DE639148C - Einrichtung zur Erzielung eines sanften Anlaufs von Drehstrommotoren - Google Patents

Description

Im Patent 592 059 ist eine Einrichtung zur Erzielung eines sanften Anlaufs von Drehstrommotoren geschützt, bei der einer Phase der Primärwicklung während der ganzen Dauer ^ des Anla'ufvorganges eine von den 'anderen Phasenspannungen verschieden einstellbare Spannung" zugeführt wird.

Derartige Einrichtungen können vorzugsweise in der Textilindustrie Anwendung finden. Nun verlangen Textilmaschinen zwecks Schonung des Materials verhältnismäßig lange Anlaufzeiten. Bei der großen Zahl der Einzelantriebe wird deshalb das Bedienungspersonal, welches erst nach Beendigung der Anlaufperiode den Anlaßwiderstand kurzschließen darf, verhältnismäßig lange in Anspruch, genommen. Rechnet man noch mit den Zufälligkeiten einer falschen Bedienung, durch welche sehr leicht eine Beschädigung des Widerstandes eintreten kann, so erscheint es daher zweckmäßig, den Anlaßvorgang solcher Motoren selbsttätig zu gestalten.

Nach der Erfindung wird in den Stromkreis der mit veränderter Spannung zu speisenden Phase ein stromabhängiges Relais geschaltet, das den Anlaßwiderstand in seiner Ruhestellung überbrückt, während es beim Überschreiten einer bestimmten Stromstärke die Überbrückung aufhebt.

Ein Ausführungsbeispiel zeigt die Abbildung. Hier bedeutet 1 ein dreiphasiges Netz und 2 den Asynchronmotor, der über die Zuleitungen 3 und über einen Schalter 4 an das Netz angeschlossen ist. Im Primärkreis des Asynchronmotors, 'und zwar nur in einer Phase, liegt ein mit Umschaltkontakten 5 und 6 versehenes Stromrelais 7 sowie der Anlaßwiderstand 8. ■>

Der Anlaßvorgang gestaltet sich nun wie folgt:

Beim Einlegen des Schalters 4 fließt der Strom Z¹UHaChSt durch die Relaisspule 7 über die Kontakte 6, ohne daß der Anlaßwiderstand zur Wirkung kommt. Der Motor läuft daher mit hohem Anzugsmoment an. Im nächsten Augenblick zieht infolge des Anlaufstromstoßes das'· Relais'seinen Anker an und schaltet hierdurch den Widerstand 8 ein, so daß der Motor mit entsprechend geringerer Beschleunigung hochläuft und seine Betriebsdrehzahl erreicht; hierdurch sinkt der Strom auf den normalen Betriebswert, das Relais 7 läßt seinen Anker wieder fallen und schaltet somit den Widerstands ab. Der Motor ist nun im Betrieb.

In Abb. 2 ist z. B. für einen normalen Flyer eine Kennlinie dargestellt, welche das Widerstandsmoment Wd des Flyers in Abhängigkeit von der Drehzahl« zeigt. Der Wert für das normale Widerstandsmoment ist durch die gestrichelte Horizontallinie ebenfalls gekennzeichnet. Man ersieht aus der Kennlinie, daß gerade zu Beginn des Anlassens die Widerstandskräfte sehr hoch sind. Daher wirkt der Umstand günstig, daß im ersten Augenblick des Anlaßvorganges das Relais 7 die Kontakte 6 noch überbrückt.

Die beschriebene Einrichtung eignet sich nicht nur für Flyer- und sonstige Textilantriebe, sondern auch für alle anderen Fälle, in denen ein zunächst schwer anlaufender Motor langsam zum Anlauf gebracht werden soll. Bei Anwendung des Relais nach der Erfindung wird dann dem Motor im ersten Moment hohe Leistung, dann sanft ansteigende Leistung zugeführt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einrichtung zur Erzielung eines sanften Anlaufs von Drehstrommotoren, bei der nur .einer mit veränderter Spannung zu speisenden Phase der Primärwicklung ein Anlaßwiderstand vorgeschaltet ist, nach Patent 592 059, dadurch gekennzeichnet, daß in den Stromkreis der mit veränderter Spannung zu speisenden Phase ein stromabhängiges Relais geschaltet ist, das den Anlaßwiderstand in seiner Ruhestellung überbrückt, während es beim Überschreiten einer bestimmten Stromstärke unter Aufhebung der Überbrückung den Anlaßwiderstand in den Primärkreis einschaltet.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen