DE2141356C3 - Verfahren zum Sterilisieren von Mikroorganismen enthaltenden Lebensmitteln und Getränken - Google Patents

Verfahren zum Sterilisieren von Mikroorganismen enthaltenden Lebensmitteln und Getränken

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DE2141356C3
DE2141356C3 DE19712141356 DE2141356A DE2141356C3 DE 2141356 C3 DE2141356 C3 DE 2141356C3 DE 19712141356 DE19712141356 DE 19712141356 DE 2141356 A DE2141356 A DE 2141356A DE 2141356 C3 DE2141356 C3 DE 2141356C3
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Bd. 8. »Die Desinfektion«, Barth, Leipzig 1922, tränken werden die typischen Mikroorganismen am
y 3 4
wirkungsvollsten dadurch bekämpft, daß man sie bei /u entfernen, besonders bei einigen Lebensmitteln, in
Drücken, die ausreichen, um einen flüssigen Zustand denen durch anwesendes Wasser sonst eine \oll-
aufrechtzucrhalten, gewöhnlich im Bereich von etwa kommen wirksame Extraktion des Fetts verhindert
2,11 bis etwa 5,27 kg/cm2 oder höher, mit dem Di- wird, wie dies bei der Extraktion mit Diäthyiäther methyläther in Berührung bringt. Kontaktzeiten, die 5 offenbar der FaII ist.
ausreichen, um die Mikroorganismen zu töten, werden r£jne gegebenenfalls gewünschte gleichzeitige Exangewandt und liegen im allgemeinen innerhalb einei tnktion mit Dimethyläther von Lebensmitteln gemäß Bereiches von lediglich einer Minute bis zu einer dem erfindungsgemäßen Sterilisationsverfahren ist Stunde oder mehr. Obgleich ein besonderer Vorteil verhältnismäßig einfach und erfordert keine aufder Sterilisation mit Dimethyläther in seiner Wirk- io wendigen Vorrichtungen. Sie wird so durchgeführt, samkeit bei Umgebungs- oder Raumtemperatur liegt, daß man den Dimethyläther, der in innigem Kontakt können gewünschtenfalls, beispielsweise um einen mit den Lebensmitteln stand und der das extrahierte flüssigen Kontakt aufrechtzuerhalten oder den ge- Fett und/oder Wasser enthält, in flüssiger Form von lösten Dimethyläther zu verdampfen, entweder niedri- dem unlöslichen Rückstand abtrennt. Da der größte gere oder höhere Temperaturen angewandt werden. 15 Teil des Fetts und Wassers in dem Rückstand zurück-
Eine beliebige Konzentration des Dimethylä'hers bleiben würde, wenn der Dimethyläther durch Verkann verwendet werden, solange sie eine wirksame dampfen abgezogen wird, ist es erforderlich, daß die Menge darstellt, die ausreicht, um die Mikroorganis- Dimethyläther-Extraktionslösung in flüssiger Form rnen in dem Kontaktbereich zu verringern. Die Di- abgetrennt wird. Entsprechende Temperaturen und methylätherkonzentration kann je nach Druck-, Zeit- 20 Drücke können leicht aufrechterhalten werden, um und Temperaturbedingungen variiert werden. Im Fall den Dimethyläther in im wesentlichen flüssiger Form der Sterilisation von Flüssigkeiten ist für eine wirk- zu halten. Der Dimethyläther kann zur Rückführung same Sterilisation die Verwendung einer Dimethyl- im Kreislauf des Verfahrens oder ~lu anderen Veräthermenge erwünscht, die ausreicht, um einen wendungszwecken leicht zurückgewonnen werden. Partialiiruck von etwa 0,7 kg/cm2 zu erzielen. 25 Nach der Abtrennung verdampfen etwaige Dimethyl-
Die mit dem Dimethyläther nach dem erfindungs- ätherspuren in den Lebensmitteln leicht bei normalen
gemäßen Verfahren in Kontakt gebrachten Mikro- Drücken und Temperaturen, obgleich erhöhte Tempe-
organis.men können beliebige Bakterien oder Proto- ruturen oder Vakua nicht ausgeschlossen sind.
