DE565867C - Verfahren zum Haltbarmachen von Futterpflanzen - Google Patents

Verfahren zum Haltbarmachen von Futterpflanzen

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DE565867C
DE565867C DEF72744D DEF0072744D DE565867C DE 565867 C DE565867 C DE 565867C DE F72744 D DEF72744 D DE F72744D DE F0072744 D DEF0072744 D DE F0072744D DE 565867 C DE565867 C DE 565867C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K30/00Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs
    • A23K30/10Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs of green fodder
    • A23K30/15Processes specially adapted for preservation of materials in order to produce animal feeding-stuffs of green fodder using chemicals or microorganisms for ensilaging

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Description

  • Verfahren zum Haltbarmachen von Futterpflanzen Bekanntlich tritt bei der Konservierung frischen Futters in Gruben, Silos oder anderen Behältern zunächst eine Erwärmung ein, die auf Oxydationsvorgänge bei der Zellatmung beruht. Dann macht sich der Einfluß von Kleinlebewesen, Hefen und Bakterien, geltend, welche die Zellbestandteile der Pflanzen, namentlich die Eiweißstoffe, zersetzen. Entsteht bei diesen Zersetzttngsvorgängen ein PH-Bereich, der über der PH-Zahl 3 liegt, so werden für diejenigen Bakterienarten, welche den Gärungsverlauf ungünstig beeinflussen, günstige En.twicklungsbedingungen geschaffen. Wird der PH-Bereich z. B. durch Salzsäurezugabe wieder nach der sauren Seite verschoben, so werden die schädlichen Bakterien in ihrer Entwicklung gehemmt und zurückgedrängt. Es können dann die milchsäureerzeugenden Bakterien, von ihren gefährlichsten Feinden, den Erdbakterien und anderen Fäulniserregern, befreit, zur Entwicklung gebracht werden oder, falls eine vollkommene Abtötung aller Bakterienarten erwünscht ist, jede Bakterientätigkeit ausgeschaltet werden. Ferner verdirbt ein Futter, das warm geworden ist, infolge Verschimmelung, die sich als, Folgeerscheinung der Erwärmung einstellt. Der Unterdrückung der Atmungsvorgänge kommt daher sowohl hinsichtlich der Herabmindei#ung von Nährstoffverlusten wie bezüglich des Gelingens der Futterkonservierung eine ausschlaggebende Bedeutung zu. Bei einem bekannten Verfahren zum Haltbarmachen von Grünfutter werden die Erwärmungsvorgänge durch Untertauchen des Futters unter eine Lösung, die keimtötende Mittel enthielt, unterbunden.
  • Wird das Futter aber nur mit Salzsäurelösung benetzt bzw, überbraust, so wird dadurch die Atmungstätigkeit der Pflanzen namentlich wenn das Futter älter und trockener geworden ist, nicht oder doch nur ungenügend herabgesetzt. Es treten infolgedessen nicht nur Kährstoffverluste auf, sondern das Futter verdirbt durch Schimmelbildung. An diesen unerwünschten Erwärmungsvorgängen findet die Haltbarrnachung der Futterpflanzen durch, Benetzung mit Salzsäure oder anderen keimtötenden Mitteln ihre Grenze, und eine sichere Konservierung wird erst ermöglicht, wenn die Atmungsvorgänge von vornherein gemäß der im folgenden beschriebenen Neuerung unterbunden werden, was durch Bebrausung mit Salzsäure allein nicht möglich, ist.
  • Bei dem bekannten Eintauchverfahren wird die Atmungstätigkeit der zu konservierenden Pflanzen dadurch unterbunden, daß das Futter unter eine Lösung von Salzsäure gebracht wird, wodurch jede Atmungstätigkeit erstickt wird. Die Schimmelbildung wird durch Aufgießen einer Ölschicht unterdrückt. Dieses Verfahren macht aber die Verwendung von wasserdichten Behältern notwendig, deren Beschaffung teuer ist. Das bekannte Verfahren ist daher für die wenigsten Landwirte ausführbar.
