DE662066C - Verfahren zur Herstellung substituierter Amide fettaromatischer Monocarbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung substituierter Amide fettaromatischer Monocarbonsaeuren

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DE662066C
DE662066C DEG86455D DEG0086455D DE662066C DE 662066 C DE662066 C DE 662066C DE G86455 D DEG86455 D DE G86455D DE G0086455 D DEG0086455 D DE G0086455D DE 662066 C DE662066 C DE 662066C
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  • Verfahren zur Herstellung substituierter Amide fettaromatischer Monocarbonsäuren Amide aliphatischer, aromatischer und heterocyclischer Carbonsäuren, deren Amidstickstoff durch aminhaltige Reste substituiert ist, sind bereits bekannt. Sie finden teils als Netzmittel, teils als lokalanästhetisch wirkende Mittel Verwendung. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß gleichartig substituierte Amide, die sich von fettaromatischen Monocarbonsäuren ableiten, neue wertvolle Eigenschaften aufweisen. Sie stehen dem Atropin nahe, zeichnen sich aber infolge ihrer Amidstruktur durch größereBeständigkeit gegenüber den esterartig gebundenen Gliedern der Atropinreihe aus. Wie Atropin zeigen sie eine erhebliche krampflösende Wirkung, besonders an der glatten Muskulatur des Darmes. Die neuen Verbindungen wirken jedoch nicht nur neurotrop, ähnlich wie Atropin, sondern auch muskulotrop wie Papaverin. Dabei treten die meist unerwünschten Nebenwirkungen des Atropins in den Hintergrund oder fehlen auch ganz.. Atropin ist bekanntlich der Tropasäureester eines Arninoalkohols, des Tropins. Es war durchaus überraschend, daß den vorliegenden Amiden eine ähnliche Wirkung zukommt. Da sowohl der Säurerest wie der basisch substituierte Amidrest eine mannigfache Abwandlung erlauben, ist damit eine große Gruppe interessanter Verbindungen der Therapie erschlossen. Durch Überführung in die quaternären Ammoniumverbindungen kann in manchen Fällen die Wirkung noch gesteigert ,werden.
  • ZurHerstellung der neuen Amide setzt man entweder fettaromatische Monocarbonsäuren odrr ihreSubstitutionsprodukte oderDerivate mit Alkylendi- und -triaminen mit einer primären bzw. sekundären und mindestens einer tertiären Aminogruppe und mindestens aKohlenstofFätomen im Alkylenrest um oder läßt auf Metallsalze fettaromatischer Monocarbonsäureamide oder ihrer Substitutionsprodukte reaktionsfähige Ester entsprechender Aminoalkohole einwirken und führt gegebenenfalls die erhaltenen Basen nach bekannten Methoden in ihre entsprechenden Ammoniumverbindungen über.
  • Als Säurekomponenten kommen z. B. die Phenylessigsäure, die Mandelsäure, die Tropasäure, die Diphenylessigsäure, die Triphenylessigsäure, die Diphenyloxyessigsäure, die Hydrozimtsäure, die Phenylmilchsäure, ferner durch Alkyl, Alkylen, Halogen, Aryloxy, Alkoxy usw. substituierte fettaromatische Monocarbonsäuren in Betracht. Der Amidstickstoff kann beliebige aminhaltige Reste und neben diesen Wasserstoff oder neutrale Reste, wie z. B. Alkyl, tragen.
  • Unter reaktionsfähigen Estern von Aminoalkoholen sind vor allem. diejenigen der Halogenwasserstoffsäuren zu verstehen; doch können ebensogut solche der Arylsulfonsäuren u. dgl.. Verwendung finden. Bei ihrer Einwir-. kung auf Metallsalze fettaromatischer Motzcarbonsäureamide kommen insbesondere Ne@' Alkalisalze der Amide in Betracht.
  • Die neuen Verbindungen sollen therapeu-°' tische Verwendung finden.
  • Beispiel i 4oTeile a,a,a-Diphenyloxyessigsäuremethylester und 2o Teile 2-Diäthylaminoäthylamin werden ? Stunden unter Rückfluß gekocht, worauf man das Reaktionsprodukt in Äther aufnimmt. Die neue Base wird mit verdünnter Säure ausgezogen und aus der wäßrigen Lösung mit Alkali gefällt. Das a, a, a-Diphenyloxyessigsäure-2-diäthylaminoäthylamid scheidet sich zuerst als Öl aus, das aber bald erstarrt. Aus Alkohol umkristallisiert schmilzt es bei 104 bis 105' (k). Der Schmelzpunkt des farblosen Hydrochlorides beträgt 178 bis 179° (k). Mit Dimethylsulfat und Methyljodid entstehen kristallisierte Additionsprodukte, Schmelzpunkt des jodinethylates 194 bis 1956 (k).
