DE645620C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kunstharz - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von KunstharzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Kunstharzen
durch Polymerisation eines Gemisches von ungesättigten, praktisch von Cumaron-Inden-Verbindungen
freien Kohlenwasserstoffen verschiedenen Sättigungsgrades.
Man hat bereits Kunstharze aus ungesättigten Kohlenwasserstoffen durch Polymerisation
mit geeigneten Stoffen, beispielsweise mit Aluminiumchlorid, gewonnen. In dieser
Weise hat man bereits Gemenge von Äthylenkohlenwasserstoffen mit wasserstoffärmeren
Kohlenwasserstoffen behandelt. Auch ist es bekannt, daß Cyclopentadien mit Zinntetrachlorid
Polymerisationsprodukte liefert. Für Isopren ist eine Nachweisreaktion bekannt, die darin besteht, daß unter Aluminiumchloridzusatz
eine gelatinöse Masse gebildet wird, die sich zum Teil in Alkohol löst. Bekannt ist ferner die Gewinnung eines
Schmieröles aus den leichteren, dampfförmigen, ungesättigten Kohlenwasserstoffen der
Petroleumdestillate mittels Aluminiumchlorids
o. dgl.
Die nach den bekannten Verfahren erhaltenen Kunstharze sind jedoch von weicher
Beschaffenheit, haben saure Reaktion, zeigen eine dunkle Farbe und besitzen ein ungenügendes
Lösungsvermögen in den gebräuchliehen Harz- und Lacklösungsmitteln, weshalb
ihre Anwendungsmöglichkeit nur eine beschränkte ist.
Die nachteiligen Eigenschaften der nach den bekannten Verfahren gewonnenen Erzeugnisse
beruhen, wie sich gezeigt hat, darauf, daß das Polymerisationsmittel, beispielsweise
das Aluminiumchlorid, in dem Erzeugnis belassen wird und damit eine genaue
Regelung des Polymerisationsvorganges unmöglich gemacht wird, so daß beispielsweise
auch noch während des Abdestillierens der flüchtigen Bestandteile die Einwirkung des
Aluminiumchlorides fortdauert.
Die Erfindung schlägt zur Behebung dieser Nachteile die Verwendung eines besonderen
Ausgangs stoffes und eine eigenartige Durchführung des Polymerisationsverfahrens vor.
Zur Herstellung der Kunstharze wird ein gekracktes Destillat benutzt. Destillate, die
nach den verschiedenen bekannten Verfahren gekrackt werden, enthalten eine wechselnde
Menge ungesättigter Kohlenwasserstoffe, deren Mengenverhältnis zur Gesamtmenge abhängt
von dem jeweils benutzten Krackverfahren. Viele der gewöhnlichen Krackdestillate
enthalten nicht mehr als 4 bis 5 °/0 dieser ungesättigten Kohlenwasserstoffe. Bisweilen
besitzen jedoch handelsübliche Brennstoffe für Kraftfahrzeuge auch 20 oder 25 °/0
ungesättigter Bestandteile. Bei Anwendung
eines genügend kräftigen Krackverfahrens kann das Destillat sogar mehr als 50 °/0 ungesättigter
Kohlenwasserstoffe enthalten. Ein. derart hoher Gehalt an ungesättigten Bestandteilen
ist naturgemäß von den Arbeitsbedingungen beim Kracken und von der Natur des-Destillats
abhängig.