zonen sein. Im Fall von Lebensmitteln und Getränken Es ist erwünscht, die zu sterilisierenden und gege-
werden bestimmte Organismen wirkungsvoll bekämpft. 30 bcnenfalls gleichzeitig zu extrahierenden Lebensmittel
Zu den Beispielen für die Milchbearbeitung gehören vor der Behandlung mit Dimelhyläther etwas zu zer-
Lactobacillus bulgaricus, Streptococcus cremoris, kleinern, damit ein guter Kontakt mit diesem gewähr-
Escherichia coli, Clostridium perfrigcns und Sta- leistet ist. Zu diesem Zweck können die Lebensmittel
phylococcus aureus; bei der Bearbeitung von Lebens- gemahlen werden, wie beispielsweise Fleisch durch
mitteln sind es beispielsweise Staphylococcus aureus 35 einen Fleischwolf oder eine Fleischhackmaschine ge-
und Salmonella typhimurium. trieben werden kann. Auf gleiche Weise können
Nach der Sterilisation wird das erwünschte Ent- Gemüse gemahlen oder zerkleinert werden, um die fernen des Dimethyläthers leicht durch Belüften des gewünschte Struktur zu erhalten. In einigen Fällen sterilisierten Bereichs erreicht. Wegen seines niedrigen können die Lebensmittel in dünne Scheiben oder Siedepunkts verbleibt nach Verdampfen unter nor- 40 kleine Würfel oder zu anderen Formen mit entmalen Bedingungen nur ein sehr geringer Rückstand. sprechenden Ausmaßen geschnitten werden. Das Zer-Im Fall der Sterilisation von Flüssigkeiten, wie bei- kleinern kann in Gegenwart von Dimethyläther vorspielsweise Getränken, wo der Dimethyläther in genommen werden.
Lösung sein kann, wird das Strippen wirkungsvoll Gewöhnlich ist es erwünscht, das Gemisch zu
entweder durch Anwenden eines Vakuums, Durch- 45 schütteln oder zu rühren, um die Wirksamkeit der
leiten eines Fnertgases oder, falls erforderlich, durch Berührung und damit der Sterilisation sowie ge-
Erhöhen der Temperatur erzielt. Bei vielen der für wünschtenfalls der Extraktion zu verbessern. Man
geschlossene Systeme geeigneten Sterilisationsvcrfah- kann hierbei diskontinuierlich oder kontinuierlich
ren wird der Dimethylälher nach seiner Abtrennung arbeiten.
zurückgewonnen und steht zur Rückführung im 50 Beispiele für Lebensmittel, die wirksam nach dem
Kreislauf oder für eine weitere Verwendung zur Ver- erlindungsgemäßen Verfahren behandelt werden kön-
fügung. nen, sind Fleisch aller Sorten, Fisch, Geflügel, Eier,
Nachdem die Mikroorganismen eines Bereichs kon- Milchfeststoffe, Käse, Gemüse, wie beispielsweise
taktiert und sterilisiert oder wirkungsvoll bekämpft Bohnen, Reis, Nüsse und Kartoffeln, die alle entweder
sind, ist es in den meisten Fällen wünschenswert, den 55 gekocht oder ungekocht sein können.
sterilisierten Bereich gegen das Eindringen anderer Nachfolgende Beispiele erläutern die Erfindung
Mikroorganismen zu schützen. Im Fall von Lebens- näher.
mitteln und Getränken bieten Behälter, wie beispiels- Beispiel 1
weise Konservenbüchsen und Flaschen, gewöhnlich Sterilisation von Milch
einen derartigen Schutz. Andere Verpackungsmaß- 6"
nahmen, wie beispielsweise Umhüllen durch Filme Eine Anzahl von Versuchen wurde durchgeführt,
u. dgl., können ebenfalls nützlich sein. um Dimethyläther als Sterilisierungsmittel für Milch
Ein beträchtlicher zusätzlicher Vorteil des erfin- zu testen und die Ergebnisse dieses SterilisationsdiirsgsgciTiäßer; Verfahrens besteht darin, daß gleich- Verfahrens mit der thermischen Sterilisation /11 verzeitig mit der Sterilisation Wasser und Fett aus dem 65 gleichen Bei jedem Versuch wurde frische, rohe Milch Lebensmittel extrahiert werden können. Dabei ist es in eine Labordruckflasche gebracht. Der Dimethylmöglich, das in Dimethyläther lösliche, unter gesund- äther wurde nun als Dampf aus einem Druckzylinder heitlichcm Gesichtspunkt unerwünschte Cholesterin so lange zugesetzt, bis der Druck in der Laborflasche
den gewünschten Testwert erreicht halte. Nach Zugabe des Dimethyläthers wurde die I lasche verschlossen und während der gewünschten Testzeit in einer LaborschüttelvorriclHiing mit variabler Geschwindigkeit geschüttelt. Der Druck wurde anschließend herabgesetzt, und der Dimethylather wurde durch Belüften entfernt.
