DE337282DD DE337282C DE 337282 C DE337282 C DE 337282C DE 1918337282 D DE1918337282 D DE 1918337282D DE 337282D D DE337282D D DE 337282DD DE 337282 C DE337282 C DE 337282C
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor
    • C12N1/18Baker's yeast; Brewer's yeast

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Description

  • Verfahren zum Züchten von Hefe besonderer Rasseeigenschaften, insbesondere von zur Vergärung konzentrierter Lösungen geeigneten Heferassen. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Uniönsvertrage vom a. Juni igii die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 3o. November igi8 beansprucht. Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zum Züchten von Hefen besonderer Rasseeigenschaften, insbesondere von Heferassen, die Zuckerlösungen hoher Konzentration vollkommen und in kurzer Zeit vergären, und zwar auch dann, wenn die hohe Dichte nicht nur durch Zucker, sondern auch durch Nichtzucker, insbesondere Salze, hervorgerufen ist.
  • Es wurde beobachtet, daß verflüssigte Hefe, wie sie entsteht, wenn man Hefe, z. B. Preßhefe des Handels, in an sich bekannter Weise mitZusätzen zusammenbringt, die einen reichlichen Austritt des eiweißhaltigen Zeltinhaltes aus der lebenden Hefezelle bewirken, bei ihrer Vermehrung unter den üblichen Bedingungen der Hefefabrikation Hefestämme von ganz besonderen Rasseeigenschaften ergibt.. So können bei Verwendung dieser verflüssigten Hefe als Stellhefe Nachzuchten geerntet werden, die imstande sind, Maischen oder Würzen von weit höherer als der üblichen Konzentration zu vergären. Ferner zeigen die in dieser Weise aus gewöhnlicher Preßhefe, beispielsweise aus Melassepreßhefe, gezüchteten Hefen eine Triebkraft, die im Verhältnis zur Ausgangshefe um das Doppelte bis Dreifache erhöht ist, und zeichnen sich überdies auch durch große Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Infektion sowie durch besondere Eignung zur Herstellung von Trockenhefe aus. Die Verflüssigung der Ausgangshefen kann mit den bekanntermaßen brauchbaren Zusätzen, insbesondere mit Salzen, bewirkt werden, deren Menge bis zu 4o Prozent, auf das Gewicht der Hefe bezogen, betragen kann: Der Erfindung gemäß soll durch Abtötung eines kleineren oder größeren Teiles der Hefezellen eine Auslese der widerstandsfähigsten Zellen eintreten, die alsdann unter dem Einfluß der großen Mengen der verflüssigenden Stoffe eine vollständige physiologische Umwandlung erleiden. Jedenfalls empfiehlt es sich, die Zusätze in solchen Mengen zu verwenden, daß das Eintreten einer Selbstgärung ausgeschlossen ist, da sonst die angestrebte Wirkung vermindert oder sogar ganz vernichtet wird. Ein besonders geeignetes Verflüssigungsmittel bilden die Disulfite, z. B. das feste Natriumdisulfit. Selbst Lösungen von über 3o° Balling werden von den Nachzuchten der mit Disulfiten verflüssigten Hefen restlos vergoren; auch scheint die Gärdauer bei Verwendung dieser Heferassen die kürzeste zu sein. Ausführungsbeispiel. 5 kg abgepreßte Hefe werden etwas zerkleinert und mit i bis 2 kg Kochsalz oder festem, pulverisiertem Natriumbisulfit möglichst gleichmäßig bestreut und vermengt, worauf in wenigen Minuten vollkommene Verflüssigung eintritt. Das Gemisch wird nach 24- bis 72stündigem Stehen wie üblich als Stellhefe zur Vermehrung angesetzt.
