DE1517080C3 - Verfahren zur Herstellung von Sauerkraut - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SauerkrautInfo
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- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23B—PRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
- A23B7/00—Preservation or chemical ripening of fruit or vegetables
- A23B7/10—Preserving with acids; Acid fermentation
- A23B7/105—Leaf vegetables, e.g. sauerkraut
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Sauerkraut durch Vergärung von Weißkohlschnitzeln,
gegebenenfalls unter Zusatz von Milchsäurebakterien, in Kleinbehältern.
Zur Herstellung von Sauerkraut wurde bisher der geschnittene und gesalzene Weißkohl in große Gärbehälter
eingefüllt, eingestampft und vergoren. Zum Verkauf des Sauerkrautes war es notwendig, dasselbe
in Kleinbehälter (z. B. Kunststoffbeutel oder Ventildosen) umzupacken. Der beim Umpacken zutretende
Luftsauerstoff bewirkt eine schnelle Qualitätseinbuße, so daß diese umgepackten Produkte praktisch
nicht lagerfähig sind. Im Einzelhandel erhält daher der Verbraucher heute nur noch selten wirklich gärfrisches
Sauerkraut.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 191 215 ist es
ferner bekannt, zur Herstellung von Sauerkraut vorpasteurisierte Weißkohlschnitzel unter Zugabe einer
Kultur von nicht gasbildenden Milchsäurebakterien und Salzlösung in hermetisch verschlossenen Kleinbehältern,
die als Verkaufspackung dienen, zu vergären. Es wurde jedoch gefunden, daß die Verwendung
von nicht gasbildenden Bakterien nicht notwendig ist, sondern auch heterofermentative Bakterien verwendet
weiden können, deren Verwendung zu einem milden, aromatischen Sauerkraut führt. Ferner enthält
die genannte Vorveröffentlichung keine Hinweise darüber, daß die Salzlösung vor der Vergärung
abgepreßt wird. Sauerkraut darf nach den Qualitätsnormen höchsten lO°/o Lake enthalten. Wird die
Lake erst nach der Vergärung abgepreßt, so gehen große Mengen an wertvollen Inhaltsstoffen verloren,
weshalb die Lake möglichst vor der Vergärung abgepreßt werden sollte, die Vergärung also lakefrei
durchgeführt werden sollte.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren der eingangs erwähnten Gattung, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die eingesalzenen Schnitzel von der Lake trennt, in Kleingärbehälter mit Ventilverschluß
bzw. in Behälter mit nur lose aufgelegtem Deckel einfüllt, eine heterofermentative Gärung
durchführt und die Behälter im zweiten Fall nach Beendigung der heterofermentativen Gärung hermetisch
verschließt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
ίο ein qualitativ hochwertiges Sauerkraut mit einem hohen
Vitamin-C-Gehalt erhalten werden. Es ist zwar in der Literaturstelle »Die industrielle Obst- und Gemüseverwertung«,
1958, S. 59, angegeben, daß Sauerkraut das Vitamin C verliert, wenn es ohne Lake gelagert
wird. Diese Literaturstelle bezieht sich aber offensichtlich auf den Fall, daß das Sauerkraut aus
größeren Behältern in Kleinpackungen umgefüllt wird. Hierbei kann Sauerstoff in die Kleinpackung
gelangen und das Vitamin C in dem nicht durch Lake bedeckten Sauerkraut zerstören. Bei Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird jedoch der Sauerstoff bei der heterofermentativen Gärung
durch CO2 verdrängt und kann durch das geschlossene
Ventil bzw. den hermetisch verschlossenen Behälter nicht mehr zu dem Sauerkraut gelangen. Dadurch
bleibt der Vitamin-C-Gehalt des Sauerkrauts erhalten.
Die Einsalzung der Weißkohlschnitzel wird vorzugsweise mit einer wäßrigen Kochsalzlösung vorgenommen,
doch kann hierzu auch festes Kochsalz verwendet werden.
Vorzugsweise wird den Weißkohlschnitzeln eine heterofermentative Bakterienkultur, z. B. von Leuconostoc
mensenteroides oder Lactobacillus brevis, zugesetzt.
Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man
die Gärung in den Kleinbehältnissen nach Erreichung eines bestimmten Säuregehaltes durch Hitzebehandlung
unterbricht.
Die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung in Kleinbehältern erhaltenen Erzeugnisse sind direkt
verkaufsfähig. Auch beim Einzelhandel sind diese Erzeugnisse noch einige Monate lagerfähig. Sie erreichen
den Verbraucher in jedem Falle gärfrisch.
Die Erfindung ist durch das nachstehende Beispiel in nicht einschränkender Weise erläutert.
Geputzter Weißkohl wird wie üblich geschnitten und anschließend in große Behälter zum Einsalzen
gegeben. Die Einsalzung wird vorzugsweise mit einer wäßrigen Kochsalzlösung (etwa 5 bis 7 %) vorgenommen.
Neben einer leichteren technischen Durchführbarkeit ist bei diesem Einsalzverfahren auch
eine gleichmäßigere Verteilung des Kochsalzes zwischen den Kohlschnitzeln gewährleistet. Es ist soviel
Kochsalzlösung zu verwenden, daß die Kohlschnitze! in der Salzlösung schwimmen.
Der Kochsalzlösung kann nach Bedarf eine Bakterienkultur zur Beimpfung beigegeben werden. Hierfür
eignen-sich besonders heterofermentative Bakterienarten, wie z. B. Leuconostoc mesenteroides und
Lactobacillus brevis, da diese nicht so stark säuern und als Aromabildner gelten. Unter bestimmten Bedingungen
sind aber auch Mischungen verschiedener hetero- und homofermentativer Formen zweckmäßig.
