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Hubkippvorrichtung zum Entleeren von Müllgefäßen in staubfreie Einschüttvorrichtungen
an Müllsammelwagen Die Erfindung betrifft eine Hubkippvorrichtung zum Entleeren
von Müllgefäßen in staubfreie Einschüttvorrichtungen an Müllsammelwagen.
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Derartige Hubkippvorrichtungen, mit denen das zu entleerende Müllgefäß
angehoben und in die Schüttung eingekippt und sodann wieder zurückgekippt und abgesenkt
wird, sind an sich in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Bei neueren Hubkippvorrichtungen
erfolgt die Betätigung durch mit Druckmittel beaufschlagte Arbeitszylinder. Dabei
sind bei einer Art von Hubkippvorrichtungen sowohl für den Arbeitsvorgang des Hebens
wie für den Arbeitsvorgang des Kippens gesonderte Arbeitszylinder vorgesehen. Der
Hubzylinder ist an einem an der Frontplatte oder auf der Frontplattenachse angelenkten
Schwenkarm angebracht und hebt das Müllgefäß mittels eines Wagens, Korbes od. dgl.
an, während der oder die Kippzylinder das Einkippen des angehobenen Müllgefäßes
durch Hochschwenken des Schwenkarmes mit dem hochgehobenen Müllgefäß bewirken.
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Bei einer anderen Art von Hubkippvorrichtungen sind zur Betätigung
lediglich ein einziger oder zwei parallelgeschaltete Arbeitszylinder vorgesehen,
die den Bewegungsvorgang des Hebens und Kippens durchführen. Hubkippvorrichtungen
dieser Art benötigen einen oder zwei verhältnismäßig lange Arbeitszylinder, der
(die) an zwei langen, auf der Frontplattenachse gelagerten Hubarmen, an denen ein
zum Anheben und Kippen dienender Einhängekorb für das Müllgefäß mit jedem der beiden
Hubarme über Hubhebel und Führungshebel verbunden ist und die Hubhebel außerdem
noch mit ortsfest an der Schüttung angeordneten Konsolen, durch auszieh- und einschiebbare
Stangen in Verbindung stehen. Solche im Aufbau komplizierten Hubkippvorrichtungen
sind in der Fertigung teuer und unterliegen durch die vielen Gelenke auch einem
hohen Verschweiß. Mit derartigen Hubkippvorrichtungen ist es auch nicht möglich,
Müllgefäß den heutigen Fordenmgen entsprechend, direkt vom Boden aufzunehmen und
einzukippen. Letzteres läßt sich zwar mit den Hubkippvorrichtungen der oben zuerst
genannten Art erreichen, jedoch ist dabei für die Überbrückung der Höhe vom Boden
bis zur Einschüttöffnung ein langer, weit nach hinten ausschwenkender Schwenkarm
und auch ein beträchtlicher Kraftaufwand erforderlich.
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Da die Entwicklung im Bau von Müllsammelwagen in jüngerer Zeit dahin
geht, Großraumwagen für die Aufnahme einer großen Menge von Müll zu bauen, bei denen
die Einschüttvorrichtungen bezüglich ihres Abstandes vom Erdboden verhältnismäßig
hoch lie-
gen, ergeben sich bei Anwendung der bekannten Hubkippvorrichtungen erhebliche
Schwierigkeiten, wenn die Forderung erfüllt sein soll, daß das Gefäß vom Boden bis
zur hochliegenden Einschüttöffnung angeht hoben und in diese dann eingekippt werden
kann. Bei Hubkippvorrichtungen der oben zunächst genannten Art bedeutet dies eine
Verlängerung des Schwenkarmes und damit auch eine Verlängerung des Hubzylinders,
wodurch die Bodenfreiheit verringert und auf der anderen Seite ein beträchtlicher
Raum hinter dem Müllwagen für den Schwenkradius des Schwenkarmes erforderlich wird.
