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Elektrische Rückmeldeeinrichtung In größeren technischen Anlagen,
insbesondere elektrischen Schaltanlagen, Dampfverteilungsanlagen usw., benutzt man
Rückmeldeeinrichtungen, welche dem Bedienungspersonal den Betriebszustand der einzelnen
Elemente der Anlage in übersichtlicher Weise bekanntgeben. Als Beispiel wird eine
elektrische Schaltanlage beschrieben, bei welcher für die einzelnen Schalter die
Zustände >>offen<, und »geschlossen« und für die Leitungen, Sammelschienen, Generatoren
usw. die Zustände ;"spannu,ngsführend« und »spannungslos« rückzumelden sind. Ein
anderes Beispiel wäre evtl. eine Dampfverteilanlage, in welcher für die Absperrorgane
die Zustände »offen« und »geschlossen« und für die Rohrleitungen, Verbraucher usw.
.die Zustände unter Überdruck bzw. ohne Überdruck anzuzeigen sind.
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Die Rückmeldeeinrichtung besitzt dann in bekannter Weise für jedes
Element, dessen Zustand rückgemeldet werden soll, eine im Bedienungsraum angebrachte
Wechselmarke, welche beispielsweise zwei Erscheinungsformen (z. B. Farben oder Stellungen)
annehmen kann, wobei jede Erscheinungsform einem der beiden Betriebszustände des
Elementes zugeordnet ist. Die Wechselmarken ändern ihre Erscheinungsform selbsttätig
bei jedem Zustandswechsel der entsprechenden Elemente der Anlage. Um den bedienenden
Beamten auf einen erfolgten Zustandswechsel, welchen er nicht selbst verursacht
hat, aufmerksam zu machen, ist es bekannt, Wechselmarken zu verwenden, welche außer
den den Betriebszuständen zugeordneten Erscheinungsformen noch eine weitere davon
verschiedene Erscheinungsform (Änderungssignal) zeigen können. Das Änderungssignal
erscheint dann so lange, bis der bedienende Beamte die erfolgte Änderung zur Kenntnis
genommen und durch Betätigung eines Handschalters (Quittungsschalters) quittiert
hat.
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Ein Beispiel für diese an sich bekannte Ausführung ist in Fig. T dargestellt.
Der Spannungszustand eines elektrischen Generators 2 wird durch die Wechselmarke
2' dargestellt. Diese Wechselmarke kann durch zwei Signallampen 2" und erb in verschiedener
Farbe beleuchtet werden. Ist der Generator unter Spannung, so hat ein Spannungsrelais
2c angezogen und bringt die Lampe 2a zum Leuchten. Ist der Generator hingegen spannungslos,
so schließt das Relais den Stromkreis der Lampe 21). Ein Quittungsschalter
2d ist so geschaltet, daß stets eine der beiden Lampen mit einer Dauerstromschiene
4., die andere hingegen mit einer Blinkstromschiene 5 verbunden ist. Die Lampen
werden von der Stromquelle C gespeist. Zur Erzeugung des intermittierenden Stromes
ist zwischen Dauerstromschiene q. und Blinkschiene 5 ein Blinkrelais 7 geschaltet.
Bei dem in der Figur dargestellten Betriebszustand fließt nun ein Strom von der
Schiene q. über den Schalter 2d und den Schließkontakt 2c durch die Lampe 2a. Wird
der
Generator aberregt, so fällt das Relais 2c ab und unterbricht diesen Stromkreis.
Dagegen kann nunmehr ein Strom von der Schiene 5 über den Quittungsschalter 2d,
die Öffnungskontakte des Relais 2c und die Lampe 2b fließen. Das früher bestehende,,
Dauerlicht der Lampe 2a verschwindet daher;°4 und es erscheint Blinklicht der Lampe
2b. Legt nun der Bedienungsbeamte zum Zeichen seiner Kenntnisnahme den Quittungsschalter
2d um, so wird die Verbindung zur Blinkschiene unterbrochen, und die Lampe 2b wird
von der Schiene 4 mit Dauerstrom gespeist. Diese Ausführungsform kennzeichnet sich
also dadurch, daß als Änderungssignal für einen erfolgten Zustandswechsel die Beleuchtung
der Wechselmarke mit Blinklicht verwendet wird.
