DE1492545A1 - Verfahren zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln mit niedrigem Saeuregehalt - Google Patents

Verfahren zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln mit niedrigem Saeuregehalt

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DE1492545A1 DE19651492545 DE1492545A DE1492545A1 DE 1492545 A1 DE1492545 A1 DE 1492545A1 DE 19651492545 DE19651492545 DE 19651492545 DE 1492545 A DE1492545 A DE 1492545A DE 1492545 A1 DE1492545 A1 DE 1492545A1
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    • A23L3/3463Organic compounds; Microorganisms; Enzymes
    • A23L3/34635Antibiotics

Description

Verfahren zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln raft niedrige» Säuregehalt«
Die vorliegende Erfindung betrifft die Konservierung von Nahrungsmitteln und insbesondere ein Verfahren sun Halt· barmachen von Nahrungsmitteln nlt niedrigen Säuregehalt, z.B. flüssigen Milchprodukten.
Zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln erhitzt man Ublioherwelse die Produkte In verschlossenen Behältern. Bei Nah» rungsmltteln nlt niedrigen Säuregehalt wird die Hltsebehandlung in dampf behelmten Kammern bei einer Temperatur zwischen 115 und 127° C und einem Druck »wischen 0,7 und 1,4 atu durchgeführt. Produkte mit höherem Säuregehalt werden bei einer Dampftemperatur awisohen 104 und 110° C behandelt. _ -■ .· ■ -
Bei der Herstellung und Konservierung von keimfreien flüssigen Nahrungsmitteln wie Milcheprodukten kann naoh
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BAD
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zwei verschiedenen Verfuhren gearbeitet werden. Bei dem einen Verfahren wird da» Nahrungamittel In Behälter gefüllt und die Behälter werden verschlossen* bei erhöhter Temperatur durch eine Sterlllsatlonskanner geführt und dann auf Raun tempera tür abgekühlt. Dieses Verfahren kann als "Sterilisieren In der Dose11 beselchnet werden. Das swelte Verfahren 1st das der "keimfreien Abfüllung1*, bei welchen die leeren Dosen sterilisiert werden und beim Abfüllen unter sterilen Bedingungen gearbeitet wird. Das flüssige Nahrungemittel wird durch Hochtemperatürerhitzer sterilisiert, In vorher sterilisierten Kühlvorrichtungen auf Raumtemperatur abgekühlt und über vorher sterilisierte Füll vorrichtungen abgefüllt. Di e Dosen werden dann unter sterilen Bedingungen verschlossen;
Zweck der HltsebehandluBg 1st die vollständige Zerstörung aller schädlichen Mlkrocrganlsnen, welche 1« Nahrungsmittel vorhanden seih und NahrvngSKtlttellnfcktIonen oder -Vergiftungen herbeiführen kennen» sowie die Zerstörung von Mlkro Organismen, deren Anwesenheit zu einer mikrowellen Zersetzung führen würde· WHhrend sun Schutz der allgemeinen Gesundheit bestimmte Keine vollständig abgetötet werden müssen, brauchen andere Organismen nicht völlig beseitigt zu werden. Vor allen müssen Jene Keine zerstört werden, die unter üblichen Verkaufs- oder Lagerbedingungen zum
Verderb der Nahrungsmittel führen,
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BAD ORIGINAL
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ι >
Die Sporen thermophiler Verderbniebakterien sind verhält· niBmäßig hitsebeständig und können In Nahrungsmlttelbehältem an Leben bleiben« in welchen alle Sporen von mesophllen Verderbniebakterien abgetütet sind· Meaophlle Bale» terien vermehren «loh bei normaler Lagertemperatur und ea let deshalb wichtig, da8 sie vernichtet werden· Durch Verschärfung der Verfahrensbedingungen Über die Mindestanforderungen hlnaua sorgt nan für eine mögliohat vollständige Abtötung der Sporen nahrungsmittelvergiftender Bakterien·
Ausgesprochen thenaophile Bakterien» zu denen Baolllua atearothermophllue. Clostridium thenaoaaohharolytioum und Clostridium nlgrlfloans gehören« wachsen selten in Behältern, die bei Temperaturen unter 27° C gelagert werden, und führen bei diesen Temperaturen kaum cum Verderb· Aus diesem Orunde werden Dosen, welehe noch lebensfähige 8poren von Thermophilen, Jedoch keine Sporen von Nesophllen ent· : halten, meist als "handalsttblloh steril" bezeichnet. Ein Verderb tritt ein, wenn die Dosen nach der Fertigeteilung nicht ausreichend gekühlt oder bsi höherer Temperatur gelagert werden, was Im allgemeinen bei gemäßigtem Klima nicht vorkommt, Jedoch beim Transport oder in heiflen Klimazonen eintreten kann«
Ea war bisher schwierig, den Anteil an Doaen mit lebensfähigen Sporen von Thermophilen ohne schädlichen Einfluß
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14925*5
auf die Verpackung zu reduzieren. Der einzige Ausweg be» stand darin, die Infektionsmöglichkeiten von Anfang an durch Einhaltung steriljr Bedingungen durch Verwendung von keimfreien Ausgangsstoffen und Kühlen der Dosen vor dem Verpacken auf 32° C so weit wie möglich einzuschränken. Um diese Anforderungen zu erfüllen, 1st häufig eine Überbehandlung des Produktes erforderlich« wodurch Geschmack und Beschaffenheit meist leiden. Dies trifft insbesondere bei flüssigen Milchprodukten zu.
In letzter Zeit sind einfache Methoden zur Bewertung von Hitzebehandlungsverfahren für Nahrungsmittel in Behältern
entwickelt worden. Danach werden die Hitzeauswirkungen im gesamten Behälter Integriert und die Summe in einem entsprechenden« in Minuten bei 121° C ausgedrüoktenWert ausgedrückt, welcher die Verminderung der Anzahl lebensfähiger Bakterien Im Behälter angibt.
Dieser mit "F" bezeichnete Wert gibt die zum Sterilisieren eines Nahrungsmittels erforderliche Wärmemenge an, und zwar ausgedrückt als Zeitdauer in Minuten, für welche jedes Teilchen des Produktes auf 121° C erhitzt wird, wobei angenommen wird, daß Aufheizen und Kühlen keine Zelt beanspruchen. Dieser Wert ist In der Nahrungsmittelindustrie geläufig und in der Literatur, z.B. In Stanely £. Charm, The Fundamentals of Food Engineering, AvI Publishing Company,
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BAD ORIGINAL Inc. , Westport/Conn., I963, Seite 17*, erwähnt«
In der folgenden Tabelle ist die Abhängigkeit der Temperatur von der Zeit wiedergegeben, der ein Produkt zur Erreichung eines Wertes von F » 1 (unter Annahme eines sofortigen Aufhelsens und KUhlens) ausgesetzt sein muß. Dieser Wert wird zur Angabe dor in der vorliegenden Erfindung tatsächlich angewandten Erhitzungsbedingungen verwendet.
Tabelle 1
Beziehung zwischen Zelt und Temperatur für die Hitzebehandlung Jodes Teilchens eines Nahrungsmittels zur Erzielung eines "P"-Wertes von 1,0
Zelt
Temperatur (2300P)
HO0C (2400P)
115,5°C (25O0P)
121°C (26O0P)
126,5°C (270°P)
132OC *(280°P)
138°C
13,0 min
3,6 min
1,0 min
17,0 see
4,6 see
1,3 see
Flüssige Milohprodukte werden wegen ihres milden Qeruches und Geschmackes in ihren organoleptisehen Qualitäten nachteilig beeinflußt, wenn sie den zur Erzielung handelsüblicher Sterilität erforderlichen Hitzegraden ausgesetzt werden. Kondensierte Milch weist einen charakteristischen "KochM-geschmack auf, und Versuche zur Herstellung von beispielsweise einer Vollmilch mit Sohokoladenaeschmack
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führten» In erster Linie wegen des Geschmaoksproblems zu keinem besonderen Erfolg. Beim zum Sterilisieren ausreichenden Erhitzen von Milchprodukten werden bestimmte chemische Reaktionen aungelöst, die sich bein lagern bei Raumtemperatur mit verminderter Geschwindigkeit für längere Zelt fortsetzen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Konservleren von Nahrungsmitteln und insbesondere sum Haltbarmachen von Mahrungsmitteln mit niedrigem SHuregehalt, z.B. von flüssigen Milchprodukten, vorzuschlagen. Weiterhin sollen beim Verfahren gemäß Erfindung niedrigere als die bisher erforderlichen Temperaturen zum Sterilisieren von Nahrungsmitteln mit niedrigem Säuregehalt angewendet werden. DarUber hinaus wird mit der Erfindung ein Verfahren vorgeschlagen, bei welchem die behandelten Produkte beim Lagern bei Raumtemperatur oder höheren Temperaturen Über längere Zelträume haltbar sind und befriedigende Oesohmacksqualitäten behalten.
