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Verfahren und Vorrichtung zur selbsttätigen Auslösung von aus Flugzeugen
abzuwerfenden Gegenständen ohne Benötigung eines Abwurfvisiers Bei teilweise bewölktem
Himmel kann es leicht vorkommen, daß gerade in dem Augenblick, da der Abwurf eines
Gegenstandes aus einem Flugzeug erfolgen soll, um eij. bestimmtes Ziel zu treffen,
das letztere durch eine Wölke verdeckt ist, so daß es nicht möglich ist, eine auf
den Vorhaltewinkel des Zieles eingestellte Visiermarke mit dem Ziel zur Deckung
zu bringen, um in, diesem Augenblick den Abwurf des Gegenstandes zu. veranlassen.
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Dieser Nachteil der meisten Zielgeräte wird nun im Sinne der Erfindung
dadurch vermieden, daß die Horizontalverschiebung eines Organs, welches eine während
einer konstanten oder veränderlichen, von der Fallzeit abhängigen Meßzeit von Hand
aus beständig auf das Ziel einzustellenden Zielmarke antreibt, zunächst auf ein.
Getriebe übertragen: wird, durch welches das diese Ziehnarke bewegende Organ derartig
angetrieben wird, daß ihm eine Geschwindigkeit in der bisherigen Verschubrichtüng
erteilt wird, die gleich ist seiner bisher von, Hand erteilten mittleren Verschubgeschwindigkeit.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einer beispielweisen
Ausführung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Teilansicht, teilweise im Schnitt,
Fig, 2 eine Draufsicht.
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Um die horizontale Achse i sind die beiden. Hebel 2 und 3, von denen
der erste als Visierhebel, der zweite als Abwurfhebel dienen soll, drehbar gelagert,
von denen jeder durch je einen horizontal verschiebbaren, in je einen Längsschlitz
2a,:32 eingreifenden. Stirnzapfen q., 5 geführt wird. Diese letzteren sitzen in
horizontaler und zueinander paralleler Lage auf je einer der beiden Schraubenmuttern
6, 7, die verdrehungssicher auf den horizontalen und zueinander parallelen Verschubspindeln
8, 9 mit gegenläufigen Gewinden gelagert sind. Diese in den Lagerschildern To, 1i
drehbar und verschubsicher gelagerten Schraubenspindeln, werden angetrieben mit
Hilfe von Zahnradgetrieben, und zwar von Hand aus mittels der verdrehbar, jedoch
verschiebungssicher im Lagerschild To gelagerten Griffscheibe 12 und des an, ihr
befestigten Kegelrades 13, welches in das auf dem glatten Ende der Schraubenspinddl
8 befestigte Kegelrad 1¢ eingreift. Außer diesen beiden Schraubenspindeln ist noch
eine dritte. 15 vorgesehen, -auf der die Schraubenmutter 16 ebenfalls
verdrehungssicher
aufsitzt, die einen horizontalen Stirnzapfen 17 trägt, der in den Längsschlitz eines
Hebels 18 eingreift. Dieser Hebel ist- um einen im Lagerbock ig befestigtes; Bolzen
2o drehbar gelagert und umgreift seinem gegabelten Ende den Hals einer Muffe@z ff.
die auf einer im Lagerbock ig drehbar und vschiebungssicher gelagerten Welle 22
verschiebbar aufsitzt und durch Feder und Nut mitgenommen wird. Diese Muffe ist
mit einem Reibkranz Zia und mit einer koaxialen Ausdrehung gib ausgestattet, in
welche die mit einem Keilschlitz versehene Nabe 23,1 eines Kegelrades 23 eingreift.
In diesen Schlitz ragt ein Stiftkeil 24', der in der Muffe 21 befestigt ist. Die
Verzahnung des Kegelrades 23 greift in die eines Kegelrades 24, das verschiebbar
und verdrehungssicher mittels Feder und Nut auf der -lotrechten Welle 25 sitzt.
