DE680085C - Verfahren zur Herstellung von Standoelen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Standoelen

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DE680085C
DE680085C DEI54236D DEI0054236D DE680085C DE 680085 C DE680085 C DE 680085C DE I54236 D DEI54236 D DE I54236D DE I0054236 D DEI0054236 D DE I0054236D DE 680085 C DE680085 C DE 680085C
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oils
drying
polymerized
oil
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DEI54236D
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Imperial Chemical Industries Ltd
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Standölen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von polymerisierten, trocknenden Ölen oder Ölfettsäuren, welche Zwischenprodukte bei der Herstellung von synthetischen, polymerisierten, trocknenden Ölen darstellen.
  • Bei der Herstellung von polymerisierten, trocknenden Ölen aus trocknenden Ölen werden die letzteren gewöhnlich einer Wärmebehandlung unterworfen, und zwar mit oder ohne Katalysatoren und mit oder ohne Einwirkung von Luft oder Sauerstoff. Die Produkte sind technisch unter der Bezeichnung Standöle oder geblasene Öle bekannt und finden verbreitete Anwendung insbesondere zur Herstellung von Malerfarben, Firnissen, Drucktinten.
  • Es ist ein Verfahren zur Herstellung von synthetischen, polymerisierten, trocknenden Ölen bekannt, bei dem das den Ausgangsstoff darstellende trocknende Öl, z. B. Leinöl, verseift und angesäuert wird, wobei die so erhaltenen Fettsäuren der Wärmewirkung bei gewöhnlichem Druck unterworfen werden, um die Polymerisätion der Fettsäuren in der Wärme durchzuführen, worauf dann die monomeren von den polymeren Säuren zweckmäßigerweise im Vakuum abdestilliert und die polymerisierten Säuren verestert werden, um die gewünschten polymerisierten, trocknenden öle zu ergeben.
  • Die Polymerisierung in der Wärme, gleichgültig, ob sie mit trocknenden Ölen oder trocknenden Ölfettsäuren durchgeführt wird, erfordert eine ziemlich hohe Temperatur, beispielsweise 28o° und darüber, und eine ziemlich lange Erwärmungszeit, zwei Maßnahmen, die die Eigenschaften des erhaltenen Produktes beeinflussen.
  • Es wurde nun gefunden, wenn die Polyinerisierung von trocknenden Ölen oder von Fettsäuren trocknender (51e durch Anwendung von Wärme unter sehr hohem Druck stattfindet, nämlich unter einem Druck von 5oo Atmosphären und mehr, daß dann polymerisierte Öle von verbesserten Eigenschaften aus den trocknenden Ölen erhalten werden, während aus den Fettsäuren trocknender Öle polymerisierte Fettsäuren trocknender Öle erhalten werden, die, wenn sie durch bekannte Verfahren aufgearbeitet werden, synthetische, polymerisierte, trocknende Öle von verbesserten Eigenschaften ergeben.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung wenden also polymerisierte, trocknende Öle oder Öl-, fettsäuren hergestellt.
  • Geeignete trocknende Öle, die der Behandlung gemäß der Erfindung unterworfen werden können, sind Leinöl, Perillaöl, Sojabohnenöl, auch gewisse Fischöle, insbesondere diejenigen, welche eine Jodzahl über 120 aufweisen, die, obwohl sie nicht gewöhnlich zu den trocknenden Ölen gerechnet werden, doch polymerisierbar sind und polymerisierte Öle ergeben, die zur Herstellung von Malerfarben oder Firnisstoffen geeignet sind. Nicht geeignet sind jedoch solche Öle, die im wesentlichen aus Eiaeostearinsäure oder deren Estern bestehen, wie z. B. Tungöl.
  • Wenn in der vorliegenden Beschreibung der Ausdruck trocknendes Öl gebraucht wird, so wird darunter irgendein oberhalb bezeichnetes Öl verstanden, das durch Anwendung von Wärme und Druck polymerisierbar ist und ein Erzeugnis ergibt, das als Grundstoff für Malerfarben, Firnisse, Drucktinten verwendet werden kann.
  • Die beim Verfahren gemäß der Erfindung angewandten Fettsäuren trocknender Öle können künstliche oder natürliche Stoffe sein. Sie werden in bekannter Weise durch Verseifung der trocknenden Öle und Ansäuern der Erzeugnisse hergestellt. Die Ausgangsstoffe, d. h. die trocknenden Öle oder Fettsäuren trocknender Öle, können einer vorhergehenden Entgasungsbehandlung vor der Polymerisierung unterworfen werden, um etwa gelösten Sauerstoff oder in ihnen enthaltenes Wasser zu entfernen. Diese Verunreinigungen führen nämlich leicht zu einer unerwünschten Zersetzung der Stoffe während der Polymerisierung.
  • Die Polymerisierung kann als diskontinuierliches oder kontinuierliches Verfahren durchgeführt werden. Im letzteren Falle können die Öle oder Fettsäuren unter den erforderlichen Hochdruck gebracht werden und durch ein erwärmtes Rohr geleitet werden, an dessen Ende ein Ventil vorgesehen ist, das den Durchlauf im Hinblick auf die gewünschte Reaktionszeit ändert, so daß das gewünschte Erzeugnis beispielsweise von bestimmter Viscosität erhalten wird.
  • Die bei der Polymerisation anfallenden Erzeugnisse können zur weiteren Verbesserung ihrer Eigenschaften einer Kurzweghochvakuumdestillation unterworfen werden, wobei unpolymerisierte und zersetzte Stoffe, welche sich während des Polymerisierungsschrittes des Verfahrens gebildet haben, ab-.destilliert werden.
  • Es ist an sich schon vorgeschlagen worden, eine Anzahl von organischen Verbindungen bei hohen Drucken von ungefähr 2ooo Atmosphären zu polymerisieren; jedoch wurden in dieser Weise trocknende Öle oder ähnliche Stoffe, wie beispielsweise Fettsäuren trocknender Öle, bisher nicht behandelt. Es wurde nun aber gefunden, daß .durch .die Hochdruckpolymerisation von trocknenden Ölen und Fettsäuren trocknender Öle, z. B. unter Anwendung der weiter unten genannten Drucke, ein unerwarteter technischer Fortschritt erreicht wird in Vergleich zu der Polymerisation dieser Stoffe bei gewöhnlichen oder wenig erhöhten Drucken, indem hierdurch die Eigenschaften der Erzeugnisse, insbesondere die Trocknungsfähigkeit, verbessert werden.
  • Unter einer Kurzweghochvakuumdestillationversteht man eineDestillation unter einem sehr hohen Vakuum der Größenordnung von io-' bis io-6 mm Quecksilbersäule und unter solchen Bedingungen, daß .die Destillations-und Kondensierungsoberflächen dicht beieinander liegen, d. h. für gewöhnlich einen Abstand von i bis 5 cm voneinander haben.
  • In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung angegeben, worin auch die Natur der erhaltenen Erzeugnisse erläutert ist. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die in den Beispielen erwähnten Stoffe und Arbeitsbedingungen beschränkt. Beispiel i Ein mit Alkali raffiniertes Leinöl, welches eine Jodzahl von 183,6 besitzt und eine Säurezahl von o,og, wird 1112 Stunden lang auf 325 ° unter einem Druck von 30oo Atmosphären erhitzt. Das Erzeugnis weist eine Viscosität von 103 Poiseeinheiten, eine Jodzahl von i23 und eine Säurezahl von 9,4 auf. Die Farbe war etwas heller als die des Ausgangsöls.
  • Zum Vergleich wurden Proben des ursprünglichen Öls unter Atmosphärendruck ill2 Stunden lang auf 325 ° erhitzt. Das Erzeugnis hatte eine Viscosität von 7 Poiseeinheiten, eine Jodzahl von 127,6 und eine Säurezahl von 13,5.
  • Von den oben angegebenen beiden Ölen und einem handelsüblichen Standöl, das eine Viscosität von 95 Poiseeinheiten aufweist, wurden Firnisse hergestellt und die Trockenzeiten derselben verglichen. Bei der Durchführung der Versuche wurden die Öle unter Zugabe von o,i Gewichtsprozent Kobalt, zugegeben als Linoleat, mit Terpentinöl zu einer Viscosität von etwa 3 Poiseeinheiten verdünnt; man ließ den Firnis 2d. Stunden stehen und ihn dann auf Gläsplatten auslaufen.
