DE484274C - Verfahren zur Verbesserung von Dammarharzen - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung von Dammarharzen

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DE484274C
DE484274C DEB130084D DEB0130084D DE484274C DE 484274 C DE484274 C DE 484274C DE B130084 D DEB130084 D DE B130084D DE B0130084 D DEB0130084 D DE B0130084D DE 484274 C DE484274 C DE 484274C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung von Dammarharzen Das in lacktechnischer Hinsicht schon von je geschätzte Dammarharz hat in neuerer Zeit noch dadurch eine besondere Bedeutung erlangt, daß es sich als besonders geeigneter Zusatz zu den modernen Celluloseesterlacken erwiesen hat. Diese Produkte müssen deshalb unter Mitverwendung von Harzen hergestellt «-erden, weil die mit Celluloseestern allein erzielbaren Filme weder die notwendige Haftfestigkeit aufweisen noch auch die erforderliche Dicke bzw. Glanz besitzen. Wesentlich ist natürlich, claß das zur Erzielung aller dieser Forderungen benutzte Harz seinerseits keine ungünstigen Nebenerscheinungen hervorruft. In dieser Hinsicht aber haben die Erfahrungen unbedingt die Überlegenheit des Dammarharzes über alle anderen sonst in Betracht kommenden Harze ergeben.
  • Wenn trotzdem vielfach auf die Benutzung von Dammar für den gedachten Zweck verzichtet wird, so hat dies seine Ursachen in einer Besonderheit, deren Behebung in technisch einwandfreier Weise bislang noch nicht gelungen ist. Dammarharz setzt sich bekanntlich aus mehreren Bestandteilen zusammen, unter denen mengenmäßig die Dammarolsäure (23 °/o) und zwei als u- und ß-Dammaroresen unterschiedene indifferente Produkte (4o °/o bzw. 22,5 °/o) überwiegen. Während nun Dammarolsäure und das a-Resen in Benzol-Alkohol-Mischungen leicht löslich sind, wird ß-Resen von Alkohol nicht gelöst. Ähnlich wie Äthylalkohol verhalten sich aber auch andere höhere Alkohole, Ester, Ketone usw., d. h. die besonders für Celluloseester in Betracht kommenden Lösungsmittel.
  • Vermischt man eine Auflösung von Celluloseester in den typischen Lösungsmitteln mit Benzol oder Toluol, so kann man von diesen Kohlenwasserstoffen sogar ziemlich beträchtliche Mengen zusetzen, ohne eine Fällung herbeizuführen und ohne die reguläre Filmbildung zu beeinträchtigen. Verwendet man an Stelle der genannten Kohlenwasserstoffe eine Auflösung von z. B. Harzester in Benzol, so tritt gleichfalls keine Abscheidung ein, d. h. man hat es auf diese Weise durchaus in ,der Hand, Celluloseester und Harzester in den erforderlich erscheinenden Mengenverhältnissen miteinander zu kombinieren. Würde man indes in ähnlicher Weise unter Benutzung einer Auflösung von Dammar in Benzol oder Toluol verfahren, so wäre eine sofortige Abscheidung des ß-Resens die Folge.
  • Man hat deshalb den Ausweg eingeschlagen, die Auflösung von Dammar vor der Vermischung mit der Celluloseesterlösung erst mit einer ausreichenden Menge von Alkohol oder einem ähnlich wirkenden Lösungsmittel (Aceton, Essigester usw.) zu versetzen, um das ß-Resen zur Abscheidung zu bringen. Die nach dessen Absetzen erhaltene klare Auflösung der restlichen Dammarharzbestandteile kann dann ohne Gefahr für eintretende Trübung dem Celluloseesterlack zugemischt werden.
  • Dies Verfahren führt zwar zum Ziel, ist aber reichlich umständlich und auch unwirtschaftlich, weil nämlich vor allem auch die Aufbereitung des ja mengenmäßig durchaus nicht zu vernachlässigenden ß-Resens für andere lacktechnische Zwecke zu kostspielig ist, um trotz der besonders guten lacktechnischen Eigenschaften des durch Indifferenz ausgezeichneten Abfallproduktes zu lohnen.
