DE892444C - Verfahren zur Herstellung ungesaettigter aliphatischer Carbonsaeureester durch Wasserabspaltung aus Oxyfettsaeureestern mit mehr als 6 C-Atomen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung ungesaettigter aliphatischer Carbonsaeureester durch Wasserabspaltung aus Oxyfettsaeureestern mit mehr als 6 C-Atomen

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DE892444C
DE892444C DEB438A DEB0000438A DE892444C DE 892444 C DE892444 C DE 892444C DE B438 A DEB438 A DE B438A DE B0000438 A DEB0000438 A DE B0000438A DE 892444 C DE892444 C DE 892444C
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    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11CFATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
    • C11C3/00Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom

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Description

  • Verfahren zur Herstellung ungesättigter aliphatischer Carbonsäureester durchWasserabspaltung aus Oxyfettsäureestern mit mehr als 6 C-Atomen Es ist bekannt, Glyceride von Oxyfettsäuren in einem einstufigen Verfahren zu dehydratisieren, um sie in umgesättigte Verbindungen überzuführen. Diese Verfahren besitzen den Nachteil, daß verhältnismäßig große Mengen von polymerisierten Produkten, oxydierten Produkten und anderen Nebenprodukten, insbesondere Zersetzungsprodukten, entstehen..
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung ungesättigter, alipbatischer Carbonsäureester durch Wasserabspaltung aus Oxyfettsäureestern mit mehr als 6C-Atomen, Idas @dadurch gelcenuz eichnet ist, daß .der Ester bei erhöhter Temperatur, z. B. zwischen etwa aoo und a75'°, unter möglichster Fernhaltung von gasförmigem Sauerstoff, vorteilhaft unter vermindertem Druck, z. B. bei weniger als o,5 at, durch eine Mehrzahl von Reaktionszonen in Gegenwart eines in diesen Reaktionszonen verteilten Dehydratisierungs.katalysators, der im Verlaufe der Dehydratisierung in geregelten Mengen in die Reaktionszonen eingeführt wird, geleitet wird, wobei die Dauer der Dehydratisierung zwischen etwa o,a bis 1,5 Stunden gehalten werden kann.
  • Das Verfahren kann auf irgendwelche Ester einer aliphatischen Carbonsäure, welche mehr als 6, vorzugsweise mehr als ro Kohlenstoffatome im Molekül enthält, angewendet werden. Es eignet sich insbesondere auch für die Verarbeitung von Glyceriden von Oxyfettsäuren vegetabilischen oder animalischen Ursprungs sowie von synthetischen Estern äquivalenter aliphatischer Carbonsäuren. Als Ester natürlicher Herkunft kommen unter anderem Rizinusöl und Quittenöl in Betracht. Ausgangsstoffe für das vorliegende Verfahren können auch erhalten werden durch Oxydation und bzw. oder Hydroxylierung von ungesättigten Ölen oder von synthetischen Estern ungesättigter aliphatischer Säuren. Auch ungesättigte aliphatische Säuren mit verzweigten Ketten, wie solche aus Petroleum nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren oder durch Dehydratisierung von Fischer-Tropsch-Produkten erhältlich sind, können zur Herstellung geeigneter Ester Verwendung finden.
  • Als Beispiele seien erwähnt: Ester von aliphatischen Oxysäuren, wie Dioxyölsäure, 16-Oxyhexadecyl-7-ensäure, 9, zo-Dioxystearinsäure, 3,12-Dioxypalmitinsäure, Aleuritinsäure, Tetraoxystearinsäure, fo-Oxy-stearinsäure, !i.i-Oxy-palmitinsäure, fi2-'Oxy-l:aurinsäure, 16-Oxy-p!almitinr säure, o,)-Oxy-eaprinsäure. Weitenhin: kommen Oxyglyceride --in Betracht, wie solche z. B. als Zwischenpradukte nach den Verfahren der USA.-Patentschriften 2 iz@5 544, 2 278 425, 2:278 426, :2:278 427 und 2 388 122 entstehen. Auch Ester aus aliphatischen Säuren und Alkoholen, z. B. mit Methylalkohol, Butylalkohol, Benzylalkohol, Zimtalkohol, Propylenglykol, Äthylenglykol, Glycerin, Pentaärythrit, Sorbit, können erfindungsgemäß kontinuierlich dehydratis-iiert weridien.
  • Auch substituierte Derivate der Ester, z. B. solche, welche Halogen oder Schwefel enthalten, können gemäß der Erfindung in kontinuierlichem Verfahren verarbeitet wenden. Bei halolgenierten Estern soll ider Chlorgehalt möglichst unter etwa .15 % liegen, damit keine Veranlassung zur Verkohlung des Esters bei der Durchführung der Dehydiratis,ierung in der Hitze gegeben ist.
  • Als Dehydratisierungskatalysatoren kommen it.nter,anderem Schwefelsäure, saures Natriumsulfat, Borpyrosulfat in wäßriger Lösung in Betracht. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den Dehydratisierungskatalysator in Mengen von weniger als i Gewichtsprozent, bezogen auf den den Reaktionszonen zugeführten Ester, in diese einzuführen. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den zu behandelnden Ester auf mindestens 16o°' vorzuerhitzen, bevor er in die erste Reaktionszone eingeführt wird. Dias -Verhältnis von Dehydratisierungskatalysator zu dem in eine Reaktionszone eingeführten Ester kann dadurch geregelt werden, daß eine gewisse Menge des Katalysators in jeder Reaktionszone an einer vom Esterzuführungsrohr getrennten Stelle eingeführt wird.
  • Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, in die hintereinandergeschalteten Reaktionsgefäße entsprechend der von Reakbiionsgefäß zu Reaktionsgefäß erfolgenden Abnahme des noch nicht dehydratisierten Esters jeweils verhältnismäßig größere Mengen von Katalysatoren einzuführen.
  • Die Erfindung sei nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert. ' Fig. i veranschaulicht eine Apparatur für die kontinuierliche Durchführung .des Verfahrens; Fig.2 veranschaulicht gewisse Eigenschaften von erfin#dungsa-emäß dehydratisiertem Rizinusöl in. graphischer Darstellung. Fig. i zeigt eine -Serie von Reaktionsgefäßen, durch welche das Öl während des Vorganges fließt. Das Öl kann der Apparatur aus einem Vorratsgefäß zugeführt werden, das auf gewünschter Temperatur gehalten werden kann. Das Öl kann bei Rauimtemperztur oder auch bei erhöhter Temperatur in das Reaktionsgefäß eingeführt werden. Die kontinuierliche Zufuhr des Öls aus dem. Vorratsbehälter kann .durch selbsttätigen Zufluß oder durch Pumpen erfolgen. Zur Messung der zugeführten Ölmenge dient ein Rotiameter i. Vorteilhaft wird das Öl vor seiner Einführung in die erste Reaktionszone vorerhitzt. Der Vorerhitzer 2 kann durch eine elektrische Heizvorrichtung 3 erhitzt werden. Bei Verwendung eines ele'ktrisc'hen Tauchsieders ist es wichtig, daß er ständig von Öl bedeckt ist. Der Vorerhitzer 2 kann bei 4 evakuiert werden, um das Öl von darin gelöster Luft zu befreien. Oberhalb des Ölspiegels 6 in dem Vorerhitzer ist ein freier Raum zu belassen, um zu verhindern, daß Öl infolge Schäumens beim Entweichen von Luftbläschen durch das Vakuum abgesaugt wird. Es empfiehlt sich, das Öl auf Reaktionstemperatur, z. B. etwa 225 bis 255°# wenigstens auf etwa 16o°, vorzuerhitzen. Die Temperatur des den Vorerhitzer verlassenden Öls kann durch Thermometer 7 oder ein in der Leitung 8 zwischen dem Vorerhitzer 2 und der ersten Reaktionseinheiit,9 vorgesehenes Thermoelem@ent festgestellt werden. Aus der ersten Reaktionseinheit (Kammer) 9 wird das Öl durch eine Reihe von weiteren entsprechenden Kammern 911, 9U, 9c, 9d gefiihrt. Die Kammern bestehen vorteilhaft aus rostfreiem Stahl, können aber auch aus anderem -die Reaktionsgemische nicht beeinflussenden Material bestehen. Beim Arbeiten mit Kammern, tvelche mit etwa 45 kg Öl in der Stunde beschickt werden, kann der Innendurchmesser etwa 25,4 cm und die Höhe der Ölschicht etwa 30,5 cm betragen. Für größere Durchsätze können entsprechend größere Kammern verwendet werden. Um ein Hochsteigen der Flüssigkeit aus den Kammern in das Valzuumsammelrohr i i' zu verhüten, sollen die Kammern im allgemeinen nicht mehr als halbvoll sein und die Leitungen fo zwischen den Kammern und dem Vakuumsammelrohr m' einen verhältnis,mäßig -weiten> Durchmesser haben.
  • Der Vorgang kann durch mechanische Bewegung der Flüssigkeit in den Reaktionskammern begünstigt werden. Hierdurch kann man die Berührung von Öl und Katalysator verbessern und die Reaktionsgeschwindigkeit beschleunigen. Das Vakuum in der Reaktionskammer 9 wird mit Hilfe der Rohrleitung io erzeugt, die in die Vakuumsammelleitung,i i' mündet. An jeder Kammer ist ein Sichtglas 12' vorgesehen, das mit einem (nicht gezeichneten) Thermometer oder Thermoelement ausgerüstet ist. Für die Entnahme von Proben ist der Probenehmer vi mit Ablaßventil 12 versehen.
  • #D,ieE@inführung des Kutalysators inidieKammer 9 erfolgt durch Leitung 14. Der Katalysator kann in wäßriger Lösung oder auch in Schlammform eingeführt werden. Die Menge des zugeführten Katalysators kann in geeigneter Weise kontrolliert und gemess:n werden. Wichtig ist, daß der Katalysator in derReaktionszone jederKammer gut und gleichmäßig verteilt wird.
  • Nach der Einführung des Katalysators in das auf Reaktionstemperatur erhitzte Öl schreitet die Dehydratisierungsre-aktion voran. Der 'hierbei gebildete Wasserdampf wird zusammen mit dem durch den Katalysator eingeführten Wasser durch die Rohrleitung io abgezogen. Gleichzeitig wird in dem Reaktionsgemisch vorhandene oder durch Hydrolyse des Esters gebildete freie Fettsäure abdestilliert und durch Rohrleitung io abgesaugt. Im übrigen findet nur eine sehr schwache Hydrolyse des Öls statt, und infolge ständiger Entfernung freier Fettsäure durch Destillation ist der Gehalt des Öls an freier Fettsäure ständig sehr niedrig.
  • Die Reaktionseinheiten können in gewünschter Weise beheizt werden. Gut bewährt gaben sich elektrische Heizvorrichtungen, z. B. Streifenheizer, welche die Außenflächen der Rea'ktionska.mmern umgeben. Die Heizvorrichtung und die durch diese nicht bedeckten Teile der Kammern werden vorteilhaft durch gegen Hitze isoliertes Material abgedeckt.