Ee wurde gefunden, dafl die genannten Ziele erreicht werden, wenn man die Nahrungsalttel vor den Sterilisieren mit einer geeigneten Menge Nlsln versetst. Das Verfahren kann auf flüssige Milchprodukte wie Voilmlloh, Kondensmilch, Sahne und 8<tfiokoladenmlloh angewendet werden. Die so behandelten
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und in sterilen Behältern hergestellten Produkte können im Qesohmack nicht von den entsprechenden nichtsterilisierten Produkten unterschieden werden· Andere Nahrungsmittel mit niedrigem Säuregehalt,(d.h. Nahrungsmittel mit einem pH zwischen 5,0 und Y»2), die auf diese Welse behandelt werden können, sind beispielsweise Spargel, Rüben, Limabohnen, Spinat, Pilze und Malskörner.
Nisln 1st ein Polypeptid, welches von einigen Arten von Streptococcus lactls gebildet wird, und die einmalige Eigenschaft hat, das Wachsen von hitzegeechadigten Sporen und Insbesondere von thermophilen Bakterien zur verhindern. Außerdem wird Nisin leicht von Trypsin inaktiviert und kann darum die Darmflona nicht beeinflussen. Seine Verwendung als medizinisches Antibiotikum hatte keinen Erfolg. Es wurde Jedoch in Europa als Konservierungsmittel für Naturkäse zur Verhütung des nBlähensN, d.h. übermäßiger Oasbildung durch Clostrldia verwendet (USA-Patentschrift 2 fkk 827)· Außerdem wurde es bereits zur Verhütung des Verderbs von Tomatensaft (Campbell, Sniff und O'Brien, 1959) und von sauren Nahrungsmitteln (Olllespy, 1957) verwendet. Wie jedoch in der Britischen Patentschrift 7?4 520 hervorgehoben wird, schlugen Versuche zur Konservierung von schwach sauren Nahrungsmitteln wie Milch bisher fehl.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich grundsätzlich auf die Verwendung von Nisin in Nahrungsmitteln mit niedrigem Säuregehalt und insbesondere in flüssigen Milchprodukten oder anderen, flüssige Milchbestandteile enthaltenden Nahrungsmitteln. Diese Produkte weisen im allgemeinen einen pH-Wert zwischen 6*0 und 7»2 auf. Es wurde gefunden, daß man bei der Hitzebehandlung zum Sterilisieren dieser Nahrungsmittel mit niedrigeren Temperaturen auskommt, wenn man vor dem Sterilisieren eine geeignete Menge Nisln zusetzt.
Aus der genannten Britischen Patentschrift geht hervor, daß Nlsin In Produkten mit niedrigem Säuregehalt wie Milchprodukten nicht wirksam 1st, da"nicht alle Substanzen nach dieser Erfindung wirksam konserviert werden können" und "der pH-Wert des Produktes nicht Über 6 liegen darf, da sonst ein Übermäßiger Verlust an Ni Bin eintritt" · Es trifft zwar zu, daß Niein beim Sterilisieren von Produkten mit niedrigem Säuregehalt stark abgebaut wird, jedoch wurde gefunden, daß bei einem günstigen Verhältnis von F-Wert zu der verwendeten Nieinmenge Nahrungsmittel mit einem pH-Wert von Über 6 handelsüblich steril gemacht werden können. Es wurde weiterhin Überraschenderweise gefunden, daß hierbei außerordentlich niedrige Temperaturen ausreichen· So können z.B. Milchprodukte mit einem Zusatz von 0,1 bis 30 ppm Nlsln in Dosen gefüllt und einer Hitze-
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behandlung mit einem F-Wert von 0,01 (bei JO ppm Niein) bis
»
zu 6,0 (bei 0,1 ppm Nisin) ausgesetzt werden. Dabei wird ein handelsüblich steriles Produkt erhalten, dessen Geschmack bei der Hitzebehandlung weitgehend unverändert bleibt.
Die umgekehrt proportionale Abhängigkeit der Nieinmenge von der zur Verhütung des thermophllen Verderbs von Schokoladenmilch erforderlichen Hitzebehandlung ist in Tabelle 2 wiedergegeben. Diese Beziehung wurde durch Tests an anderen flüssigen Milchprodukten und anderen Nahrungsmitteln mit niedrigem Säuregehalt ohne Milchkoaponente bestätigt.
Tabelle 2
Zur Verhütung des thermophllen Verderbs von Schokoladenmilch erforderliche Nislnmenge bei unterschiedlicher Hitzebehandlung
MP"-Wert der
Hitzebehand
lung
Zugesetzte
Meßeinheiten*
Nlsin
Anzahl der
getesteten
Dosen
Anzahl der
verdorbenen
Dosen
0,2 400 28 0
1.0 200 24 0
5.0 80 200 0
5.0 5 100 0
9,0 0 48 0
40 Meßeinheiten Nlsin entsprechen etwa 1 ppm
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Es wurden Milchprodukte wie evaporierte Milch, Vollmilch, Magermilch und Kaffeesahne hergestellt, welche nach der Behandlung alle einen pH-Wert zwischen 6,3 und 6,8 hatten· Mit ebenso befriedigenden Ergebnissen wurden Produkte hergestellt, die Mllohtrockensubstanz neben anderen Fetten wie Maisöl und Kokosöl enthielten.
Es wurde außerdem Überraschenderweise gefunden, daß Milchprodukte, welche mit F-Werten von etwa 2,5 erhitzt wurden. Ihre Qualität außerordentlich gut erhalten. Während beim Sterilisieren von Milchprodukten nach den üblichen Verfahren mit F-Werten von 9 bis 1* Produkte erhalten werden, deren Qualität nach 6 Monaten oder längerer Lagerung deutlich abnimmt, hatte eine erflndungsgemäß mit einem F-Wert von 2,5 hergestellte Scholcoladenmilch ihren frischen Geschmack naoh 6 Monaten Lagerung bei Raumtemperatur behalten. Wenn das Nlsin wie beschrieben verwendet wird, können bei der Hitzebehandlung niedrige Temperaturen angewandt werden. Chemische Reaktionen, welche den Geschmack und die Qualitätserhaltung nachteilig beeinflussen könnten, finden nicht statt und das Produkt bleibt bei der Lagerung bei Raumtemperatur über lange Zeit in organoleptlscher Hinsicht befriedigend.
Das Nisin kann in verschiedener Form sugesetst werden, besondere zweckmäßig 1st ein weißes Pulver mit einem
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bekannten hohen Ni sin-Tit er (z.B. 1,0 χ ΙΟ6 Meßeinheiten Je g). Bin derartiges Produkt wird durch Züchten einer Niein produzierenden Art von Streptococcus laotis in einem Milohkaseinogen enthaltenden Nährboden hergestellt, welcher durch laufende oder portionsweise Zugabe von Alkall auf einem pH-Wert von etwa 6,0 gehalten wird. Nach Beendigung der Nisinblldung wird das Kasein oder Parakaseln aus dem Nährboden ausgefällt. Der ausgefällte Quark wird zerschnitten und der pH-Wert der Mischung auf 4,5 oder darunter gebracht. Die das Nisin enthaltende Molke wird abgezogen und der Quark zur Entfernung des anhafentenden Nlslns mit angesäuertem Wasser gewaschen. Die Waschlösung wird mit der Molke vereinigt und in der Mischung ein Schaum erzeugt. Aus dem Schaum wird Nlsin duroh Aussalzen ausgefällt, getrocknet und zu dem gewünschten welfien Pulver vermählen.
In den folgenden Beispielen wurden Milchprodukte aus Vollmilch, Magermilch, 40£iger Sahne und J6jß Oesamttrockensubstanz enthaltender kondensierter Magermilch hergestellt. Bel der Herstellung von Schokoladenmilch wurden noch weitere Nahrungsinittelingredjsntien zugesetzt. Außer den beschriebenen Beispielen können auf ähnllohe Welse weitere Milchprodukte wie Speiseeismlsohungen und im Verhältnis 3 t 1 konzentrierte Milch hergestellt werden. In den Beispielen wurden die Produkte in verschlossenen Dosen in einer Dampfkammer erhitzt. Die Kombination von Nlsln und Hitze liefert
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Jedoch auch bei den Verfahren der keimfreien Abfüllung befriedigende Resultate. Bei beiden Verfahren kann das Nisin in der erforderlichen Menge bis zu 2k Stunden vor dem Sterilisieren eu dem Milchprodukt gegeben werden. In allen folgenden Beispielen wurden die Produkte in Dosen von 370 cnr Inhalt ( 300 χ 402 Dosen) gefüllt.
In Anbetracht des geringen Umfanges früherer Arbeiten über die Verwendung von Nlsln als Hilf sol ttel bei der Hitzebehandlung und wegen seiner einmaligen Eigenschaften erschien es zweckmäßig. Produkte bei verschiedenen Hitzebehandlungen und verschiedenen Nislnmengen su untersuchen. Die ersten Versuche wurden mit Sohokoladenmiloh durchgeführt, da diese einen pH-Wert von etwa 6,6 und «Inen hohen Oehalt an Kohlehydraten aufweist und da Kakao in allgemeinen eine verhältnismäßig große Zahl von thermophlle 8poren bildenden Orga-
niemen enthält. Außerdem konnte hler dl· Auswirkung der Hitzebehandlung auf den Oesohmaok besser beurteilt werden als- bei anderen Produkten.
Beispiel 1
Es wurde Schokoladenmilch mit einen Oehalt von 3«50 Butterfett« 7,5 % fettfreier Trockensubstanz, 7,3 % Saccharose, 1,2 £ Kakao und 0,1 £ Stabilisierungsmittel hergestellt. Die trookenen Substansen wurden In Magenüloh eingemischt, worauf die erforderlich· Menge Sahne zugesetzt und das
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- W.Produkt auf 63° C erhitzt wurde. Dann wurde das Produkt bei 176 kg/cm homogenisiert und auf 15,5°C oder darunter abgekühlt, wenn es vor dem Abfüllen länger als 2 Stunden aufbewahrt wurde. Kurz vor der Behandlung wurden verschiedene Proben entnommen und mit Nisin versetzt. Die Proben wurden in Dosen von 370 an? Inhalt gefüllt, die Dosen verschlossen und in einem kontinuierlichen Kocher nach den gewünschten F-Werten behandelt. Nach der Behandlung wurden von jeder Probe einige !Dosen drei Wochen bei 55°C, einige Dosen 3 Wochen bei 43,3° C und einige Dosen 6 Monate bei 29,40C gehalten. Verde.-bniserscheinungen wurden durch einen Abfall im pH-Wert, eine Veränderung im Aussehen des Produktes oder durch Bombagen der Dosen festgestellt.
Aus den in Tabelle 3 wlhergegebenen Werten geht hervor, daß bei Proben ohne Nisln Verderbniserscheinungen bei F-Werten unter 9,0 auftrotten. Bei P-Werten bis herunter zu 0,2 trat dagegen kein thermophiler Verderb ein, wenn vor der Behandlung 400 Meßeinheiten Nlsin zugesetzt wurden.
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Tabelle 3
Die Wirkung von Niai η auf den thermophilen Verderb von Schokoladenmilch bei unterschiedlicher Hitze-
Zugesetzte
Meßeinheiten
NlBln
Anzahl der
getesteten
Dosen
Anzahl der
verdorbenen
Dosen
Thermophiler
Verderb
in %
"F"-Wert 0
400
800
1200
10
28
28
28
oooo 100,0
0,0
0,0
0,0
0,2 O
200
13
24
13
0
100,0
0,0
1.0 O
80
57
200
57
0
100,0
0,0
3.0 O
5
20
40
156
100
100
233
4
0
0
0
2,6
0,0
0,0
0,0
5.0 O JhP 0 0,0
9.0 Beispiel 2
Es wurde ein Schlagrahia mit einem Gehalt von 35.5$ Butterfett und 6,0 % fettfreier Trockensubstanz hergestellt. Das Produkt wurde mit 10 ppm Nisin versetzt und mit einem F-Wert von 0,2 behandelt· Nach dem Sterilisieren zeigte da Produkt einen ausgezeichneten Geschmack und ließ sich in einem "Kitchenaid Mixer" bei Geschwindigkeit Nr. 10 in eine Minute schlagen. Nach 3 Wochen Lagerung bei 54,5°C oder 6 Wochen Lagerung bei 26,7°C zeigte das Produkt keine Verderbniserscheinungen .
