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Zusammenlegbares Schalungsgerüst für Beton- und Eisenbetonkanalbauten
Die Ausführung von Beton- und Eisenbetonkanalbauten erfolgte bisher zumeist mittels
des üblichen Holzgerüstes und Holzschalung. Bei umfangreichen Kanalausführungen,
besonders wenn Grundwasser vorhanden ist, ist die übliche Holzgerüstschalung unwirtschaftlich.
Durch das dauernde Versetzen der Schalung entsteht ein großer Schalungsverlust.
Außerdem sind die Kosten hierfür erheblich.
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Es sind ferner zusammenlegbare eiserne Schalungsgerüste bekannt, die
ebenfalls für die Herstellung von Eisenbetonkanal- oder Tunnelbauten dienen. Diese
sind jedoch zumeist umständlich in der. Handhabung und im allgemeinen nur für runde
Kanalquerschnitte bestimmt, so daß beispielsweise die Herstellung von Kanälen mit
waagerechten Decken auf Schwierigkeiten stößt.
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Der Kanalsohlenbeton wurde bisher auch häufig ohne Einschalung hergestellt.
Bei dieser Ausführungsart waren große Unebenheiten im Gefälle kaum zu vermeiden.
Ferner war ein genaues Arbeiten hierbei fast unmöglich.
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Die vorstehend geschilderten Nachteile sollen durch eine Schalungsgerüstausbildung
nach der Anmeldung vermieden werden. Das Neue besteht darin, daß bei einem zusammenlegbaren
Schalungsgerüst mit einem Ober- und einem Untergerüst das Obergerüst aus einem nur
im Scheitelpunkt unterteilten Rahmen mit waagerechten Steifen und einer durch Eisenkeile
am oberen Rahmenteil a.nklemmbaren lotrechten Stütze besteht. Das Untergerüst ist
in drei Einzelkörper unterteilt, von denen der mittlere Gerüstkörper einen Gitterträger
enthält. Anden Stößen der drei Einzelkörper sind Winkeleisen angeordnet als Widerlager
für zwischen die Teile einzusetzende Spannkeile.
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Durch eine solche Ausbildung wird ein besonders einfaches, wirtschaftliches
und leicht zu handhabendes. Schalungsgerüst geschaffen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt, und zwar zeigen: Abb. z das Obergerüst im Grundriß, " Abb.
2 im Längsschnitt, Abb.3 im Querschnitt, Abb. q. das Untergerüst im Grundriß, Abb.
g im Längsschnitt, Abb. 6 ün Querschnitt.
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Das in den Abb. x, z und 3 dargestellte Obergerüst besteht aus einem
eisernen oder hölzernen Rahmen a, welcher aus mehreren Teilen besteht und an dem
Kopf b und Fuß c der mittleren Stütze d durch einfaches Einschieben zusammengesetzt
wird. Damit eine Verschiebung nicht mehr eintreten kann, ist an dem Kopf
b der Stütze d eine Einklinkung e vorgesehen. Mittels Eisenkeilen
f werden die Teile des Rahmens a mit dem Kopf b zusammen verbunden
und nach oben fest eingeklemmt. Zur Aussteifung der lotrechten Rahmenteile a im
Punkte g sind Streben h vorgesehen, die sich gegen die Mittelstütze d stützen und
hier auf ein an der Stütze befestigtes Winkeleisen einfach aufgelegt werden. Damit
das Eisengerüst für verschieden große Abmessungen verwendet
werden
kann, können an der Kopfplatte b und- an ' dem -oberen Rahmenteil
a
beliebig viele Löcher i zum Verstellen des Ge-, rüstes vorgesehen- werden.
Das Feststelle: erfolgt dann mittels Eisenstiften oder Eisen-' keilen. Als Abdeckung
wird an Stelle der-, üblichen Holzschalung Eisenblech k verwendet, welches mittels
T-Eisen l verstärkt wird. Hierdurch entsteht eine glatte Deckenuntersicht, wodurch
der sonst übliche Deckenputz ersetzt wird. Nach einer gewissen Erhärtung des Betons
können die Eisenrahmen a durch Entfernen der Keile f ausgebaut werden. Hierdurch
wird ebenfalls die Abdeckung k frei, so daß nur die mittlere Stütze d mit Kopfplatte
b_ - bis zur vollständigen Erhärtung des Betons als Notstütze stehenbleibt. Die
Rahmenteile a werden für den weiteren Bau wie vor verwendet.
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Das in den Abb. q., 5 und 6 dargestellte Untergerüst besteht aus dem
mittleren Teil a in Verbindung mit einem Gitterträger b von größerer Länge. Dieser
Teil wird an einer Seite auf der fertigen Sohle aufgelegt, an der anderen Seite
genau im Gefälle sicher aufgelagert. Hiernach wird der Zwischenraum c bis zum Erdboden
in der jeweilig notwendigen Stärke mit Beton ausgegossen. Daran anschließend werden
nach links und rechts die übrigen Teile d des Untergerüstes durch einfache 'Winkelanschlüsse
e, die sich übereinander schieben, eingelagert. An den oberen Enden f der Seitenteile
d werden die Seitenteile mittels Streben g an dem Kopf m des Gitterträgers
b befestigt und in der richtigen Lage gehalten. Nach Fertigstellung des Sohlenbetons
wird der mittlere Teil a in Verbindung mit dem Gitterträger b für den Weiterbau
durchgezogen.
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Das Schalungsgerüst nach der Erfindung zeichnet sich in allererster
Linie durch eine große Einfachheit und durch eine leichte Handhabung der einzelnen
Bauteile aus. Am ganzen Gerüst ist keine einzige Schraube vorhanden. Auch sind keine
Scharniere und gelenkartige Verbindungen notwendig. Es sind lediglich zwei Eisenkeile
f vorhanden, die das . gesamte Obergerüst zusammenhalten. Diese Eisenkeile werden
durch einen einfachen Hammerschlag, und zwar durch einen ungelernten Arbeiter eingeschlagen
und beim Abbauen in derselben Weise wieder zurückgeschlagen. Die mittlere --Stütze
d kann im Gegensatz zu bekannten U@sführungen vollständig allein, ohne das ..Übrige
Gerüst hierzu notwendig zu haben, bis `zür völligen Erhärtung des Betons bestehen
bleiben. Es sind nur zwei Arbeiter zum Ab-bzw. Aufbau des Gerüstes nötig, ohne besondere
Aufsicht, weil die Zusammensetzung so einfach ist. Die Richtung, die Befestigung
und die ganze Aussteifung ist in erster Linie von den zwei vorgenannten Eisenkeilen
f abhängig.
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Beim Untergerüst ist die Dreiteilung von Bedeutung. Hierdurch ist
es nämlich möglich, den mittleren Teil auch bei nicht vollständiger Erhärtung des
Betons durch die Anordnung der Winkeleisen e allein vorzuziehen und nach diesem
Vorgang die beiden seitlichen Teile des Untergerüstes nachzuziehen und wieder genau
in dieselbe Lage am Mittelteil zu bringen. Hierbei ist zu beachten, daß vor Ausstampfen
mit Beton die Winkeleisen c durch Eiseil- oder Holzkeile auseinandergehalten werden
und daß diese Keile vor dem Vorziehen gelöst werden. Gerade durch die Aufteilung
in drei Einzelteile und durch das leichte Verschieben derselben zeichnet sich das
Untergerüst ebenfalls durch Einfachheit aus.