Bei Hubkippvorrichtungen der an zweiter Stelle genannten Art, bei denen an sich
ein unmittelbares Hochheben des Müllgefäßes vom Boden nicht zu verwirklichen ist,
ergeben sich wesentlich verlängerte Arbeitszylinder und eine wesentlich höher beanspruchte
Hebel-Obertragungsmechanik, wenn die Einschüttöffnung höher liegt und das Müll gefäß
nur um den gleichen Betrag vom Müllwerker zur Vorrichtung angehoben werden soll,
wie das bei derartigen Hubkippvorrichtungen in Anwendung an Müllsammelwagen mit
niedrigliegender Einschüttöffnung der Fall ist.
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Die gleichen oder ähnliche Schwierigkeiten ergeben sich auch bei
Anwendung anderer bekannter Hubkippvorrichtungen an Müllsammelwagen mit verhältnismäßig
hochliegender Einschüttöffnung. So benötigt eine bekannte Hubkippvorrichtung, bei
der der Schwenkarm über ein seitlich an der Schwenkachse angebrachtes Ritzel von
einem Arbeitszylinder, dessen Kolben eine als Zahnstange ausgebildete Kolbenstange
aufweist, verschwenkt wird, und bei der am Schwenkarm ein das Müllgefäß tragender
und in Führungsschlitzen gleitend beweglich geführter Schlitten zum Ausführen der
Hub- und Senkbewegung vor der
Einschwenkbewegung vorgesehen ist,
beim Anheben um etwa 400 bis 500 mm nicht nur einen entsprechend großen Hub des
Arbeitszylinders, sondern weist auch eine nur geringe Leistung auf, da das Heben
und Kippen des Müllgefäßes nacheinander erfolgen. Außerdem läßt sich bei dieser
Hubkippvorrichtung kein Lösen von im Müllgefäß festbackenden Abfallprodukten durch
Rütteln in der Einkippendstellung erreichen, da der Kolben des Arbeitszylinders
mit seiner als Zahnstange ausgebildeten Kolbenstange nur einseitig beaufschlagbar
ist; schließlich unterliegen die in Führungsschlitzen geführten Laschen des das
Müllgefäß tragenden Schlittens einem hohen Verschleiß, und bei zwei nebeneinander
an der Rückwand eines Müllsammelwagens angebrachten Einschüttvorrichtungen läßt
sich der im Hinblick auf den Kreisquerschnitt des Sammelwagens notwendige enge Zusammenbau
im Hinblick auf den seitlich anzubringenden Arbeitszylinder nur durch Unterteilung
der Einschüttvorrichtungen in rechte und linke Einschüttvorrichtungen verwirklichen,
was die Fertigung und den Anbau der Einschütt- und Hubkippvorrichtung verteuert.
- Im wesentlichen Gleiches gilt auch für eine weitere bekannte Hubkippvorrichtung,
bei der der das Müllgefäß tragende Schwenkarm als Viergelenkhebelsystem ausgebildet
ist, und zwar derart, daß das Müllgefäß von einem die Drehwelle des oberen Lenkers
der Viergelenkmechanik von der Seite her antreibenden, als Drehkolbenzylinder ausgebildeten
Arbeitszylinder zunächst angehoben und dann bei weiterer Bewegung eingekippt wird.
Abgesehen davon, daß diese bekannte Hubkippvorrichtung in folge ihrer vielen Gelenkstellen
einem hohen Verschleiß unterworfen ist, stößt die Anwendung von Drehkolbenzylindern
als Arbeitszylinder bei Hubkippvorrichtungen wegen der schwierigen Abdichtbarkeit
in der Praxis auf Schwierigkeiten. Würde man bei dieser bekannten Hubkippvorrichtung
statt des Drehkolbenzylinders einen Arbeitszylinder mit Schiebekolben anwenden,
der ebenso wie bei der vorerwähnten Hubkippvorrichtung mit einer als Zahnstange
ausgebildeten Kolbenstange versehen ist und mit einem Ritzel auf der Drehachse zusammenwirkt,
so ergäbe sich eine sehr große Hublänge für den Arbeitszylinder, da bei dieser bekannten
Hubkippvorrichtung nicht nur die Frontplatte mit dem Füllgefäß um die Frontplattenachse,
sondern diese Teile zusammen mit der Abschlußwand auch noch um die Antriebsachse
nach einwärts gekippt werden müssen, was einen wesentlich verlängerten Kippweg bedingt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hubkippvorrichtung
zu schaffen, die bei einfachem Aufbau, kurzen Arbeitszylindern und geringem Kraftbedarf
und bei Erreichung einer verhältnismäßig großen Bodenfreiheit und ohne weit nach
hinten über das Müllgefäß hinausragenden Schwenkradius ein Anheben der Müllgefäße
vom Boden und Einkippen in die Schüttung ermöglicht, auch wenn sich die Einschüttöffnung
mit großem Abstand oberhalb des Bodens am Müllsammelwagen befindet.
