DE703300C - Verfahren zur Herstellung von wertvollen Schmieroelen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wertvollen SchmieroelenInfo
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Description
Es ist seit langem bekannt, daß trocknende Öle durch Erhitzen polymerisiert werden
können, eine Erscheinung, die in Anstrich- und Firnistechnik große Bedeutung erlangt
S hat. Die sogenannten gekochten Öle sind oder enthalten in erheblichem Maße Polymerisate.
Sie sind aus schnell trocknenden Ölen hergestellt und sind nicht mischbar und nicht löslich in Mineralschmierölen. Ferner
to sind sie nicht beständig, und der Trockenvorgang schreitet unter Sauerstoffauf nähme
weiter, wobei sich alsbald ein fester Film bildet. Das trifft besonders zu für Leinöl
und Tungöl. Die ersten Polymerisationsstufen dieser Öle sind noch in Mineralölen
löslich, aber in dem Maße, wie das Molekulargewicht ansteigt, werden sie mehr und
mehr schwer löslich. Wenn die Viskosität 28 bis 420 E bei 990 C erreicht, sind sie unlöslich
in Mineralschmierölen und damit für Schmierzwecke unbrauchbar.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nun ähnlich der üblichen Ölkocherei, unterscheidet
sich davon aber dadurch, daß von einem anderen· Rohmaterial ausgegangen
wird, nämlich von den weniger ungesättigten, unter der Bezeichnung nichttrocknender oder
halbtrocknender Öle bekannten fetten Ölen, und daß die Erhitzung bei Gegenwart sehr
geringer Mengen Schwefel vorgenommen wird. Die Öle haben im allgemeinen Jodzahlen
von 10, vorzugsweise aber 50 bis 125. Die Erscheinung des Trocknens weisen sie
auch auf, aber nicht in genügendem Maße, um sie in der Anstrich- und Firnistechnik
nutzbar zu verwenden. Baumwollsamenöl gehört zwar in diese Klasse, ist aber trotzdem
für die Zwecke der Erfindung wegen des sehr hohen Gehaltes an Leinölsäure nicht brauchbar. Unter den nichttrocknenden ölen
ist für die Zwecke der vorliegenden Erfindung das Rapsöl am besten geeignet, ebenfalls
brauchbar sind andere ähnliche Öle, wie z. B. die verschiedenen Sorten fetten Senföls.
Wenn auch Rapsöl nicht nur aus technischen Gründen, sondern auch um seiner Billigkeit
willen in erster Linie in Betracht kommt, können ölmischungen auch als Ausgangsstoff
dienen, wenn sie annähernd die Eigenschaften des Rapsöles haben. In dieser Richtung
geben Baumwollsamenöl und Fischöle gute Unterlagen für das Verfahren, wenn man. sie mit Palmöl oder Schmalzölen mischt.
Rizinusöl und andere Öle, die sich von Oxy-
70»
fettsäuren ableiten, polymerisieren sich nicht in gleicher Weise wie die aus oxydfreieu Fettsäuren
oder Ölsäuren sich ableitenden Öle und sind für die Zwecke des vorliegenden
Verfallrens unbrauchbar.
Abgesehen von dem andersartigen Ruhmaterial, ist aber das vorliegende Verfahren
auch als solches von den bei der Öl- und Firniskocherei üblichen verschieden, und zwar
ίο insofern, als die Polymerisation von Anfang an höher getrieben wird, als dieses bei der
Oi- und Firniskocherei geschieht. Rapsöl wird z. B. für das vorliegende Verfahren in
höherem Maße polymerisiert als Tungöl oder Leinöl und bleibt gleichwohl löslich in
Mineralschmierölen. Die Verdickungskraft dieser Polymeren ist bei einem Molekulargewicht
bis zu 1000 noch nicht genügend groß, um diese Stoffe erfolgreich zu verwenden.
Es ist vielmehr notwendig, hierfür Öle herzustellen, die eine Viscosität über 28° E
haben, vorzugsweise im Gebiet von 56 bis fc>5° E und noch höher. Derartige Öle können
aus den oben angegebenen Ausgangsag stoffen ohne Schwierigkeit gewonnen werden. Diese Produkte sind löslich in Mineralschmierölen
und unterscheiden sich weiter von den Polymeren der trocknenden Öle dadurch, daß
sie relativ beständig sind und in hohem Maße beständig gemacht werden können.