Zu Vergleichszwecken wurde eine Probe der gleichen Milch in einer verschlossenen Labordruckflasche durch Erhitzen während 20 Minuten bei 116 bis 126'C in einem Labordruckautoklav sterilisiert.
Die Zählungen der Bakterien bei der Milch wurden vor und nach der Behandlung nach den »Standard Methods for the Examination of Dairy Products«, 12. Ausgabe, American Publish Health Association, Inc., vorgenommen.
Typische Ergebnisse werden in der nachstehenden Tabelle angegeben:
Tabelle I
Standard- Coliform- Pseudo-
Plattcn- zä'hlung monas-
zähiung zählungen
(Zcllen/ml) (Zellen/ml) (Zellen/ml)
Unbehandelte
rohe Milch
Nach Behandlung mit Dimcthyläthcr, 1
unter 4,22 atü
Nach Wärmebehandlung,
20 Min. bei
116 bis 126°C
76 · 104
45 · 103
Std.
:100
ClOO
negativ negativ
negativ negativ
35
Die Wirkung des Dimethylätherdrucks wurde dadurch bestimmt, daß man sterile Milch mit bekannten Kulturen dreier, gewöhnlich in Milch anzutreffender Bakterien impfte. Das bereits erläuterte Laborverfahren wurde angewandt. Für jeden Druck wurde eine Kontaktzeit von einer Stunde angewandt.
Tabelle II
45
Organismus
Di-
mcthyl-
iithcr-
druck
(atü)
Ausgezählte lebensfähige Zcllen/ml (Viable Count) vor der nach der
Behandlung Behandlung
Lactobacillus
bulgaricus
Lactobacillus
bulgaricus
Lactobacillus
bulgaricus
Streptococcus
cremoris
Streptococcus
cremoris
Streptococcus
cremoris
Escherichia coli
Eseherichia cuü
Escherichia coli
4,08 4,5-106 <100
2,11 4,5 · 106 0,3 · 10B
1,05 4,5 · 106 1,3-106
4,08 98 ■ 10° <100
2,11 98- 10° <100
1,05 98· 10« 5-10«
4,08 8,6-K)6 <10
2,11 8,6 · 105 -AQ
1,05 8,6 ■ 10s 0,48 · 105
Die Wirkung der Kontaktzeit mit Dimethylather wurde dadurch bestimmt, daß man die rohe Milch nach dem vorstehend erläuterten Laborverfahren verschiedener Zeiträume bei einem Druck von 4,22 atü mit Dimclhyiäther behandelte.
Tabelle III
Kontaktzeit mit
Dimethylather
unter 4,22 atü
(Minuten)
Standard-
Platten
zählung
(Zellen/ml)
Culiform-
Zählung
(Zcllcn/ml)
Pseudomonas
Zählung
(Zcllcn/ml)
Unbehandelt 1 100 000 1 230 000
1 3200 negativ 520
5 4800 negativ 200
15 200 negativ 20
25 <100 negativ 10
60 ClOO negativ 10
Aufschluß über die Haltbarkeitseigenschaftcn von mit Dimethylather sterilisierter Milch bei Raumtemperatur wurde dadurch erhalten, daß man eine Probe roher Frischmilch eine Stunde lang unter einem Druck von 4,22 atü behandelte und dann die Bakterienzählung vornahm, nachdem die Milch eine Woche bis vier Wochen bei 21,1 "C 2,8°C in einem geschlossenen Behälter gehalten worden war.
