DE343466C - Verfahren zur Darstellung von insbesondere als Brauerpech geeigneten Pechkoerpern - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von insbesondere als Brauerpech geeigneten Pechkoerpern

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DE343466C
DE343466C DE1915343466D DE343466DD DE343466C DE 343466 C DE343466 C DE 343466C DE 1915343466 D DE1915343466 D DE 1915343466D DE 343466D D DE343466D D DE 343466DD DE 343466 C DE343466 C DE 343466C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen
    • C10C3/02Working-up pitch, asphalt, bitumen by chemical means reaction
    • C10C3/04Working-up pitch, asphalt, bitumen by chemical means reaction by blowing or oxidising, e.g. air, ozone

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von insbesondere als Brauerpech geeigneten Pechkörpern. Die Darstellung von Brauerpech zum Auspichen von Bierfässern und ähnlichen Behältern erfolgte bisher durch Vermischen von pinolinfreiem, amerikanischem oder französischem Harz mit Harzöl unter. Einhaltung bestimmter Mischungsverhältnisse. .
  • Zweck der vorliegenden Erfindung ist der, die genannten Rohstoffe zu vermeiden und Brauerpech sowie auch -anderen Zwecken dienende Pechkörper auf chemischem Wege durch Zersetzung von Kohlenwasserstoffen darzustellen. Hierzu sind sämtliche Kohlenwasserstoffe geeignet, und zwar leichte und schwere, gesättigte und ungesättigte, aliphatische und aromatische. Am besten eignen sich hierzu schwere Kohlenwasserstoffe. Werden die' Kohlenwasserstoffe halogeniert und durch Kontaktprozeß von dem gebundenen Halogen wieder befreit, so entstehen Kondensationsprodukte, die durch Destillation nach evtl. vorhergehender Raffination und Bleichung konzentriert und so in Pechkörper verwandelt-werden können. Letztere sind infolge ihrer absoluten Geschmacklosigkeit, Geruchlosigkeit und Unangreifbarkeit insbesondere als Brauerpech geeignet. Es ist wahrscheinlich, daß diese Pechkörper auch.. andere Verwendung, z. B. als Isoliermaterialien, Buchdruckfirnis, Schmieröl usw. finden können.
  • Als geeignetstes Halogen hat sich Chlor erwiesen, Während Schwerbenzin, Petroleum, Gasöl, Spindelöl u. dgl. die zweckmäßigsten der zu bearbeitenden Kohlenwasserstoffe sind, die vor ihrer weiteren Verarbeitung gemäß der vorliegenden Erfindung in bekannter Weise raffiniert werden können. Die Chlorierung erfolgt durch Einleiten von Chlorgas in den anzuwendenden Kohlenwasserstoff bei Atmosphärentemperatur, wobei unter starker Selbsterwärmung Salzsäure in Gasform entweicht. Im übrigen ist die Art und Weise der Chlorierung belanglos. Je höher man jedoch chloriert, um so größer ist die Ausbeute, während wiederum geringe Chlorierung den Arbeitsprozeß vereinfacht. Man bestimmt den Grad und die Art der Chlorierung an Hand von Vorversuchen unter Berücksichtigung des' jeweils anzuwendenden Kohlenwasserstoffes.
  • Die erhaltenen Chloröle werden nun in geeigneten Apparaturen durch Kontaktprozeß vom aufgenommenen Chlor wieder befreit. Als Kontaktsubstanz verwendet man vorteilhaft den üblichen Zinkstaub oder Eisenfeilspäne. Man mischt etwa a bis 3 Prozent derselben zu den Chlorölen und erwärmt. An Stelle des verkleinerten Kontaktmetalls kann man mit gleichem Erfolg hartes Metall anwenden. Das Chlor entweicht bei den Siedetemperaturen der angewandten Kohlenwasserstoffe, also zwischen iq.o bis 300° C in Form von Salzsäuregas.
  • Nach völliger Abspaltung des Chlors ergeben sich dann Kondensationsprodukte von hoher Viskosität. Sie sind dunkel gefärbt und ergeben im weiteren Verlauf der Aufarbeitung nafürlich auch sehr dunkle Pechkörper. Diese dunkle Färbung steht einer umfangreichen Verwendung hinderlich im Wege.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß man schon beträchtlich hellere Produkte erzielt, wenn man die Chloröle gleich nach der Chlorierung durch Waschen von der noch von der Chlorierung anhaftenden Salzsäure befreit. Diese anhaftende Salzsäure bewirkt nämlich zum großen Teil die Verdunkelung. Während z. B. chloriertes Schwerbenzin, wenn es durch Waschen von der anhaftenden Salzsäure befreit wird, eine beständige, hellgelbe Flüssigkeit darstellt, werden die ungewaschenen Chloröle unter steter Abspaltung von Salzsäure dunkelbraun bis schwarz. Man wäscht am einfachsten mit Wasser, kann die letzten Reste der Salzsäure aber auch durch Laugen oder.durch Durchblasen von Luft oder Dampf entfernen.
