DE706827C - Verfahren zur Aufarbeitung der Bodensaetze und Haeute aus den Behaeltern der Lack-, Lackfarben- und OElfarbenbereitung - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung der Bodensaetze und Haeute aus den Behaeltern der Lack-, Lackfarben- und OElfarbenbereitung

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DE706827C
DE706827C DEH150107D DEH0150107D DE706827C DE 706827 C DE706827 C DE 706827C DE H150107 D DEH150107 D DE H150107D DE H0150107 D DEH0150107 D DE H0150107D DE 706827 C DE706827 C DE 706827C
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DE
Germany
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paint
oil
binder
solvent
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Expired
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DEH150107D
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Inventor
Dr Karl Schwegler
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HERBIG HAARHAUS AKT GES LACKFA
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HERBIG HAARHAUS AKT GES LACKFA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D7/00Features of coating compositions, not provided for in group C09D5/00; Processes for incorporating ingredients in coating compositions

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Paints Or Removers (AREA)
  • Separation, Recovery Or Treatment Of Waste Materials Containing Plastics (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung der Bodensätze und! Häute aus den Behältern der Lack-, Lackfarben- und tilfarbenbere-itung Gegenstand der Erfindung ist die Aufarbeitung d es in den Aufbewahrungsbehältern der Lack- und ölfarben auftretenden festen Bodensatzes und der bei blanken Lacken sowie Lack- und ölfarben anfallenden Öl- und Lackhäute. Der Bodensatz besteht vorwiegend aus Pigmenten und ölhaltigen Bindemitteln, während die Lackhäute je nach der Lackart gleichfalls aus pigment- und ölhaltigen Bindemitteln oder nur aus ölhaltigen Bindemitteln sich zusammensetzen. -Eine restlose Wiedergewinnung des Bindemittels und Pigmentes aus den Häuten und Lacksätzen wurde bisher für unmöglich gehalten. Man war der Auffassung, daß sich z. B. auch ein mehrstündiges Kochen der Rückstände in reichlich Terpentinersatz nicht lohne; :denn man hatte festgestellt, daß nur bei sehr weichen Resten und Häuten eine Art Farbe erhalten werden kann, daß aber noch ,ein großer Rückstand verbleibt. Auch den stärker lösenden Mitteln, wie Toluol, Schwefelkohlenstoff, wurde keine praktische Bedeutung breibemessen, weil sie für diese Zwecke zu teuer seien. Man glaubte, daß durchgehärtete ölfarb- und Lackhäute am besten verbrannt würden. Auf diese Weise gehen aber wertvolle Bestandteile verloren.
  • Es ist bekannt, eingetrocknete ölfarben- und Lackanstriche mit hydrierten Naphthalinen, insbesondere Tetrahydronaphthalin und Dekahydronaphthalin, ,einzuweichen und dann von der Unterlage zu entfernen. Eine lösende Wirkung kommt aber diesen Mitteln in der Kälte, wie behauptet wird, nicht zu.
  • Lack- und ölfarbenreste können ferner, wie vorgeschlagen wurde, durch Einwirkung von Dämpfen einer Mischung von flüchtigen Kohlenwasserstoffen aufgeweicht werden. Damit ist aber :die Aufgabe, Bindemittel und Pigment so wiederzugewinnen, daß sie erneut zum Herstellen von Lacken Verwendung finden können, noch nicht gelöst.
  • Es wurde gefunden, daß man mit organischen Lösungsmitteln eine praktisch vollständige Lösung auch erhärteter Häute dann erreicht, wenn man nicht nur stunden-, sondern erforderlichenfalls tagelang die Rückstände in einem mit Rückflußkühler versehenen Behälter unter lebhaftem Umrühren mit einem großen Cherschuß eines hochsiedenden Lösungsmittels bei normalem Druck oder eines niedrigsiedenden Lösungsmittels bei erhöhtem Druck erhitzf. Die Ölkomponente wird vollständig von dem Lösungsmittel aufgenommen, während das Pigment sich absetzt. Als Lösungsmittel ist Tetrahydronaphthalinbesonders geeignet. Das abgeschiedene Pigment wird abgetrennt und das Bindemittel enthaltende Lösungsmittel durch Zentrifugieren von den letzten Resten Pigment befreit. Das wiedergewonnene Pigment wird mit Schwerbenzin ausgewaschen und kann als hochkonsistente Paste unmittelbar im Betrieb wieder Verwendung finden, oder es kann getrocknet, auf der Schlagkreuzmühle und auf dem Kollergang gemahlen und als hochwertiges Pigment zum Anreiben von öl- und Lackfarben verwendet werden.
  • Das aufgeschlossene Bindemittel wird durch Destillation vom Lösungsmittel befreit und in sehr hoch viscoser Form wiedergewonnen. Nach Ermittlung des verseifbaren Anteils des zurückgewonnenen Bindemittels mittels bekannter analytischer Methoden kann es für sich oder mit neu herzustellenden Schmelzen von Öl mit Harz-, Kopal- und Kunstharz zusammen verarbeitet werden.