  • Beispiel 2 23 Teile Diphenylessigsäure und 4o Teile Thionylchlorid werden unter Rückflußkühlung i Stunde zum Sieden erhitzt. Man läßt erkalten und verdampft denThionylchloiidüberschuß im Vakuum. Der Rückstand wird in absolutem Benzol gelöst und unter Eiskühlung mit einer benzolischen Lösung von 9 Teilen 2-Dimethylaminoäthylamin vorsichtig gemischt. Nach beendeter Reaktion wird mit verdünnterSalzsäure ausgeschüttelt, derwäßrige Anteil mit Natriumcarbonat versetzt und der entstandene weiße Niederschlag der neuen Base abgenutscht. Diphenylessigsäure-2-dimethylaminoäthylämid kann aus Essigester umkristallisiert werden und schmilzt bei 1o8 bis 1o96.
  • Beispiel 3 29 Teile Triphenylessigsäurechlorid werden inToluollösung mit 23Teilen 2-Diäthylaminoäthylarnin erhitzt. Nach beendeter Reaktion wird mit verdünnter'Salzsäure ausgeschüttelt und die wässerige Lösung mit Natriumcarbonatlösung versetzt. Triphenylessigsäure-2-diäthylaminoäthylamid scheidet sich als 01 ab, das aber bald kristallin erstarrt. Es kann aus Essigester umkristallisiert werden und schmilzt bei 162 bis 1636.
  • Beispiel 4 21 TeileDiphenylessigsäureamid und 4Teile Natriumamid werden in Zoo Teilen Toluol 5 Stunden am Rückflußkühler zum Sieden erhitzt. Nun fügt man langsam die berechnete Menge Chloräthyldiäthylamin hinzu. und erhitzt bis zur beendeten Reaktion weiter.
  • erkaltete Toluollöstinz wird mit ver-
    ';.'"tnter Salzsäure ausgeschüttelt und aus der
    w'Mierten wässerigen Lösung die neue Base
    "#I'ih üblicher Weise abgeschieden. Das Diphenyl-
    essigsaure - 2 - ctiatnylaminoatnyiamict uiiaet farblose Kristalle vom F. 946. Sein Hydrochlorid schmilzt bei i441/26, sein jodmethylat bei 167 bis 168' und sein Chlormethylat bei 98 bis 996.
  • Man kann die gleiche Base z. B. auch durch Erhitzen von Diphenylessigsäure mit 2-Diäthylaininoäthylamin auf -oo' gewinnen. Beispiel 5 Auf eine Lösung von 23 Teilen Diphenylessigsäurechlorid in Benzol läßt man eine benzolische Lösung von 26 Teilen 3-Diäthylaminopropylainin (-i) (vgl. Patent 537 1o4, S. 3, Zeilen 44 bis 5o und 559 500, S. 2, Zeilen 27 u. ff.) einwirken. Nach beendeter Reaktion wird mit verdünnter Salzsäure ausgeschüttelt und aus der wässerigen Lösung durch Zugabe von Natronlauge Diphenylessigsäure-3-diäthylaminopropylamid gefällt. Die neue Base siedet bei 175 bis 18o° unter o,oi inm Druck und schmilzt bei 891/2 bis 9i6, ihr Hydrochlorid bei 1251/2 bis 1,261/.,b, ihr jodmethylat bei 167 bis 1696 und ihr Chlormethylat bei i241/ bis 1251/,6.
  • Beispiel 6 Man läßt 25,5Teile a,a-Diphenyl-a-acetoxyacetylchlorid unter Kühlung auf 27,9 Teile 2,2-Diinethyl-3-diäthylalninopropylainin (vgl. C- 1933, Ih 744) in Gegenwart von Petroläther einwirken, kocht i Stunde unter Rückfluß,kühlt die Lösung, wäscht sie mit Wasser und entzieht ihr das a, a-Diplienyl-a-acetoxyessigsäure - 2,2 - dimethyl - 3 - diäthylaminopropylamid durch Ausschütteln mit verdünnter Säure. Die wässerige Lösung wird mit Soda versetzt unddieabgeschiedeneacetylierte Base in alkoholischer Lösung mit der molekularen Menge konzentrierter Kalilauge verseift. Der Alkohol wird abdestilliert, der Rückstand ausgeäthert und aus der ätherischen Lösung das Lösungsmittel vertrieben. Bei der Destillation im Vakuum geht das a, cc-Diphenyl-a-oxyessigsäure-2,2-dimethyl-3-diäthylaminopropylamid bei Kpo,o5 178 bis 1796 über und erstarrt nach der Behandlung mit Petroläther. Die neue Base schmilzt bei 78 bis 796. Sie ist in Säuren leicht löslich. Beispiel 7 13 Teile Acetyltropasäurechlorid werden in benzolischer Lösung mit 15 Teilen 2-Diätliylaminoäthylalnin umgesetzt. Hierauf schüttelt man mit verdünnter Salzsäure aus, trennt die %vässerige Schicht ab und fällt die neue Base mit Kaliumcarbonat. Sie wird ausgeäthert und die über Kaliumcarbonat getrocknete Ätherlösung verdampft. Acetyltropasäure-2-diäthylaminoäthylamid hinterbleibt als hellgelbes Öl. Kocht man dieses mit verdünnter Salzsäure, so wird die Acetylgruppe abgespalten, und man gewinnt das Tropasäure-2-diäthylaminoäthylamid