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Die nach der Erfindung vorgesehene Hubkippvorrichtung zum Entleeren
von Müllgefäßen in staubfreie Einschüttvorrichtungen an Müllsammelwagen, bei der
das an einem Schwenkarm mit Einhängevorrichtung gehaltene Müllgefäß zum Entleeren
mittels eines hydraulisch oder pneumatisch betätigten, lediglich am Schwenkarm zur
Wirkung kommenden Hubaggregats zunächst angehoben und dann in die Vor-
richtung eingekippt
wird, zeichnet sich für diesen Zweck dadurch aus, daß das am Schwenkarm angreifende
Hubaggregat als doppeltwirkender Hubzylinder ausgebildet und der Schwenkarm derart
an von der Frontplatte der Einschüttvorrichtung getragenen und sich abwärts erstreckenden
Armen gelagert ist, daß gegen Ende der ersten Arbeitsphase des Hubzylinders der
Schwenkarm sich mittels einer Riegelvorrichtung mit den an der Frontplatte angebrachten
Armen verriegelt und während der zweiten entgegengesetzt verlaufenden Arbeitsphase
des Hubzylinders als starre Einheit mit diesen Armen seine Hubkippbewegung bis in
die Einkippendstellung fortsetzt.
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Von einer Abstützvorrichtung für Mobilkrane, Bagger od. dgl. her
ist es bekannt, einen doppeltwirkend ausgebildeten Arbeitszylinder zu verwenden,
der in der ersten Phase einen angeschlossenen Arbeitshebel zieht und in der zweiten
Phase schiebt. Diese Vorrichtung, die im übrigen im Vergleich mit dem Gegenstand
der Erfindung eine zusätzliche Hilfskraft benötigt, damit der Arbeitszylinder von
einer Phase auf die andere wirksam werden kann, konnte jedoch keine Anregung in
bezug auf die erfindungsgemäße Hubkippvorrichtung an Müllsammelwagen geben.
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In weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Hubkippvorrichtung
ist vorgesehen, daß am freien Ende des Schwenkarmes Haken und eine Wanne angeordnet
sind, mittels derer das Müllgefäß beim tubvorgang an seiner Aufhängestange aufgenommen
und zum Kippen gezwungen wird, wobei die Wanne am Schwenkarm derart angeordnet ist,
daß sie erst nach einem gewissen Hubweg am Müllgefäß zur Anlage kommt. Vorteilhaft
sind an der Einschüttvorrichtung befestigte Arme an ihren freien Enden mit einer
Rolle oder mit einem begrenzt schwenkbaren Stützblech versehen, die (das) beim Bereitstellen
bzw. Einhängen des Müllgefäßes in die Haken und während der Bewegung des Schwenkarmes
so lange am Müllgefäß oder der Wanne anliegt, bis die Wanne an den Rumpf des Müllgefäßes
zur Anlage gekommen ist Vorzugsweise greift der Hubzylinder am Schwenkarm an einem
sich über die Lagerachse des Schwenkarmes hinaus erstreckenden Hebelarm an. Dabei
kann der Hebelarm durch einen Verlängerungsarm gebildet sein, der mit der Längsachse
des Schwenkarmes einen stumpfen Winkel einschließt; der Hebelarm kann aber auch
durch ein oder zwei auf'der Lagerachse des Schwenkarmes angeordnete Ritzel gebildet
sein, die mit seitlich am Hubzylinder oder an der Kolbenstange angebrachten Zahnstangen
kämmen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wirkt die Riegelvorrichtung
mit einem in die Druckmittelzuleitung zum Arbeitszylinder eingeschalteten Handsteuerventil
zusammen, derart, daß in der Ausgangsstellung der Hubkippvorrichtung das Ventil
in der Nullstellung durch die Riegelvorrichtung mit Ausnahme einer Einschaltstellung
»K« gesperrt, bei eingekipptem Müllgefäß ganz entsperrt und von seiner in der Einkippendstellung
der Hubkippvorrichtung eingestellten Rückkippstellung »R« durch die Riegelvorrichtung
beim Zurückkippen wieder in seine begrenzt gesperrte Nullstellung zurückbewegbar
ist.