  • Beispiel r 500 kg des bei der Herstellung von Emailleweißlack anfallenden Bodensatzes und der mit Pigmenten vermischten Hautreste dieser Emaillelacke aus den Aufbewahrungsgefäßen werden in einem mit Dampfschlange, Rückflußkühler und Bodenablaßstutzen versehenen geräumigen Behälter mit etwa r2oo bis r 5oo kg Tetrahydronaphthalin während 16 bis 24 Stunden unter kräftigem Rühren bei etwa 16o° so lange behandelt, bis eine Probeeine vollständige Lösung der Hautteilchen ergibt. Das Reaktionsgemisch läßt man dann etwa 24 Stunden stehen, damit sich Pigment und Bindemittel enthaltendes Lösungsmittel scharf trennen, so daß die Flüssigkeit abgepumpt werden kann; sie wird von dem geringen Anteil leichten Pigments, das mitgerissen wurde, durch Zentrifugieren befreit.
  • Das Pigment wird zur Entfernung anhaftenden Tetrahydronaphthalins mit Xylol in der Wärme verrührt und nach einiger Zeit dekantiert und auf einer Nutsche abgesaugt.
  • "Das stark bindemittelhaltige zentrifugierte Lösungsmittel wird so lange einer Vakuumdestillation unterworfen, bis das Lösungsmittel restlos abdestilliert ist. Es ist natürlich auch möglich, das Bindemittel enthaltende Lösungsmittel nach der Entfernung von Pigmenten zunächst nochmals zum Aufschluß. von einer weiteren Menge Rückstände zu verwenden; hierdurch wird das Lösungsmittel an Bindemittel stärker angereichert, und die Kosten der Destillation werden verringert.
  • Das vom Lösungsmittel befreite Öl bzw. die öl-, Harz-, Kopal-, Kunstharzmischung, welche die Konsistenz eines starken Druckfirnis besitzt, kann nach Ermittlung des Ölgehaltes bzw. Unverseifbaren zur Herstellung von Öllacken aller Art wieder verwandt werden. Beispiel e 5oo kg gesammelter Hautreste von blanken Lacken werden, wie im Beispiel I angegeben, mit Tetrahydronaphthalin behandelt, nach vollständiger Lösung durch Zentrifugieren von Verunreinigungen und durch Vakuumdestillation restlos vom Lösungsmittel befreit. Das erhaltene 0l-Harz-Gemisch ergab nach Analyse z. B. 9o% öle (aus den isolierten Fettsäuren errechnet) und I o % Harzsäuren. Aus den 5oo kg Hautresten werden etwa 4oo kg aufgeschlossenes Bindemittel von der Konsistenz einse Dicköles wiedergewonnen. Beispiel 3 6oo g Farb- und Hautrückstände aus der Weißfarbenherstellung werden in einem Autoklaven von 5 1 Inhalt mit etwa 2ooo g Essigsäure-Äthyl-Ester während 3 Stunden bei 95 bis ioo° erhitzt. Hierbei steigt der Druck in dem Gefäß auf etwa 5 atü.
  • Nach erfolgter Abkühlung wird der Farbbrei, der nun vollkommen homogen ist, abgelassen und auf der Nutsche abgesaugt. Dann wird das klare Filtrat der Destillation, zum Schluß unter Vakuum, unterworfen, wobei das Bindemittel als hochviscoses öl wiedergewonnen wird.
  • Ein Farbmischlack kann unter Verwendung des wiedergewonnenen Bindemittels in folgender Weise hergestellt werden: 700 kg Harzester, 200 kg Kalkharz, 225 kg Holzöl, 3ookg Leinölstandöl und 4oo kg wiedergewonnerves Bindemittel werden auf 28o° erhitzt und bei langsam fallender Temperatur mit 2o kg Bleiglätte und bei 2oo° mit io5o kg Schwerbenzin und 15o kg Bleisiccativ versetzt. Der auf diese Weise gewonnene Farbmischlack ist einem aus reinen ölen hergestellten Lack völlig gleichwertig.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Aufarbeitung der Bodensätze und Häute aus den Behältern der Lack-, Lackfarben- und Ölfarbenbereitung durch Erhitzen der Rückstände mit organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstände mit einem großen ilberschuß eines hochsiedenden Lösungsmittels bei normalem Druck oder eines niedrigsiedenden Lösungsmittels bei erhöhtem Druck unter Rückfluß und lebhaftem Umrühren bis zur Lösung der Hautteilchen erhitzt werden und anschließend,das Bindemittel enthaltende Lösungsmittel, gegebenenfalls nach Trennung von abgeschiedenem Pigment, einer Vakuum-. destillation unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel @enthaltende Lösungsmittel nach der Abtrennung des abgeschiedenen Pigments zwecks Anreicherung an Bindemittel wiederholt zur Behandlung der Rückstände verwandt wird.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem abgeschiedenen Pigment das Lösungsmittel mit Schwerbenzin ausgewaschen wird.
DEH150107D 1936-12-31 1936-12-31 Verfahren zur Aufarbeitung der Bodensaetze und Haeute aus den Behaeltern der Lack-, Lackfarben- und OElfarbenbereitung Expired DE706827C (de)

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