Nach der Erfindung wird eine derartige unterhalb i8o° siedende und mindestens etwa
5° °/o ungesättigte Kohlenwasserstoffe enthaltende Fraktion eines Krackdestillats, die
frei von Cumaron-Inden-Anteilen ist, in Gegenwart eines Polymerisationsmittels bei
gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatür polymerisiert und das Polymerisationsmittel nach Zersetzung aus dem erhaltenen
Harz vollständig entfernt, ohne daß das Harz in Gegenwart des Polymerisationsmittels erhöhten
Temperaturen ausgesetzt wird. Zur Erzielung eines Kunstharzes sind diese Maßnahmen wesentlich. Für einen anderen
Zweck, nämlich für die Gewinnung eines Motorbrennstoffs bzw. zur Raffinierung von
Petroleum, hat man bereits eine unterhalb i8o° siedende Krackfraktion in Gegenwart
eines Polymerisationsmittels behandelt. Die darin enthaltenen ungesättigten Kohlenwasserstoffe
wurden dabei in einen harzartigen Rückstand übergeführt, der an der Luft erhärtete. Dieses Verfahren ging jedoch
nicht von einem Rohstoff aus, der den vorstehend angegebenen hohen Gehalt an unge-.
sättigten Kohlenwasserstoffen hatte, sondern es wurden kohlenstoffarme, gesättigte Verbindungen
bevorzugt. Außerdem wurde eine iostündige Behandlung des Krackdestillats
mit den Schwermetallchloriden bei erhöhter Temperatur und anschließende Destillation
der Masse gegebenenfalls nach Entfernung des festen Katalysators empfohlen. Unter
diesen Bedingungen wirkt das Polymerisationsmittel auch bei erhöhten Temperaturen
auf den harzartigen Rückstand ein und wird daraus nicht vollständig entfernt. Infolgedessen
erhält dieser Rückstand eine Beschaffenheit, die ihn zur Gewinnung eines Kunstharzes ungeeignet und lediglich als
unbrauchbares Abfallprodukt erscheinen läßt. Hinzu kommt, daß mit Rücksicht auf die
Zusammensetzung des Ausgangsstoffes auch nur ein verhältnismäßig geringer Prozentsatz
dieses Abfallproduktes erhalten wird.
Im Gegensatz hierzu wird gemäß der Erfindung ein Ausgangsstoff gewählt, der eine
möglichst große Harzmenge liefert, und außerdem wird das Verfahren so geleitet, daß
das gebildete Polymerisat nicht nachteilig verändert wird.
Das nach der Zersetzung des Katalysators erhaltene Reaktionsgemisch wird im Wasserdampfstrom
destilliert. Das polymerisierte Reaktionsgemisch wird gelöst, und die ungelöste zersetzte Katalysatorsubstanz wird abfiltriert.
■ i; Für die Durchführung des Verfahrens wird
eine besonders zweckmäßige Vorrichtung be-Lriytzt. Nachstehend sei die Erfindung an
"Hand der Zeichnung, die eine derartige Anlage darstellt, im einzelnen beschrieben.
Die ungesättigten Kohlenwasserstoffe bzw. die Krackfraktionen werden vor der Polymerisation
zweckmäßig einer Vorbehandlung unterworfen, um die niedrigsiedenden Anteile daraus abzuscheiden. Eine Kohlenwasserstofffraktion
der obengenannten Art wird in einen Behälter oder Kessel 10 gebracht, der
mit einem Wassermantel 11 beliebiger Form umgeben ist, durch den Wasser zum Kühlen
oder Erwärmen des Behälters durch mit Ventilen versehene Ein- und Auslaßrohre 12 geleitet
werden kann.
Der Behälter ist mit einem abnehmbaren, dicht verschließbaren Deckel 15 versehen, der
einen Motor 16 tragen kann, dessen Welle 17 mit Rührer 18 in den Behälter hineinragt.
Auf den Behälter 10 ist ein Schlangenrückflußkühler 20, 21 mit Einlaßrohr 22 und Auslaßrohr
23 für die Kühlflüssigkeit aufgesetzt. Die Anlage kann unter gewöhnlichem oder unter Überdruck arbeiten. Durch das Thermometer
24 wird die Temperatur des Reaktionsgemisches angezeigt.
Das Ausgangsmaterial, eine Fraktion ungesättigter, Cumaron-Inden freier Kohlenwasserstoffe,
beispielsweise ein Erdöl- oder Krackdestillat, wird durch eine Leitung 30 mit einem Ventil 31 in den Behälter 10 eingelassen.