als Öl, das mit einem Molekül Kristallwasser krisfallisiert und den Schmelzpunkt von 47 bis 48° zeigt. Beispiel 8 Auf eine Lösung von 11,5 Teilen Diphenvlessigsäurechlorid in Benzol läßt man eine berizolische Lösung von 2o,6 Teilen N-2-Di-'ithvlaininoäthyl-N-benzylamin (vgl. Patent 559500, S.3, Zeilen 53 bis 58) einwirken. Nach beendeter Reaktion wird mit verdünnter Salzsäure ausgeschüttelt und die wässerige Lösung nach Zugabe von Kaliumcarbonatlösung ausgeäthert. Die über Kaliumcarbonat getrocknete ätherischeLösung wird verdampft und der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Diphenylessigsäure-N- 2 -diäthylaminoäthyl-N-benzylamid siedet bei 187° unter o,oi5mm Druck. Beispiel 9 Auf eine Lösung von 23 Teilen Diphenylessigsäurechlorid in Benzol- läßt man eine benzolische Lösung von 27,2 Teilen N-2-Diäthylaminoäthyl-N-äthylamin (vgl. Patent 537104, S.2, Zeilen 30 u. ff.) einwirken. Nach beendeter Reaktion wird mit verdünnter Salzsäure ausgeschüttelt und die wässerige Lösung nach Zugabe von Kaliumcaruonatlösung ausgeäthert. Die über Kaliumcarbonat getrocknete ätherischeLösung wirdverdampft und der Rückstand im Vakuum fraktioniert. Diplienylessigsäure- N- 2-diäthylaminoäthyl-N-äthylamid bildet ein hellgelbes Öl und siedet bei 158 bis 16o° und o,oi mm Druck. Beispiel io Auf eine Lösung von 23 Teilen Diphenylessigsäurechlorid in Benzol läßt man eine benzolische Lösung von 34 Teilen Di-n-butylaininoiithvlamiii (vgl. Patent 537 10d, S.3, Zeilen 37 bis 43) einwirken. Nach beendeter Reaktion wird mit verdünnter Salzsäure ausgeschüttelt, die wässerige Lösung alkalisch gemacht und ausgeäthert und aus der getrockneten ätherischen Lösung das Lösungsmittel vertrieben. Bei der Destillation geht Diphenylessigsäure-2-di-n-butylaminoäthvlämid bei Kp",oo5 i70 bis 18o° über und.erstarrt nach kurzerZeit. Die neueBasesclimilzt bei 56 bis 58°.
  • In ähnlicher Weise wie in den vorangehenden Beispielen können z. B. auch das Diphenylenoxyessigsäure- 2 -diätlivlaminoäthylamid (F. 125 bis i26°, Hydrochlorid F. 215 bis 2i7°), das Acetylbenzilsäure-2-diäthvlaminoäthylamid (F.72bis73°), das a-Phenyla - methoxyessigsäure -:2 - diäthylaminoätliylamid (Kp_ 16o bis 162°), das a-Phenyla, a - diäthylessigsäure- 2 -diäthylaminoäthylamid (KP"" 124 bis 126°, Hydrochlorid 168 bis 169°), das Mandelsäure-2-diäthylaminoäthylamid (F. 79 bis 8o°, Hydrochlorid F.161 bis 162°), das Dihydrozimtsäure-2-diäthylaminoäthylamid (Kpo,os i26bis 127°), das Plienylessigsäure-2-piperidinoäthylamid (I'. 57°, Kpo,ois 122', Jodmetyhlat F. 94 bis 95°), das Phenylessigsäure - 2 - diäthylaminoäthylamid (Kp",og 121'), das Diphenylessigsäure-2-piperidinoäthylamid (F. 78 bis 8o°) und das Diphenvlessigsäure-di - (2-piperidinoäthvl)- amid (F. 77 bis 78°) gewonnen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung substituierter Amide fettaromatischer Monocarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder fettaromatische Monocarbonsäuren oder ihre Substitutionsprodukte oder Derivate finit Alkylendi- und -triaminen mit einer primären bzw. sekundären und mindestens einer tertiären Aminogruppe und mindestens 2 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest umsetzt oder auf Metallsalze fettaromatischer Monocarbonsäureamideoder ihrer Substitutionsprodukte reaktionsfähige Ester entsprechenderAininoalkohole einwirken läßt und die erhaltenen Basen gegebenenfalls nach bekannten Methoden in ihre entsprechenden Ammoniumverbindungen überführt.
DEG86455D 1933-09-13 1933-09-19 Verfahren zur Herstellung substituierter Amide fettaromatischer Monocarbonsaeuren Expired DE662066C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE767146C (de) * 1940-04-13 1951-11-08 Chem Fab Tempelhof Preuss & Te Verfahren zur Herstellung basisch substituierter Phenylacetamide
US2733256A (en) * 1956-01-31 Salts of basic n-methyl benzilamtoes

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2733256A (en) * 1956-01-31 Salts of basic n-methyl benzilamtoes
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