  • Es hat sich nun ergeben, daß man die bestehenden Schwierigkeiten in einfacher Weise und unter gleichzeitiger Erzielung besonderer Vorteile leicht überwinden kann. Prüft man nämlich, welche Mengen von insbesondere Äthylalkohol (Spiritus) einer Dammarlösung in Benzol oder Toluol (im Verhältnis i : i) zugesetzt werden müssen, um die Abscheidung des ß-Resens herbeizuführen, so findet man einen Betrag von etwa 3o bis 40 °/o, bezogen auf den Kohlenwasserstoff. Dies aber sind ungefähr diejenigen Äthylalkoholmengen, welche zusammen mit denbetreffendenKohlenwasserstoffen Gemische mit niedrigsten Siedepunkten ergeben. Hierbei mußmanberücksichtigen, daß auch immer gewisse Mengen von Wasser zugegen sind, die als ternäre Komponente in solche Kohlenwasserstoff-Äthylalkohol-Gemische einzutreten vermögen. Bei Benzol wird hierdurch der Alkoholanteil zwar von ursprünglich etwa 33 % (binäre Mischung) auf etwa 18% erniedrigt; demgegenüber kann aber durch Toluol ein Ausgleich geschaffen werden, indem dort der Alkoholgehalt von ursprünglich 62% ()inäre Mischung) auf nur 46,"o vermindert wird. Die Zusammensetzung der betreffenden binären und ternären Gemische nebst den Siedepunkten ist aus folgender Zusammenstellung ersichtlich:
    Benzol-Alkohol .......... Sdp. 68,25 ° C 32,36 07Q Äthylalkohol
    Toluol-Alkohol .......... - 76,5' C 620/, -
    Benzol-Alkohol-Wasser. . . . - 64,85 ° C 18"50/,)
    -
    Toluol-Alkohol-Wasser. . . . - -
    75,=° C q.60/0
    Natürlich würde es zwecklos sein, die Behandlung des Dammarharzes mit derartigen Gemischen in der Weise vornehmen zu wollen, daß man sie als Lösungsmittel in üblicher Weise benutzt. Infolge der schleimig erfolgenden Abscheidung des ß-Resens würde .dieser Weg sogar noch weit ungünstiger sein als die bereits in die Praxis eingeführte Methode des Lösens in Benzol oder Toluol und nachfolgende Fällung mit Alkohol u. dgl.
  • Man gelangt aber sofort zum Ziele, wenn man die bislang nicht bekannte Beobachtung ausnutzt, daß nämlich bei Behandlung des Dammarharzes mit Dampfgemischen, deren Alkoholgehalte über der Fällungsgrenze liegen, lediglich Dammarolsäure und das a-Dammaroresen extrahiert werden, während das ß-Resen neben Schmutz usw. zurückbleibt. Und im Hinblick hierauf ist es nun von heson.-derer Wichtigkeit, daß die obengenannten Gemische die leichte Möglichkeit dafür bieten, Dampfe mit Alkoholgehalten von über 3o°,ia während beliebiger Zeiten zu erzeugen.
  • Für die praktische Durchführung des hierauf gegründeten Reinigungsverfahrens ist ein Destillationsapparat üblicher Art erforderlich. Das zur Erzeugung der Dämpfe notwendige Flüssigkeitsgemisch kommt in den Unterteil der Blase, die mit Dampf usw. beheizbar sein muß. Etwa in Höhe des Flansches werden Siebe für das Harz angeordnet, die mit Leinen a. dgl. bespannt sind, um das ß-Resen bzw. Schmutz zurückzuhalten. Nach Beschickung des Apparates wird angeheizt. Die entwickelten Dämpfe steigen an und um das Filtersieb mit dem zu reinigenden Harz herum und gelangen schließlich in den Kühler, von wo aus sie in den Apparat zurückgeleitet werden. Die Extraktion des Dammarharzes beginnt sofort nach Entwicklung der Dämpfe und ist innerhalb kürzester Zeit beendet.
  • Nach der. Extraktion befindet sich im Unterteil des Apparates eine Auflösung von Dammarolsäure und a-Resen. Diese kann gegebenenfalls für sich abgelassen und direkter weiterer Verwendung zugeführt werden. Man kvLrin aber auch, ohne zuvor den Apparat öffnen zu müssen, das Lösungsmitte?-gemisch in üblicher Weise mit oder ohne Vakuum abdestillieren, was dann zu einem gereinigten Harzprodukt führt, das sich als stückiges Erzeugnis verwerten läßt.
  • Das auf den Filtersieben verbleibende Gemisch von ß-Resen und Schmutz ist von völlig trockener Beschaffenheit. Es wird für sich gesammelt und dann für sich einer Extraktion mit Benzol oder Toluol unterworfen, wobei die Abtrennung von Schmutz usw. keine Schwierigkeiten bereitet. Nimmt man die Extraktion wiederum auf einem Filtersieb vor, so erhält man ein klares Produkt, das sich für Herstellung von Dammaröllacken sofort verwenden läßt.