  • Auf dem Wege des Öls aus der ersten Kammer 9 durch Leitung 15 zu der nächsten Kammer 9'1 geht es durch eine Gasflasche oder einen Abscheider 16, welcher als Regler wirkt und einen ruhigen Fluß des Öls gewährleistet. Im Teil 16 abgeschiedener Dampf geht durch Leitung 17 in den Oberteil der Kammer g und von da in das Vakuumsammelrohr i i'. Dias Öl fließt aus Teil 16 durch Leitung 18 in,die nächste Reaktionskammer. Das @die letzte Kammer 911 verlassende Öl geht durch die Kühlanlage 2o in Iden Kühler 21. Di-e durch i&n Kühler ge ende Ölleitung muß eine so große lichte Weite haben, daß 'las durch Kühlung viskoser gem-ordene Öl in selinem Du.rchlaud nicht behindert wird'. Aus dem Kühler führt die Ölleitung zu zwei Sammelbehäjltern:23 und 2d., die so angeordnet und ausgerüstet sind, @daß ein Behälter das zufließende Öl aufnimmt, während der andere entladen wird. Hierfür sind Ventile 25 vorgesehen.
  • Die Vakuumsammelleitung i i' mündet in einen großen Behälter 30, in #dem Teile des Wassers und der Fettsäuren gesammelt werden. Die nicht kondensierten Anteile von Wasser und Fettsäuren werden infolge des Vakuums aus dem System abgeführt. Wenn der Flüssigkeitsstand im Behälter 30 genügend 'hoch ist, was durch das Meßrohr 31 feststellbar ist, wird die Flüssigkeit in den Zylinder 32 abgelassen. Der Behälter 30 ist durch Rohr 35 mit einer Vakuumpumpe verbunden.
  • Die in Fig. a veranschaulichte Ausführungsform kann selbstverständlich auch Abänderungen aufweisen. So kann z. B. die erste Reaktionskammer-9 zusätzlich zu dem Vorerhitzer 2 als Vorerhitzer dienen. In diesem Fall wird kein Katalysator in Kammer 9 eingeführt. Wenn mit verhältnismäßig langsamem Öldurchsatz gearbeiteit wird, kann auf den Vorerhitzer 2 verzichtet werden u_ n@d Kammer 9 als alleiniger Vorerhitzer dienen. In manchen Fällen 'hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die letzte -Einheit 9d zur Vollendung der Reaktion ohne Zufügung von frischem Katalysator zu verwenden. Je nach den besonderen Reaktionsbedingungen kann eine größere oder geringere Anzahl von Reaktionseinheiten verwendet werden. Je größer die Anzahl -der Reaktionsei heiter ist, (desto. größer ist die Menge des in der Zeiteinheit gebildeten dehydratisierten Esters.
  • Zur Durchführung der kontinuierlichen Dehydratislierung gemäß Erfindung können auch andere Apparaturen Verwendung finden. So kann man z. B. das zu behandelnde Öl durch eine Kolonne fließen lassen, die derart geteilt, z. B. mit einer Reihe von untereinander geschalteten Trögen ausgerüstet ist, idaß das Öl nacheinander in die verschiedenen Abteilungen gelangt und,do.rt unter Zufuhr von frischem Katalysator in der entsprechend beheizten Kolonne behandelt wird.
  • Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i wird das Öl in einem Mehrstufenverfahren behandelt und frischer Katalysator in den Einzelstufen zugefügt, um die Reaktion zu beschleunigen. Da in den Einheiten, in welchen kein - Katalysator zugefügt wird, nur eine geringe oder praktisch keine Reaktion stattfindet, ist es möglich, die Reaktionszeit durch die Anzahl ,der Einheiten, in welche der Katalysator eingeführt wird, zu beeinflussen. Selbstverständlich spielt auch die Art und die Menge des zugeführten Katalysators auf die für die vollständige Durchführung der Reaktion erförderliche Zeit eine Rolle.
  • Bei dein kontinuierlichen Verfahren gemäß Erfindung enthält jede Reaktionskammer Öl, das fortschreitend in Richtung der Ölflusses immer mehr dehydratisiert ist. Das Rohöl wird in- die Kammer eingeführt, deren Öl :die geringfügigste Dehydratfsierung erfahren hat. Es besteht also nicht die Gefahr, daß das bereits weitgehend oder fast vollständig diehydrati-sierte Öl !durch !das fri:sc'h zugeführte Rohöl verdünnt werden könnte. Die Folge ist, (daß die Dehydratisierung irgendeines besonderen Anteils des Öls in einer kürzeren Zeit vollzogen ist, als dies in einem Einstufenverfahren in einem einzigen Reaktionsbehälter möglich wäre.
  • Das kontinuierliche stufenweise Arbeiten stellt einen Hauptfaktor für die Abkürzung der Reaktionszeit dar und gewährleistet infolgedessen die Erzeugung von Produkten von besonders hoher Oualität. Der Fortgang der Dehydratisierung kann durch Entnahme von Pr oben aus den verschiedenen Rea'ktiorisgefäßen und Prüfen der Eigenschaften des Öls, z. B. Bestimmung des Breohun:gsdndexes, der Jödzahl und der Viskosität, verfolgt und kontrolliert werden. ' Fig.2 veranschaulicht, wie diese Faktoren sich im Laufe der Reaktion ändern und zeigt, wie die Vollendung der Dehydratisierung bestimmt werden kann. Die aus Fig. 2 ersichtlichen Ergebnisse stellen Durchschnittswerte dar, welche bei einer Anzahl von kontinuierlichen Dehydratisierungen erhalten wurden, die unter folgenden Bedingungen durchgeführt worden sind: Temperatur: 2q.0 bis 2q.5°; Katalysator: o,6Gewichtsprozent saures Natriumsulfat in i2%i@ger wäßriger Lösung; Druck: 30 bis 4o mm Quecksilber.