  • Die Verflüssigung der Hefe durch Bewirkung einer reichlichen Ausscheidung des Protoplasmas aus der lebenden Hefezelle ist bisher nur zur Herstellung von Hefeextrakten, also zur Trennung des eiweißreichen Zeltinhaltes von den Zellwänden behufs Verwertung des Zeltsaftes als Nahrungsmittel, vorgenommen werden. Es wurde vorgeschlagen, durch Einwirkung von geringen Mengen indifferenter organischer Lösungsmittel in Dampfform oder in flüssiger Form die Absonderung des Zeltinhaltes aus der Hefe herbeizuführen (B u c h n e r und G r u b e r). Auch die Verflüssigung mit Kochsalz und anderen Salzen ist zur Herstellung von Nährextrakten aus Hefe schon verwendet worden, wobei die gepreßte Hefe gleichfalls mit so großen Mengen Kochsalz versetzt wurde, daß eine Selbstgärung nicht eintrat. Die flüssige Masse wurde aber hernach zur Gewinnung der Extraktivstoffe mit Wasser mehrere Stunden gekocht und abgepreßt. Ähnlich verläuft auch das Verfahren nach v a n L a e r (britische Patentschrift 2228d899); danach wird jedoch die Hefe mit so geringen Mengen Kochsalz oder anderen neutralen, basischen oder sauern, die reichliche Absonderung des Zeltinhaltes bewirkenden Stoffen verflüssigt, daß in der Masse durch Selbstgärung aus den Kohlehydraten reichlich Alkohol gebildet wird. Die von der Hefe durch Filtration oder Abschleudern getrennte Flüssigkeit wird sodann zwecks Gewinnung des Alkohols destilliert und das sich hierbei ausscheidende koagulierte Eiweiß gesammelt und getrocknet. Der flüssige Anteil, bestehend aus Albumosen_ und Peptonen, soll eingedampft ein zu Nährzwecken geeignetes Präparat ergeben. Die verflüssigenden Zusätze müssen die Hefezellen vollkommen unbeschädigt lassen, da v a n L a e r beabsichtigt, durch Trocknen der vom ausgetretenen Zeltinhalt abgepreßten Zellen eine versandfähige Dauerhefe von ungeschwächter Gärkraft zu gewinnen. Daß sich die verflüssigte Hefe, wenn man sie unter den üblichen Bedingungen der Hefefabrikation fortzüchtet, unter Entstehung von ganz besonderen Rasseeigenschaften, vermehrt, hat v a n L a e r nicht erkannt; er hat daher auch die nicht naheliegende Möglichkeit, die verflüssigte Hefe als Stehhefe zu verwenden, nicht ins Auge gefaßt. Um so überraschender ist es, daß diese Möglichkeit auch bei Verflüssigung der Hefe mit so großen Mengen der plasmolysierenden Zusätze besteht, daß jede Selbstgärung unterdrückt wird, ja daß gerade die Verwendung solcher Mengen sich als vorteilhaft empfiehlt, damit ein großer Teil der Zellen, nämlich die weniger widerstandsfähigen, abgetötet und die überlebenden besonders kräftigen Zellen physiologisch umgewandelt werden. Auch die besondere Brauchbarkeit der Disulfite als verflüssigende Mittel läßt sich aus der britischen Patentschrift 2228d899 nicht entnehmen, da v a n L a e r das Kalziumdisulfit neben Bleiazetat und Sublimat als Hefegift hervorhebt und für sein Verfahren als ungeeignet bezeichnet. Gerade die freie schweflige Säure, die in den angewendeten Konzentrationen nach dem bisherigen Wissen eine gänzliche Abtötung der lebenden. Hefe erwarten ließ, bringt aber die neuartigen technischen Wirkungen im Sinne der Erfindung vorzugsweise hervor. Die Verflüssigung der Hefe hat hier eben den Zweck einer Auslese von bestimmten Zellen. Bei der Behandlung mit verflüssigenden Zusätzen im Sinne der Erfindung, insbesondere mit Disulfiten, werden 3o bis 70 Prozent der Hefezellen getötet. Der Rest wird bei der Verwendung als Stehhefe auf die 6- bis iofache Menge biologisch vollkommen veränderter Heferassen mit besonderen Eigenschaften vermehrt. Die gewonnene Hefe ist im Durchschnitt der Zellengröße zwei- bis dreimal so groß, als die in das Verfahren eingebrachte, und einzelne Zellen zeigen sogar eine Vergrößerung auf das 4- bis 5fache, woraus sich die neuen biologischen Eigenschaften vielleicht erklären lassen.