  • Die Zusammensetzung des für die Dampfertraktion in Betracht kommenden Gemisches richtet sich nach der Beschaffenheit des verfügbaren Benzols und Spiritus. Bei größeren Wassergehalten empfiehlt sich ein Zusatz von Toluol his etwa 30°10 oder mehr. Im übrigen sind die von Fall zu Fall erforderlichen Kombinationen- leicht auszurechnen bzw. leicht auszuprobieren. Die Menge der zur Dampfentwicklung dienenden Flüssigkeit wird zweckmäßig so eingerichtet, daß der schließlich anfallende Lack etwa 5o°/" feste Bestandteile aufweist. Man kann aber auch andere Mengenverhältnisse einhalten, wobei die besondere Form des Apparates, die Art der Heizung usw. mitsprechen.
  • Solange der Rückflußkühler auf den Apparat selbsteingeschaltet ist, soll das Kondensat möglichst nicht auf das Harz tropfen, da sonst die Gefahr besteht, daß ß-Resen in den Unterteil der Apparatur gelangt. Es ist vielmehr wesentlich, die Extraktion nur durch die Dämpfe besorgen zu lassen, da nur so ein schneller und sichererErfolg gewährleistet ist. Insbesondere bleibt alsdann auch das ß-Resen ziemlich körnig, während es andernfalls die Neigung hat, die Harzpartikel als Schleim zu umhüllen. Beispiel i Auf ioo kg Dammarharz, das sich in einem evtl. mit Filtertuch bespannten Sieb innerhalb des Dampfraums eines Destillierapparates der üblichen Art befindet, läßt man die Dämpfe einwirken, die durch Erhitzen eines Gemisches von 33 kg Alkohol und 68 kg Benzol entstehen. Schon nach kurzer Zeit haben die Dämpfe die gesamte Dammarolsäure und das gesamte a-Resen herausgelöst, welche beiden Bestandteile sich nach der Extraktion als konzentrierte Lösung im Unterteil des Apparates befinden. Die so entstandene Lösung kann direkt weiterverarbeitet werden. Durch Abdestillieren des Lösungsmittels läßt sich jedoch auch ohne weiteres ein festes Harzprodukt in gereinigtem Zustand gewinnen. Das auf dem Filtertuch verbleibende Gemisch von ß-Resen und Schmutz, das völlig frei von Lösungsmittel ist, wird gesammelt und einer besonderen Extraktion unterworfen l:zw. in für Harze bekannter Weise weiterverarbeitet. Beispiel e Bei Vorhandensein von Wasser, das aus dem Harz stammen bzw. sich bei der dauernden Weiterverwendung des Lösungsmittels anreichern kann, verwendet man bei dem obigen Verfahren z. B. eine Mischung von 3o kg Alkohol, So kg Benzol und 15 kg Toluol. Das Verfahren wird im übrigen in derselben Weise wie in Beispiel i durchgeführt.
  • An Stelle der vorzugsweise zu empfehlenden Benzol - Toluo1- Alkohol - Gemische von gleichmäßigen Siedepunkten kann man auch andere entsprechende Gemische nehmen, z. B. Benzin - Alkohol - Gemische oder Schwefelkohlenstoff-Alkohol-Gemische. Eskommteben immer nur darauf an, ein Gemisch zu verwenden, das durch einen gleichmäßigen Siedepunkt, d.h. also einheitlicheZusammensetzung des Dampfes, charakterisiert ist. Außerdem muß die eine Komponente des Dampfes auf Dammarolsäure und a-Resen lösend wirken, während die .andere vorzugsweise dafür sorgt, daß das ß-Resen ungelöst bleibt, was für diese Dampfkomponente eine bestimmte Mindestkonzentration voraussetzt. Für ternäre usw. Gemische gilt natürlich sinngemäß das gleiche.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung von Dammarharzen für die Celluloseesterlackfabrikation durch Abtrennung des ß-Dammaroresens, dadurch gekennzeichnet, daß man die Harze in geeigneter Weise den Dämpfen solcher gleichmäßig siedender Flüssigkeitsgemische aussetzt, deren Komponentenverhältnis so beschaffen ist, daß zwar Dammarolsäure und a-Dammaroresen gelöst werden, nicht aber auch das ß-Dammaroresen.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere die gleichmäßig siedenden Gemische von Benzol bzw. Toluol und Äthylalkohol allein oder zusammen verwendet werden.
DEB130084D 1927-03-04 1927-03-04 Verfahren zur Verbesserung von Dammarharzen Expired DE484274C (de)

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