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Vorteilhaft ist hierbei die Riegelvorrichtung als begrenzt schwenkbar
gelagerte und unter Einwirkung von Federn stehende Rasthaken ausgebildet, und das
Handsteuerventil weist einen Schalthebel und einen Steuernocken auf, die mit den
Rasthaken mittels einen an einem Verlängerungsarm derselben angebrachten
Rolle
zusammenwirken. Zweckmäßig sind dabei die Rasthaken an den mit der Frontplatte verbundenen
Armen angeordnet, und das Handsteuerventil mit seinem Schalthebel und den Steuernocken
befindet sich an für ein Zusammenwirken entsprechender Stelle, z. B. an der Schüttung
oder Rückwand des Müllwagens.
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Weiter ist nach der Erfindung ein von bewegten Teilen der Vorrichtung
betätigtes Umschaltventil vorgesehen, durch dessen Betätigung die Beaufschlagungsrichtung
des Hubzylinders während des Hubkippvorganges umgekehrt und von der ersten Arbeitsphase
auf die zweite Arbeitsphase des Hubkippvorganges umgeschaltet wird, kurz bevor das
Müllgefäß mit seinem Mündungsring an der Frontplatte zur Anlage kommt. Vorteilhaft
ist dabei das Umschaltventil mit einem Schaltstift versehen an den mit der Frontplatte
verbundenen Armen angeordnet und wird vom gegen diese Arme einknickenden Schwenkarm
betätigt, gleichzeitig oder kurz bevor dieser mit den Armen durch die Riegelvorrichtung
verriegelt ist.
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Schließlich ist vorgesehen, daß in der Einkippendstellung zur Erzielung
einer Rüttelbewegung der Hubzylinder durch Umschalten des Handsteuerventils von
der Stellung »K« in die Stellung »R« und umgekehrt wechselseitig beaufschlagbar
ist.
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Mit der Hubkippvorrichtung nach der Erfindung wird nicht nur die
oben angegebene Aufgabe gelöst, sondern darüber hinaus auch noch erreicht, daß Verriegelungsvorrichtungen
für die Frontplatte der Schüttung in Fortfall kommen und zum Zurückschwenken der
Frontplatte in die Ausgangsstellung es nicht mehr notwendig ist, Rückstellfedern,
Arbeitszylinder oder Kupplungen vorzusehen. Denn durch die an der Frontplatte der
Schüttung angebrachten Arme, wird diese beim Hubkippvorgang bis zum Ankippen des
Gefäßes in die Geschlossenstellung gezogen und erst zum Einkippen des Gefäßes in
die Offenstellung gedrückt, während sie beim Zurückkippen durch die Rückkippbewegung
wieder in ihre Geschlossenstellung zurückgeholt wird. Außerdem ergibt sich bei der
Hubkippvorrichtung nach der Erfindung ein langer Hebelarm für den am Schwenkarm
angreifenden Arbeitszylinder, so daß ein zum Herauslösen von im Müllgefäß festbackenden
Abfallprodukten kräftiger Aufschlag der Frontplatte auf die Aufschlagpuffer der
Schüttung erzeugt wird. Schließlich ist die Hubkippvorrichtung nach der Erfindung
besonders einfach in ihrer Konstruktion und daher billig in der Herstellung und
unterliegt auch keinem nennenswerten Verschleiß.