  • Um die Vorteile des Eintauchverfahrens, nämlich -die Unterdrückung der Atmungsvorgänge und der Bakterientätigkeit, zwecks Vermeidung von Nährstoffverlusten und. Verhinderung der Schimmelbildung auch ohne solche dichte Behälter zu erzielen und um das Haltbarmachen auch des sperrigen, trockenen und alten Futters, lediglich durch Benetzen zu erreichen, wird gemäß der Erfindung außer der Besprengung des beispielsweise in eine auch nicht wasserdichte Grube eingefüllten Futters mit Salzsäure noch Schwefelkohlenstoff auf die Oberfläche des eingelagerten Futters gegeben.
  • Die Verwendung des Schwefelkohlenstoffes zur Unterdrückung der Atmungstätigkeit ist an sich bekannt. Bei der Futterkonservierung, bei der außer der Unterdrückung der Atmungstätigkeit der Pflanzen auch die Entwicklung der schädlichen Bakterienarten verhindert werden muß, versagt jedoch die Verwendung von Schwefelkohlenstoff; denn bei saftigem Futter wirkt Schwefelkohlenstoff nicht, weil er sich nicht in: wäßrigen Flüssigkeiten, also auch nicht im Futtersaft, genügend auflöst und dadurch den anaeroben Bakterien nicht beikommen kann. Bei solchen Futterpflanzen hingegen, die keinen Saft absondern, unterdrückt er zwar die aeroben Bakterienarten, aber er tötet auch die Milchsäurebildner ab, so daß das Futter aus Mangel an Säure verdirbt. Wird aber gemäß der Erfindung außer Schwefelkohlenstoff noch Salzsäure in genügender Menge dem Futter zugegeben, so ist der zur Haltbarmachung des Futters notwendige Säuregrad geschaffen. Der Schwefelkohlenstoff ergänzt in diesem Falle die Wirkung der Salzsäure, indem er die Erwärmung und die Verschimmelung des Futters verhindert, Vorgänge, die durch die Besprengung, namentlich des. trockenen Futters, mit` Salzsäure allein nicht unterdrückt werden. Somit kann durch Kombination von Salzsäurelösung undSchwefelkohlenstoff nicht nur saftiges, sondern jedes Futter haltbar gemacht werden, ohne daß zur Konservierung dichte und damit zu teure Behälter benötigt werden. Es genügen ganz einfache Behälter, ja sogar urigemauerte Erdgruben.
  • Beispiel Angenommen, es soll eine Grube oder ein Behälter von 2o cbm Fassungsraum gefüllt werden. Ein solcher Raum nimmt bei zweibis dreimaligem Nachfüllen je nach der Struktur der Pflanzen 12o bis i 5o dz Futter auf.
  • Auf je ioo kg Futter werden 5 1 Lösung genommen. Diese 5-1-Lösung setzt sich zusammen bei kohlehydratreichen Futterpflanzen aus 1 1 roher Salzsäure und 41 Wasser, bei eiweißreichen Futterpflanzen aus i14 1 roher Salzsäure und 3141 Wasser.
  • Man benötigt daher zur Benetzung von 120 bis i5odz Futter 6oo bis 7501 Lösung und zur Herstellung der Lösung bei kohlehydratreichen Futterpflanzen 12o bis 150 1 rohe Salzsäure, bei eiweißreichen Pflanzen 240 bis 3001 rohe Salzsäure.
  • Nachdem der Silo gefüllt ist, werden oben. auf das Futter 5oo bis iooo ccm Schwefelkohlenstoff gesprengt. Dann erfolgt die Ab- deckung mit einer feuchten Lehmdecke, die um so schwerer sein muß, je sperriger das Futter ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Konservierung von Futterpflanzen durch Benetzen mit verdünnter Salzsäure, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Benetzung des Futters mit Salzsäure Schwefelkohlenstoff auf die Oberfläche des Futters gesprengt wird.
DEF72744D 1932-02-09 1932-02-09 Verfahren zum Haltbarmachen von Futterpflanzen Expired DE565867C (de)

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DE565867C true DE565867C (de) 1932-12-07

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