Tabelle IV
Standard- Coliform- Pscudo-
Platten zählung monas-
zählung zählung
(Zcllen/ml) (Zellcn/ml) (Zcllcn/ml)
Unbehandelte 13 ■ 10°
Milch
Kurz nach der <100
Dimethyläther-
behandlung
Nach 1 Woche <200
bei 21,10C
± 2,8°C
Nach 2 Wochen <100
bei 21,1°C
±2,8°C
Nach 3 Wochen <100
bei 21,1°C
± 2,80C
Nach 4 Wochen <100
bei 21,1°C
± 2,8 0C
27
negativ
18-1O4
negativ
negativ negativ
negativ
negativ
negativ
negativ
negativ negativ
60 Die Testergebnisse der vorstehenden Beispiele zeigen, daß Dimethylather bei der Bekämpfung von Bakterien in der Milch wirkungsvoll ist. Die Bedingungen von Zeit und Temperatur des Kontaktes und die Konzentration können zwar je nach dem besonderen Mikroorganismus variieren, es kann jedoch beobachtet werden, daß bei Kontaktzeiten von lediglich 5 Minuten und so niedrigen Drücken wie etwa
2,11 aiii eine wesentliche Verringerung der Bakterien erzielt werden kann.
Andere Versuche wurden unternommen, um die Wirkung der Konzentration des Dimcthyläthers bei der Sterilisation von Milch zu veranschaulichen, hin Gemisch von Lactobacillus bulgaricus (ein Joghurtorganismus), Streptococcus cremoris (Weichkaseorganismus) und Escherichia coli (gehört der Humanmtestinainora an) in Magermilch wurde bei 2J L sterilisiert. Die Einwirkungszeit betrug eine Stunde bei Drücken von 1,05, 2,11 und 4,08 kg/cm-, hinc zusätzliche Zeit während des Einfüllen und Beluftens wurde mit 0,3 Stunden unter 1,05 kg/cm2, 0,7 Stunden bei 2,11 kg/cm2 und !Stunde bei 4,08 kg/cnv berechnet. Die Lebensfähigkcitszählungen wurden an selektiven Medien vorgenommen, die unter den überlebenden Zellen unterschieden werden konnten. Iypische Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Tabelle V .
Orga- Auszäh- Ubcrlcbcnswcrt nach der Behandlung. ?■'„
nismus lung der
lebensfähigen
Zellen
vor der
Behandlung
(Zellen/ml) 1.05 kg/cm· 2,11 kg/cm= 4,08 kg/cm_ mit Dimcthyläthcr brachte die nachstehenden Ergebnisse:
Tabelle VI Hefe
(Zcllcn/ml)
Schimmel
pilze
(Zcllcn/ml)
120 negativ
Vor der Behandlung negativ negativ
Nach der Behandlung i s ρ i c 1 3
Bc
L. bul- 4,5-106 29
garicus
S. cre- 98· 10° 5,1
moris
E. coli 8,6 ■ 105 5,6
6,7
-10-
Die vorstehenden Tcstergebnissc zeigen, daß hei einem Partialdruck von etwa 1,05 kg/cm», der etwa 6Gew,% Dimethyläther in Wasser entspricht, die jeweiligen Organismen nicht abgetötet wurden, daß edoch bei einem Partialdruck von 2,11 kg/cm- wa etwa 12 Gew-% in Wasser entspncht, zwei der dre. Mikroorganismen abgetötet wurden. Bei 4 08, kg/cn, was etwa 24 Gew.-% Dimethyläther in Wasser ent spricht, wurden alle drei der getesteten M.kroorganismen abgetötet.
Beispiel 2
Sterilisation von Traubensaft
Frische, in einem Lebensmittelgeschäft am Ort Rekaufte Trauben wurden in einer Labormuhle /ei quetsch . Umherzugehen, daß Hefe anwesend« wurde das Gemisch anschließend mit «nc jmgcn Menge einer gekauften Weinhefckultur gen P ■ Dnc Probe des gesamten zerquetschten Produkts, c.η schließlich Saft, Pulpe, Keim und ( S^ ™h" eine Labordruckflaschc gebracht; der Dimethyl, er wurde als Gas aus einem ^«.ckzyl.ndcr so M„te «,gesetzt, bis der Druck in der Masche 4 22 atu c. reicht haue. Die Flasche wurde nun verse^J n» eine Stunde lang in einer LaborschuttelvornUilunt «* variabler Grhwindigkei. ^-Der IW wurde vermindert, und ucr i'"'»·' ι durch Belüften entfernt. Tr-iiilwn auf
Die Untersuchung der /crquct sch en T . be η Ι liefe und Schimmclpil/e vor und nach du Hclia Sterilisation von fermentiertem Wein
Eine Probe des in einer örtlichen kalifornischen
Weinhandlung erhaltenen fermentierten Weißweins
wurde in eine Labordruckflaschc gebracht. Dimethyl-
äthcrgas wurde aus einem !!rückzylinder so lange
zugesetzt, bis der Druck in der Flasche 4,36 atü erreicht hatte. Die Flasche wurde dann eine Stunde lang unter Druck in einer Laborschüttclvorrichtung mit variabler Geschwindigkeit geschüttelt. Nach Ablauf dieses Zeitraums wurde der Druck vermindert, und
der Dimethyläther wurde aus der Flasche durch Belüften entfernt.
Proben des Originalweins und des behandelten Weins wurden nun auf ein Traubennähragar gebracht und bei 21,1 JC inkubiert. Nach 24 Stunden zeigte
sich bei der ursprünglichen unbehandelten Probe ein Wachstum, und es wurde festgestellt, daß die Hefeflora lebensfähig war. Ein zentrifugiertes Sediment der Originalprobe wurde mikroskopisch untersucht, und die beobachteten Zellen erschienen normal.
Nach 144 Stunden zeigte sich bei der mit Dimethyläther behandelten Probe kein Wachstum. Das zentrifugierte Sediment aus der behandelten Probe wurde ebenfalls mikroskopisch untersucht. Die beobachteten Hefezellcn schienen ein granuliertes Protoplasma zu haben, und es zeigte sich keine Keimung.
Beispiel 4
Gleichzeitige Sterilisation sowie Fett- und Wasser-Extraktion
In eine Fischer-Porter-Flasche mit einem Fassungsvermögen von 300 ml wurden 100 Gewichtsteilc gemahlenes Rindfleisch gebracht. Die Flasche wurde chnn an eine Ventilanordnung angeschlossen. Das Fleisch wurde mit sechs gesonderten, jedoch etwa ' Bleichen Mengenantcilcn, insgesamt 1285 Gcw .-Teilen Dimclhyläther extrahiert. Nach Zugabe der D.mcihylüthcrportion wurde das Ventil geschlossen, und die Flischc wurde jeweils 10 Minuten lang bei 48 UpM geschüttelt. Nach Ablauf dieses Zeitraums wurde jeweils die flüssige Phase von der festen Plc.schphasc durch Filtrieren getrennt und entfernt. Die gesamten Ätherextrakte wurden vereint und analysiert. Die Analyse ergab 53,3 Gew.-Teile Wasser und 27,3 Gew.-
60 Teile Fett. . . ·,..,.
Dis extrahierte Fleisch wurde in einen Trichter gebnchl durch den man eine halbe Stunde lang einen Stickstoffstrom leitete, um die letzten Spuren von Dimethyläther zu entfernen. Der bei dieser Bchand-
6, lung erhaltene unlösliche Rückstand wog 19,4 Gcw Teile Fr wurde auf seinen Wasser- und Fettgehalt ,3" den Verfahren 23 003, 23 005 und 22 033, die in »Official Methods of Analysis« der Association οί
709 642/169
Official Agricultural Chemists, 10. Ausgabe, veröffentlicht 1965, beschrieben sind, analysiert. Diese Analyse zeigte, daß 0,3 Gew.-Teile Fett und 1,9 Gew.-Tcilc Feuchtigkeit zurückziehen. Das ursprüngliche Fleisch enthielt 27,6 Gew.-Teile Fett und 55,2 Gew.-Teilc Wasser. Eine Sechs-Stufen-Extraktion entfernte daher 99'% des Fetts und 97°;, des Wassers.
Eine Probe des so hergestellten Fleischcxtrakts wurde in einem mit einem Schraubverschluß versehenen Gefäß bei Umgebungstemperatur drei Monate lang aufbewahrt. Nach Ablauf dieses Zeitraums ergab eine Analyse, bei der die Gesamthakterierianzahl gezählt wurde, daß das gelagerte Material weniger als 100 Bakterien pro g und keinerlei Schimmelpilz enthielt. Gewöhnlich hat frisch gemahlenes, für den Verzehr bestimmtes Rindfleisch eine Baktcrienzahl von etwa 10" pro Gramm. Dieses Beispiel zeigt daher, daß nach dem eriindungsgemüßen Verfahren aus Lebensmitteln sowohl Fett und Wasser, Bakterien sowie Schimmelpilze wirksam entfernt wurden. Das vollständige Fehlen von Bakterien und Schimmelpilz nach dreimonatiger Lagerung zeigt, daß der Lebensmittelextrakt eine erhebliche Lagerungsbeständigkeit hat. Das Produkt kann daher leichter vom Hersteller zum Verbraucher transportiert werden, und zwar ohne Verderb und unter minimalen Kosten.