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Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in der Ausgangsstellung
in Seitenansicht, F i g. 2 eine Seitenansicht wie F i g. 1 am Ende der ersten Arbeitsphase,
F i g. 3 eine Seitenansicht wie F i g. 1 in der Einkippendstellung, F i g. 4 eine
Stirnansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 bis 3, F i g. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel
in der Ausgangsstellung in Seitenansicht, F i g. 6 eine Seitenansicht wie F i g.
5 in der Einkippendstellung, F i g. 7 Einzelheiten der Riegel- und Steuervorrichtung
in größerem Maßstab in Seitenansicht, F i g. 8 bis 12 ein Schaltschema für die Steuerung
des Hubzylinders,
F i g. 13 ein in bezug auf die Anordnung des Hubzylinders etwas
abgewandeltes drittes Ausführungsbeispiel in Seitenansicht.
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An der rückwärtigen Wand eines Müllwagens 1 ist eine Einschüttvorrichtung
2 angebaut, die in bekannter Weise eine um eine Achse 3 schwenkbare Frontplatte
4 aufweist. An der Frontplatte 4 sind zwei Arme 5 angeordnet, die an ihren freien
Enden einen um eine Achse 6 beweglichen Schwenkarm 7 aufweisen. Der doppelarmige
Schwenkarm 7 ist mit einem sich über die Lagerachse 6 hinaus erstreckenden Hebelarm
versehen, der durch einen, einen stumpfen Winkel mit der Längsachse des Schwenkarmes
einschließenden Verlängerungsarm 8 (F i g. 1 bis 4) oder durch Zahnritzel 9 (Fig.
5 und 6) gebildet wird, wobei der Verlängerungsarm 8 in der Ausgangsstellung linksseitig
der Welle oder Achse 6 und die Zahnritzel 9 auf der Welle 6 angeordnet sind. An
dem Verlängerungsarm 8 oder an den Zahnritzeln 9 greift ein doppelseitig beaufschlagter
Hubzylinder 10, 11 mit dem freien Ende seiner Kolbenstange 11 mittels eines Augenlagers
12 und eines Bolzen 13 (Fig. 1 bis 4) oder mit rechts und links vom Zylinder 10
angeordneten Zahnstangen 14 (F i g 5 und 6) an. Der Hubzylinder 10, 11 weist an
seinem anderen Ende ein Augenlager 15 mit einem Bolzen 16 auf, mit dem er an einem
Arm 18 der Einschüttvorrichtung 2 angelenkt ist. Statt des einen Hubzylinders 10,
11 können selbstverständlich auch zwei Hubzylinder zur Anwendung kommen.
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Für das Aufnehmen eines Müllgefäßes 19 dienen dessen Aufhängestange
20 sowie Haken 21 und eine Wanne 22 am freien Ende des Schwenkarmes 7. Am Arm 18
der Schüttvorrichtung 2 sind Konsolen 24 angeordnet, an denen Arme 25 um Bolzen
26 schwenkbar sind, die sich in der Grundstellung an einem Anschlag 27 anliegend
abstützen (F i g. 1 bis 4). An den freien Enden dieser Arme 25 ist ein der Rumpfform
des Müllgefäßes 19 angepaßtes Stützblech 28, das um Bolzen 29 schwenkbar ist und
das sich in der Grundstellung mit einem Anschlag 30 an den Armen 25 abstützt, angebracht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 5 und 6 ist nur ein Arm 25' vorgesehen,
der fest am Arm 18 der Schüttvorrichtung 2 angeordnet ist und der am freien Ende
eine Rolle 31 aufweist. Dabei ist die Wanne22' der Einhängevorrichtung am Schwenkarm
7 um einen Lagerpunkt 32, der mit den Haken 21 achsmittig verläuft, zwischen der
Rolle 31 des Armes 25' und einer Anschlagleiste 33 am Schwenkarm 7 begrenzt schwenkbar
angeordnet.
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Wesentlich für die beiden beschriebenen Ausführungsbeispiele im einzelnen
ist, daß das Müllgefäß während eines ersten Teils der Bewegung des Schwenkarmes
unter Durchführen einer Relativbewegung annähernd lotrecht gehalten und erst im
weiteren Verlauf der Bewegung des Schwenkarmes, etwa beim Erreichen der horizontalen
Stellung desselben, dessen Schwenkbewegung zu folgen gezwungen wird.