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Die beschriebene Einrichtung erfordert, daß für jedes Element, dessen
Wechselmarke ein Änderungssignal geben kann, ein eigener Quittungsschalter verwendet
wird. Dies ist jedoch nicht immer erwünscht, da es bei den in Frage kommenden Anlagen
stets viele Elemente gibt, welche ihren Zustand nicht allein, sondern nur in Zusammenhang
mit einem Zustandswechsel anderer Elemente ändern können. Jene Elemente der' Anlage,
deren Spannungs- oder Schaltzustand den Zustand der Gesamtanlage bestimmt, seien
im folgenden als unabhängige Elemente bezeichnet. Im Gegensatz hierzu sollen die
übrigen Elemente abhängig genannt werden. Unabhängig sind im allgemeinen Stromquellen
hinsichtlich ihres Spannungszustandes und Schalter hinsichtlich des Schaltzustandes,
abhängig sind dagegen z. B. alle Verbindungsleitungen.
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Die Betätigung eines ,Quittungsschalters für solche abhängige Elemente
ist eine überflüssige Mehrbelastung des Bedienungspersonals, da die erfolgte Kenntnisnahme
einer Änderung bereits durch die Quittierung des Zustandswechsels der unabhängigen
Elemente bestätigt wird.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eiri Rückmeldeschaltbild für Anlagen,
bei welchen der Zustand einzelner (abhängiger) Elemente vom Zustand gewisser anderer
(unabhängiger) Elemente abhängig ist, und zwar wird erfindungsgemäß durch eine Wechselschaltung
zwischen den Kontakten eines den Spannungszustand eines abhängigen Elementes der
Anlage rückmeldenden Hilfsrelais und den Kontakten eines Quittierrelais, dessen
Stellung durch den Spannungszustand einer durch die Quittierschalter der unabhängigen
Elemente gesteuerten Nachbildungsschaltung der zu überwachenden Anlage gegeben ist,
ein Stromkreis für ein Änderungssignal des abhängigen Elementes geschlossen, wenn
sich das Quittierrelais nicht in der dem Zustand des abhängigen Elementes entsprechenden
Stellung befindet.
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Erfindungsgemäß wird die Wechselmarke des abhängigen Elementes vom
Zustand der ,entsprechenden unabhängigen Elemente und 4@t Stellung der diesen zugeordneten
Quitblügsschaltev- beeinflußt. Ändert ein unabhängiges Element seinen Zustand und
hat dies auch den Zustandswechsel eines abhängigen Elementes zur, Folge, so erscheint
an den Wechselmarken beider Elemente das Änderungssignal. Dieses verschwindet auch
bei beiden, sobald der dem unabhängigen Element zugeordnete Ouittungsschalter betätigt
wird. Das Erscheinen bzw. Verschwinden des Änderungssignals des abhängigen Elementes
hängt also davon ab, ob der Zustand eines beeinflussenden unabhängigen Elementes
der Stellung des zugeordneten Quittungsschalters nicht entspricht bzw. entspricht.
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Fig. i stellt auch hierfür ein Ausführungsbeispiel dar. Der Stromverbraucher
i ist ein abhängiges Element, da sein Spannungszustand durch die Stellung des Schalters
3 und den Spannungszustand des Generators 2 bestimmt wird. Für die Rückmeldung des
Zustandes aller drei Elemente sind Wechselmarken i', 2' und 3', welche je zwei Signallampen
a und b zur Zustandsrückmeldung aufweisen, vorgesehen. Den beiden
unabhängigen Elementen 2 und 3 ist noch je ein Quittungsschalter 2d und 3d zugeordnet.
Beim abhängigen Element i tritt an dessen Stelle ein Quittungsrelais i d. Dieses
Quittungsrelais wird von Hilfskontakten der Quittungsschalter 2d und 3d so gesteuert,
daß es angezogen hat, wenn beide Hilfskontakte geschlossen sind, jedoch abgefallen
ist, wenn einer der beiden Kontakte offen steht.
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Bei dem in der Figur dargestellten Betriebszustand ist der Generator
2 unter Spannung, der Schalter 3 offen und der Verbraucher i spannungslos. Bei den
drei zugehörigen Wechselmarken sind entsprechend der Stellung der Quittungsschalter
alle Lampen an die Dauerstromschiene geschaltet, und zwar leuchtet bei der Stellungsmarke
ä die Lampe a und bei den Stellungsmarken i' und 3' die Lampe b. Wird nun
der Schalter 3 eingelegt, so wird der Stromkreis der Lampe 3b durch seinen Hilfskontakt
unterbrochen und der der Lampe 3a geschlossen. Solange der Quittungsschalter 3d
in seiner Stellung belassen wird, erscheint also die Wechselmarke 3' von der Lampe
3a blinkend beleuchtet. Durch das Einlegen des Schalters 3 wurde aber auch der Stromverbraucher
i unter Spannung gesetzt. Das Spannungsrelais ic zieht daher an, unterbricht den
Stromkreis= der Lampe ib und schließt den .der Lampe ia. Entsprechend der üngeänderten
Stellung des Quittungsrelais i d
wird die Lampe ja hierbei von der
Blinkstromschiene 5 gespeist, so daß auch die Stellungsmarke i' im Blinklicht erscheint,
also das Änderungssignal zeigt.
