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Zweiteiliger Grubenstempel Durch die deutsche Patentschrift 301
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ist ein zweiteiliger, nachgiebiger Grubenstempel vorgeschlagen worden,
bei dem der Druck des Hangenden beim Ineinanderschieben des - keilförmigen Oberstempels
in den Unterstempel zum Teil in Querdruck ver-,vandelt und von einem sich dem Druck
entsprechend schräg einstellenden Klemmbügel aufgenommen werden soll. Letzterer
besteht aus einer sich gegen den keilförmigen Obersternpel anlegenden Stützplatte,
einer sich auf der gegenüberliegenden Seite am Unterstempel verstellbar befestigten
Klaue und aus einem den Stempel allseitig umfassenden, Klaue und Stützplatte gelenkig
verbindenden Klemmband, wobei die fest in den Unterstempel eingreifende Klaue auch
durch einen am oberen Ende des Unterstempels zu befestigenden Hängearm (Bügel) ersetzbar
sein soll.
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Dieser Stempel hat den Nachteil, daß ein durch zunehmende Schrägeinstellung
des Klemmbügels wachsender Anpressungsdrück in Abhängigkeit von der zunehmenden
Stempelbelastung praktisch daran gebunden ist, daß zwischen dem Stempeloberteil
und der Stützplatte ein Reibungsschluß besteht, der größer ist als die bei beliebiger
Schräglage des Klemmbandes auf seine Senkrechtstellung zur Keilneigung des Stempeloberteils
wirksamen Kräftekomponenten. Abgesehen davon, daß dies schon bei den vielen zufällig
möglichen Beeinflussungen des Reibungsschlusses zwischen einer eisernen Stützplatte
und einem für nachgiebige Stempel nur schlankkeiligen Stempeloberteil aus Holz äußerst
bedenklich erscheinen muß, dürfte dies jedenfalls bei einem eisernen Stempeloberteil
ausgeschlossen sein.
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Die Erfindung betrifft einen aus Unterstempel und keilförmigem Oberstempel
bestehenden Grubenstempel, der praktisch starr ist, d. h. nur geringe Nachgiebigkeit
bis zum Starrwerden aufweist, und bei dem das Festspannen des Oberstempels durch
mehrere zu einem zickzackförmigen Klemmbügelgebilde vereinigte Bügelpaare nach Art
einer Verschnürung erfolgt. Das obere Ende dieses Klemmbügelgebildes ist hierbei
oben am Unterstempel festgelegt, während das unterste Glied als Bügel von so geringer
Weite eingestellt wird, daß er in der Verschlußlage rechtwinklig zur Längsachse
des Stempels steht und entweder- den Ober- und Unterstempel oder nur den Unterstempel
eng umfaßt. Dadurch wird erreicht, daß die Anpressung des Oberstempels gegen den
Unterstempel über eine große Länge verteilt er= folgt, und zwar mit einer der wachsenden
Stempelbelastung entsprechend steigenden und sich auf die Anpressungsstellen verteilenden
Kraft, wodurch eine wesentliche Verstärkung des Stempels gegen Knickung erreicht
und somit die Tragfähigkeit wesentlich erhöht wird.
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In der beiliegenden Zeichnung zeigen Abb. z und 2 in zwei rechtwinklig
zueinander stehenden Ansichten einen Stempel gemäß dem Erfindungsgedanken
mit
einer langen Keilpaarung, während in vereinfachter Darstellung Abb. 3 und q. in
Ansicht und Querschnitt. einen Stempel mit kurzer Keilfläche und:' Abb. 5 und 6
in Ansicht und Querschnitt einen solchen mit mehreren übereinander= gelagerten kurzenKeilflächen
erkennen lassen.