Der Behälterdeckel 15 besitzt einen verschließbaren Einfüllstutzen 32 für das PolymerisationsmitteL
beispielsweise gepulvertes, wasserfreies Aluminiumchlorid.
Das Aluminiumchlorid wird nach und nach in kleinen Mengen zugefügt. Bei einer Beschickung
des Behälters 10 mit etwa 4000 ecm Krackdestillat mit einem Gehalt von beispielsweise
etwa 50 °/0 ungesättigten Kohlenwasserstoffen ist das Aluminiumchlorid
zweckmäßig in kleinen Portionen von ungefähr je 10 g einzutragen. Bei dem Zusatz no
der ersten Aluminiumchloridmenge läßt man den Rührer 18 laufen. Infolge der einsetzenden
Reaktion steigt die Temperatur, und zwar im vorliegenden Fall um etwa 170, also
beispielsweise von 23 auf 400, eine Temperatur, bei der, wie sich gezeigt hat, ein einwandfreies
Erzeugnis erhalten wird. Vorzugsweise wird die Temperatur zwischen und 400 gehalten. Die Farbe des Erzeugnisses
ist besser, d. h. heller, je niedriger die Temperatur gehalten wird.
Nun werden von Zeit zu Zeit weitere
Aluminiumchloridmengen so zugesetzt, daß die Temperatur nicht übermäßig steigt, und
zwar so lange, als noch eine Reaktion durch Zunahme der Temperatur nach dem AIuminiumchloridzusatz
angezeigt wird. Die Aluminiumchloridmenge bestimmt sich nach dem Gehalt des Gemisches an ungesättigten
Kohlenwasserstoffen sowie der Natur der Kohlenwasserstoffe. Ein Überschuß an AIumimumchlorid
ist bei dem vorliegenden Verfahren nicht schädlich, da das Aluminium wiedergewonnen und durch die nachfolgende
Behandlung aus dem Gemisch entfernt wird, so daß keine Schädigung des Erzeugnisses
eintritt.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind etwa 50 g Aluminiumchlorid erforderlich,
um die in den 4000 ecm des angewendeten Ausgangsmaterials enthaltenen ungesättigten
Kohlenwasserstoffe zu polymerisieren.
An Stelle von Aluminiumchlorid können auch andere, unter saurer Reaktion hydrolytisch
spaltbare Verbindungen, wie die Chloride des Eisens, des Zinks, des Bors, des Antimons, des Indiums, des Tantals,
Zinns, sowie Benzolsulfonsäuren, mit gasförmigem Chlorwasserstoff gesättigter Propylalkohol,
Äthylsulfat, Anilinhydrobromid o. dgl. als Polymerisationsmittel verwendet werden.
Nach Beendigung der Reaktion hat sich der Inhalt des Behälters 10 in eine viscose,
dunkelfarbige Masse umgewandelt, die durch ein mit einem Ventil 36 versehenes Auslaßrohr
35 in eine Dampf destillierblase 40 abgelassen wird. Die schematisch dargestellte
Blase kann weitgehend geändert werden, ohne daß vom Erfindungsgedanken abgewichen
wird.
Die Destillierblase 40 hat ein Dampfeinlaßrohr 41 mit einem Ventil 42. Der abnehmbare
Deckel 43 trägt einen mechanisch angetriebenen Rührer 43' und ein Brüdenrohr 44,
4-5 das zu einem Kühler 45, 46 mit Wasserein- und -auslaßrohr 47, 48 führt.
Die Destillation wird durch Einblasen direkten Dampfes durch das Rohr 41 bewirkt.
Vor Beginn der Destillation wird zur Neutralisation der gesamten zugesetzten Aluminiumchloridmenge
Alkalilösung im Überschuß zugefügt. Vorzugsweise wird die doppelte Menge des theoretisch erforderlichen Alkalis
zugefügt.
