DE566695C - Verfahren zur Verarbeitung von Tierkadavern - Google Patents

Verfahren zur Verarbeitung von Tierkadavern

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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
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    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/20Animal feeding-stuffs from material of animal origin
    • A23K10/26Animal feeding-stuffs from material of animal origin from waste material, e.g. feathers, bones or skin

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Description

  • Verfahren zur Verarbeitung von Tierkadavern Es ist bekannt, tierische Stoffe durch hohe Temperaturen in Vorrichtungen, in denen hochgespannter Dampf auf den Rohstoff einwirkt, zwecks Gewinnung von Fett und Herstellung von Futtermitteln zu verarbeiten. Die Nachteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß infolge des hohen Druckes und der hohen Temperatur Zersetzungen, vor allem des Proteins und Glutins, stattfinden, die Eiweißstoffe koagulieren, Fettsäuren entstehen und aus den wässerigen Extrakten keine Bindemittel hergestellt werden können. :Ulan hat zwar auch schon aus entfetteten oder unentfetteten Knochen Bindemittel hergestellt, mußte aber immer von vorbehandelten (durch Salze konservierten bzw. getrockneten oder mit Kalk behandelten) Materialien ausgehen, in denen keine Zersetzungsprodukte enthalten sind. Infolge der Zersetzung der organischen Substanzen, die einen Abbau der Eiweißstoffe in übelriechende organische Verbindungen zur Folge hat, sind auch die Herstellungsprodukte mit diesen übelriechenden Substanzen versetzt, die den Wert der Erzeugnisse vermindern, die Verwendung derselben nur in beschränktem Maße zulassen und nur äußerst schwierig zu entfernen sind. Auch die anorganischen Substanzen, wie Knochen, unterliegen dem Zersetzungsprozeß, wobei Stoffe entstehen, die eine Emulsion der Fette mit den wässerigen Extrakten bilden.
  • Es ist weiterhin auch aus der Behandlung der Hydrolysationsprodukte in Leimfabriken bekannt. die entstehenden wässerigen Extrakte zwecks Beseitigung der übelriechenden Verbindungen durch Phenole, Kresole u. dgl. in wasserlösliche geruchlose Verbindungen überzuführen bzw. diese durch sauerstoffentwickelnde Chemikalien, wie übermangansaures Kali, zu zersetzen. Die Nachteile der Zugabe von Chemikalien zu den wässerigen Extrakten bestehen darin, daß die übelriechenden Verbindungen in den beim Kochprozeß entstandenen und zu Futterartikeln zu verarbeitenden Stoffen weiterhin verbleiben, aus diesen nicht entfernt werden und in den Lösungen erst bekämpft werden. nachdem sie hier auch bereits zersetzend gewirkt haben und nicht mehr restlos beseitigt werden können. Weitere Nachteile bestehen darin, daß die wässerigen Lösungen durch die Behandlung mit Chemikalien für gewisse Verwendungszwecke unbrauchbar sind.
  • Nach der Erfindung werden nicht vorbehandelte, rohe tierische Produkte, wie Tierkadaver, Abfälle aus Schlächtereien, Abdeckereien usw. mit Oxydationsmitteln, wie Wasserstoffsuperoxyd, Ozon u. dgl., versetzt, um die in jedem Kadaver vorhandenen Zersetzungsstoffe in diesem unschädlich zu machen und ein Übergehen derselben in die Gewinnungsprodukte zu verhüten. Die so behandelten tierischen Produkte werden im Anschluß hieran oder gleichzeitig mit niedriggespanntem Dampf bis zu 2 Atm. und bei niedriger Temperatur bis zu etwa 12o° C gekocht. Die Zugabe der Oxydationsmittel erfolgt zweckmäßig unter Druck oder Vakuum, damit die einzelnen Zellen des Kadavers mit den Oxydationsmitteln durchtränkt werden.
  • Die Vorteile dieser Verarbeitung bestehen darin, daß in den entstehenden Extrakten sowohl in den festen wie flüssigen Rückständen keine übelriechenden Verbindungen enthalten sind, daß Protein und Glutin nicht durch hohe Temperaturen und Drucke zersetzt werden und Eiweiß nicht koaguliert, die Fettausbeute vergrößert wird undFuttermittel von höherem Nährwert gewonnen als auch Bindemittel von guten Eigenschaften hergestellt werden. Das Bindemittel ist vor allem säurefrei, greift keine Farben an und ist daher besonders zum Aufdrucken von Farben auf Tapeten und als Bindemittel für die Papierindustrie sowie Mal- und Anstreichzwecke geeignet. Wesentlich ist des weiteren für das Verfahren, daß helle Verarbeitungsprodukte entstehen, die im Gegensatz zu den bisherigen in Kadaververwertungsanstalten gewonnenen Extrakten durch Zugabe von Oxydationsmitteln klärbar sind.
  • Zweckmäßig werden die nach vorliegendem Verfahren gewonnenen festen Stoffe beispielsweise zur Herstellung von Futterartikeln unmittelbar lm Anschluß an das Verfahren, wie es auch an sich schon bekannt ist, durch eine Presse ausgedrückt und daraufhin getrocknet, damit sich in ihnen keine Fäulnisstoffe bilden. Die wässerigen Lösungen werden vorteilhaft nach Abscheidung von Fett zwecks Herstellung von Bindemitteln eingedickt. Hierbei ist aber zu beachten, daß durch die Verarbeitung von Tierkadavern nach der Erfindung die organischen Stoffe keinen hohen Drucken und Temperaturen ausgesetzt sind und daß, wenn die Vorteile der vorhergegangenen Verarbeitung nicht vernichtet werden sollen, das Eindicken der wässerigen Lösungen bei einer Temperatur unter i oo ° C erfolgt. Die nach vorliegendem Verfahren gewonnenen Bindemittel können im Gegensatz zu den bisher bekannten, aus nicht vorbehandelten tierischen Produkten gewonnenen wässerigen Extrakten im Anschluß an das Verarbeitungsverfahren durch Oxydationsmittel noch geklärt werden, um Bindemittel von heller Farbe herzustellen, weil diese keine bereits zerstörten Stoffe, wie koaguliertes Eiweiß, enthalten. Durch diese Nachklärung wird der besondere Vorteil erreicht, daß die Bindemittel sich insbesondere zur Bindung von empfindlichen Farben, wie beispielsweise Bronzefarben, eignen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verarbeitung von Tierkadavern, Abfällen derSchlächtereien, Abdeckereien u. dg1. durch Kochen derselben mitDampf, dadurch gekennzeichnet, daß rohe, nicht vorbehandelte Teile von Tierkörpern in einem Kochkessel mit Oxydationsmitteln, beispielsweiseWasserstoffsuperoxyd, versetzt und mittels Dampf von niedriger Spannung bis zu etwa 2 Atm. gekocht werden, worauf die wässerigen Extrakte, wie an sich bekannt ist, nach der Trennung von den festen Bestandteilen und dem Fett zwecks Herstellung von Bindemitteln bei einer Temperatur unter ioo° eingedickt werden, während die festen Stoffe beispielsweise zwecks Herstellung von Futtermitteln in an sich bekannter Weise ausgepreßt und getrocknet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Kochprozeß gewonnenen und von Fett befreiten wässerigen Lösungen durch Zusatz von Oxydationsmitteln, beispielsweise Wasserstoffsuperoxyd, geklärt werden.
DE1930566695D 1930-09-11 1930-09-11 Verfahren zur Verarbeitung von Tierkadavern Expired DE566695C (de)

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