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Die nach Abb. i und 2 aus Eisen oder Holz rechteckigen Querschnitte
oder nach Abb. 3 und q. aus Profileisen oder nach Abb. 5 und 6 aus üblichen [)-Eisen
gebildeten Unterstempel a und Oberstempel b werden durch die aus den seitlichen
Laschen c und den diese zu einer Art Verschnürung gelenkig verbindenden Bolzen d
in beliebiger Höhe festgehalten, indem das obere Ende des Klemmbügelgebildes
e, d bei c an dem Unterstempel und z. B. mittels der Verschraubung f mit
dem unteren Ende fest gegen den Oberstempel b gezogen wird. Die Länge der Laschen
c ist dabei so bemessen, daß bei keiner Stempelaufstellung ihre Schräglage einen
Winkel einnimmt, der kleiner ist als der der Reibung zwischen Ober-und Unterstempel
entsprechende Reibungswinkel. Die Bolzen d sind zweckmäßig mit Gleitschuhen g versehen,
um die Flächenpressung gering genug zu halten, während nach den Abb. i und 2 die
Ober- und Unterstempel noch mit Führungsschuhen lt versehen werden, damit ein Verklemmen
des Bügelgebildes vermieden bleibt. Bei dem aus U-Eisen gebildeten Stempel nach
Abb.5 und 6 kann der Stempeloberteil b auf seiner offenen Längsseite durch die Platte
i abgedeckt sein, um so dem Oberteil einerseits eine Verstärkung und anderseits
eine bessere Abstützfläche zu geben, während seine andere Fläche mit einer Platte
k mit mehreren Keilflächen versehen wird.
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Die Wirkungsweise des Stempels gemäß der Erfindung besteht darin,
daß das jeweils nach dem Ausziehen des Stempels auf seine richtige Länge bis überall
zum Anliegen nach unten gezogene Klemmbügelgebilde nach der Festlegung seines unteren
Endes bei eintretender Stempelbelastung daran gehindert äst, sich nach oben zu schieben.
Hierdurch wird bei den Ausführungsbeispielen gemäß Abb. i und a und 5 und 6 infolge
der hier durch die Keilpaarung bzw. Keilflächen eintretenden Stempelverbreiterung
eine sich untereinander ausgleichende Widerstandsvergrößerung an den einzelnen Umfassungsstellen
erreicht, während bei dem Stempel für untergeordnete Zwecke nach Abb. 3 und q. eine
ähnliche Wirkung dadurch erreicht wird, daß durch eine planmäßige Zugbeanspruchung
des Klemmbügelgebildes ein mit dem Wachsen der Stempelbelastung festeres Anpressen
des :ßberstempels gegen den Unterstempel wie bei eiiirer Verschnürung erfolgt. Noch
einfacher 'ist: das Rauben des Stempels, weil hierzu lediglich die Verbindung des
Klemmbügelgebildes mit dem Oberstempel gelöst zu werden braucht, wobei durch langsames
Lösen, z. B. der gezeichneten Verschraubungen f, ein allmähliches Ineinanderschieben
des Stempels erreicht wird. (Selbstverständlich hat bei all diesen Ausführungsbeispielen
die Gestaltung des zur Festlegung des Klemmbügelgebildes dienenden untersten Gliedes
dem Rechnung zu tragen, daß es große Beanspruchungen aufzunehmen hat; die gezeichnete
Verschraubung f gilt daher nur zur Versinnbildlichung.) Der Umstand, daß so Oberstempel
und Unterstempel nicht bloß, wie allgemein üblich, durch ein an einer Stelle sitzendes
Spannschloß o. dgl. - im besten Falle durch zwei auf eine gewisse Höhe ausgeteilte
Spannschlösser - gegeneinandergepreßt werden, sondern durch eine sich über die ganze
Überblattungslänge beider erstreckende, voneinander im Sinne einer Umschnürung abhängige
Kette von Verbindungen zusammengehalten werden, hat auch noch eine besondere Bedeutung:
Bei der Beanspruchung der Stempel auf Knickung erfolgt so in dem am meisten gefährdeten
Mittelteil des Stempels eine Verstärkung, die ungefähr der Beanspruchung entspricht,
jedenfalls die Wirkung einer einzigen Verbindung im Sinne einer Spannungsanreicherung
(Kerbwirkung) ausschließt.