  • Wenn die Verweilzeit bei Einhaltung der vorstehend erwähnten Bedingungen etwa i bis i,5 Stunden beträgt, so liegt, wie aus Fig. 2 ersichtlich, der Brechungsindex von dehydratisiertem Rizinusöl (25°) bei etwa 14111- biss etwa 1,48i,5,. Die Jodzahl dieses Produktes beträgt 114o bis 142. Die Viskosität (25'°) beträgt etwa 136 bis 140 Centipoises.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung kann die Temperatur, (die Anzahl der Reaktionseinheiten, der Katalysator sowie dessen Konzentration und Menge geändert werden. .
  • Bei der Anwendung höherer Temperaturen als den gemäß Fig. 2 angewendeten, haben die verschiedenen Kurven den gleichen Charakter. Infolge der kürzeren Reaktionszeiten :sind sie aber mehr zusammengepreßt und zeigen eine schärfere Spitze bei oder Jodzahlkurve und einen schrofferen Minimumpunkt bei der Viskositätskurve. Bei den bei höheren Temperaturen durchgeführten Arbeitsgängen zeigen die analytischen Ergebnisse an Stelle einer Vollendung der Dehydratisierung bei etwa 1,5 Stunden an, daß die Dehydratisierung in kürzerer Zeit (etwa 0,5 Stunden) vollendet ist, wenn Temperaturen von etwa 25o bis 255° angewendet werden. Bei Anwendung noch höherer Temperaturen; z. B. von etwa 275°, verringert sich die Reaktionszeit sogar bis auf zo bis 5 Minuten.
  • Bei Einhaltung der in Fg.2i veranschaulichten Bedingungen zeigen die Ergebnisse des Brechungsindexes an, daß dieDehydratisierung in derHauptsache innerhalb o,5 Stunden stattfindet und dann langsam weiterverläuft. Die Vervollständigung der Dehydratisierung in 1i,3 bis 1,5 Stunden ist aus den Jodzählen zu entnehmen und wird durch die Viskositätszahlen bestätigt. Der Anstieg der Viskositätskurve und das Fallen der jodzablkurve nach 1,7 Stunden ist ein Zeichen für die Verdichtung desÖls infolge vonFolymerisationsreaktionen. Demnach wird . die, erhöhte Qualität an dehydratisiertem Ester unter den besonderen Bedingungen gemäß Ziffer 2 durch Begrenzung der Behandlungsdauer auf 1,3 bis 45 Stunden erhalten, eine Zeitdauer, welche Odem Minimum der Viskositätskurve entspricht. Dieses Minimum zeigt an, daß das d ehyd'ratisierte Rizinusöl einen maximalen. Grad von Dehydratisierung erfahren und ein Minimum der unerwünschten Polymerisation stattgefunden hat.
  • Im allgemeinen werden die. besten Ergebnisse erhalten und Produkte mit optimalen Eigenschaften erzielt, wenn das Verfahren etwas vor dem Zeitpunkt abgestoppt wird, in dem die Minimumviskosität erreicht wird. Gute Produkte werden im allgemeinen erzielt, wenn die Reaktion nach 50- bis iooo/oiger Vervollstänfdigung beendet wird. Die Vervollständigung der Reaktion ist umgekehrt proportional dem Acetylwert des Produktes. Der Acetylwert eines im wesentlichen vollständig dehydratisierten Esters beträgt weniger als io'bei der Bestimmung nach der »American 0'i1 Chemists Soeiety Official Methad Cd. 4-4o«. Durch Nutzbarmachung der vorstehenden Angaben kann man erfindungsgemäß Produkte erzielen, die vollständig oder praktisch vollständig dehydratisiert sind und ein Minimum an störenden Polymerisationsprodukten enthalten.
  • Viskositätsmessungen können angewendet werden, um Vergleiche zwischen den Mengen von Polymeren zu erhalten, welche in verschiedenen dehydratisierten Ölen vorhanden sind. Die Viskosität von Rizinusöl beträgt z. B. 675 Centipolses. Die Minimumviskosität für dehydratisiertes Rizinusöl entspricht der Viskosität von Leinsamenöl, ein Vergleichsöl, dessen Viskosität 5o Centipoises beträgt. Auf dieser Basis ist es möglich, den Prozentgehalt zuberechnen"deridemideh3#dratisierten Rizinusöl gefehlt hat, um die Minimumviskosität zu erreichen. Wie gefunden wurde, kann man erfindungsgemäß kontinuierlich dehydratisierte Rizinusöle -erhalten, welche Viskositäten inne,rhal'b 8,o bis 18,4 der Minimumviskosität haben, wä-hrend der geringste Wert, der bei bekannten Dehyd'ratisierun@gen erzielt wunde, 3:2('/o beträgt. Es kann mithin mit Recht gesagt werden, daß dlie Öle, welche in den 8,o- bis i8,4-Bereich fallen, ein Minimum an störenden Polymerisaten enthalten.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß im allgemeinen die Farbe des dehydratisierten Öls um so besser ist, je besser das Vakuum bei Durchführung des Verfahrens war.
  • Die geringere Luftkonzentration hat zweifellos eine Verminderung des d'un'klen Farbtons des Öls zur Folge. Ein stärkeres Vakuum verbessert auch die Reinheit des dehydratisierten Öls infolge Verminderung des Fettsäuregehaltes auf einen ganz geringfügigen Wert. Zur Verhinderung .der Oxydation des Öls können inerte Gase in die Reaktionseinheiten eingeführt werden, um eine inerte Atmosphäre bei Atmosphären- oder Unterdruck zu erzeugen.