Letztere trägt unten ein Kegelrad 26, das in Eingriff steht mit dem Kegelrad 27,
welches auf einem Ende der in den Lagerschildern io und ii drehbar gelagerten Welle
28 befestigt ist, auf deren anderem Ende das Stirnrad 29 festsitzt. In dessen Zahnkranz
kann ein im Lagerarm ioa axial verschiebbar gelagertes Stirnrad 3o durch die Spannkraft
einer Feder 31 eingeschoben werden, wenn die mit ihm fest verbundene, kegelstumpfartige
Schaltscheibe 32, die durch eine Rolle 33 in ihrer gezeichneten Lage gehalten ist,
durch Verschiebung dieser auf der Schubstange 34 festsitzenden Rolle frei wird.
Dieses axial verschiebbare Stirnrad 3o besitzt eine mit einer Kupplungsverzahnung
30a ausgestattete Nabe, die in' die Kupplungsverzahnung 35a der Nabe eines Stirnrades
35 paßt, das auf einem im Lagerschild io fest eingezogenen Stirnzapfen 36 drehbar
gelagert ist. Dieses Stirnrad 35 greift in ein Stirnrad 37, das am linken Ende der
Schraubenspindel 9 befestigt ist. Diese letztere trägt am rechten Ende eine festsitzende
Zahnkupplungsscheibe 38, neben welcher eine lose und axial schiebbare, mit einer
Handscheibe 39 und mit einer Stirnradverzahnung 4o ausgestattete Zahnkupplungsscheibe
40a sitzt, deren Kupplungsverzahnung durch die Spannung der Zugfeder 41 gegen die
Kupplungsverzahnung der Scheibe 38 gezogen wird, während ihre Stirnradverzahnung
40 in die eines Stirnrades 43 eingreift, das auf dem glatten Ende der bereits erwähnten
Schraubenspindel 15 befestigt ist. Durch diesen Zahntrieb wird eine von der Schraubenspindel
9 unabhängige Verdrehung der Schraubenspindel 15 bis zum Auslegen der Schraubenmutter
16 an die rechte Verschubbegrenzung bewirkt, die so ermittelt ist, daß dabei der
Reibkranz 2,a der Muffe 21 genau im "Mittelpunkt einer horizontal rotierenden Reibscheibe
44 steht, deren Nabe verdrehungssicher, jedoch axial verschiebbar auf der vertikalen
Welle 45 sitzt, die selbst mittels des Kegelradtriebes 46 bis 47 von der horizontalen
Welle 48 angetrieben wird, welch letztere vom Uhrwerk 49 eine gleichförmige Drehbewegung
erhält.
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..,. Dieses Uhrwerk ist derartig konstruiert, daß 'eS. durch Einschieben
der Schubstange 34 in ,g gesetzt wird und nach Ablauf der konten oder von der Fallzeit
des abzuwerfenden Segenstandes entsprechend eingestellten Meßzeit selbsttätig die
Schubstange 34 hinausstößt, wodurch die Schaltrolle 33 die Stirnfläche der Schaltscheibe
32 freigibt und die Zahnkupplung 30a bis 35a löst, so daß von da ab jede Verdrehung
der Schraubenspindel g und der mit ihr über den Zahntrieb 4o bis 43 verbundene Schraubenspindel
15 verhindert wird.
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Die praktische Verwendung dieser Auslösevorrichtung gestaltet sich
nun folgenderweise: Zunächst wird je nach Wahl einer konstanten oder veränderlichen
Meßzeit die Uhrwerkschaltung eingestellt. Bei konstanter Meßzeit, z. B. io Sek.,
wird die Höhe des Stirnzapfens 5 über der Achse der Schraubenspindel 9 so gewählt,
daß sie als eine Funktion der gewählten Meßzeit und der der jeweiligen Flughöhe
entsprechenden Fallzeit erscheint. Außerdem wird die Höhe der horizontalen Reibfläche
der Scheibe 44 über der Achse der Schraubenspindel 15 mittels des Zahnstangentriebes
5o durch Verdrehen der Griffscheibe 51 derartig eingestellt, daß das Übersetzungsverhältnis
des Hebels 18 entweder proportional der konstanten Meßzeit oder bei variabler Meßzeit
proportional der jeweiligen Fallzeit ist. Im letzten Falle wird die Achse des Zapfens
5 durch die Achse der Schraubenspindel 9 verlegt.
