-
Müllsammelbehälter Die Erfindung betrifft eine Verbesserung und weitere
>Ausbildung des Müllsammelbehälters nach dem Patent 628 189, bei dem das
Müll durch einen rohrartigen Kanal mittels eines verschiebbaren Kolbens in den Sammelbehälter
gefördert und dabei verdichtet wird.
-
Bei dem Müllsammelbehälter nach dem Hauptpatent ist ein einteiliger
Müllförderkolben vorgesehen, .dessen vordere Druckfläche senkrecht zu; Achse des
Förderkanals steht. Das hat gewisse Nachteile zur Folge. Zunächst ist auf diese
Weise kein geeigneter Böschungswinkel zu erreichen, und es kann vorkommen, daß Teile
des vorgeschobenen und zusammengedrückten Mülls beim Rückgang des Kolbens zurückfallen
und den Einschüttraum wieder ausfüllen. Dies kann durch erhöhte Pressung vermieden
werden; eine hohe Zusammenpressung ist jedoch nicht immer erwünscht, z. B. dann
nicht, wenn das Müll verbrannt werden soll.
-
Weiter hat die Einrichtung nach dem Hauptpatent den Nachteil, daß
der Einschüttraum, der einerseits von der vorderen Wand des Förderkolbens, auf der
anderen Seite durch eine gleichlaufende Wand des verdichteten Mülls gebildet wird,
einen ungünstigen Querschnitt erhält, so daß beim Einschütten des Mülls ein Raum
verbleibt, der von dem Müll nicht ausgefüllt wird. Der Müllförderkolben muß daher
erst einen gewissen Hub machen, bevor das neu eingeschüttete lockere Müll sich gegen
das verdichtete Müll legt. Abgesehen von diesem unerwünschten Leergang des Kolbens
hat das lockere Müll auch noch die Neigung, aus dem Einschüttraum nach oben herauszuquellen.
-
Diese Nachteile werden durch die Erfindung in der Weise beseitigt,
daß der Müllförder- und Verdichtungskolben zweiteilig ausgeführt wird in der Weise,
daß die Vorderwand des Müllförderkolbens um ein Gelenk am unteren vorderen Ende
des zylindrischen Kolbenteiles nach außen schwenkbar angeordnet ist. Diese Bauweise
ermöglicht es, den Hub des Förder- und Verdichtungskolbens in zwei Phasen zu zerlegen.
Zunächst wird, nachdem das .Müll bei zurückgezogenem Kolben in den Einschüttraum
eingeschüttet ist, die vordere Wand geschwenkt, so daß sie das Müll vorverdichtet.
'Wenn die vordere schwenkbare Wand ihre Endstellung erreicht hat, die so gewählt
ist, daß dabei sich der gewünschte Böschungswinkel des Mülls ergibt, beginnt der
eigentliche Förder- und Verdichtungshub des ganzen Kolbens, wobei die vordere Wand
in der geschwenkten Lage verbleibt. Die Verbindung zwischen der Schwenkvorrichtung
für den Mülleimer und den Verdichtungs- und Förderkolben ist ähnlich ausgebildet
wie bei dem Gegenstande des Hauptpatents.
Auf der Zeichnung ist
eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
-
Die Fig. i bis 4 zeigen die Preß- und För.<., dervorrichtung in
Verbindung mit der schüttvorrichtung in verschiedenen Stelhingen.
-
Fig. i zeigt den Förder- und Preßkolben' in seiner Endlage bei vollendetem
Förderhub mit zurückgeschwenktem entleertem Mülleimer bzw. neu eingehängtem vollem
-Mülleimer.
-
Fig. 2 zeigt das erste Stadium des zurückgehenden Förder- und Verdichtungskolbens
und die sich dabei ergebende Stellung des zu entleerenden Eimers. Die schwenkbare
Wand des Förder- und Verdichtungskolbens ist zurückgezogen und der Schwenkarm mit
dein Eimer etwas angehoben.
-
Fig. 3 zeigt den ganz herausgeschobenen Förderkolben und die Auskippstellung
des Eimers, wobei der Inhalt des Eimers bereits in den frei gewordenen Einschüttraum
entleert ist.
-
Fig. 4 zeigt den Beginn des Förder- und Verdichtungshubes, wobei zunächst
die vordere Wand des Förder- und Verdichtungshubes geschwenkt und dabei das neu
eingeschüttete Müll vorverdichtet wird. Der Eimer ist in der diesbezüglichen rückläufigen
Stellung gezeigt. Bei Weiterbewegung wird der Förder- und Verdichtungskolben bis
zu der Stellung vorgeschoben und der Eimer zurückreschwenkt, wie dies in Fig. i
dargestellt ist.
-
Fig. 5 und 6 zeigen eine Hälfte des Förderkolbens iin Grundriß mit
dem hydraulischen Hubzylinder im Schnitt und der dazugehörigen Steuervorrichtung,
und zwar Fig. 5 die Stellung, in der der Eimer gesenkt und der Förderkolben hineingezogen
und Fig. 6 die Stellung, in der der Eiteer gehoben und der Förderkolben herausgeschoben
ist.
-
Fig. 6a zeigt die Ausbildung des livdraulischen Zylinders mit den
Ölzuführungen in vergrößertem 1Maßstabe.
-
Fig. 7 zeigt schematisch in Seitenansicht und teilweisem Schnitt einen
3lüllsamnielwagen in verkleinertem Maßstabe niit eingekipptem Eimer beim Müllsammeln.
-
Fig. 8 zeigt einen Halbseitenriß des Müllwagens nach I# ig. 7.
-
Fig. 9 zeigt schematisch den -Müllwagen bei der Entleerung durch Kippen.
