DE652489C - Verfahren zur Haltbarmachung von Suessmosten unter Anwendung der Kohlensaeuredruckbehandlung - Google Patents

Verfahren zur Haltbarmachung von Suessmosten unter Anwendung der Kohlensaeuredruckbehandlung

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DE652489C
DE652489C DEB170157D DEB0170157D DE652489C DE 652489 C DE652489 C DE 652489C DE B170157 D DEB170157 D DE B170157D DE B0170157 D DEB0170157 D DE B0170157D DE 652489 C DE652489 C DE 652489C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23LFOODS, FOODSTUFFS, OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES, NOT COVERED BY SUBCLASSES A21D OR A23B-A23J; THEIR PREPARATION OR TREATMENT, e.g. COOKING, MODIFICATION OF NUTRITIVE QUALITIES, PHYSICAL TREATMENT; PRESERVATION OF FOODS OR FOODSTUFFS, IN GENERAL
    • A23L2/00Non-alcoholic beverages; Dry compositions or concentrates therefor; Their preparation
    • A23L2/42Preservation of non-alcoholic beverages
    • A23L2/44Preservation of non-alcoholic beverages by adding preservatives

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  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)
  • Food Preservation Except Freezing, Refrigeration, And Drying (AREA)

Description

  • Verfahren zur Haltbarmachung von Süßmosten unter Anwendung der Kohlensäuredruckbehandlung Nach einem bekannten Verfahren werden Süßmoste frisch ohne sonstige Konservierungsmaßnahmen unter hohem Kohlensäuredruckeingelagert, wobei sich die unvergorenen-Säfte halten und eine Gärung nicht eintritt.
  • Es hat sich herausgestellt, daß die Temperatur- und Druckverhältnisse bei der Lagerung so eingestellt werden müssen, daß in der Flüssigkeit ein CO2-Gehalt von etwa 1,50/, und darüber vorhanden ist. Dieser CO,-Gehalt ist abhängig von der Höhe des Kohlensäuredruckes und der j` eweiligen Lagerungstemperatur; im allgemeinen kann man sagen, daß ein CO,-Gehalt von 1,51/0 z. B. bei einem Kohlensäuredruck von etwa 8 atü und einer Temperatur von etwa 1q.° C erhalten wird.
  • Bekannte Verfahren, bei denen Süßmoste z. B. zum Zwecke der Vermeidung des Gelierens mit nIedrzgenem Kohlensäuregehalt, als hier in Frage kommt, und nur für kürzere Zeit behandelt werden, scheiden im Rahmen der vorliegenden Betrachtung aus.
  • Der Einführung des sogenannten Hochdruckkohlensäureverfahrens habenbisherinsofern immer noch Schwierigkeiten entgegengestanden, als es kostspielig ist, die oben angegebenen Bedingungen bis zum Verbrauch der Süßmoste, der in den meisten Fällen an anderen Stellen als denen der Einlagerung stattfindet, aufrechtzuerhalten; es setzt dies teure Lager- und Transportanlagen voraus, die die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in Frage stellen.
  • Diese Schwierigkeiten werden durch das Verfahren gemäß der Erfindung überwunden,-indem in einer ersten Stufe eine Behandlung der Süßmoste in. an sich bekannter Weise durch Einlagerung unter einem an sich zur Haltbarmachung bekannten Kohlensäuregehalt von z. B. i,51/(,CO, stattfindet und in einer zweiten Stufe die Aufbewahrung unter einem weitgehend verminderten Xohlensäuregehalt von z. B. o,75 °/a CO, fortgesetzt wird.
  • . Es hat sich überraschenderweise ergeben, daß Süßmoste, die längere Zeit, z. B. q. bis 6 Monate, bei einem C 02 Gehalt von etwa 1,5°1o gelagert haben, auchweiterunverdorben bleiben, selbst wenn der Kohlensäuregehalt nun ganz erheblich gesenkt wird.
  • Um den im Anfang stets erforderlichen CO,-Gehalt von 'etwa 1,5'/, in der jeweiligen Flüssigkeit zu schaffen, ist es erforderlich, entweder die Flüssigkeit bei einerTemperatur von etwa 1q.° C unter einen Kohlensäuredruck von etwa 8 atü zu halten oder die Lagertemperatur entsprechend niedriger zu wählen, wobei auch der Druck entsprechend niedriger gehaltenwerdenkann. DasVerhältniszwischen Temperatur und Druck bestimmt sich nach bekannten physikalischen Gesetzen.
  • Im ersteren Falle sind Druckbehälter er-, forderlich, die auf einen Druckvon mindestens etwa 8 atü abgestellt sind; im zweiten Falle können jedoch auf schwächeren Druck, z. B. z bis q. atü, eingerichtete Behälter benutzt werden, wobei dann die Lagerung in -der ersten Stufe in tiefer gekühlten Räumen stattfinden muß.