In der beiliegenden Zeichnung bedeutet 1 das Zuführungsrohr und 2 die Pumpe für das
zu polymerisierende Öl oder Ölgemisch. Das zugeführte Öl bewegt sich zunächst durch
eine Heizschlange 3 zu dem Oberteil einer länglichen Reaktionskammer 4, die im evakuierten
Zustande 300 bis 400- aushalten muß. Dieses Gefäß kann aus Eisen oder
besser aus Nickel oder Monelmetall oder anderen korrosionsfesten Legierungen bestehen.
Das Unterteil des Gefäßes 4 enthält das kochende öl. Das Oberteil des Gefäßes
ist mit Einrichtungen zum Abführen der Dämpfe und Rückführen mitgerissener Flüssigkeit
ausgestattet. So ist beispielsweise 5 ein zwischen dem Dampfabführungsrohr 6
und Kühler 7 eingeschalteter Flüssigkeitsabschluß. 8 ist ein Scheidegefäß, das mit
einer Vakuumpumpe 9 verbunden ist. Durch das am Unterteil des Gefäßes 4 angeschlossene
Rohr 10, das mit dem Zuführungsrohr zur Heizschlange 3 verbunden ist,
wird die Möglichkeit eines Kreislaufes für das zu erhitzende öl geschaffen, das auf diese
Weise erhitzt, abgeleitet, wieder erhitzt und wieder zurückgeführt wird.
Dieser beispielsweise dargestellte Apparat dient der Behandlung des Öls in Einzelbeschickungen.
Es können aber auch mehrere derartige Apparate hinteremandergeschaltet werden, und man läßt dann das Öl den einzelneu
Apparaten nacheinander zulaufen. Ferner kann eine ganze Reihe an eine einzige
Vakuumpumpe angeschlossen werden. Auch kann man so arbeiten, daß eine einzelne Reaktionskammer
in verschiedene Abteilungen eingeteilt ist, z. B. derart, daß das zu behandelnde
Öl auf langem Spiralwege langsam durch 'das Gefäß geführt wird, so daß es genügend polymerisiert ist, wenn es das Gelaß
verläßt. In einer derartigen Apparatur kann der Grad der Polymerisation gut eingestellt
werden durch Regelung der Olzuführung und der Temperatur, je niedriger die
Temperatur und je langer die Behandlungszeit ist, desto höher ist der Grad der Polymerisation.
Die beispielsweise beschriebene Art der Ölerhitzung hat sich als gut brauchbar erwiesen,
aber das Erhitzen des Öles kann auch in anderer Weise erfolgen. Die Reaktionskammer kann z. B. direkt befeuert oder durch
einen Mantel beheizt werden, durch den überhitzter Wasserdampf, Quecksilberdampf oder
Diphenyldampf geleitet wird, auch elektrische Heizung mit im öl liegendem Heizkörper
kann benutzt werden; wichtig ist nur, daß die Wärmezuführung recht gleichmäßig erfolgt
und sich gut einregeln läßt. Dabei ist zu beachten, daß die Temperatur nicht über
etwa 3150C steigt, weil dabei die Polymerisation
zu schnell verläuft und das öl mißfarben wird.
In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, dem zu behandelnden fetten öl vor oder
während der Erhitzung erhebliche Mengen Mineralöl zuzusetzen. Dadurch wird erreicht, ·
daß die Löslichkeit des Polymerisationsproduktes im Mineralöl erhalten bleibt und unerwünschte
lokale Überpolymerisation vermieden wird. Dieser Mineralölzusatz kann in weiten Grenzen schwanken, z. B. von IO
bis 60 °/0, und hängt weitgehend von der Art des Öles ab. Zweckmäßig verwendet man ein
Öl von hohem Siedepunkt, weil ein solches nicht verdampft. Das Zusatzöl kann eine
Viscosität von etwa i.jSE bei 990C bis
zu der der Zylinderöle haben, doch kommen vorzugsweise Öle von 1,58 bis 2,830E bei
990C in Betracht. Durch Verwendung sol- no
eher Zusätze lassen sich Polymere von 85 bis 1980 E ohne Schwierigkeiten herstellen.
Die Temperatur, bei der sich die Polymerisation vollzieht, liegt vorzugsweise zwischen
260° und 316°, und das Ausmaß der
Reaktion steigt innerhalb dieses Temperaturintervalls sehr schnell. Bei mehr ungesättigtem
Öl empfiehlt sich, die Temperaturen etwas niedriger zu halten als bei weniger ungesättigten. Die Reaktionszeit ändert sich
sowohl mit der Temperatur als auch mit der Stärke des ungesättigten Charakters des Öles
und dem Molekulargewicht der gewonnenen Polymerisate. Entsprechend den geänderten
Bedingungen kann die Reaktionszeit z. B. zwischen 3 bis S Stunden und selbst bis zu
5. 20 Stunden und mehr schwanken. Meist wird man diese Bedingungen so einstellen,
daß sich eine Reaktionszeit von 10 bis 15 Stunden ergibt, bei der sich der Polymerisationsvorgang
recht genau leiten läßt. Während der letzten Stunden muß sehr vorsichtig
gearbeitet werden, da in diesem Stadium der Anstieg der Viscosität sehr schnell verläuft.
Steigt die Temperatur zu hoch, so geht die Polymerisation so weit, daß ein als Zusatz zu Schmierölen nicht mehr geeignetes
Produkt entsteht. Es bilden sich selbst bei nicht oder nur schwach trocknenden Ölen
gummiartige oder gelatinierende Produkte, die unlöslich in Schmierölen sind. Man darf
also die Polymerisation nicht so weit treiben. Man kann bei der Reaktion manchmal kleine
Zusätze von katalytisch wirkenden Stoffen, wie z. B. Schwermetallseifen, zusetzen. Die
so behandelten Öle erfahren eine erhebliche Verbesserung dadurch, daß dem fetten Öl vor
der Polymerisation kleine Mengen Schwefel zugesetzt werden. Die Menge dieses Zusatzes
kann sehr gering sein, doch ist der Zusatz wichtig, da die fetten Öle gewöhnlich keinen
Schwefel enthalten. Schon Mengen von 0,01 bis 0,02 % haben einen entscheidenden
Effekt insofern, als die Polymerisate geschmeidiger ausfallen und die lokale Bildung
von gummiartigen unlöslichen Produkten verhütet wird. Der Schwefel steigert auch
die Löslichkeit der Polymerisate in den Mineralschmierölen, so daß es auf diese Weise möglich wird, erheblich höher viscose
und doch noch lösliche Polymere zu gewinnen. Die Löslichkeit des Schwefels in den Ölen ist eng begrenzt, und am besten
bleibt der Schwefelzusatz in den Grenzen dieser Löslichkeit, so daß man keine Suspensionen
von Schwefel benutzt, obwohl sie nicht schädlich sind. Der Schwefelzusatz bleibt im
allgemeinen unterhalb etwa 1,5 %· Zu große
Schwefelzusätze führen zur Dunkelfärbung des Öles und zu festen Ausscheidungen. Der
Schwefel wird gewöhnlich in Form von Schwefelblüte zugesetzt, kann aber auch in anderer Form verwendet werden. Er wird
meist vor der Polymerisation zugesetzt, spätestens aber in den ersten Stadien des Polymerisationsvorganges.
Der Schwefelzusatz ergibt auch noch andere Effekte. So vermindert er die Oxydationsneigung der mit den
Polymerisaten versetzten Mineralöle, verbessert ihre Beständigkeit und unterdrückt
sehr wirksam die Neigung zur Hautbildung.
Das aus der Rea'ktionskammer austretende Polymerisat ist eine dickviscose Flüssigkeit,
gut in Farbe und Geruch, gelb bis hellbraun ohne Spuren von Teer oder festen Ausscheidungen.
Natürlich hängt die Farbe von der des Rohmaterials ab, aber durch den Polymerisationsvorgang
soll die Farbe nur wenig dunkler geworden sein. Während des Verlaufes der Polymerisation bildet sich manchmal,
besonders wo sich das Vakuum nicht sehr hochhalten läßt, etwas Säure, die durch Auswaschen mit Alkali entfernt werden kann.