-
Auf der Zeichnung bedeutet i den Kasten des --#lüllsainnielt\-agens,
2 den rohrartigen Förderkanal und 3 den Miillförder-und-preßkolben. Die Einschüttöffnung
in dem rohrartigen Kanal ist mit 4 bezeichnet und darüber die Einschütte für das
Müllgefäß mit 5. In dein Förderkopien 3 ist die vordere Wand als SCliwetikkOlben
7 ausgebildet, der bei 8 gelenkig mit dem Kolben 3 verbunden ist. In dein Kolben
3 sind Führungsbüchsen 9 vorgesehen, die auf Hohlzylindern io gleiten, e: mit einem
Querstück 6 fest verbunden s 'i:d (Fig. 5 und 6). Dadurch wird der
Förn derkolbeil 3 auf dein Querstück 6 geführt. In den llolilzvlindern io sind Schubstangen
12 mit ihrem- einen Ende bei 13 gelenkig gelagert, das andere Ende ist bei 14 gelenkig
mit dein Schwenkkolben 7 verbunden. -Zu beiden Seiten des rohrartigen Förder-und
Preßkanals 2 sind die hydraulischen Zylinder zum Antrieb desl-Müllförder-und-preßkolbens
gelagert. In jedem der Führungszylinder 15, die an dein Förderkanal 2 starr befestigt
sind, ist ein feststehender Kolben 16 eingebaut, der der Länge nach durchbohrt ist.
Auf diesem Kolben ist ein Zylinder 17 verschiebhar angeordnet, der an seinem einen
Ende mit dein Ouerstück 6 starr verbunden ist. An seinem- anderen Ende ist er durch
Manschetten abgedichtet und auf der Stange des Kolbens 16 geführt. Der Ringraum
18 zwischen dein Zylinder 17 und dein Kolben 16 ist durch die Bohrung i9 finit der
Längsbohrung bzw. dem Ringraum 20 im Kolben 16 und dieser Ringraum 2o mit der Druckleitung
21 verbunden, während die Zu- bzw. Rü ckleittin- 22 durch das in der Längsbohrung
2o liegende Rohr 23 mit dein Hohlraum 24 des Zylinders 17 in Verbindung steht.
-
Die Wirkungsweise ist kurz folgende: Es wird dabei ausgegangen von
der Lage des Mülleimers und des Müllförder- und -verdichtungskolbens nach den Fig.
i und 5.
-
In Fig. i hat der Müllförderkolben3 seinen Förder- und Verdichtungshub
beendet. Dabei ist gleichzeitig der Mülleimer zusammen mit dein Schwenkarm gesenkt
worden. Der Schwenkarm ist finit dem Müllförderkolben durch ein Zwischengetriebe
oder durch eine Zwischenlenkverbindung derartig verbunden, claß er mit dem Eimer
bei der Förderbewegung des Förderkolbens in seine ursprüngliche Lage zurückgeführt
wird. Nach Beendigung des Hubes wird der leere Mülleimer durch einen gefüllten ersetzt.
Jetzt wird die Steuervorrichtung der hydraulischen Zylinder gemäß Fig. 5 in die
Lage nach Fig. 6 umgestellt, d. h. die Räume vor und hinter dem feststehenden liydraulisclien
Kolben 16 erhalten Preßfüissigkeit, und zwar der Raum 24 durch die Leitung 22 über
<las Rohr 23, das durch den Preßkolben hindurchgeführt ist, und der Raum 18,
i9, 2o durch die Leitung 21. Die Zylinder 17, die finit dem Querstück6 fest verbunden
sind, bewegen sich in Richtung auf die äußere Stellung nach rechts geinäl.i der
Fig. 6. Zunächst werden die HohlzvIinder io und die finit ihnen verbundenen
Schubstangen
12 bewegt, die die vordere Wand 7 des Müllförderkolbens in den hohlen Müllförderkolben
3 hineinziehen bzw. schwenken, wie dies in Fig. 2 veranschaulicht ist. Dabei beginnt
der Schwenkarm mit dem gefüllten Mülleimer sich zu heben. Sobald die vordere Wand
7 in ihre innere Endlage im Müllförderkolben 3 eingeschwenkt ist, wird der Müllförderkolben
mit dieser weiter nach rechts bewegt und aus dem rohrartigen Förder- und Verdichtungskanal
2 herausgezogen, bis er seine Endlage gemäß Fig. 3 und Fig. 6 einnimmt. In dieser
Lage befindet sich der Mülleimer in Kippstellung nach Fig. 3. Er hat dann seinen
Inhalt in den Einschüttraum zwischen Förderkolben und dem vorher gepreßten Müll
entleert.
-
Jetzt wird die Steuerung wieder in die Lage gemäß Fig. _5 umgestellt,
und es beginnt der umgekehrte Vorgang. In dieser Lage ist der Raum 24 durch das
Rohr 23 und das Rohr 22 mit dem FlüssigkeitsbehälterB verbunden, während die Druckpumpe
F durch das Rohr 21 mit den Räumen 2o, i8&, i9 in Verbindung steht. Unter der
Wirkung der Preßflüssigkeit werden die Zylinder 17 nach links bewegt. Dabei wird
zunächst die vordere Wand 7 des Kolbens 3 in die Lage nach Fig. 4 nach links bewegt,
und dabei wird das eingeschüttete frische Müll zusammengepreßt. Nach Beendigung
des Hubes der vorderen Wand 7 wird der Förderkolben nach links bewegt, bis er der
Endlage gemäß Fig. i annimmt. Dabei verbleibt die vordere Wand 7 in ihrer ausgeschwenkten
Lage. Beim Ausschwenken der vorderen Wand 7 beginnt bereits der Mülleimer seine
Schwenkbewegung nach abwärts, wie in Fig. 4 dargestellt. .