DE733791C - Verfahren zum Entwachsen von wachshaltigem Schellack - Google Patents
Verfahren zum Entwachsen von wachshaltigem SchellackInfo
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Classifications
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Description
- Verfahren zum Entwachsen von wachshaltigem Schellack Schellack wird bekanntlich in vielen Sorten aus dem Ausland eingeführt. Diese unterscheiden sich in ihrer Ausgiebigkeit, in Farbe und in ihrer äußerlichen Form, :entsprechend auch im Preise, voneinander, wobei für ausgiebigere und hellere Sorten die _ höheren Preise erzielt werden.
- Eine der begehrtesten Sorten -ist der Lemonschellack, der in Alkohol mit starker Trübung löslich ist. Diese Trübung ist von seinem Gehalt (2 bis q.o;'o) an Schellackwachs bedingt, welches sich als Suspension in der Alkohollösung bemerkbar macht.
- Da zumeist eine alkoholische Schellacklösung in der Praxis Verwendung findet, macht diese Trübung den Schellack für manche technischen Zwecke unbrauchbar, indem der Verbraucher häufig eine klare, also @vachsfreie Lösung verlangt. z. B. zum Polieren oder Lackieren von Metall.
- Es ist deshalb vielfach versucht worden, den Schellack zu entwachsen, und es gibt dementsprechend eine Reihe von Verfahren, das Wachs aus solchen alkoholischen Lösungen zu entfernen oder dem Schellack das Wachs vor der Lösung zu entziehen. Die bekannten Verfahren führen aber zu keinen völlig befriedigenden Ergebnissen.
- Der einfachste Weg ist der, daß man den «-achshaltigen Schellack in möglichst viel Alkohol (handelsüblichen Spiritus) auflöst, indem man sich z. B. eine ioo,'oige Spiritus- 1 '6.- un'; 15creitet, die spezifisch leichter als das Schellackwachs ist. In einer solchen Lösung sinkt das Wachs bete. die Trübung zu Boden; durch Filtrieren kann eine wachsfreie, aber sehr dünne Schellacklösung gewonnen werden. Der Nachteil dieses Verfahrens ist der, daß man mit sehr groC,en Flüssigkeitsmengen bei der Lösung we der Filtration und der Lagerung sowie d^n1 Versand rechnen muß. Dieses Verfahren ist daher auf die Werkstätten, z. F. der folicrer, beschränkt. v-o man sich seinen kleinen Bedarf an dünner, wachsfreier Schellacklö;ung selbst herzustellen pflegt.
- Man kennt @cinen zweiten Weg, bei dein man den ;-achshaltigen Schellack in wäßrigen Älkal-ien löst, die trübe Lösung filtriert, das Filtrat mit Säuren fällt und die Ausfällung nach griiiicllicliem @Vasclt:n mit Wasser Trocknet. Der so gewonnene entwachste Schellack enthält meist noch Spuren von Säuren; er hat den Nachteil, daß er beim längeren Lagern unter dem Einfluß der Säure leicht uiil:öslich in Alkohol und dadurch unbrauchbar wird. Dieser Nachteil, ivie die Umständlichkeit des .doppelten Lügens, die mit Verlusten verknüpfte Behandlung mit Alkalien und Säuren-, das Abfiltrieren mit Filterpressen, das Trocknen, lassen dieses Verfahren als verbesserungsbedürftig erscheinen.
- Ein anderer Weg ist der, die wachshaltige Alkohollösung des Schellacks so lange und so hoch zti erwärmen, bis das in der Lösung suspendierte Wachs geschmolzen ist und sich in größeren Tropfen ansammelt; diese erstarren beim Abkühlen; man filtriert und erhält eine wachsfreie Schellacklösung. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß der Schellack beire Erwärmen dunkler wird, so daß der höhere lIarktwert des entwachsten Schellacks durch den Minderwert des entwachsten, naclig#clunl;elten Schellacks aufgehobeii wird.