Besser ist es, dem Polymerisationsprodukt eine kleine Menge eines leichten Mineralschmieröles,
z. B. Spindel- oder Neutralöl, zuzusetzen und dann bis zur schnellen Verdampfung
des zugesetzten Mineralöles zu erhitzen, wobei dann mit dem Mineralöl auch die gebildeten-sauren Stoffe abgehen. Wenn
aber in der Apparatur bei der Arbeit ein genügend hohes Vakuum sich aufrechterhalten
ließ, so kann die Säurebildung so niedrig gehalten werden, daß das Produkt praktisch
säurefrei ist.
Die Polymerisate können, abgesehen von der eben beschriebenen Entsäuerung, ohne
weiteres verwendet werden, wie sie anfallen. Sie können aber auch noch in verschiedener
Weise raffiniert und veredelt werden. So können z. B. die schweren Anteile durch Zusatz
von flüssigen organischen Fällungsmitteln, wie. flüsigem Propan, von Butan, von
Alkoholen, Estern, Ketonen, z. B. Amyl- oder Butylalkoholen, Aceton, Methyläthylketon
u. dgl., ausgefällt werden. Diese Fällungsmittel können dabei allein oder in Mischung mit Schwerbenzin oder aromatischen
Kohlenwasserstoffen verwendet werden. Diese Fällungsoperation ist aber für die erfindungsgemäßen Polymerisate viel
weniger notwendig als für Produkte anderer Polymerisationsverfahren. Das ist zurückzuführen
auf die größere Gleichmäßigkeit desMolekulargewichts bei den Produkten nach dem vorliegenden Verfahren. Nichtsdestoweniger
kann diese Veredelung auch an diesen Produkten durchgeführt werden.
Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Ölpolymerisate können mit gutem
Erfolg Mineralschmierölen zugesetzt werden und erhöhen ihre Viscosität und ihren Viscositätsindex.
Handelt es sich in erster Linie um diesen Zweck, so kann der Ölzusatz von etwa 5 bis 50 % betragen. Da aber das Produkt
durchaus mischbar mit dem Mineralöl ist, kann für besondere Zwecke auch noch
mehr Ölzusatz verwendet werden. Zusätze des gleichen Rapsölpolymerisates in Höhe
von 5 0J0, 10 % und 20 % 2^ einem Grundöl
vom Viscositätsindex 93 steigerten diesen auf 108, 115 und 126. Die Zusätze verstärken
den Ölcharakter der Mineralöle, was in bekannter Weise auf Prüfmaschinen nach-
Γ03300
gewiesen werden kann. Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft der erfindungsgemäßen Zusätze
zu Mineralschmierölen liegt in der Unterdrückung der Neigung zu Schlammbildung in den Maschinen mit innerer \ erbrennung.
Schon bei relativ geringen, z. B. unter 5 % liegenden Zusätzen sinken die Zahlen
des Sligh-Testes. Ebenfalls wirken die Polymeren auf das Wachstum der Kristalle
im Öl gelösten festen Paraffins und sonstiger kristalliner Bestandteile, wie z. B. Stearinsäure,
in der Richtung der Herabsetzung des Fließpunktes um wenigstens 20 bis 30°, je nach dem Grundöl und dem Zusatz. Für diese
Wirkung genügen sogar weniger als 5 °/o des
Zusatzes. Die Eigenschaft der Beeinflussung der kristallinen Bestandteile wird schon
sichtbar bei Zusätzen mit einem Molekulargewicht von etwa iqoo, kommt aber bei
höherem Molekulargewicht noch schärfer zum Ausdruck. Die polymerisierten Öle erleichtern
ferner die Trennung des Paraffins vom Öl durch Absetzen oder Zentrifugieren.
Es wurden mit Gemischen aus den erfindungsgemäßen Polymerisaten praktische Prüfungen
in einer C. F. R.-Maschine gemacht und der Ölverbrauch sorgfältig gemessen.