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Die Quittierung für das unabhängige Element 3 und das abhängige Element
i erfolgt nun gemeinschaftlich durch den Quittungsschalter 3d. Wird#derselbe umgelegt,
so hört nicht nur das Blinken der Lampe 3a auf, sondern es wird auch der Spulenstromkreis
des Relais id über den Hilfskontakt des Quittungsschalters 3d geschlossen. Das Relais
id zieht also an und schaltet damit die Lampe ja der Wechselmarke i' an die Dauerstromschiene.
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Kennzeichnend für diese Schaltung ist, daß der Relaisstromkreis über
die Hilfskontakte des Quittungsschalter aller jener unabhängigen Elemente führt,
deren Zustandswechsel den Betriebszustand des abhängigen Elementes beeinflussen
kann. In vorstehendem Ausführungsbeispiel sind Hilfskontakte an den Quittungsschaltern
in analoger Weise wie die entsprechenden Elemente der Anlage geschaltet (analoge
Abhängigkeitsschalter). Allgemein muß einer Reihenschaltung von Schaltelementen
der Anlage eine Reihenschaltung der zuggordneten Hilfskontakte und einer Parallelschaltung
eine Parallelschaltung entsprechen. Sind die Stellungen der Quittungsschalter derart,
daß sie dem Zustande »spannungsführend« des abhängigen Elementes entsprechen, so
wird das Quittungsrelais id an die Hilfsspannung 8 gelegt. Das Spannungsrelais i
e des abhängigen Elementes i veranlaßt die dem jeweiligen Spannungszustand entsprechende
Erscheinungsform der Wechselmarke, schaltet also im vorliegenden Falle die Lampe
ja oder i6 ein. Die Kontakte der Quittungsrelais id und des Spannungsrelais ic sind
derart verbunden, daß bei Übereinstiminung der Stellungen der beiden Relais die
entsprechende Lampe in den Dauerstromkreis bei Nichtübereinstimmung in den' Blinkstromkreis
geschaltet wird. Das Änderungssignal erscheint also hier selbst in zwei Formen,
nämlich als Blinken der Lampe i a oder i6. Es überlagert sich gewissermaßen das
Änderungssignal (Blinken) dem durch den Zustand des abhängigen Elementes vorgegebenen
Zustandssignal. Es ist somit auch bei Nichtübereinstimmung des Zustandes der Anlage
mit dem System der Quittungsschalter auch stets der tatsächliche Zustand des abhängigen
Elementes ersichtlich.
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Bei der beschriebenen Schaltung entspricht dem spannungführenden Zustand
des Elementes der Zustand »erregt« des Quittungsrelais. Das Quittungsrelais kann
jedoch auch so geschaltet werden, daß sein Zustand »erregt<; dem spannungslosen
Zustand des abhängigen Elementes zugeordnet ist. Dame muß für die Hilfskontakte
der Quittungsschalter eine inverse Schaltung angewendet werden. Die Hilfskontakte
werden dann derart verbunden, <laß das Ouittungsrelais erregt wird, wenn die
Stellung der Quittungsschalter dem spannungslosen Zustand des abhängigen Elementes
in der Anlage entspricht. In diesem Falle ist jeder Reihenschaltung von Schaltelementen
der Anlage eine Parallelschaltung der entsprechenden Hilfskontakte der Quittungsschalter
zugeordnet, und umgekehrt.
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Besondere Sicherheit der Anzeige wird durch Vereinigung der analogen
mit der inversen Schaltung erhalten, weil dann Kontaktfehler und sonstige Unterbrechungen
keine Fehlanzeige bewirken können. In Fig. 2 ist eine derartige Schaltung dargestellt.
Die Anordnung entspricht im wesentlichen der Fig. i, doch sind alle für die nachstehenden
Erklärungen belanglosen Einzelheiten weggelassen. Zur besseren Veranschaulichung
der Schaltung sind zwischen dem Stromerzeuger 2 und dem Stromverbraucher i zwei
Schalter 3 in Serie. dargestellt. Von den Quittungsschaltern 2d und 3d sind nur
die für die Betätigung des Quittungsrelais je benötigten Kontakte eingezeichnet.
Das Quittungsrelais je trägt zwei Spulen. Die linke Spule ist derart geschaltet,
daß sie an die Hilfsspannung 8 gelegt wird. wenn die Stellungen der Quittungsschalter
dem Zustand »spannungsführend« des Stromverbrauchers i entsprechen, also sämtliche
Quittungsschalter eingeschaltet sind. Die rechte Spule wird infolge Parallelschaltung
anderer Hilfskontakte der Quittungsschalter an Spannung gelegt, wenn auch nur einer
dieser Schalter auf »aus« steht. Im störungsfreien Betrieb wird jeweils eine Spule
unter Spannung stehen, so daß die Lampen ja oder i b wie bei Fig. i entweder an
die Dauerstromschiene q. oder die Blinkstromschiene 5 geschaltet werden. Eine Feder
im Quittungsrelais sucht den Relaisanker in die Mittelstellung zu stellen, in welchem
Falle sämtliche Relaiskontakte unterbrochen sind. Bei Unterbrechung des arbeitenden
Stromkreises infolge einer Störung geht das Relais in die Mittellage und zeigt die
Störung durch Verlöschen beider Lampen.
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Sowohl in Fig. i als auch in Fig. 2 ist das Spannungsrelais ie unmittelbar
an die Klemmen des zu überwachenden Elementes i geschaltet. Mitunter ist dies nicht
tunlich. Dann können die Anschlußleitungen der Erregerspule ic bis an die nächste
zugängliche Spannungsquelle (etwa zum Generator 2) angeschlossen werden, sind hierbei
aber über Hilfskontakte der dazwischenliegenden Schalter 3, und zwar in analoger
oder inverser Abhängigkeitsschaltung, zu führen. Als Beispiel
ist
in Fig. 2 eine mittels der Kontakte 3c ausgeführte analoge Abhängigkeitsschaltung
für das Relais ic strichliert dargestellt.
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In vielen Fällen ist es nicht möglich,- für alle Elemente einer Anlage,
welche den Betriebszustand eines rückzumeldenden Elementes beeinflussen, Quittungsschalter
vorzusehen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn einzelne abhängige Elemente,
deren Betriebszustand rückzumelden ist, von anderen, räumlich weit entfernten Anlageteilen
beeinflußt werden können. Arbeitet z. B. ein Elektrizitätswerk mit einem oder mehreren
anderen Werken über eine längere Fernleitung parallel, so ist der Spannungszustand
der rückzumeldenden Anlageteile auch von den unabhängigen Elementen der parallel
arbeitenden anderen Werke abhängig. Da über den Schalt- und Spannungszustand dieser
räumlich getrennten Apparate und Maschinen in der Regel keine Kenntnis besteht,
ist auch die Verwendung von Quittungsschaltern für diese Einzelteile eines fremden
Werkes nicht möglich. Wohl aber wird dem eigenen Werk gewöhnlich bekanntgegeben,
welche Auswirkungen der jeweilige Betriebszustand des fremden Werkes hat, so z.
B. ob die beiden Werke parallel arbeiten oder entkuppelt sind. In diesen Fällen
ist es zweckmäßig, für die ganze in Frage kommende Gruppe unabhängiger Elemente
des fremden Werkes, deren Betriebszustände im einzelnen nicht bekannt zu sein brauchen,
einen gemeinsamen Quittungsschalter vorzusehen, welcher auf Grund der vom anderen
Werk einlaufenden summarischen Meldung gestellt wird.
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Fig.3 stellt ein Ausführungsbeispiel für die Verwendung eines solchen
mehreren Elementen gemeinsamen Quittungsschalters dar und unterscheidet sich von
Fig. i dadurch, daß die dort selbst dargestellte elektrische Anlage über eine Fernleitung
9 mit einem zweiten Werk io gekuppelt ist. Für den Generator ii und den Schalter
12 dieses Werkes ist ein gemeinsamer Quittungsschalter Jod vorgesehen. Der Kontakt
dieses Quittungsschalters schließt einen Stromkreis über die Spule des dem Verbraucher
i zugeordneten Quittungsrelais id und wird etwa laut telephonischer Weisung .in
die »Ein«-Stellung gebracht, wenn die Fernleitung 9 von der Zentrale io gespeist
wird.