In Tabelle VII werden weitere Sterilisationsversuche durch Angabc der Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchung einer Anzahl fester Lebensmitteiprnduktc nach der Sterilisation mit Dimethyläther gemäß dem in Beispiel 4 erläuterten Verfahren bei Raumtemperatur in geschlossenen Behältern erläutert.
Tabelle VIl
Nahrungsmiltclprodukt
Alter Zählung/Gramm Schiinnicl-
<Ta8e> Bakterien, P'1''-
insgesamt
Gehacktes
Roundsteak
11 ■ 100 negativ
Rohe Kartoffeln 64 ■:100 negativ
Ganzes Ei 66 100 negativ
Gemahlenes
l.achsfilet
84 <100 negativ
Gehacktes
Roundsteak
91 - 100 negativ
Gehacktes
Roundsteak
102 -100 negativ
Die Verwendung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Lcbensmillclgesetz beschränkt sein.

Claims (3)

S 1130 wird lediglich über die bakterizide Wirkung Patentansprüche· von Diäthyläther berichtet, wobei darauf hingewiesen wird, daß manche Angaben über d:e sterilisierende
1. Verfahren zum Sterilisieren von Mikroorga- Wirkung von Äther darin eine Erklärung finden nismen enthaltenden Lebensmitteln und Geträn- 5 mögen, daß beim Verdunsten von Äther bakterizide ken, die beim Erhitzen eine Geschmacks- und/oder Stoffe, namentlich Hyperoxyde entsteinen. Hieraus Geruchsveränderung erfahren, dadurch ge- mußte jedoch die Fachwelt das allgemeine Vorurteil kennzeichnet, daß man diese im Druck- ableiten, daß Dimethyläther infolge Fehlens einer bereich von 2,11 bis 5,27 kg/cm2 oder höher mit Diäthyläther analogen Peroxidbildung als Stenlisie-Dimethyläther in Berührung bringt und diesen io rungsmittel völlig ungeeignet sei. Ein Beweisanzeichen danach von den sterilisierten Lebensmitteln oder hierfür ist die Tatsache, daß 48 Jahre seit E scheinen Getränken abtrennt. dieser Monographie vergingen, ohne daß ein Faeh-
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch ge- mann Dimethyläther als Sterilisierungsmittel in Erkennzeichnet, daß man den Dimethyläther in wägung zog.
flüssiger Form abtrennt. 15 Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß
Dimethyläther (Methoxymethan) eine gute bakterizide und fungizide Wirksamkeit aufweist, die ihn als
Sterilisationsmittel für Lebensmittel und Getränke
hervorragend geeignet macht.
so Diese sowie die physikalischen Eigenschaften des
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Ver- Dimethyläthers ermöglichen es, nachfolgende wertfahren zum Sterilisieren von Mikroorganismen ent- volle Ergebnisse auf eine wirtschaftlichere Weise, als hallenden Lebensmitteln und Getränken, die beim es nach den anderen bekannten Sterilisationsverfahren Erhitzen eine Geschmacks- und/oder Geruchsver- möglich ist, zu erzielen. Es sind dies der niedrige änderung erleiden, das dadurch gekennzeichnet ist, 25 Siedepunkt des Dimethyläthers und die Leichtigkeit, daß man diese im Druckbereich von 2,11 bis 5,27 kg/ mit der er aus dem behandelten Lebensmittelprodukt cm2 oder höher mit Dimethyläther in Berührung entfernt werden kann, wodurch die Möglichkeit ausbringt und diesen danach von den sterilisierten Le- geschaltet wird, daß Dimethylätherrückstände im bensmitteln oder Getränken abtrennt. Lebensmittel zurückbleiben, obwohl er selbst weit-Die Sterilisation und das Konservieren in Büchsen 30 gehend geruchs- und geschmacksfrei ist, ferner das sind heute allgemein üblich. In jüngerer Zeit erwies Fehlen einer Toxizität und schließlich seine relative sich das Gefriertrocknen als wirksam, jedoch kost- chemische Trägheit. Dimethyläther bildet keine Perspielig. oxide, wenn er der Luft ausgesetzt ist, wie es bei Die Sterilisation von Bereichen oder Materialien Diäthyläther der Fall ist, und zeigt deshalb keine erfordert gewöhnlich die Anwendung strenger Maß- 35 Neigung zum Selbstzerfall unter Explosion. Durch nahmen, wie beispielsweise Erhitzen, Zugabe ehe- diesen Mangel an chemischer Reaktionsfähigkeit mischer Konservierungsmittel, chemische Behandlung unter den Bedingungen seiner Anwendung in einem oder Bestrahlung. Diese strengen Maßnahmen haben Sterilisationsverfahren werden die Bildung von unerwesentliche Nachteile, insbesondere, wenn es sich um wünschtem Geschmack und Geruch sowie eine VerLebensmittel und Getränke handelt. Das Sterilisieren 40 änderung des Aussehens der sterilisierten Lebensmittel durch Wärme erfordert hohe Temperaturen, die bei und Getränke vermieden.