90982B
BAD ORIGINAL
■ - 15 -
Beispiel 3
Ee wird· evaporiert· Milche ait einen Oehalt von 8,0 ft Butterfett und 18,2 % fettfrei«· Trookensubetani berge* ■ stellt. Das Produkt wurde auf 5M° C erhitst, bei eine« Druok von 176 kg/our homogenisiert und vor dm Abfallen in Dosen mit 0,5 ppn Klein versettt. Di· Dosen wurden mit F-Werten von 3,0 behandelt und bei drei verschiedenen Temperaturen gelagert· Naoh den Sterilisieren «er des Produkt sehr gut in Oesohaaok. Hseh 9 Wochen bei 5M° C, 4 Wochen bei 37,B0C oder 8 Wochen bei 26,70C «eigten sieh keine Verderbnleersohelnungen·
Beispiel »
Bs wurde ein in Kaffee su verwendende« Produkt durch Hosogenisieren eines Milchproduktee «It ein— Oebalt von \1$ Butterfett und 10 % fettfreier Trookensubetant hergestellt. Vor des Sterilisieren alt einen F-Wert von 0,2 wurde das Produkt alt 10 pjpa »lein versetst. Hseh den Sterilisieren wies das Produkt einen ausgezeichneten Oeaohaaok auf und selgte bei der Verwendung in Kaffee ein normales Verhalten. Hach 3 Woohen Lagerung bei 5^»*PC# was sua taohwels eines Beglichen theroophilen Verderbs ausreicht, wurde kein Verderb beobachtet.
•16-
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Beispiel 5
Nonaale fXUeeige homogenisierte Milch ait eine» Oehalt von 3# 25 % Butterfett und 9,0 Jt fettfreier Trockensubstanz wurde neon dem SSusats von 10 ppm Hlsln in Dosen gefüllt« die Dosen versohloseen und Mit einen F-Vert von 0,2 behandelt· Naoh dem Sterilisieren wies das Produkt einen ausgeselehneten Oesohmaok auf und war nioht von der Milch vor den Sterilisieren su unterscheiden. Alle Lagertest« Über einen Zeitraum von 6 Wochen verliefen befriedigend.
Mit den vorstehenden Beispielen wurde die Vlrkeamkeit der vorliegenden Erfindung bei Nahrungsaltteln in versohloesenen Dosen veraneohaulioht« Bei Verwendung von Olttsern oder entsprechenden flexiblen Packungen wurden ebenso gute Ergebnisse erslelt. Die in den Belepielen an der Verwendung von Nisln in flüssigen Milchprodukten geseigte gute Konservlerungswirkung wird darüber hinaus auch« wie oben bereits erwttmt wurde* bei entspreohender Behandlung ende· re* Mahrunßselttel alt niedrigeel Säuregehalt erslelt.
hbiatt
■ . ■■ ■ '/
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Claims (6)

Patentansprüche
1. Verfahren zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln mit niedrigen Säuregehalt In verschlossenen Behältern« daduroh gekennzeichnet, daß nan das Produkt mit 0,1 bla 30 ppm Ni si η versetzt und einer Hitzebehandlung mit einen P-Wert von 0,01 bei einen Nlsingehalt von 30 ppm bis su 6,0 bei einen Nisingehalt von 0,1 ppm unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, daduroh gekennzeichnet, dafl nan ein Produkt mit einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7#2 behandelt.
3· Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, daduroh gekennzeichnet, daß nan ein flüssiges Nolkerelprodukt behandelt·
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß nan das Nisin enthaltende flüssige Milchprodukt vor der Hitzebehandlung in den Behälter einschließt.
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x' n
5. Verfahren naoh Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Nlsin enthaltende flüssige Milchprodukt erst der Hitzebehandlung unterwirft und dann unter sterilen Bedingungen in den Behälter einschließt.
6. Verfahren naoh Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet« daß man die Hitzebehandlung mit einem F-Wert von 2,5 durchfuhrt.
hbsmU
Ö09S2S/0611
DE19651492545 1964-02-14 1965-02-05 Verfahren zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln mit niedrigem Saeuregehalt Pending DE1492545A1 (de)

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