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Die Stellung des Quittungsrelais id ist also nicht nur von der Stellung
der Quittungsschalter 2d und 3d, sondern auch von der des Quittungsschalters
Jod abhängig. Öffnet man beispielsweise den Schalter 3, so wird der Verbraucher
i nur dann spannungslos, wenn der Generator ii aberregt oder der Schalter 12 geöffnet
ist. Nur in diesem Falle darf das Umlegen des Quittungsschalters 3d ein Abfällen
cles Ouittungsretais id zur I' olge haben. Speist die Zentrale io die Fernleitung
9, so muß das Relais id hierbei angezogen bleiben, was durch die Überbrückung der
Hilfskontakte 2d und 3d vermittels des Quittungsschalters Jod erreicht wird. Auch
die im Beispiel Fig. 3 beschriebene Schaltung läßt sich sinngemäß zu einer Schaltung
thit doppelter Kontrolle analog Fig. 2 erweitern.
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Die im vorstehenden beschriebene Quittierung der abhängigen Elemente
mittels der Quittungsschalter der unabhängigen Elemente bietet noch einen weiteren
außerordentlich wichtigen Vorteil. Will man nämlich den Betriebszustand der Anlage
durch Betätigung eines unabhängigen Elementes derselben willkürlich ändern, so kann
man sich mit Hilfe der beschriebenen Rückmeldeeinrichtung darüber Gewißheit verschaffen,
welche Folgen der Zustandswechsel des betreffenden unabhängigen Elementes für den
Zustand der abhängigen Elemente haben wird. Man braucht hierzu nur den Quittungsschalter
des unabhängigen Elementes, dessen Zustand man verändern will, in die dem gewünschten
Zustand entsprechende Stellung zu bringen. Dabei zeigen dann die Wechselmarken aller
jener abhängigen Elemente, welche infolge der in Aussicht 'genommenen Betätigung
ihren Zustand wechseln werden, selbsttätig ein Vorsignal, nämlich das Änderungssignal.
Dieses :lnderungssignal verschwindet, wenn man die vorgesehene Betätigung wirklich
ausführt und dadurch das betreffende abhängige Element in den Zustand bringt, welcher
der geänderten Stellung des zugeordneten Quittungsschalters entspricht.
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Mitunter ist es erwünscht, für die beschriebene Voranzeige des zu
erwartenden Betriebszustandes nicht jenes Signal, welches eine bereits erfolgte
Änderung anzeigt (Änderungssignal), sondern ein davon verschiede= nes eigenes Signal
zu verwenden. Auch gibt es Fälle, wo das Umlegen eines Quittungsschalters zum Zweck
der Einholung des Vorsignals nicht zulässig ist, etwa dann, wenn mit dem Quittungsschalter
eine zur elektrischen Betätigung der unabhängigen Elemente dienende Schalteinrichtung
gekuppelt ist. In diesem Falle ist es notwendig, für die Einholung des Vorsignals
eine weitere Stellung des Quittungsschalters (Prüfstellung), welche von den zur
Quittierung und Steuerung benutzten Stellungen verschieden ist, zu verwenden.
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Ein Ausführungsbeispiel für die Verwendung eines Quittungsschalters
mit Prüfstellung sowie eines Änderungs- und Vorsignals bei einem unabhängigen Element
zeigt Fig. .4. Einem mit Signalkontakten 3c ausgerüsteten Starkstromschalter 3 ist
die Wechselmarke 3'
und der Quittungsschalter 3d zugeordnet. Im
dargestellten Betriebsfall ist der Stromkreis der Batterie 6 über die Lampe 3a,
den Signalkontakt 3c, den Quittungsschalter 3d und die Dauerstromschiene4 geschlossen.
Wird der Starkstromschalter 3 geöffnet, so erlischt die Lampe 3a, und der Stromkreis
der Lampe 3l' wird über den Schließkontakt 3@, den Quittungsschalter 3d, die Schiene
s (Änderungssignalschiene) und das Blinkrelais ; geschlossen. Das Änderungssignal
ist also Blinklicht, dessen Blinkfrequenz durch das Blinkrelais ; hestirnmt wird.'
Bringt man den Quittungsschalter 3" in die Mittelstellung (Prüfstellung ),
so wird der Stromkreis der Lampe 31'
auf die Schiene 5' (Vorsignalschiene)
umgeschaltet, «-elche mit der Stromquelle 6 übet' ein zweites Blinkrelais 7' verbunden
ist. Es wird also auch als Vorsignal Blinklicht verwendet. doch kann der Blinker
7' für eine andere Blinkfrequenz eingerichtet werden, so daß sich Änderungs- und
Vorsignal voneinander unterscheiden.