- Es ist auch schon die kontinuierliche Herstellung von entwachstem Schellack in -der Hirne bei Geenwart von Wasser und Benzol beschrieben worden. Man benutzt einen mit RücIalußkühler versehenen Apparat, in welchem Wasser, wachshaltiger Schellack und Benzol unter Ert, ä rmen gerührt werden. Fer -tier einen zweiten .Apparat, der mit dein ersten mittels Überlaufs verbunden ist, in welchem das mit Wachs angereicherte Benzol kontinuierlich zutn Kochen erhitzt und regeneriert wird. Das Benzol fließt durch einen Kühler in den Lrsten Apparat kontinuierlich zurück. .zuf diese Weise wird der in Wasser schwimmende Schellack allmählich durch die Berührung mit dem Benzol entwachst. Dieses bekannte Verfahren arbeitet kontinuierlich und daher mit einem nicht zu unterschätzenden Wärmeaufwand mit Wasser und Benzol und ergibt Litten nassen Schellack-, der dtir(ai l«:rhitzen auf einer Darre im Kohlensäurestroin getrocknet «erden muß; erst mit dem trocknen Schellack kann man eine alkoholische Lösung herstellen. Dagegen arbeitet das Verfahren nach der Erfindung diskontinuierlich mit erheblich einfacherer Apparatur, mit Alkohol (handelsüblichem Spiritus) und Benzin in der Kälte -. vermeidet also die Wärine und damit die Gefahr einer Dunklerfärbung des Schellacks, und ergibt in einer Operation eine gebrauchsfertige, konzentrierte Lösung von entwachstem Schellack in Alkohol. Dieses Verfahren beruht auf rein physikalischen. nicht chemischen Methoden: es ilndet keine Veränderung der Substanz und kein Substanzverlust statt, so daß damit ein bedeutender technischer Fortschritt erzielt wird. Das Verfahren beruht darauf, daß man den zu entivachsenden Schellack mit einem Gemisch von Benzin und Alkohol in konstanten Verhältnissen so lange schüttelt, bis völlige Verilüssigung eingetreten ist. Man erhält so eine konzentrierte Auflösung von entwachstem Schellack in Alkohol, eine Auflösung von Wachs in Benzin und, wenn mehr Wachs vorhanden ist. als das Benzin in der Kälte zu lösen vermag, eine Suspension von ungelöstein Wachs, welches sich bei richtig eingehaltenen Konzentrationen als leichter erweist als die entwachste Schellacklösung und als schwerer als die gesättigte Benzinwachslösung. Bringt man das Gemenge in einen Scheidetrichter, so setzen sich in Kürze drei Schichten ab: eine unterste, die Hauptschicht, die etwa. S5% des angewendeten wachshaltigen Schellacks als wachsfreien Schellack enthält, eine darauf schwimmende Suspension des urigelösten Wachses als Mittelschicht und darüber als höchste Schicht eine klare, mit Wachs kalt gesättigte Benzinlösung. Man zieht nun die untere Schicht ab und hat damit etwa 850,1o des Schellacks in gelöster Form wachsfrei gewonnen. Dies genügt bereits, um das Verfahren wirtschaftlich zu machen: noch rationeller wird es, wenn man die restlichen 15 % aufarbeitet, indem man z. B. Suspension und Benzinlösung erwärmt, wobei sich die der Suspension vorhandene restliche Schellacklösung von den schmelzenden Wachspartikel» trennt und letztere von der Benzinlösung aufgenomm2n werden. Destilliert man das Benzin ab, so hinterbleibt das preislich hochstehende Schellackwachs als feste, ohne weiteres in der Technik verwendbare Masse-Es hat sich gezeigt, daß bei einer bestimmten Zusammensetzung optimale Wirkung erreicht werden kann. Diese optimale Zusammensetzung des Lösungsgemisches liegt bei 1,25 Teilen 94%igem Alkohol (handelsüblichem Spiritus i mit o,89 Teilen Benzin auf i "feil Lemonschellack. Dieser handelsübliche Alkohol kann in Form von beispielsweise mit Methanol vergälltem Spiritus verwendet werden.
- Beispiel i 2o 1g Lemonschellack werden mit einem Gemisch von 15okg 94%igem Alkohol und 107 kg Benzin bis zur völligen Verflüssigung geschüttelt. Man bringt in einen Scheidetrichter und läßt 2 bis 3 Tage absitzen. Man zieht die untere geklärte Schellackschicht ab: sie enthält 37 bis 3äo'u entwachsten Schellack und wiegt etwa 27 olcg. enthält also ungefähr 85olo des angewandten Schellacks. Man behält in dem Scheidetrichter eine Emulsion und darüber eine gelb gefärbte, klare Benzinschicht, deren Festkörper (Reste des Schellacks sowie des Wachses zusammen -1 5 ß'o der angewendeten i2okg) gegen i8 kg ausmachen. Man erwärmt ,den Inhalt des Scheidetrichters. bis sich das emulgierte Schell'ackwachs gelöst hat, indem iesgeschmolzen von der Benzinschicht aufgenommen wird. Man isoliert die warme Benzinlesung und destilliert das Benzin ab. es hinterbleibt als fester Kuchen das Schellackw achs. "
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Entwachsen von -lachshaltigem Schellack mit Hilfe organischer Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man den -lachshaltigen Schellack m einem Gemisch zweier organischer Lösungsmittel, und zwar eines den Schellack lösenden, z. B. Alkohol, und eines das Wachs lösenden, spezifisch leichteren Lösungsmittels, z. B. Benzin, in der " Kälte bis zur Lösung schüttelt und anschließend die im Endzustand bei der Scheidung gebildete spezifisch schwerere Auflösung des wachsfreien Schellacks im ersten LÖser, !die spezifisch leichtere Auflösung des Wachses im zweiten Löser und die gegebenenfalls als Zwischenschicht gebildete Suspension schwimmender, ungelöster Wachsteilchen nacheinander getrennt abläßt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i. gekennzeichnet durch die Verwendung von einem Lösungsgemisch, welches 1,25 Teile 94° oigen Alkohol und o,89 Teile Benzin auf i Teil Lemonschellack enthält.
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