  • Während man bisher mit Hochdruckbehäitern von etwa 8 atü gearbeitet hat, weil man glaubte, diesen Druck bis zum Augenblick des Ausschänkens aufrechterhalten zu müssen - der Transport von der Lagerstelle und das Ausschänken selbst spielen sich ja stets bei den gerade herrschenden Außentemperaturen, also im Sommer bei verhältnismäßig hohen Temperaturen, ab -, kann man nach dein neuen Verfahren Niederdruckbehälter von etwa : bis q. atü bis zum Augenblick des Ausschänkens verwenden, indem man durch entsprechende Kühlung in den Lagerräumen, also unter 1q.° C, in der Flüssigkeit bei etwa- 2, bis q, atü einen C02-Gehalt von etwa 1,5 0j0 aufrechterhält und diese Lagerbehälter dann nach längerer Lagerung, während der die Flüssigkeiten die Eigenschaft gewonnen haben, auch bei einem wesentlich niedrigeren C 02 Gehalt haltbar zu bleiben, ohne Umfüllung zum Transport benutzt; bei der dabei eintretenden Temperaturerhöhung bläst Kohlensäure entsprechend dem an dem Lager- und Transportbehälter durch Ventil eingestellten niedrigen Druck ab, und trotzdem hält sich die Flüssigkeit.
  • Dieses Verfahren ist von Bedeutung bei dem Bahn- und Schiffstransport großer Mengen von Süßmosten. DieFlüssigkeiten werden in großen, im Gegensatz zu den Hochdrucktanks billigen Niederdrucktanks von etwa 2 bis q. atü zunächst bei niedriger Temperatur, z. B. also unterhalb r4° C, eingelagert und können dann, wenn die Wirkung der Kohlensäurebehändlüng eingetreten ist, in denselben Lagertanks ohne besondere Kühlung nach Abblasen von Kohlensäure auf Bahnwagen oder in Transportschiffen dem Verbrauchsort zugeführt werden.
  • Da man bisher annahm, daß der C 02-Gehalt in den Flüssigkeiten von etwa 1,5 11, aufrechterhalten werden müsse, gleichgültig über welche Lager- und Transportzeit sich das Verfahren hinzog, wurden sämtliche Einlagerungs- und Transporteinrichtungen für diesen CO,-Gehalt und den entsprechend hohen Druck eingerichtet. Es mußten also Lagertanks für etwa 8 atü ohne besondere Kühlungsmaßnahmen oder solche für geringere Drucke bei entsprechender Kühllagerung benutzt werden. In jedem Falle waren für die ganze Lagerdauer die' kostspieligen Einrichtungen erforderlich, die zur Aufrechterhaltung eines C 02 Gehaltes von etwa z;5 dienen.
  • Bei der oben dargelegten Arbeitsweise verbleibt die Flüssigkeit bis zum Augenblick des Verbrauchs in dem Behälter, in dem sie durch die Einwirkung von etwa F,5 0 1o CO, haltbar gemacht worden ist; irgendeine Möglichkeit ?u naehtjäglichen Infektionen ist dabei nicht gegeben.
  • Es hat sich nun ferner herausgestellt, daß die Flüssigkeiten, die durch die Lagerung bei etwa z, 5 1/a CO, haltbar gemacht worden sind, auch gegen Neuinfektionen weitgehend unempfindlichwerden; wenn man solcheFlüssigkeiten bei sauberer Arbeitsweise in andere Gefäße überführt, in denen sie unter dem herabgesetzten C 02 Gehalt, z. B. von 0,75 °10 und weniger, gehalten werden, so verderben sie auch in diesen Gefäßen nicht.
  • Auch die Auswertung dieser Erfahrung bringt für das Problem der Lagerung und des Transportes von leicht verderblichen Süßmosten ganz erhebliche technische Vorteile.
  • Man kann nämlich nun in einem Betriebe die Einrichtungen, die der CO,-Lagerung bei etwa 1,50/, dienen, für neu einzulagernde Mengen frisch gekelterten Saftes frei machen, indem man die bei etwa i,5"/,CO, haltbar gemachten Flüssigkeiten in die weniger kostspieligen, für schwächeren Druck eingerichteten Lager- bzw. Transportbehälter überführt, da nun nur ein Cb2-Gehalt von etwa o,75 0l0 notwendig ist, wozu unter denselben Temperaturbedingungen ein geringerer Druck erforderlich ist.
  • An dem nachfolgenden Beispiel soll das Verfahren näher erläutert sein.
  • Man lagert die im Juli anfallende Beerenernte unter dem Kohlensäuregehalt von etwa 1,50f, ein und geht dann z. B. im September zu der Lagerung unter geringerem C 02-Gehalt, z. B. von etwa, 0,75 01ö und weniger, über; dadurch werden die kostspieligen Einrichtungen für die Lagerung mit etwa z,501,) Kohlensäure frei und können erneut für die dann einsetzende Apfelernte benutzt werden. Später schließt sich .dann in gleicher Weise die Haltbarmachung der Traubensäfte an, indem die Haltbarmachung der Apfelsäfte unter etwa r,5 0(0C 02 beendigt wird und ihre Weiterbehandlung bei entsprechend niedrigerem C 02 Gehalt stattfindet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Haltbarmachung von Süßmosten unter Anwendung der Kohlensäuredruckbehandlung,- dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe eine Behandlung der Süßmoste in an sich bekannter Weise durch Einlagerung unter einem an sich zur Haltbärmachung bekannten Kohlensäuregehalt, von z. B. i,5 01o C 02 stattfindet und däß in einer zweiten Stufe die Aufbewahrung unter einem weitgehend verminderten Kohlensäuregehalt von z. B. 0,75 01o CO, fortgesetzt wirrt.
DEB170157D 1935-06-22 1935-06-22 Verfahren zur Haltbarmachung von Suessmosten unter Anwendung der Kohlensaeuredruckbehandlung Expired DE652489C (de)

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