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Ein anderes Ausführungsbeispiel gibt U'ig. s, welche das Zustandekommen
des :1nderungs- und V orsignals für ein abhängiges Element zeigt. Einem Stromverbraucher
i sind eine Wechselmarke i' und zwei Quittungsrelais if und il zugeordnet. Zwei
Quittungsschalter 2d und 3d, von welchen nur die zur Betätigung der Quittungsrelais
dienenden Kontakte in der Figur dargestellt sind, entsprechen dein Generator 2 und
dem Schalter 3 der Anlage. Die Wechselmarken der Eleinente 2 und 3 sowie die für
deren Beleuchtung nötigen Kontakte an dein Quittungsschalter sind, da für-die Funktion
der Quittungsrelais belanglos, nicht dargestellt.
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Bei dem in der Figur dargestellten Betriebszustand befindet sich der
Verbraucher i unter Spannung, und das Spannungsrelais i c hat angezogen. Dadurch
ist der Stromkreis der Lampe ja geschlossen und, da das Quittungsrelais if ebenfalls
angezogen hat, an die Dauerstromschiene geschaltet. Öffnet man den Schalter 3 der
Anlage, so wird der Verbraucher i spannungslos, und das Spannungsrelais i@ fällt
ab. Dadurch wird der Stromkreis der Lampe ja unterbrochen und derjenige der Lampe
il' über die Öffnungskontakte des Quittungsrelais ix an die Blinkschiene 5 geschaltet.
Quittiert man die erfolgte Zustandsänderung des Schalters 3 durch Umlegen des zugehörigen
Quittungsschalters 3d, so fällt das Quittungsrelais if ab, und (las Quittungsrelais
i@ zieht an. Dadurch wird die Lampe il' von der Blinkstroinschiene 5 auf die Datterstrotnschiene
4. umgeschaltet.
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Bringt -man den Quittungsschalter 3" in eine Mittelstellung,
in welcher sowohl der Üffnungs- als auch der Schließkontakt offen sind (Prüfstellung),
so sind die Magnetspulen beider Quittungsrelais unterbrochen, und die jeweils vom
Spannungsrelais ic eingeschaltete Signallampe wird von der Blinkschiene gespeist.
Das Blinklicht ist hier also Änderungs- und Vorsignal.
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Aus der in Fig. 5 dargestellten Schaltung ist ersichtlich, daß der
Stellungswechsel des Quittungsschalters 3d nur dann von Einfluß auf die Quittungsrelais
ist, wenn sich der Quittungsschalter 2d in jener Stellung befindet, welche dem erregten
Betriebszustand des Generators 2 entspricht. Das Wesentliche an der Ausführung ist
demnach, daß die Quittungsrelais ihre Stellung nur dann wechseln, wenn der Quittungsschalter
eines solchen unabhängigen Elementes betätigt wird, dessen Zustandswechsel auch
eine Zustandsänderung des abhängigen Elementes zur Folge hat.
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Bei Vergleich der Fig. 5 mit der F ig. 2 ist zu erkennen, daß in Fig.5
die linken Hilfskontakte der Quittungsschalter in analoger, die rechten in inverser
Schaltung verbunden sind. Anstatt des Relais je mit -zwei Wicklungen sind zwei getrennte
Relais if und i-' angeordnet. Wird ein Quittungsschalter in die Prüfstellung gebracht,
so werden die Wicklungen beider Relais stromlos. Die Kontakte der Relais sind, wie
die Fig. 5 zeigt, derart geschaltet, daß in diesem Falle das Vorsignal erscheint.
Durch passende Anordnung und Schaltung der Relaiskontakte ist es auch möglich, bei
Stromlosigkeit beider Relaisspulen die Lampe an eine andere Blinkschiene mit verschiedener
Blinkfrequenz zu legen, so daß Vorsignal und Änderungssignal unterscheidbar sind.
Wenn die einem abhängigen Element zugeordnete Wechselmarke zur Anzeige jedes Betriebszustandes
mit mehreren Lampen versehen ist, kann auch die zu erwartende Zustandsänderung durch
Verlöschen eines Teiles der Lampen angezeigt werden. Zu diesem Zwecke müssen die
Relaiskontakte derart angeordnet und geschaltet sein, daß bei Abfallen beider Relais
eine Lampengruppe abgeschaltet wird.