  • Das Arbeiten mit einer Mehrzahl von Reaktionseinheiten bietet den weiteren Vorteil; daß die große Hitzemenge, die zur Aufrechterhaltung der Reaktionstemperatur und zur Verdampfung des Wassers erforderlich ist, den. verhältnismäßig kleinen Reaktionskammern in günstigerer Weise zugeführt werden kann als einem einzigen großen, die Gesamtmenge des Öls enthaltenden Reaktionsbehälter. Je größer dlie Anzahl der Reaktionseinheiten ist, desto rascher erfolgt die Erhitzung eines Einheitsvolumens von Öl, da mit zunehmender Anzahl der Reaktionskammern die Heizflächen, mit denen das Öl in Berührung kommt, ebenfalls größer werden.
  • Die erfindungsgemäß erzielbaren Ergebnisse, insbesondere in bezug auf die Ausbeuten an ungesättigten.- Estern, sind abhängig von der Anzahl der Reaktionseinheiten, der Temperatur und der Menge und Konzentration der zugeführten Katalysatoren. Wenn idie Reaktionstemperatur und die. Menge und Konzentration des Katalysatörs konstant gehalten werden, kann die Ausbeute durch Vermehrung der Einheiten des Systems erhöht werden. Die Anwendung einer größeren Zahl von kleineren Reaktionskammern gestattet eine bessere Beheizung und ermöglicht die Durchführung des Vorganges in kürzerer Zeit. Unerwünschte Oxydations- und Polymerisationsreaktionen können durch Abkürzung der Reaktionsdauer weitgehend vermieden werden. Es hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß in einer Mehrzahl von Reaktionseinheiten dehydratisierte Öle eine erheblich geringere Menge von nicht hydratisiertem Öl enthalten als die nach dem bekannten Einstufenverfahren hergestellten Produkte.
  • Durch Wärmeaustausch zwischen dem aus der Apparatur abgehenden Produkt und der einzuführenden Menge kann der Aufwand an elektrisch oder anderweitig erzeugter Wärme erheblich herabgesetzt werden, während bei dem bekannten, in einem Reaktionsgefäß durchgeführten. Dehydratisierungsverfahren die Wärmemenge der in Behandlung befindlichen Ölmenge in hohem Ausmaß verschwendet wird.
  • Bei vorliegendem Verfahren kann die Olmenge auch als Kühlmittel für id'en Kühler 2 i verwendet und hierbei zugleich vorgeheizt werden, so daß der Vorheizer in Wegfall kommen oder in seinen Abmessungen erheblich ldeiner gehalten werden kann. Die Katalysatoren können in fester oder flüssiger Form in das Gefäß eingeführt werden.. Als Katalysatoren kommen unter anderem nicht oxydierende Mineralsäuren, wie Schwefelsäure, schweflige Säure, Phosphorsäure, C'hlorwasserstoffsäure, ferner Borsäure und Reaktionsprodukte von Borsäure und Schwefelsäure, wie Borylpyrosulfate, in Betracht. Weiterhin kommen in Betracht saure Salze von Säuren der vorstehend genannten Art, wie z. B. Natrium- und Calciumsalze, sowie leicht zersetzliche organische Ester, wie organische Schwefelsäureester. Weiterhin können auch Oxyde von Metallen und - Metalloiden der Gruppen III, IV und VIII des Periodischen Systems, z. B. Oxyde des Aluminiums, Nickels, Eisens, Bors, Titans und Siliciums Vetwendung finden. Lösliche Katalysatoren werden zweckmäßig in einem Lösungsmittel, z. B. Wasser, gelöst zur Anwendung gebracht. Unlösliche Katalysatoren können in einer Flüssigkeit, z. B. Wasser, emulgiert oder durch Suspension in Schlammform übergeführt zur Anwendung gebracht werden. Befriedigende Ergebnisse werden im allgemeinen bereits .dann erzielt, wenn weniger als @i °/o des Katalysators, bezogen auf das Gewicht der Ölmenge, zur Anwendung gelangen.
  • Für die Behandlung von. Ölen, wie Rizinusöl, werden mit Vorteil Katalysatoren in flüssiger (gelöster) Form verwendet, die etwas flüchtig und bzw. oder zersetzlich sind. Ein guter Katalysator ist Schwefelsäure, die vorteilhaft in Konzentrationen von etwa 4 bis etwa 7'/o in wäßria r Lösung angewendet wird.
  • Da die Menge des dehydratisierten Esters sich von Reaktionseinheit zu Reaktionseinheit vergrößert und die Menge des noch nicht dehydratisierten Esters sich entsprechend vermindert, empfiehlt es sich, :größere Mengen von Katalysator, bezogen auf die Menge des vorhandenen Ausgangsmaterials kontinuierlich in die aufeinanderfolgenden Einheiten einzuführen. Gegebenenfalls kann aber auch die Menge des Katalysatorzusatzes zu den verschiedenen Reaktionseinheiten geändert und das Verhältnis von Katalysator zu noch nicht dehydratisiertem Ausgangsmaterial je nach dem Fortschreiten der Reaktion vergrößert oder vermindert werden. Wenn die Gesamtmenge des angewendeten Katalysators konstant gehalten wird, kann die Menge des irgendeiner Reaktionseinheit zugeführten Katalysators z. B. nur 1/" des maximalen Katalysatorzusatzes zu einer Einheit betragen, ohne daß hierdurch ein wesentlicher Einfluß auf die Eigenschaften des Produktes ausgeübt wird.