  • Im weiteren Verlauf der Bearbeitung des Verfahrens hat sich auch ergeben, daß die völlige Enthalogenierung vermittels der bekannten Kontaktsubstanzen sehr hohe Temperaturen erforderlich macht, wodurch infolge Verkokung elienfalls.beträchtliche Verfärbung eintritt. Es wurde infolgedessen nach einer geeigneteren Kontaktsubstanz gesucht und eine solche in der Devardascben Legierung, bestehend. aus 5o Teilen Cu, 5 Teilen Zn und .a.5 Teilen Al gefunden. Sie hat den Vorteil, schon bei geringer Temperatur energisch zu spalten und verhindert dadurch Verkokung, also Dunkelfärbung, nach bester Möglichkeit.
  • Es läßt sich nicht vermeiden, daß die Kontaktsubstanzen, die ja schwere Metalle sind, auf dem Boden des Spaltapparates liegen bleiben und infolgedessen nicht an allen Stellen zugleich ihre Spaltwirkung ausüben können. Infolgedessen wurde versucht, durch starkes Rühren während des Spaltprozesses oder nach demselben eine bessere Verteilung des Kontaktmetalls zu bewirken. Hierbei wurde gefunden, daß nicht allein der Spaltprozeß in der erwünchten Weise beschleunigt wird, sondern, daß sich auch durch kräftiges Rühren die die dunkle Färbung verursachenden Farbkörper von selbst als unlösliche Substanzen ausscheiden. Es ergeben sieh dann auffallend helle Kondensationsprodukte.
  • Den gleichen Erfolg erzielt man, wenn man an Stelle der Verwendung zerkleinerten Kontaktmetalls mit einer Rührvorrichtung aus Kontaktmetall arbeitet.
  • Es ist also möglich, lediglich dadurch, daß man die gechlorten Kohlenwasserstoffe vor der Enthalogenierung wäscht, oder daß man an Stelle der üblichen Kontaktmetalle die Legierung von D e v a r d a verwendet, oder das man während oder nach der Spaltung kräftig rührt, ungefärbte Kondensationsprodukte zu erhalten. Möglich ist es natürlich auch, unter Verzicht auf diese besonderen Hilfsmittel auf dem üblichen Wege zu arbeiten, doch müssen die dann anfallenden, dunkel gefärbten Kondensationsprodukte vor der weiteren Verarbeitung auf Helligkeit raffiniert werden. hierfür gelten die üblichen, in der Literatur beschriebenen Methoden der Raffination.
  • Die erhaltenen hellen Kondensationsprodukte können je nach Erfordernis, z. B. durch Behandlung mit Bleicherden weiß gebleicht werden.
  • Sie sind dickflüssig, besitzen großes Verliarzungsvermögen und werden nun in Pechkörper übergeführt. Diese Überführung ist ein Konzentrationsprozeß, d. h. die dickflüssigen Kondensationsprodukte werden einfach durch Abdestillieren der leichten Anteile in Pech verwandelt. Die anfallenden leichten Anteile können weiter zur Darstellung von Kondensationsprodukten gebraucht werden. Möglich ist es auch, durch fraktionierte Destillation, am besten unter Vakuum mit überhitztem Dampf, das Kondensationsprodukt in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen und diese nach erfolgter Raffination wieder zu Pech zu vereinigen. Man erhält etwa je ein Drittel leichtes Destillat, schweres Destillat und einen Harzkörper als Rückstand in der Blase. Durch Vermischen des zuvor raffinierten Harzkörpers mit entsprechenden Mengen des schweren Destillats erhält man Brauerpech. Man kann aber auch das schwere Destillat mit pinolinfreiem, amerikanischem oder französischem Harz auf Pech verarbeiten. In diesem Falle stellt das schwere Destillat einen Ersatz für das sonst übliche Harzöl dar. Vor diesem hat .es den Vorzug größerer Billigkeit und absoluter Geruch- und Geschmacklosigkeit. Außerdem verharzt es nicht.
  • Im nachstehenden ist die Erfindung in Beispielen beschrieben.