Das Alkali wird beispielsweise durch das Zweigrohr 50 zugeführt. Beim Alkalizusatz
wird kräftig durchgerührt, um eine vollkommene Neutralisation zu erzielen. Es können
beliebige wasserlösliche Alkalien, vorzugsweise Ammoniumhydroxyd, verwendet werden.
Durch die Dampfdestillation werden die gesättigten, nicht r -polymerisierten Kohlenwasserstoffe
übergetrieben und "gelangen durch das Brüdenrohr 44 in den Kühler 45, in dem sie kondensiert werden und mit dem
Kondenswasser in das Gefäß 51 ablaufen. Die in dem Behälter 51 gesammelten Kohlenwasserstoffe
stellen im wesentlichen die im Ausgangsmaterial enthaltenen gesättigten
Kohlenwasserstoffe dar.
Die Erfindung ist keineswegs auf die beschriebene Wasserdampfdestillation beschränkt.
Wesentlich ist, daß das Reaktionsgemisch mit einer hydroxylhaltigen Verbindung,
wie Wasser oder Alkohol o. dgl., behandelt wird, die das Aluminiumchlorid hydrolytisch
zu spalten vermag.
Während der Destillation ändert der Rückstand in der Blase seine Farbe. Er wird zuerst
grünlich und dann weiß, ähnlich wie Glaserkitt. Die weiße Farbe ist wahrscheinlich
dem Gehalt an fein verteiltem Aluminiumhydroxyd oder Ammoniumchlorid oder emulgierten schweren Ölen zuzuschreiben.
Nach Beendigung der gewöhnlich mehrere Stunden dauernden Wasserdampfdestillation
wird der kittartige Rückstand, vorzugsweise nach dem Erhitzen, durch das mit dem Ventil
56 versehene Rohr 55 abgelassen. Zum Erwärmen des Rückstandes wird die Blase 40 durch einen Dampfmantel 57 erhitzt. Zum
Blasenrückstand wird ein geeignetes Lösungsmittel, beispielsweise Benzol, durch das Rohr
60 zugelassen. Wird der Rührer 43' in Betrieb gesetzt, so löst sich das Harz bald in
dem warmen Benzol zu einer kolloiden, Harz, Aluminiumhydroxyd und Wasser enthaltenden
Flüssigkeit, die durch das Rohr SS in ein offenes Gefäß 62 abgelassen werden kann.
In diesem Gefäß befindet sich ein durch einen Motor 64 getriebener Rührer 63. Durch das
mit dem Ventil 66 versehene Rohr 65 wird zu der Benzollösung eine mit Wasser mischbare
Flüssigkeit zugesetzt, die das Harz ausfällt, wie beispielsweise Alkohol oder Aceton.
Vorzugsweise wird eine dem doppelten Volumen der Benzollösung entsprechende Alkoholmenge
zugefügt; das gebildete Kunstharz wird hierbei ausgefällt, und es bilden sich zwei Schichten 6y und 68. Die untere
Schicht 68 enthält die ausgefällten Harze sowie das Aluminiumhydroxyd und das Aluminiumchlorid.
Die obere Schicht besteht aus einer Mischung von Benzol und Alkohol mit einer
Menge in Benzol gelöster höhermolekularer Öle sowie aus Wasser, das vom Alkohol aufgenommen
ist. Während der Alkoholzugabe wird der Inhalt des Gefäßes 62 gerührt und darauf der Ruhe überlassen, damit sich die
zwei Schichten absetzen können.
Die Schichten werden dann, beispielsweise durch Dekantieren, getrennt. Die untere
Schicht kann durch einen Abfluß 70 mit einem Ventil Ji in ein anderes Gefäß J2 ablaufen.