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Zur Erzielung des gewünschten Bewegungsablaufes der Hubkippvorrichtung
sind an den mit der Frontplatte 4 verbundenen Armen 5 um Lagerpunkte 34 gegen den
Zug von Federn 35 zwischen Anschlägen 36, 37 schwenkbare Rasthaken 38 als Riegelvorrichtung
angeordnet, die rückseitig je eine Rolle 39 aufweisen (s. besonders Fig. 7). Am
Schwenkarm 7 sind Rastdorne40 derart angebracht, daß sie beim Hochschwenken des
Schwenkarmes 7 von den Rasthaken 38 hinterhakt werden und den Schwenkarm 7
mit
den Armen 5 verriegeln. In der nicht dargestellten Druckmittelzuleitung zu dem Hubzylinder
10 ist ein Handsteuerventil 41 an der Wand des Müllwagens 1, z. B. mittels einer
Welle 41', derart angeordnet, daß es mit den Rasthaken 38 zusammenwirken kann. Das
Ventil 41 ist mit einem Schalthebel 42 und einem Steuernocken 43 auf der Welle41'
versehen und in drei Schaltstufen 0, K, R (F i g. 7) einstellbar. Weiter ist in
der Druckmittelzuleitung ein Umschaltventil 44 mit einem Schaltstift 45 an einem
der Arme 5 in dem Schwenkbereich des Schwenkarmes 7 derart angebracht, daß es von
diesem im gewünschten Moment betätigt wird.
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In Fig. 13 ist eine dadurch sich von den bisher erörterten Ausführungsbeispielen
unterscheidende Ausführung gezeigt, daß dort der oder die Hubzylinder 10, 11 seitlich
neben der Schüttvorrichtung 2 angeordnet ist (sind), was gegebenenfalls aus Platzgründen
vorteilhaft sein kann. Aus Vereinfachungsgründen sind in F i g. 13 die Arme 25 mit
dem Stützblech 28 fortgelassen.
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Erwähnt sei auch noch, daß sowohl die Ausführung nach F i g. 5 und
6 wie auch die anderen Ausführungen gekapselt sein können, wie dies in F i g. 5
und 6 beispielsweise mit der Kapsel 48 angedeutet ist.
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In diesem Fall kann die Innenwand der Kapsel 48 auch zugleich Gegenlager
und Führung für die Zahnstangen 14 sein, statt einer Gegendruckrolle.
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Die Wirkungsweise der Hubkippvorrichtung ist wie folgt: Nachdem das
Müllgefäß 19 zur Aufnahme durch die Haken 21 entsprechend F i g. 1 an das Stützblech
28 oder an die Wanne 22' nach F i g. 5 gestellt oder mit der Aufhängestange 20 in
die Haken 21 eingehängt ist, wird der Schalthebel 42 des Handsteuerventils 41 aus
der Schaltstellung »O« in die infolge des Zusammenwirkens des Steuernockens 43 mit
den Rasthaken 38 allein offene Schaltstellung »K« verschwenkt (F i g. 7 und 8, 9).
Das Druckmittel strömt dem Hubzylinder 10 zu und beaufschlagt dessen Kolben von
der Kolbenstangenseite aus, worauf dieser, ziehend arbeitend, das Müllgefäß 19 mit
dem Hubarm 7 zunächst bis an die Öffnung der Frontplatte 4 anhebt und kippt (Fig.
2 und 9), wobei die Frontplatte 4 in ihrer Ausgangsstellung zunächst nach außen
gegen Puffer der Schüttvorrichtung 2 gezogen wird.