  • i. Darstellung der chlorierten Kohlenwasserstoffe. In looo kg Gasöl, Schwerbenzin, Petroleum, Spindelöl o. dgl., die man vorher zweckmäßig raffiniert hat, wird Chlor in einer Menge, die durch Vorversuch bestimmt wurde, eingeleitet. Die entweichenden Salzsäuregase werden zu käuflicher Salzsäure kondensiert. Hierauf wird zwecks Entfernung der noch anhaftenden Salzsäure, die färbend wirkt, mit Wasser oder Lauge gewaschen, oder es wird Luft oder Dampf durchgeleitet. Das so erhaltene Chloröl ist hellgelb und spaltet beim Lagern keine Salzsäure ab.
  • a. Darstellung der Kondensationsprodukte. In geeigneter Apparatur werden die Chloröle mit etwa a bis 5 Prozent gepulverter Devarda-Legierung gemischt, worauf durch Erwärmen und kräftiges Rühren der Spalt und Kondensationsprozeß durchgeführt wird. Das gesamte enthaltene Chlor entweicht in Form von Salzsäuregas, das aufgefangen und in Säurekonzentrationsanlagen in handelsübliche Salzsäure verwandelt wird. Nachdem keine Salzsäuregase mehr entweichen, werden die im Spalttopf ausgeschiedenen festen Farbsubstanzen von dem flüssigen Kondensationsprodukt getrennt und letzteres mit Wasser, Luft oder Dampf von der noch anhaftenden Salzsäure befreit. Das Kondensationsprodukt ist nunmehr hell und kann durch Behandlung mit Bleicherden weiß gebleicht werden.
  • Die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten von Brauerpech aus diesem Kondensationsprodukt veranschaulichen folgende Beispiele: Beispiel I. tooo kg Kondensationsprodukt werden in eine Destillierblase gefüllt und etwa 30o kg Destillat herausgenommen. Der Restinhalt der Blase ist Pech. Der erhaltene Vorlauf wird zur weiteren Darstellung von Kondensationsprodukt verbraucht. BeispielII. In geeigneten Apparaten wird das Kondensationsprodukt vermittels überhitztem Dampf, unter,Vakuum fraktioniert, destilliert. D:e zuerst anfallenden etwa 30 Prozent leichte Destillate dienen zur weiteren Darstellung von Kondensationsprodukt. Das zweite Destillat stellt ein hochviskoses, helles t71 dar, das raffiniert werden kann. In der Blase verbleibt als Rest etwa 30 Prozent Harz. Dieses kann in indifferenter Lösung mittels Schwefelsäure raffiniert werden. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels verbleibt ein helles Harz, das durch Zusatz von etwa 3o bis 50 Prozent schwerem Destillat in Brauerpech verwandelt werden kann. Beim Arbeiten nach diesem Beispiel kann Kondensationsprodukt beliebiger Darstellung und Spaltung, also auch sehr dunkles Produkt verwandt werden.
  • Beispiel III.
  • Das bei Beispiel II erhaltene schwere, hochviskos-, Destillat wird mit pinolinfreiem, amerikanischem oder französischem Harz zu wasserhellem Brauerpech verarbeitet, indem man zu diesen Harzen etwa 3o bis 5o Prozent von dem Destillat zugibt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: T. Verfahren zur Darstellung von insbesondere als Brauerpech geeigneten Pechkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß zweckmäßig schwere Kohlenwasserstoffe durch Halogenierung und darauffolgende katalytische Enthalogenierung in bekannter Weise in viskose Kondensationsprodukte übergeführt werden, die nach eventuell erfolgter Raffination und Bleichung durch Destillation, am besten unter Vakuum mit überhitztem Dampf, auf Harzkonsistenz gebracht werden. 2. -\'erfahren nach Patentanspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß man Schwerbenzin, Gasöl, Petroleum, Spindelöl u. dgl. chloriert, die Produkte der Chlorierung sofort mit Wasser, Laugen, Dampf oder Luft wäscht und hierauf unter Verwendung der Legierung von D e v a r d a s , bestehend aus 5o Teilen Kupfer, 5 Teilen Zink und 45 Teilen Aluminium als Kontaktmetall, kondensiert, wobei während des Spaltprozesses oder nach demselben zwecks Abscheidung von Farbkörpern kräftig gerührt wird, zweckmäßig mit einer Rührvorrichtung aus Kontaktmetall.
DE1915343466D 1915-08-07 1915-08-07 Verfahren zur Darstellung von insbesondere als Brauerpech geeigneten Pechkoerpern Expired DE343466C (de)

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