Darauf kann die Alkohol-Benzol-Mischung durch das Rohr 73 zwecks Wiedergewinnung
der Bestandteile abgelassen werden. Die Trennung des Benzols vom Alkohol kann durch Zusatz von Wasser bewirkt
werden, wobei sich das Benzol abscheidet. Das Harz im Gefäß 72 zeigt nunmehr eine
halbfeste Form. Das Gefäß 72 ist mit einem dicht schließenden Deckel 76, mit einem Rückflußkühler
JJ, mit einem Dampfmantel 78 und einem Einlaßrohr 81 für Benzol o. dgl.
versehen.
Dem halbfesten Harz wird nun Benzol zugesetzt und das Gefäß J2 durch den Dampfmantel
78 erhitzt, um das Harz in Lösung zu bringen. Ist das Wasser durch den vorhergehenden
Alkoholzusatz entfernt, so zersetzt sich das Aluminiumhydroxyd zu Aluminiumoxyd (Al2 O3), das einen körnigen,
leicht nitrierbaren Niederschlag bildet, in dem auch das Ammoniumchlorid oder das
Natriumchlorid enthalten ist. Der Niederschlag wird in geeigneter Weise, z. B. durch
eine Filterpresse mit Tüchern aus Sämischleder oder durch Zentrifugieren, entfernt. In
der Zeichnung ist dargestellt, wie die flüssige Masse durch das Ablaßrohr 85 in eine
Filterpresse 87 gelassen wird.
Das Filtrat mit dem gereinigten, in Benzol gelösten Harz läuft durch ein Rohr 90
in eine Destillationsblase 91.
Die Blase 91 ist durch einen Deckel 92 dicht verschlossen und besitzt ein Brüdenrohr
93, das zu einem Kühler 94 führt. Die Blase kann durch einen Dampfmantel 95 geheizt
werden. Dabei werden das Benzol und noch vorhandenes Wasser abgetrieben. Das übergehende Benzol wird im Kühler 94 kondensiert
und im Behälter 98 gesammelt. Unmittelbar nach Beendigung der Destillation wird das geschmolzene Harz durch das Rohr
99 in eine Pfanne 100 abgelassen, wo es erstarrt.
Das erhaltene Harz ist infolge seines Gehaltes an Ölen gewöhnlich noch etwas weich.
Soll hartes, ölfreies Harz erzeugt werden, so kann es in Benzol o. dgl. von neuem gelöst
und nochmals in der geschilderten Weise ausgefällt werden, wobei die höheren Öle in
dem Lösungsmittelgemisch verbleiben. Das nach dem Dekantieren, Filtrieren und Eindampfen
in der bereits beschriebenen Weise gewonnene Harz zeigt nach dieser Behandlung eine dunkle Bernsteinfarbe. In geeigneten
Lösungsmitteln gelöst, bildet es eine klare Flüssigkeit von der Farbe hellen Bernsteins,
die nach dem Auftragen auf eine Fläche ein praktisch farbloses Häutchen hinterläßt.
Das nach der Erfindung erhaltene Kunstharz besitzt ein hohes Molekulargewicht, das
bei Polymerisation bei einer Temperatur von etwa 400 im allgemeinen über 1300 und
häufig bis zu 1500 beträgt.
Das Erzeugnis reagiert nicht sauer und ist nicht verseifbar. Es verzögert die Oxydation
des Leinöls nicht, so daß es zur Herstellung von Leinölfirnis dienen kann, der hinsichtlich
seines Trocken Vermögens dem von Lacken nicht nachsteht.
4000 ecm der zwischen 30 und 400 übergehenden
Fraktion eines Krackdestillats von Naturgas, die mindestens etwa 5o°/0 ungesättigten
Kohlenwasserstoff enthält, werden mit 50 g wasserfreiem Aluminiumchlorid behandelt, das in Mengen von etwa iog im
Verlauf von 4 Stunden zugefügt wird. Das während der Reaktion gerührte Gemisch wird
mittels des Mantels auf einer Temperatur von 20 bis 400 gehalten. Darauf werden etwa
28 °/„ Ammoniak, also etwa das Doppelte der theoretisch zur Neutralisation des gesamten
Aluminiumchlorides erforderlichen Menge, zum Polymerisationsprodukt gefügt, das inzwischen
in das Neutralisiergefäß abgelassen wurde.