  • Bekanntlich ist es üblich, dehydratisiertes Öl vor seiner Verwendung, z. B. zur Erzeugung von Überzügen oder anderweitigen Anwendungen einem Veredelungsvorgang, z. B. einem Bleichen zu unterwerfen, indem dem dehydratisierten Öl eine geringe Menge Aktivkohle u. digl. zugemischt, idie Mischung kurze Zeit erhitzt und anschließend filtriert wird. Auf diese Weise können - in dem Öl vorhandene feste Katalysatoren leicht beseitigt werden. Beispiel i Reines Rizinusöl wurde .in einer Apparatur gemäß Fig. i dehydratisiert. Das Öl wurde in die Reaktionskammern in einer Menge von @iooo g in der Stunde eingeführt. Der Katalysator, eine izo/oige wäßrige Lösung von saurem Natriumsulfat, wurde in jede Reaktionseinheit in einer Menge von io ccm je Stunde eingeführt; dies entspricht einer Menge von o,6 Gewichtsprozent festem saurem Natriumsulfat, bezogen auf das Gewicht des Öls. Die Reaktionseinheiten wurden auf einer Temperatur von 24o bis z45°, der Druck auf 32 bis 37 mm Quecksilber gehalten. Das Verfahren wurde 9 Stunden fortgeführt; die Verweilzeit wurde auf 1,3 Stunden bemessen. Das im Behälter 30 gesammelte Destillat bestand aus 667 g Wasser und 68 g freier Fettsäure. Erhalten wurden 8,38 kg dehydratisiertes Rizinusöl, das. mit 2, °/o einer neutral reagierenden, mit Säure aktivierten Bleicherde und 0,5 % einer zum Entfärben und Desodorisieren geeigneten Aktivkohle gebleicht wurde. Die Ausbeute an dem gebleichten Produkt betrug etwas mehr als 7,571. Das gebleichte dehydratisierte Rizinusöl zeigte bei -der Prüfung idie folgenden Kennzeichen:
    Farbe ................. 20,0 gelb; 5,3 rot
    Viskosität bei 25° ...... 137,5 Centipoises
    Brechungsindex bei 25° . 1,4&i3
    Prozentfreie Fettsäuren. . 1,70
    Verseifungszahl ........ 189,4
    Acetylzähl ............. 14,0
    Jodzahl ............... 142,8
    Neutralisationszahl ..... 3,4o
    - Beispiele -Reines Rizinusöl wurde einer schneller verlaufenden und energischeren Behandlung als im Beispiel li unterworfen. Der Druck betrug 178 mm Quecksilber; die Reaktionstemperatur 245°. Das Rizinusöl wurde. in einer Menge von 68 kg .in der Stunde eingeführt. - Der Katalysator war 5,5%ige wäßrige Schwefelsäure; er wurde in die drei Reiaktionseinheken g a, g b, 9 c in einer Menge von i2oo ccm in der Stunde (entsprechend o,3 Gewichtsprozent konzentrierter Schwefelsäure, bezogen auf das Gewicht des eingeführten Öls) eingeführt. Die Verweildauer- betrug o,6 Stunden. Nachdem-das Verfahren eine Zeitlang durchgeführt worden war, wurde das dehydratisierte Rizinusöl innerhalb 1/2 Stunde gesammelt. Die Ausbeute betrug 96,7 Gewichtsprozent des in die Reaktionseinheiten eingeführten Rizinusöls. Ein Teil des dehydratisierten Rizinusöls wurde für Versuchszwecke gebleicht. Die -Prüfung führte zu folgenden Ergebnissen:
    Farbe . .. .. . . . .. .. . . . . . . .. . 5
    Brechungsindex (65°) ...... 1,4809
    Spezifisches Gewicht ......: 0,940
    Prozentfreie Fettsäuren..... 2,86
    Viskosität (250) . . . . . . . . . . . . 175 Centipoises
    Jodzahl ................... 135,7
    Die Jodzahl des im schnelleren Reaktionsverlauf idehydratisierten Rizinusöls ist etwa, die gleiche wie die Jodzahl des nach Beispiel i -dehydratisierten Öls- Die Trocknungsgesdhwindigkeit des Produktes nach Beispiel 2 entspricht der Trockengeschwindigkeit, welche bei anderen erfindungsgemäß dehydratisierten Rizinusölen Rizinusölen festgestellt wurde, unid ist größer als die Trockengeschwindigkeit von nach bekannten gebräuchlichen Verfahren dehydratisiertem Rizinusöl. Beispiel 3 Rizinusöl wurde kontinuierlich in einer Apparatur mit fünf Einheitengemäß Pig. i d-eh3#drati:siert. Die erste- Einheit wurde als Vorerhitzer verwendet. Die Reaktionseinheiten wurden auf einer Temperatur von 25o° unter einem Druck von 15 bis 2o mm Quecksilber gehalten. Die Verweilzeit wurde auf 36 Minuten bemessen. Der Katalysator war saures Natriumsulfat in verdünnter wäßriger Lösung. o,6 % festes saures Natriumsulfat, bezogen auf das Gewicht des eingeführten Öls, wurden in die letzten vier der vorhandenen fünf Einheiten eingeführt. Das dehydratisierte Öl hatte die Farbe des angewendeten Rizinusöls. Die Jodzahl des dehydratisierten Öls war 145 und die Viskosität bei 25° = 98 Centipoises. . Beispiel 4 Es wurde Leinsamenöl verwendet, das vorher mit Luft bei etwa 34 bis 42° geblasen worden ist, bis es Oxygruppen, Peroxyde und Polymere enthielt, was sich durch ein A-nsteigen,des Brechungsindexes von 1,,4789 auf i,q-83o bemerkbar machte. Das -Öl wurde bei einem Druck von 118 mm Quecksilber und einer Reaktionstemperatur von 2q.5° in einer Menge von 4467 kg je Stunde in die Reaktionsgefäße eingeführt. Die Reaktionsdauer betrug i Stunde. Als Katalysator wurden 5,5 0!0 (nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 317 362) hergestelltes Borpyrosulfat in wäßriger Lösung verwendet, das in jede der Reaktionseinheiten 9d, 9b, 9c in einer Menge von 720 ccm je Stunde, entsprechend o,3 Gewichtsprozent Borpyrosulfat, bezogen tauf das Gewicht des eingeführten (51s, eingeführt wurde. Nachdem die Reaktion den Gleichgenvichtszustand erreicht hatte, wurden 7,561 .des Produktes für Prüfungszwecke entnommen. Die Ergebnisse waren die folgenden:
    Farbe ................ .... z2
    Brechungsindex bei :25'.... . 44847
    Prozentfreie Fettsäuren . . . . . i,oi
    Verseifungszahl ........... 199,4 -
    Jodzahl ....... : . . . . . . . . . . . .145,6
    Viskosität (25°) ........... 370 Centipoises
    Gelierungszeit ............. 97 Minuten.