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Das an Hand der Fig.5 erläuterte Beispiel stellt eine Ausführung dar,
bei welcher durch Betätigung eines Quittungsschalters ein Vorsignal gegeben wird,
wenn durch die Betätigung des zugehörigen unabhängigen Elementes der Betriebszustand
eines abhängigen Elementes eine Änderung erfährt. Bringt also der bedienende Beamte
einen Quittungsschalter in die Prüfstellung, und es erscheint kein Vorsignal für
ein abhängiges Element, so kann er daraus schließen, daß die Betätigung des dem
Quittungsschalter entsprechenden Anlageteiles den Betriebszustand der anderen Elemente
nicht beeinflussen
würde. Es gibt aber .auch Anlagen, wo die Kenntnis
des Betriebszustandes der rückgemeldeten Anlageelemente einen solchen Schluß nicht
zuläßt. Dies ist z. B. dann der Fall, wenn ein Elektrizitätswerk mit einer größeren
Anzahl anderer Werke auf eine gemeinsame Leitung parallel arbeitet. Sofern man nicht
den Betriebszustand aller dieser parallel arbeitenden Werke kennt, läßt sich nicht
voraussagen, ob die Abschaltung der Stromquellen des eigenen Werkes die Leitung
spannungslos machen wird oder nicht. Für solche Fälle ist es zweckmäßig, außer dem
Vorsignal, das einen unbedingt zu erwartenden Zustandswechsel anzeigt, noch ein
weiteres, davon verschiedenes Signal (Warnsignal) vorzusehen, welches den bedienenden
Beamten darauf aufmerksam macht, daß der Eintritt dieses Zustandswechsels durch
den Betriebszustand seines eigenen Werkes nicht eindeutig bestimmt ist und zur Entscheidung
dieser Frage Angaben über den Zustand anderer Werke herangezogen werden müssen.
Während also das Vorsignal einen unbedingt eintretenden Zustandswechsel ankündigt,
macht das Warnsignal auf einen möglichen Zustandswechsel aufmerksam.
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Fig.6 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine elektrische Starkstromanlage,
welche aus einem Generator 13, einem Sammelschienensystem 1.4, zwei Transformatoren
15 und i6 mit den zugehörigen Schaltern 17 und i8, einem Sammelschienensystem i9
sowie einem Fernleitungsschalter 2o und einer zur Zentrale 21 führenden Fernleitung
22 besteht. Eine Rückmeldung des Betriebszustandes der Zentrale 21 erfolgt nicht.
Die Rückmeldelampe iga dient zur Rückmeldung des Spannungszustandes des Sammelschienensystems
ig und wird von der Stromquelle 6 gespeist, wenn das Spannungsrelais ig,' von der
Sammelschiene i9 aus unter Spannung kommt. Das (lern °Sarnmelschienensystem ig zugeordnete
Vorsignal wird wie bei dem in Fig. 5 dargestellten Beispiel durch Umschalten der
Lampe iga von der Dauerstromschiene4 auf die Blinkschiene 5 gegeben. Diese Umschaltung
erfolgt durch das Prüfrelais lgd, welches durch Prüfkontakte der den unabhängigen
Elementen 17, 18 und 2o zugeordneten Quittungsschaltern 17d, 18d und 2o11 gesteuert
wird. Bringt man den Quittungsschalter i 7 t1 in die Prüfstellung (Mittelstellung),
so sind für die Rückmeldelampe iga drei verschiedene Fälle möglich.
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i. Die Lampe iya brennt mit Dauerstrom weiter. Dies soll eintreten,
wenn der Spannungszustand der Sammelschienen icg sich bei Cffnen des Schalters 17
infolge des Zustandes des eigenen Werkes nicht ändern kann, z. B. wenn der Schalter
18 geschlossei ist. 2. Die Lampe iga erhält Strom von der Blinkschiene 5 (Vorsignal
für eine unbedingt zu erwartende Zustandsänderung). Dieser Fall soll eintreten,
wenn die Schalter 18 und 2o geöffnet sind, so daß bei Öffnen des Schalters 17 die
Sammelschienen i9 unbedingt spannungslos «-erden müssen.
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3. Die Lampe iga erlischt durch Unterbrechung der Stromzufuhr infolge
Anziehens des Relais 23 (Warnsignal zur Anzeige eines möglicherweise eintretenden
Zustandswechsels). Das soll der Fall sein, wenn der spätere Spannungszustand vom
Schalt- und Betriebszustand der Zentrale 21 abhängt. So wird beispielsweise bei
geöffnetem Schalter 18 und geschlossenem Schalter 2o die Abschaltung des Schalters
17 nur dann Spannungslosigkeit der Sammelschienen bedingen, wenn die Leitung 22
nicht von der Zentrale 21 aus unter Spannung steht.
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In Fig. 6 sind der Übersichtlichkeit halber nur jene Kontakte der
Quittungsschalter gezeichnet, welche zur Steuerung des Prüfrelais i c)(1 dienen.