der allgemeinen Anwendung über weite Bereiche hin Das Sterilisationsverfahren der Erfindung besitzt im oder bei großen Materialien nicht durchführbar sind; Vergleich zu bisherigen Verfahren noch weitere Vorferner kann das Erhitzen unerwünschte Veränderungen teile. Wegen des niedrigen Siedepunkts des Dimethylin Geschmack und Struktur des sterilisierten Materials 45 äthers ist ein Erhitzen nicht erforderlich, und es entbewirken, wie im Fall von Lebensmitteln und Ge- stehen keine der üblichen unerwünschten Nebentränken. Chemische Zusätze hinterlassen einen Rück- Wirkungen infolge der Anwendung verhältnismäßig stand und können Aussehen und Geschmack des hoher Temperaturen.
sterilisierten Materials verändern, wie dies auch bei Diese Vorteile überwiegen weitaus den gewissen einer chemischen Behandlung, wie im Fall von 50 Nachteil, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren, Schwefeldioxidbehandlung bei Lebensmitteln, bei- wenn es z. B. bei Raumtemperatur oder darüber spielsweise bei Rosinen und getrockneten Pflaumen, durchgeführt wird, unter geringem Überdruck ge- und Getränken, wie beispielsweise Wein, der Fall sein arbeitet wird, was im Falle fester Lebensmittel bei kann. Eine Bestrahlung bewirkt Veränderungen im einer Hitzesterilisation nicht erforderlich ist.
Geschmack und der Struktur und führt verschieden- 55 Jedes beliebige Verfahren für den Kontakt von artige Verfahrensschwierigkeiten mit sich, die die Mikroorganismen in einem Bereich mit flüssigem Anwendung gewagt machen. Dimelhyläther kann angewandt werden. Bei der Bein der Monographie Ul Im an n, »Enzyklopädie handlung begrenzter Bereiche von Mikroorganismen, der technischen Chemie«, Bd.
3, S. 107, und Bd. 6, wie sie bei Lebensmitteln und Getränken auftreten, S. 1, sind die Lösungsmitteleigenschaften niederer 60 werden die Mikroorganismen unter Druck mit Di-Dialkyläther bzw. speziell von Dimethyläther be- methyläther in flüssiger Form in Berührung gebracht, schrieben; über dessen bakterizide oder fungizide In einigen Fällen kann der sterilisierte Bereich mit Eigenschaften sind jedoch keine Angaben enthalten. flüssigem Dimethyläther in Kontakt gebracht werden; Analoges gilt für Römpps »Chemie-Lexikon«, Bd. 1, das Methoxymethan kann dann verdampfen, so daß S. 423/424, 3. Aufl., Franck'sche Verlagshandiung, 65 ein Kontakt des Mikroorganismus sowohl mit Fiüssig-Stuttgarl 1952. keit als auch mit Gas stattfindet.
In »Handbuch der Hygiene« von A. Gärtner, Bei der Sterilisation von Lebensmitteln und Ge-
DE19712141356 1970-08-20 1971-08-18 Verfahren zum Sterilisieren von Mikroorganismen enthaltenden Lebensmitteln und Getränken Expired DE2141356C3 (de)

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US6569570 1970-08-20
US16353271A 1971-07-08 1971-07-08
US16353271 1971-07-08

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2141356A1 DE2141356A1 (de) 1973-01-25
DE2141356B2 DE2141356B2 (de) 1977-03-10
DE2141356C3 true DE2141356C3 (de) 1977-10-20

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