Die geschnittenen Weißkohlschnitzel bleiben unge-
fähr V2 bis 1 Stunde in der Kochsalzlösung. Danach
läßt man die Salzlake abfließen und packt die eingesalzenen und eventuell beimpften Weißkohlschnitzel
in Kiemgärbehälter. Die abgeflossene Salzlake kann weiterhin verwendet werden, nachdem sie durch Zusatz
von Kochsalz wieder auf die ursprüngliche Konzentration eingestellt wurde.
Die Kleingärbehälter sind mit einem Ventil versehen, da im Anfangsstadium der Sauerkrautgärung
besonders bei Beimpfung mit heterofermentativen Bakterien Gasbildung erfolgt. Bei Verwendung von
Gläsern als Gärbehälter wird als Ventil ein atmender Verschluß (z. B. Panoverschluß) verwendet. Bei der
Verwendung von Konservendosen wird der Deckel nur mit der ersten Verschließrolle angedrückt (geklinscht).
Durch diesen »losen« Verschluß der Konservendosen wird aber nicht immer verhindert, daß
für die Gärung schädlicher Luftsauerstoff in die Dosen eindringen kann. In diesem Fall ist es notwendig,
die geklinschten Dosen in einen Behälter zu bringen, der mit einem inerten Gas oder z. B. mit Wasser gefüllt
ist.
Nach einer Gärzeit von etwa drei Wochen, während der die Gärintensität durch Einstellung der Gärtemperatur
in Gärraum reguliert werden kann, ist die heterofermentative Gärung weitgehend abgeschlossen,
d. h., die weitere Gärung erfolgt, sofern kein Luftsauerstoff zutritt, ohne Gasbildung. Die Konservendosen
können jetzt hermetisch verschlossen und zum Verkauf gebracht werden. Gläser mit atmendem
Verschluß bedürfen keiner weiteren Verschlußbehandlung.
Sauerkraut, das in den Behältern auf den Markt
ίο gelangt, in denen es auch vergoren wurde, ist je nach
Lagertemperatur mehrere Monate haltbar und erreicht in jedem Fall den Verbraucher gärfrisch, weil
der qualitätsmindernde Umpackvorgang von dem Großgärbehälter in die Kleinverkaufsbehälter umgangen
wird.
Alle Kleingärbehälter, die nach Erreichung eines bestimmten Säuregehaltes nicht verkauft werden
können, werden zur Unterbrechung der Gärung erhitzt (pasteurisiert). Dabei ist es aus Gründen einer
besseren Aromaerhaltung von Nutzen, die Erhitzungstemperatur niedrig zu halten und dafür die Erhitzungsdauer
zu verlängern. Zur Sterilität des Gärbehälters genügt es, die Temperatur im Kern des Behälters
bis auf 60° C zu steigern.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Sauerkraut durch Vergärung von Weißkohlschnitzeln, gegebenenfalls
unter Zusatz von Milchsäurebakterien, in Kleinbehältern, dadurch gekennzeichnet,
daß man die eingesalzenen Schnitzel von der Lake trennt, in Kleingärbehälter mit
Ventilverschluß bzw. in Behälter mit nur lose aufgelegtem Deckel einfüllt, eine heterofermentative
Gärung durchführt und die Behälter im zweiten Fall nach Beendigung der heterofermentativen
Gärung hermetisch verschließt.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsalzung der Weißkohlschnitzel
mit einer wäßrigen Kochsalzlösung vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Weißkohlschnitzeln eine
heterofermentative Bakterienkultur, z. B. von Leuconostoc mesenteroides oder Lactobacillus
brevis, zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gärung in den
Kleinbehältnissen nach Erreichung eines bestimmten Säuregehaltes durch Hitzebehandlung
unterbricht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEM0066116 | 1965-07-26 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1517080A1 DE1517080A1 (de) | 1969-12-11 |
DE1517080B2 DE1517080B2 (de) | 1974-02-28 |
DE1517080C3 true DE1517080C3 (de) | 1974-11-07 |
Family
ID=7311707
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651517080 Expired DE1517080C3 (de) | 1965-07-26 | 1965-07-26 | Verfahren zur Herstellung von Sauerkraut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1517080C3 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2935532A1 (de) * | 1978-10-31 | 1980-05-14 | Christ Charles | Verfahren zur herstellung von vergaertem gemuese in dichter kunststoff-verpackung |
DE2851360A1 (de) * | 1978-11-28 | 1980-06-04 | Karlheinz Prof Dr I Gierschner | Verfahren zum herstellen von sauerkraut |
DE102011002550B4 (de) | 2011-01-12 | 2018-03-08 | Kohlosseum GmbH Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) | Vorrichtung zur Herstellung vergorener Gemüseschnitzel |
-
1965
- 1965-07-26 DE DE19651517080 patent/DE1517080C3/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2935532A1 (de) * | 1978-10-31 | 1980-05-14 | Christ Charles | Verfahren zur herstellung von vergaertem gemuese in dichter kunststoff-verpackung |
DE2851360A1 (de) * | 1978-11-28 | 1980-06-04 | Karlheinz Prof Dr I Gierschner | Verfahren zum herstellen von sauerkraut |
DE102011002550B4 (de) | 2011-01-12 | 2018-03-08 | Kohlosseum GmbH Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) | Vorrichtung zur Herstellung vergorener Gemüseschnitzel |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1517080A1 (de) | 1969-12-11 |
DE1517080B2 (de) | 1974-02-28 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |