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Verfahren zum Ausschank von unvergörenen Fruchtsäften, sogenannten
Süßmosten Nach einem bekannten Verfahren werden unvergorene Fruchtsäfte, s@ogwnannte
Süßmoste, auch .aus Trauben in Gefäßen unter Kohlensäurehochdruck, d. h. unter Imprägnierung
der Flüssigkeit mit so viel Kohlensäure, daß sie bis zum Augenblick des Ausschanks
vor dem Verderben (Gärung) geschützt ist, befördert und in an sich bekannter Weise
unter Verwendung von Entspannungsgefäßen verzapft.
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Bei größeren Gefäßen macht @es keine Schwierigkeiten, die Verzapfung
aus diesen Gefäßen z. B. glasweise unter Verwendung der Entspannungsgefäße durchzuführen.
Die Benutzung von Entspannungsgefäßen wird nur schwierig und lästig, wenn es sich
um den Ausschank .aus kleinen Gefäßen, -wie einzelnen Flaschen, z. B. Limonadenflaschen,
handelt, in denen sich die Flüssigkeit unter Kohlensäurehochdruck befindet.
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Ein ganz wesentliches Problem, um den Süßmost der Allgemeinheit zugänglich
zu machen, besteht darin, den Süßmost in kleinen Gefäßen, wie Flaschen o. dgl.,
in den Handel zu bringen und dem unmittelbaren Verzehr zuzuführen. Wegen der besonderen
Eigenschaften des Süßmostes ist es, worauf schon loben hingewiesen wurde, bekanntlich
notwendig, denselben unter Kohlensäurchochdruck in den Handel zu bringen, um ihn
vor dem Verderb zu schützen, wenn man nicht zur vorherigen Pasbeurisation Moder
Entkeimüngsfiltration des Süßmostes schreiten will, welche Verfahren aber wiederum
Nachteile, insbesondere auch wirtschaftlicher Art, aufweisen, .auf die hier nicht
näher eingegangen zu werden braucht.
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Wegen der außerordentlich hohen Schaumfähigkeit ist ein Ausschenken
von Süßmosten aus vollgefüllten Flaschen ohne besondere Maßnahmen nicht möglich.
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. Gemäß der Erfindung gelingt nun durch Zuhilfenahme von ,an sich
bekannten Entspannungsverschlüssen di° unmitbelhä.re Entleerung von mit Süßmost
gefüllten, unter Kohlensäurehochdruck stehenden Flaschen oder ,anderen Gefäßen.
Die Erfindung besteht also in der Anwendung der bekannten Entspannungsverschlüsse
,auf mit unvergorenen Fruchtsäften, sogenannten Süßmosten, vollgefüllte, unter Kohl:ensäurehochdruck
gesetzte, gasdicht verschlossene Flaschen oder kleine Gefäße zwecks Entleerung am
Orte des Verbrauchs, gegebenenfalls nach vorheriger Kühlung bzw. Tiefkühlung, unter
allmählicher Entspannung und durch unmittelbares Ausgießen. Durch dieses Verfahren
wird es ermöglicht, Gien Süßmost in billiger und wirtschaftlicher Form
in den Verkehr zu bringen und ohne weiteres jedem kleinen Verbraucher zugänglich
zu machen.
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Die Wirtschaftlichkeit ist ,auch deswegen gegeben, weil der Ausschank
des Süßmostes in den Druckflaschen bei Anwendung des
Hochdruckkohlensäureverfahrens
ohne jede sterile Behandlung des Süßmostes und der Flaschen stattfinden kann.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung d seitigt alle die Schi44erigkeiten,
die bisher des, unmittelbaren Ausschank von unter KohleliI: säurehochdruck stehenden
Fruchtsäften, sogenannten Süßmosten, entgegengestanden haben.
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Für den Ausschank kommen im allgemeinen Flaschen von etwa 1/3 bis
etwa r 1 Inhalt in Frage.
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Es sei darauf hingewiesen, daß auch Fruchtsäfte schon in Flaschen
oder in ähnlichen kleinen Gefäßen befördert und aus denselben ausgeschenkt worden
sind; es handelt sich dabei aber um Fruchtsäfte, die nicht mehr unter Kohlensäurehochdruck
standen, sondern in einer anderen Weise, z. B. durch Entkeimungsfiltration oder
Pasteurisation unter Auftreten der damit verbundenen bekannten Nachteile, haltbar
gemacht worden waren; bei dem Ausschank derartig behandelter Fruchtsäfte treten
naturgemäß die Schwierigkeiten nicht auf, die oben für unter Kohlensäurehochdruck
stehende Fruchtsäfte angegeben worden sind und deren Beseitigung das vorliegende
Verfahren bezweckt.
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Auch bei dem Ausschank z. B. von Schaumwein aus Flaschen handelt es
sich um eine Flüssigkeit, die unter niedrigerem Kohlensäuredruck steht als die hier
in Betracht kommenden Fruchtsäfte und die außerdem eine bedeutend geringere Schaumfähigkeit
aufweisen; der Ausschank von Schaumwein bereitet daher bekanntlich nicht die Schwierigkeiten,
die bei Fruchtsäften auftreten.
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Die erhöhte Schaumfähigkeit der Süßmoste gegenüber dem Schaumwein
ist u. a. auch auf den hochgradigen Naturzuckergehalt der Süßmoste zurückzuführen.
-Es sei darauf hingewiesen, daß auch schon vorgeschlagen worden ist, den unmittelbaren
Ausschank von Süßmosten aus vollgefüll= ten, unter Kohlensäurehochdruck stehenden
Flaschen dadurch zu ermöglichen, daß man eine Tiefkühlung der Flaschen vor dem en
durchführte. Da die Tiefkühlung sorg-.' iig durchgeführt werden muß, um bei dem
eben erwähnten Verfahren den Erfolg sicher zu gewährleisten, so stellt die Anwendung
der Entspannungsverschlüsse eine wesentliche Ergänzung derjenigen Verfahren dar,
die sich mit dem unmittelbaren Ausschank von in vollgefüllten Flaschen befindlichen,
unter Koh1ensäurehochdruck stehenden Süßmosten befassen.
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Die Entleerung der Flaschen geschieht in der Weise; daß nach allmählichem
Abblasen des Kohlensäuredruckes mit Hilfe des von Hand betätigten Entspannungsverschlusses
-derartige Verschlüsse gehören in den verschiedensten Ausführnuzgsformen mit und
ohne Sicherheitsventil zum Stand der Technik -die Flüssigkeit gegebenenfalls nach
Entfernung des Entspannungsverschlusses in ganz üblicher Weise aus der Flasche ausgegossen
wird.