Befindet sich der Quittungsschalter 171 in seiner Prüfstellung, so unterscheidet
sich für die drei angeführten Betriebsfälle der Stromverlauf des der Prüfstromquelle
24 entnommenen Stromes folgendermaßen: Fall i : Wenn der Schalter 18 geschlossen
ist und sich auch der zugehörige Quittungsschalter i8(1 in der dem Einschaltzustand
zrigeordneten Stellung (links in Fig. 6) befindet, ist die Stromquelle 24 über die
Prüfkontakte des Schalters 18d sowie über den Schutzwiderstand 25 kurzgeschlossen.
Die Spule des Prüfrelais 1g1 bleibt also stets spannungslos, wie auch der Quittungsschalter
2od stehen mag. Die Lampe iga wird also weiter von der Schiene q. mit Dauerstrom
gespeist. Es ist daraus zu ersehen, daß das Öffnen des Schalters 17 den Spannungszustand
der Saininelschienen nicht ändern wird.
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Fall 2: Dieser Fall tritt ein, wenn die Schalter 18 und 2o offen sind.
Der Quittungsschalter 18d befindet sich dann in der entgegengesetzten Stellung wie
im Fall i. also in der rechten Stellung, so daß die früher über die Prüfstellung
des Quittungsschalters 171 wirksame Kurzsehlußverbindung unterbrochen ist.
Der Quittungsschalter -od ist in der gleichen Stellung wie der Quittungsschalter
18d und unterbricht den Erregerstromkreis de's Relais 23. Der der Batterie 2,4 entnommene
Strom fließt, wenn der Quittungsschalter 17d in die Prüfstellung gebracht wird,
über die Spule des Relais igd. Dieses zieht an und schaltet die Lampe iga von der
Dauerstromschiene 4. auf die Blinkschiene 5 um. las erscheint-das Vorsignal (Blinklicht)
für das abhängige Element ig. Dadurch wird
angezeigt, daß das Öffnen
des Schalters 17 unbedingt die Schienen .ig spannungslos machen wird.
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F a 11 3: Hierbei ist Schalter 18 offen und Schalter 2o geschlossen.
Auch in diesem Fall zieht das Relais i gd an und schaltet die Lampe iga an die Schiene
-. Der Schalter 2o und somit auch der Quittungsschalter 2o' stehen jetzt umgekehrt
als im Falle 2 (in der Figur in der linken Stellung), so daß das Relais 23 ebenfalls
anzieht und die Schiene 5 von der Stromduelle 6 trennt. Daher erlischt die Lampe
iga. Dadurch wird der Beobachter darauf aufmerksam gemacht, daß durch t)ffnen des
Schalters 17 die Schienen möglicherweise spannungslos werden (Warnsignal).
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Die an Hand der Fig. 6 beschriebene Ausführungsform kennzeichnet sich
also dadurch, daß für das Zustandekommen des Vor- und Warnsignals der abhängigen
Elemente Prüfrelais benutzt werden, welche durch das Umlegen eines Quittungsschalters
in seine Prüfstellung an Spannung gelegt werden und in jenen Fällen, wo der Zustandswechsel
eines abhängigen Elementes durch den Zustandswechsel eines unabhängigen unbedingt
verhindert ist, die Stromquelle mit Hilfe des Quittungsschalters dieses unabhängigen
Eleinentes kurzgeschlossen wird. Die Unterscheidung, ob für ein abhängiges Element
das Vor- oder Warnsignal zu erscheinen hat, erfolgt durch Umschaltrelais, welche
jenen unabhängigen Elementen zugeordnet sind, für deren Betriebszustand keine Rückmeldung
vorgesehen ist, und welche die Abgabe des Warnsignals veranlassen, wenn sie bei
Umlegen eines Quittungsschalters in die Prüfstellung unter Spannung kommen.
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Bei dieser Schaltung erscheint das Vor-oder Warnsignal stets nur für
jene abhängigen Elemente, welche durch Betätigung desjenigen unabhängigen Elementes,
dessen Quittungsschalter in der Prüfstellung steht, von der übrigen Anlage so abgetrennt
werden, daß sie durch deren Zustandswechsel nicht mehr beeinflußbar sind. Enthält
diese von der übrigen Anlage getrennte Elementengruppe ein Element, dessen Betriebszustand
nicht rückgemeldet wird, so erscheint das Warnsignal, andernfalls das Vorsignal.
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Bei anderen Verteilanlagen bzw. Dampf, Gas usw. kann man ähnliche
entsprechende Schaltungen anwenden.