Das neutralisierte Gemisch wird darauf mehrere Stunden einer Dampfdestillation
unterworfen. Darauf wird eine Menge von 2000 ecm Benzol hinzugefügt und das Gefäß
mittels des Dampfmantels erhitzt, wobei die Masse bis zur völligen Lösung des Harzes
gerührt wird. Nach dem Lösen wird Alkohol in etwa der doppelten Raummenge der vorhandenen
Lösung hinzugefügt und das Gemisch der Ruhe überlassen, damit es sich in zwei Schichten absetzen kann. Die Schichten
werden getrennt, und zu der unteren harzhaltigen Lösung wird wiederum eine Menge von 2000 ecm Benzol hinzugefügt und
das Harz unter Rühren in der Wärme wiederum in Lösung gebracht.
Nun wird die Lösung filtriert, um das ausgefällte körnige Aluminiumoxyd zu entfernen.
Der Niederschlag enthält auch das gesamte Ammoniumchlorid.
Das Filtrat wird dann mit indirektem Dampf erhitzt, um das Benzol zu entfernen.
Das zurückbleibende geschmolzene Harz wird zum Abkühlen und Erhärten in eine flache Schale abgelassen.
Soll ein reines und besonders hartes Harz gewonnen werden, so wird dieses Produkt
nochmals in Benzol gelöst und ein zweites Mal mit Alkohol ausgefällt. Das ausgefällte
Harz wird von der Lösung getrennt und, falls erforderlich, im Vakuum erhitzt, um
sämtlichen Alkohol und alles Benzol auszutreiben.
Auf diese Weise wird ein reines, klares, springhartes Harz erhalten.
Das Verfahren kann in der Weise verändert werden, daß beispielsweise die ungesättigten
Kohlenwasserstoffe mit dem Polymerisationsmittel gemischt, das Polymerisat neutralisiert wird und die flüchtigen Bestandteile
aus dem Reaktionsgemisch abgetrieben werden.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Polymerisieren ungesättigter Kohlenwasserstoffe einer unterhalb i8o° siedenden Fraktion eines Krackdestillates in Gegenwart eines Polymerisationsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von Kunstharzen eine solche Fraktion, die mindestens etwa 50 °/0 ungesättigter Kohlenwasserstoffe enthält und frei von Cumaron-Inden-Anteilen ist, in Gegenwart eines Polymerisationsmittels bei gewöhnlicher oder mäßig erhöhter Temperatur polymerisiert und das Polymerisationsmittel nach Zersetzung aus dem erhaltenen Harz vollständig entfernt wird, ohne daß das Harz in Gegenwart des Polymerisationsmittels erhöhten Temperaturen ausgesetzt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nach der Zersetzung des Katalysators erhaltene Reaktionsgemisch im Wasserdampfstrom destilliert wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das polymerisierte Reaktionsgemisch nach der Zersetzung des Katalysators gelöst und die ungelöste zersetzte Katalysatorsubstanz abfiltriert wird.
- 4. Vorrichtung zur Herstellung eines harzartigen Polymerisats nach Anspruch ι bis 3, gekennzeichnet durch ein mit Heizmantel und Rührvorrichtung versehenes Reaktionsgefäß, ein hieran angeschlossenes heizbares Neutralisationsgefäß mit einem Einlaß für ein Neutralisationsmittel und Dampf, ein sich hieran anschließendes Filter zum Abtrennen des ausgefällten Neutralisationsmittels und durch ein weiteres als Destillierblase ausgebildetes Gefäß zur Aufnahme des von dem Filter ablaufenden Filtrates.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch ein oder mehrere zwischen Neutralisationsgefäß und Filter eingeschaltete Gefäße zum Reinigen des Harzes durch Lösen und Wiederfällen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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