DE385658C

DE385658C - Verfahren zum Destillieren von Harz, Kolophonium u. dgl.

Info

Publication number: DE385658C
Application number: DEC32188D
Authority: DE
Original assignee: JOSEPH MARIE ALPHONSE CHEVALIE
Current assignee: JOSEPH MARIE ALPHONSE CHEVALIE
Priority date: 1921-10-04
Filing date: 1922-06-02
Publication date: 1923-11-26

Description

Verfahren zum Destillieren von Harz, Kolophonium u. dgl. Man hat bereits vorgeschlagen, zwecks Gewinnung von reinen Harzölen Harz mit einem Zusatz von etwa io Prozent technischer Phosphorsäure auf hohe Temperaturen (300° C oder mehr) zu erhitzen. Dieses Verfahren hat -den Fehler; daß es eine hohe Arbeitstemperatur und große Mengen vonPhosphorsäure zur Herstellung eines nicht wertvollen Erzeugnisses verlangt. Dieses besteht nämlich aus einem wenig gefärbten, aber riechenden 01, dessen Farbe unter Einwirkung des Lichtes und der Luft nachdunkelt. In der destillierten Flüssigkeit befinden sich ,phenolhaltige, saure und riechende Körper, die man erst, durch ein Alkali ausfällen muß, um reine Harzöle zu erhalten.
Gemäß der Erfindung beträgt dagegen der Zusatz von Phosphorsäure nur etwa i Prozent, und die Destillation wird unter 2oo° C ausgeführt. Man erhält so andere Erzeugnisse als auf dem Wege der eingangsdargelegten oder der trockenen Destillation.
Bei dem neuen Verfahren verwandelt die Destillation das Harz, das Kolophonium oder die anderen harzhaltigen Stoffe in zwei Flüssigkeiten. Die eine Flüssigkeit destilliert mit über und kann als Ersatz von Terebinthenessenz, sowie als Karburiermittel für Alkohol benutzt werden. Die andere Flüssigkeit- destilliert nicht mit über und ist ein Harzöl mit besonderen Eigenschaften. Seine Viskosität ist gering; es ist nicht sauer und hat keinen Geruch. Hierdurch unterscheidet es sich sehr deutlich von den Harzölen, die man mittels der zur Zeit bekannten Destillierverfahren erhalten kann, die stark viskos sowie sauer sind und riechen.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel des neuen Verfahrens beschrieben werden. Man setzt dem Harz, Kolophonium oder anderen harzhaltigen Stoffen i bis 5 Prozent konzentrierte Phosphorsäure zu und destilliert # über offenem Feuer. Die Temperatur wird allmählich gesteigert, bis die Dämpfe auf etwa 3io° C erhitzt sind. Die in dieser Weise durchgeführte Destillation ergibt erstens 48 Prozent leichtes Öl, das überdestilliert und als Ersatz von Terebinthenessenz benutzt werden kann, zweitens .45 Prozent Rückstand, der aus einem flüssigen rötlichen, grünschillernden Öl von schwacher Viskosität und Säure besteht und nicht riecht, drittens 5 Prozent saures Wasser.
Das neue Destillierverfahren bietet folgende Vorteile: i, Das Verfahren geht sehr schnell vor sich. z. Man kann Apparate von geringem Gewicht benutzen, deren Herstellung, Aufstellung und Erhitzung weniger Kosten verursachen als die der Apparate, die man zur Zeit zum Destillieren von Harzöl benutzt.
3. Man erhält eine flüchtige Flüssigkeit, die als Ersatz von Terebinthenessenz in zahlreichen Fällen benutzt werden kann.
d.. Diese Flüssigkeit läßt sich ganz oder teilweise zum Karburieren von Alkohol verwenden. 5. Man erhält ein neues Harzöl, das nicht nochmals destilliert zu werden braucht und ganz besondere Eigenschaften besitzt.
6. Die trockenen harzhaltigen Stoffe werden in flüssige Erzeugnisse umgewandelt, und die Ausbeute ist höher, als man sie mit den bisher gebräuchlichen Verfahren erzielen kann.
Die im vorstehenden angegebenen Erzeugnisse sind nur als Beispiel angeführt und können von Fall zu Fall geändert werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Destillieren von Harz, Kolophonium, harzhaltigen Stoffen oder deren Derivaten unter Zusatz vonPhosphorsäure, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz etwa nur r Prozent beträgt und die Destillation unter aoo° C ausgeführt wird.