    Das Öl wurde alsdann auf eine Viskosität von 4630 Centipoises gebracht; es stellte ein vorzügliches Öl für Farben und Firnisse dar mit Eigenschaften, die denen des gebräuchlichen Leinsamenstandöls erheblich überlegen waren. Die Verdickung des Öls kann kontinuierlich oder im Einbadverfahren durchgeführt werden. Die Eigenschaften des Produktes sind in der nachfolgenden Zusammenstellung aufgeführt:
    Farbe ....... ............ 15
    Viskosität (25°) ...... ... 46310 Centipoises
    Spezifisches Gewicht (150). 0,974
    Brechungsindex (25°) .... -1,4895
    Verseifungszahl . . ..... ... 202,4
    Jodzahl .................. 126,8
    Gelierungszeit ............ 37 Minuten
    Beispiel 5 Mit Alkali raffiniertes Sojabohnenöl wurde bei 125° mit Ozon angereicherter Luft geblasen, bis der Brechungsindex von 44722 auf 1,4775 angestiegen war; während die Jodzahl von 138,3 auf 1a2,2 sank und die Viskosität von 5o auf 320 CentipoiIses anstieg. Das geblasene Öl wurde dann in einer Apparatur gemäß Fig. i dehydratisiert. Die Reaktionseinheiten wurden auf 25o° und einem Druck von 32 bis 37 mm Quecksilber gehalten. Als Katalysator wurde ein saures Natriumsulfat in verdünnter wäßriger Lösung verwendet. Es wurde i °/o von festem (saurem Natriumsulfat, bezogen auf Jas Gewicht des eingeführten Öls, in die Reaktionseinheiten eingeführt. Der Brechungsindex des dehydratisierten Öls betrug i',4815 und seine Viskosität 930 Centipoises.
  • Das Öl wurde alsdann durch Kochen mit einem modifizierten Phenolharz in einen Firnis übergeführt. Der erhaltene Firnis hatte eine Trockenzeit von 13 Stunden und 4o Minuten, während ein entsprechender aus unbehandeltem Sojabohnenöl hergestellter Firnis eine Trockenzeit von mehr als 30 Stunden benötigte.
  • Beispiel 6 Butylricinoleatwurde dehydratisiert zu Octadekadienolsäureibutylester. Das B:utylrincinoleat wurde bei einem Druck von P718 mm Quecksilber und einer Reaktionstemperatur von :24o# 'in einer Menge von 40,77 kg je Stunde in die Reaktionsbehälter eingeführt. Die Reaktionsdauer betrug 1 Stunde. Als Katalysator wurden 5,5o/oige Schwefelsäure verwendet, die in jede der drei Reaktionseinheiten 9a, 9#, 9` in einer Menge von 72o ccm je Stunde eingeführt wurde. Dies entsprach 0,3 Gewichtsprozent konzentrierter Schwefelsäure, bezogen auf das Gewicht des eingeführten Esters.
    Prüfungsergebnisse:
    Farbe (nach Gardner Skala) 7
    Brechungsindex (25°) .... 14,6o9
    Spezifisches Gewicht (15'°) 0,883
    Viskosität (25°) . . . . . . . . . . 14,4 Gentipoises
    Verseifungszahl . . . . . . . . . . .164,7
    Jbdzahl.................. 128,o
    Das Verfahren liefert dehydratisierte Öle, die sich durch große Gleichmäßigkeit auszeichnen und praktisch frei sind von unerwünschten Beimengungen, wie Polymerisationsprodukten, Zersetzungsprodukten, Fettsäuren, oder solche nur in sehr geringen, nicht störenden Mengen enthalten,.