    Trockenzeit in Stunden
    Firnis Oberflächenbeschaffenheit
    hergestellt aus
    trocken I harttroclten I klebefrei
    Leinöl, i1/2 Stunden bei Atmosphä-
    rendruck auf 325' erhitzt ..... 51/2 Stunden über io Stunden nicht über 24 Stunden
    handelsüblichem Standöl . . . . . . . . . 53/4 - - io - nicht über 24 Stunden
    Leinöl, i1/2 Stunden unter hohem
    Druck auf 325° erhitzt . . . . . . . . 31/2 - 7 Stunden nach 24 Stunden nicht
    klebend
    Beispiel 2 Aus Leinöl in der bekannten Weise durch Verseifen des rohen Leinöls mit Ätznatron und darauffolgendes Ansäuern hergestellte Fettsäuren werden auf 28o ° 3 bis 4 Stunden lang unter einem Druck von 3ooo Atmosphären erhitzt. Das Erzeugnis ist im wesentlichen farblos oder verhältnismäßig leicht gefärbt und besteht aus einer Mischung von polymerisierten und monomeren Fettsäuren. Die letzteren werden durch Destillation im Vakuum, beispielsweise durch Kurzweghochvakuumdestillation, entfernt, und die polymeren Säuren werden verestert, wobei sie ein polymerisiertes, trocknendes Öl ergeben, das ebenfalls im wesentlichen farblos oder nur verhältnismäßig leicht gefärbt ist. Zum Vergleich wurde eine andere Probe der Fettsäuren unter gewöhnlichen Bedingungen ohne Anwendung von Druck polymerisiert. Es war eine Erwärmungszeit von i2 bis 15 Stunden erforderlich, um den gleichen Grad an Polymerisatiön bei einer Temperatur von 28o ° zu erhalten. Sowohl das so hergestellte Polymerisierungserzeugnis als auch das durch Veresterung hergestellte polymerisierte Öl hatte eine unerwünschte dunkelbraune Farbe. Beispiel 3 Dieses Beispiel zeigt die Wirkung von verschieden hohen Drucken und Behandlungszeiten bei der Polymerisierung von Leinöl durch Erhitzen auf 26o'. Als Vergleichswert wird dieViscosität des sich ergebendenStandöls betrachtet. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle niedergelegt.
    Druck Zeit Viscosität
    (Atmosphären') ()Minuten)
    Poiseeinheiten)
    12000 30 31,6
    12000 45 72,7
    6300 30 1,7
    6300 6o 5,8
    6300 9o 27,2
    3400 75 1,6
    3400 120 2,4
    i 36o 1,4
    1 g60 8,5
    Beispiel 4 Eine Probe von Sojabohnenöl wird durch 70 Minuten langes Erwärmen auf 325 ° unter einem Druck von 3ooo Atmosphären polymerisiert. Das Erzeugnis wird dann der Kurzweghochvakuumdestillation unterworfen. Aus dem Destillationsrückstarnd werden dann in ähnlicher Weise, wie im Beispiel z angegeben, Firnisse hergestellt und außerdem Firnisse aus dem Rückstand der Kurzweghochvakuumdestillation eines Sojabohnenöls, das bis zu ungefähr der gleichen Viscosität bei gewöhnlichem Druck polymerisiert worden ist. Die Trockenzeiten der beiden Firnisse waren folgende:
    # ' Trockenzeit in Stunden
    Firnis hergestellt aus dem Rückstand Oberflächenbeschaffenheit
    der Kurzwegdestillation von
    trocken harttrocken
    unter Hochdruck polymerisiertem Öl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43/4 Std. 83/4 Std.
    niedrigem Druck polymerisiertem 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61/2 - über 26 Std.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Standölen durch Wärmepolymerisation aus trocknenden, keine wesentliche Menge@ne freie oder veresterte Elaeostearinsaum" enthaltenden Ölen oder deren Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe bei einem Druck von über 5oo at, vorzugsweise 3ooo at oder mehr, polymerisiert und gegebenenfalls anschließend in an sich bekannter Weise verestert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB die Ausgangsmaterialien vor der Polymerisierung entgast bzw. entwässert werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisationsprodukte durch Kurzweghochvakuuindestillation gereinigt -werden.
DEI54236D 1935-02-15 1936-02-04 Verfahren zur Herstellung von Standoelen Expired DE680085C (de)

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