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In dieser Arbeitsphase wird nach F i g. 1 bis 4 das Müllgefäß 19
so lange von dem begrenzt schwenkbaren Stützblech 28, das mit den Armen 25 um die
Bolzen 26 schwenkt, annähernd senkrecht geführt, bis die Wanne 22 an das Müllgefäß
19 angeschwenkt ist. Nachdem das Müllgefäß 19 sich vom Stützblech 28 gelöst hat,
schwenkt dieses durch sein Eigengewicht in die Ausgangsstellung, die durch die Anschläge
27, 30 bestimmt wird, zurück. Nach F i g. 5 und 6 erhält das Müllgefäß 19 diese
Führung durch den feststehenden Arm 25', an dessen Rolle 31 die Wanne 22' so lange
hochläuft, bis diese an der Anschlagleiste 33 des Schwenkarmes 7 zur Anlage gekommen
ist. In beiden Fällen wird also das Müllgefäß zu Beginn der Bewegung des Schwenkarmes
in annähernd lotrechter Lage angehoben und führt eine relative Drehbewegung zur
Schwenkarmbewegung aus. Erst beim weiteren Bewegen des Schwenkarmes wird es gezwungen,
diesem zu folgen.
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Kurz bevor das Müllgefäß 19 mit seinem Mündungsring an der Frontplatte
4 zur Anlage kommt
(F i g. 2 und 9) klinken die Rastdorne 40 des Schwenkarmes 7 selbsttätig
hinter den Rasthaken 38 ein, wodurch der Schwenkarm 7 mit den Armen 5 verriegelt
ist. Gleichzeitig hiermit hat der Schwenkarm 7 den Stift 45 des Umschaltventils
44 eingedrückt, wodurch dieses selbsttätig und unabhängig vom Handsteuerventil 41
den Hubzylinder 10 umsteuert (F i g. 9), der dann drückend das Müllgefäß 19 zusammen
mit der Frontplatte 4, um deren Achse 3 schwenkend, in die Einkippendstellung einkippt,
in der er, wie aus F i g. 3 und 6 ersichtlich ist, an einem langen Hebelarm wirksam
ist.
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In dieser Einkippendstellung (Fig. 3, 6 und 10) sind alle Schaltstellungen
des Handsteuerventils 41 offen, und somit kann dieses mittels des Schalthebels 42
aus der Stellung »K« nach »R«, und umgekehrt, geschaltet werden, wodurch der Kolben
des Hubzylinders 10 im Wechsel von der oberen und danach von der unteren Seite mit
Druckmittel beaufschlagt und drucklos geschaltet wird. Die Frontplatte 4 mit dem
Müllgefäß 19 kann dadurch in rüttelnde Bewegungen versetzt werden, wenn es erforderlich
ist, im Müllgefäß 19 festbackende Abfallprodukte zu lösen.
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Für das Zurückkippen der Frontplatte 4 mit dem Müllgefäß 19 und das
Abstellen desselben am Boden, wird der Schalthebel 42 des Handsteuerventils 41 in
die Stellung »R« (F i g. 7) verschwenkt, wodurch die untere Seite des Kolbens des
Arbeitszylinders 10 drucklos und die obere Seite auf Druck geschaltet ist (F i g.
1). Die Frontplatte 4 mit Müllgefäß 19 werden nach außen gekippt, wobei, wie aus
F i g. 7 ersichtlich ist, die Rasthaken 38 mit ihren Rollen 39 gegen die Steuernocken
43 schwingen, wodurch zunächst das Handsteuerventil 41 mit Schalthebel 42 bis an
einen nicht dargestellten Anschlag in die Schaltstellung »O« verdreht und dadurch
der Hubzylinder 10 beidseitig drucklos geschaltet wird (Fig. 12). Durch das nach
Eigengewicht des Müllgefäßes 19 und des Schwenkarmes 7 werden dann die mit ihren
Rollen 39 an den Steuernocken 43 anliegenden und so am Weiterschwingen verhinderten
Rasthaken 38 gezwungen, um ihren Lagerpunkt34 gegen den Zug der Federn 35 entgegen
dem Uhrzeigersinn bis an die Anschläge 37 zu schwenken und sich von den Rastdornen
40 des Schwenkarmes 7 zu lösen. Dieser schwenkt dann mit dem Müllgefäß 19 nach unten,
und gleichzeitig werden die Frontplatte 4 und der Kolben des Hubzylinders 10 wieder
in ihre Ausgangsstellung zurückgezogen. Damit ist die Vorrichtung für einen neuen
Arbeitsgang bereit.