  • In der französischen Patentschrift4617q.2 ist ein Verfahren zur Umwandlung der für Bäckereizwecke unbrauchbaren Bierhefe in brauchbare Bäckerhefe-hesehrieben, nach welchem die Bierhefe mit geringen Mengen von Salzen, beispielsweise Kochsalz, verflüssigt und sodann in einer stickstoffreichen Maische umgegoren wird. Nur nebenher geht eine sehr geringfügige Vermehrung von 25 bis 30 Prozent. Der Hauptzweck. ist die Veränderung der Eigenschaften dr Bierhefe in der Weise, daß sie die Beschaffenheit einer guten Lufthefe annimmt; sie wird heller, verliert die Bitterkeit und soll die Triebkraft von Lufthefe bester Beschaffenheit erhalten. Das Verfahren bezweckt also eine billigere Art der Lufthefeerzeugung durch Umgärung von Bierhefe. Die vorliegende Erfindung hingegen geht von dem Produkt aus, dem das bekannte Verfahren die behandelte Bierhefe durch Umgärung in ihren Eigenschaften anzunähern bestrebt ist, nämlich von normaler Lufthefe oder Hefe des alten Wiener Verfahrens oder von normaler Spiritushefe. Aus der Tatsache, daß Bierhefe nach ihrer Verflüssigung unter geringer Vermehrung zu einer Hefe.umgegoren werden kann, die guter Lufthefe gleichwertig ist, konnte nicht geschlossen 'werden, daß verflüssigte normale Lufthefe oder Preßhefe als Stellhefe, auf die 6- bis iofache Menge vermehrt, Nachzuchten von ganz besonderen Rasseeigenschaften ergeben würde. Auch in der Art der Verflüssigung besteht übrigens der Unterschied, daß dasVerfahren der frarizöSiSCheriPatentSChrlft, ebenso wie das Verfahren v a n L a e r , mit geringen Zusätzen einer ganz anderen Größenordnung, z. B. mit 2 Prozent mild wirkender Zusätze, arbeitet, so daß die verflüssigte Masse in Selbstgärung gerät, wogegen die Hefe nach dem vorliegenden Verfahren zweckmäßig der Einwirkung von Salzen in großer Menge ausgesetzt wird, die ,4o Prozent erreichen kann, und sich sogar saure, schwefligsaure Salze, also bekannte Hefegifte, für das vorliegende Verfahren vorzugsweise eignen.

Claims (3)

  1. PATENT-AIVsPRÜCHE: i. Verfahren zum Züchten von Hefe besonderer Rasseeigenschaften, insbesondere von zur Vergärung konzentrierter Lösungen geeigneten Heferassen, dadurch gekennzeichnet, daß als Stellhefe verflüssigte Hefe verwendet wird, die in an sich bekannter Weise durch Behandlung von gepreßter Hefe mit Zusätzen hergestellt ist, welche einen reichlichen Austritt des eiweißhaltigen Zellinhaltes aus der lebenden Hefezelle bewirken.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Hefe behufs Verwendung als Stellhefe mit solchen Mengen von Zusätzen, insbesondere Salzen, verflüssigt wird, daß das Eintreten einer Selbstgärung in der verflüssigten Masse ausgeschlossen ist.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hefe durch Zusatz von Disulfiten verflüssigt wird.
DE1918337282D 1918-11-30 1918-12-17 Verfahren zum Zuechten von Hefe besonderer Rasseeigenschaften, insbesondere von zur Vergaerung konzentrierter Loesungen geeigneten Heferassen Expired DE337282C (de)

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