  • Die Erfindung gestattet die Herstellung von trocknenden Ölen, die rascher gelieren und trocknen,als :die nach den bekannten Einstufenverfahren hergestellten trocknenden Öle, und bei gleichen Viskositäten eine höhere Dinzafl aufweisen als trocknende Öle, welche nach den bekannten Einstufenverfahren hergestellt worden sind. Ein erfindungsgemäß dehyidrabis.iertes Rizinusöl zeigte z. B. eine Dinzahl von mehr als 24, während es bisher nicht möglich war, ein dehydratisiertes: Rizinusöl mit einer derartig hohen Dinzahl 'herzustellen. Ein besonderer Vorzug der erfindungsgemäß hergestellten trocknenden Öle besteht darin, daß -die daraus hergestellten Überzüge und Filme die unangenehme Eigenschaft :des Nachklebens nicht oder doch nicht in störendem Ausmaß besitzen. Kontinuierlich dehydratisierte Öle, welche zumindest zwei Doppelbindungen in der Fettsäurekette aufweisen und mehr als zwei solcher Ketten im Olmolekül enthalten, zeichnen sieh durch besonders gute Trocknungseigensc'haften aus und sind praktisch frei von störenden Polymeren. Erfindungsgemäß kontinuierlich dehydratisierte Ester besitzen wesentlich niedrigere Viskositäten als aus den gleichen Ausgangsstoffen im Einstufenverfahren hergestellte dehydratisierte Produkte. So hat z. B. ein kontinuierlich dehydratisiertes Rizinusöl Aren einem Brechungsindex von 44805 bei 25' eine Viskosität von weniger als z,4oi Centipoises. Dehydratisierte Rizinusöle mit derartig niedrigen Viskositäten konnten bisher nicht hergestellt werden. Die erfinidungsgemäß herstellbaren niedrigviskosen trocknenden: Öle bieten besondere Vorteile bei Verwendung als Bestandteile von Drucktinten und Farben, für welche eine niedrige Viskosität und ein rasches Trockenvermögen von Wichtigkeit sind. Erfindungsgemäß hergestellte, niedrigviskose dehydratisierte Ester von 'hohen Reinheitsgraden eignen sich besonders für die Durchführung chemischer Synthesen, z. B. für die Herstellung von Partialestern von ungesättigten Fettisäuren und mehrwertigen Alkoholen und Alkydharzen. Hochviskose Öle, wie sie durch Verdickung der erfindungsgemäß dehydratisierten Ester erhältlich sind, werden vorteilhaft für die Herstellung von Anstrichen und Überzügen verwendet. Durch Verkochen mit Harzen erhält man Firnisse mit ausgezeichneten Eigenschaften. Erfindungsgemäß dehydratisierte vollveresterte Ester mehrwertiger Alkohole, welche wenigstens drei Hydroxy lgruppen im Molekül haben, können je nach dem Grad ihres ungesättigten Zustandes als Weichmacher oder als trocknende Öle verwendet wenden. Ester von mehrweirtigen Alkoholen und partiell veresterten Estern von mehrwertigen Alkoholen können mit Vorteil als Weichmacher oder zur Herstellung von Alkydharzen Verwendung finden.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung ungesättigter, aliphatischer Carbonsäureester durch Wasserabspaltung aus Oxyfettsäureestern mit mehr als 6 C-Atomen, dadurch gekennzeichnet, daß ,der Ester heli erhöhter Temperatur, z. B. zwischen etwa Zoo und 275° unter möglichster Fernhaltung von gasförmigem Sauerstoff, vorteilhaft unter vermindertem Druck, z. B. bei weniger als o,5 at durch eine Mehrzahl von Reaktionszonen in Gegenwart eines in diesen Reaktionszonen verteilten Dehydratisierungskatalysators, der im Verlaufe der Dehydrati.sierung in geregelten Mengen in die Reaktionszonen eingeführt wird, geleitet wird, wobei die Dauer der Dehydratisierung zwischen etwa o,2 bis 1,5 Stunden gehalten werden kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Dehydratisierungskatalysatoren Schwefelsäure, saures Natriumsulfat, Borpyrosulfat in wäßriger Lösung angewendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehydratisierungskatalysator in Mengen von weniger als 1 Gewichtsprozent, bezogen auf den den Reaktionszonen zugeführten Ester, in diese eingeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zu behandelnde Ester auf mindestens 16o° vorerhitzt wird, bevor er in die erste Reaktionszone eingeführt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Dehydrafsierungskatalysator zu (dem in eine Reaktionszone eingeführten Ester !dadurch geregelt wird, daß eine gewisse Menge des Katalysators in jede Reaktionszone an einer von dem Esterzuführungsrohr getrennten Stelle eingeführt wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprudh 5, dadurch gekennzeichnet, daß in die hintereinandergeschalteten Reaktionsgefäße entsprechend der von Reaktionsgefäß zu Reaktionsgefäß erfolgenden Abnahme des noch nicht dehydratisiertenEsters jeweils verhältnismäßig größere Mengen von Katalysator eingeführt werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe aromatische oder aliphatische Ester von Oxyfettsäiiren mit mehr als voa Kohlenstoffatomen, zweckmäßig pflanzlicher oder tierischer Oxyfettsäuren, Rizinusöl, oxydiertes Leinsamenöl oder deren Butylester verwendet. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, idadurch gekennzeichnet, idaß !bei Rizinusöl oder B.utylricinoleat die Dehydratisierung so lange erfolgt, bis :die Jodzahl (WJS) des Endproduktes etwa 135 bis etwa 145 beträgt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Leinsamenöl die Dehydratisierung so lange erfolgt, bis die Jodzahl (WiJS) des Endproduktes etwa 14o bis 15o beträgt. io. Verfahren nach Anspruch i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dehydratisierung abbricht, bevor die Mindestviskosität des Reaktiornsgemisdhes erreicht wird, wobei -die Gesamtreakfiionsdauer nicht mehr Rats etwa 145 Stunden beträgt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1044071B (de) * 1955-02-16 1958-11-20 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Herstellung von ungesaeuttigten Fettsaeureestern mit erhoehtem Anteil an konjugierten Doppelbindungen durch Wasserabspaltung aus Oxyfettsaeureestern

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DE1044071B (de) * 1955-02-16 1958-11-20 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Herstellung von ungesaeuttigten Fettsaeureestern mit erhoehtem Anteil an konjugierten Doppelbindungen durch Wasserabspaltung aus Oxyfettsaeureestern

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