Nach Beendigung dieser Prüfung wurde die Maschine ausgebaut und ihr Beanspruchungszustand
vergleichend beurteilt. Je geringer der Beanspruchungswert ausfällt, desto besser
ist der Zustand der Maschine zu bewerten. Dann wurde die Kohlenausscheidung bestimmt. Als Vergleichsobjekt diente ein
Gemisch desselben Mineralschmieröls mit 10% käuflichen Polymerisats, das durch
Voltolisation eines fetten Öles gewonnen war. Das damit zu vergleichende erfindungsgemäße
Präparat war durch Polymerisation einer Mischung aus gleichen Teilen Rapsöl und rotem Mineralschmieröl unter Zusatz von
0,30/0 freiem Schwefel hergestellt. Dieses soll im folgenden mit A, das Voltolpolymerisat
mit B bezeichnet werden. Während einer I4stündigen Prüfung waren von A 0,391.
von B 0,61 1 verbraucht. Der Kolbenverschleiß war bei A 1,15, bei B 1,22. In beiden
Proben befanden sich die Kurbelgehäuse in vorzüglichem Zustande. Beide Mischungen
ivaren gleichwertig m bezug auf Harzfilm auf dem Kolbenmantel und Kohle unter deni
Kolbenboden. Ein Kolbenring war bei der Probe A leicht verklemmt, bei der Probe B
waren alle Ringe frei. Die Kohleabscheidung betrug bei A 1.21 g, bei B 1,17 g. Die
Proben zeigten eine deutliche Überlegenheit
fi» des erfindungsgemäß hergestellten Produktes in bezug auf Sparsamkeit im Verbrauch.
Ähnliche Prüfungsreihen wie im Beispiel 1 wurden noch durchgeführt mit zwei unvermischten
Mineralölen mit und ohne Zusatz von Polymeren. Die Zahlen für den Kolbenverschleiß
wurden nach einer bestimmten Methode bestimmt.
70 Öl
öl A (unvermischt) 4 bis 5
Öl A +10% nn Vakuum
eingedicktes Rapsöl (ohne
Schwefel) 3,74
eingedicktes Rapsöl (ohne
Schwefel) 3,74
Öl B (unvermischt) 3,2
öl B + 10 % im Vakuum
eingedicktes, 0,5% Schwefel enthaltendes Rapsöl . . 1,79
eingedicktes, 0,5% Schwefel enthaltendes Rapsöl . . 1,79
Der bei der letzten Probe benutzte Schwefel (0,5 °/o) wurde dem fetten öl vor der Polymerisation
zugesetzt. Der Zustand der Maschine war nach Durchführung der Prüfungen vorzüglich und ohne jede Schlammbildung.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Hochleistungsschmierfette durch Zusatz geschwefelter
vegetabilischer oder animalischer Schmieröle zu Mineralschmierölen zu gewinnen. Dabei werden aber die Glyceridfette
mit bedeutenden Mengen Schwefel (z. B. 12,5 °/0) bis zum Eintritt der exothermischen
Reaktion und bis zum Verschwinden der Reaktionsfähigkeit des Schwefels erhitzt und
von den so geschwefelten ölen dem Mineralöl
so große λlengen zugesetzt, daß das
fertige Hochleistuiigsschmierfett 0,5 bis 5 °/o
gebundeneu Schwefel enthält. Bei dem vorliegenden Verfahren werden in dem fetten
Öl unter 0,5 °/0 Schwefel gelöst, um die Polymerisation
zu fördern. Dem als Motorschmieröl zu verbessernden Mineralöl wird nur ein Bruchteil, z.B. io°/o<
zugesetzt, so daß der Schwefelgehalt im fertigen Motorschmieröl z. B. 0,05 °/o beträgt. Bei dem vorliegenden
A'erfahren ist der Schwefel gelöst und fördert in diesem Zustand die Polymerisation,
während bei dem bekannten Verfahren unter vollkommener Bindung des Schwefels
dieser in das Molekül des· Glyceridöls eintritt.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung polymerer, hellfarbiger, mit Mineralölen mischbarer, zur Viscositätssteigerung und Fließpunktherabsetzung bei Schmierölen geeigneter Polymerisationsprodukte aus schwach trocknenden, halbtrocknen- iao den oder nichttrocknenden, ungesättigten fetten ölen, die keine Oxygruppen enthal-ten, mit einer Jodzahl zwischen io und 125, durch längeres Erhitzen unter vermindertem Druck bei höheren, zwischen etwa 260 bis 315° liegenden Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen in Gegenwart kleiner Mengen Schwefel, vorzugsweise unter 0,5 °/o, durchgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den fetten ölen vor oder während des Erhitzens Mineralöl zugesetzt wird.Hierzu I Blatt Zeichnungen
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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---|---|---|---|---|
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-
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