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Nun verstellt man die Schraubenmutter durch Verdrehen der Griffscheibe
39 so weit, daß die Verbindungslinie von Mitte Achse i und Zapfen 5 gegen
die Vertikale den jeweilig erforderlichen Rückdriftwinkel einschließt, wobei die
Schraubenmutter 16 irgendeine Lage auf der Schraubenspindel 15 einnimmt.
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Sodann wird durch Verdrehen der Griffscheibe 39 nach Entkupplung des
Stirnrades 40 von der Schraubenspindel 9 die Schraubenmutter 16 mit ihrem Zapfen
17 auf der Schraubenspindel 15 soweit verschoben, bis der Reibkranz 21," der Muffe
2i die Reibscheibe 44 genau in ihrem Mittelpunkt berührt, was man durch einen entsprechenden
Anschlag der Schraubenmutter 16 erreichen kann.
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Nun wird durch Verdrehung der Handscheibe 12 bei gelöster Zahnkupplung
30a bis 35a die Schraubenmutter so weit nach rechts verschoben, daß die Ziellinie
des Visierhebels 2 gegen die Vertikale einen Vorvisierwinkel von passender Größe
einschließt.
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Nunmehr wird das Ziel horizontal und geradlinig in der gewählten Höhe
angeflogen. In dem Augenblick, wo die Ziellinie des Vorvisierhebels das Ziel anschneidet,
wird die Schubstange 34
mittels des auf ihr befestigten Druckknopfes
34a in das Uhrwerk eingeschoben, das nun die Welle 48 mit gleichförmiger Drehgeschwindigkeit
antreibt, wodurch über den Zahntrieb 46 bis 47 die vertikale Welle 45 mit der Baraufsitzenden
Reibscheibe 44 in. gleichförmige Umdrehung versetzt wird, wobei der Reibkranz 2r11
infolge seiner zentralen Scheibenberührung in Ruhe bleibt.
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Hierauf wird durch stetige Betätigung der Handscheibe Z2 das sich
dem Flugzeug relativ annähernde Ziel in der Visierlinie des Hebels 2 während der
gewählten Meßzeit gehalten. Da= durch verschiebt sich einerseits die Schraubenmutter
7 um den gleichen Verschiebungsweg der Mutter 6 in der entgegengesetzten Richtung
der letzteren und gleichzeitig auch die Schraubenmutter 16 nach links um den gleichen
Weg, wodurch der Reibkranz 2r11 nach rechts verschoben wird um eine Strecke proportional
dem Verschiebungsweg der Schraubenmutter 16 und dem mittels der Griffscheibe 51
eingestellten Übersetzungsverhältnis des Hebels 18. Demnach ist die Exzentrizität
des Berührungspunktes des Reibkranzes 2r11 auf der Reibscheibe 44 und somit auch
dessen Umfangsgeschwindigkeit proportional zur Verschubgeschwindigkeit der Schraubenmutter
6 auf der Schraubenspindel B.
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Die Rotationsgeschwindigkeit dieses Reibkranzes.2ra wird über die
Kegelradgetriebe 23 bis 24 und 26 bis 27 auf die Welle 28 übertragen und von dieser
mittels des Stirnrades 9,9 auf das in dessen Verzahnung im Augenblick des
Ablaufs der Meßzeit eingeschobene Stirnrad 30, durch welches das in dessen Verzahnung
eingreifende Stirnrad 14 und die mit diesem verbundene Schraubenspindel 8 in gleichförmige
Rotation versetzt wird mit einer Drehgeschwindigkeit, welche gleich ist der mittleren,
während der Meßzeit von Hand aus erzeugten Drehgeschwindigkeit dieser Spindel. Demnach
wird sich auch nach Ablauf der Meßzeit die Schraubenmutter 6 mit einer Verschubgeschwindigkeit
bewegen, welche ihrer mittleren, von Hand aus während der Meßzeit bewirkten Verschubgeschwindigkeit
entspricht. Infolge dieser Verschiebung der Schraubenmutter 6 verdreht sich selbsttätig
der Visierhebel2 so weit, bis er parallel zum Abwurfhebel 3 steht; in welchem Augenblick
durch einen passend angeordneten, nichtgezeichneten elektrischen Kontakt der abzuwerfende
Körper ausgelöst und gleichzeitig das Uhrwerk 49 zum Stillstand gebracht -wird.