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Verfahren zur Errichtung eines Bauwerkes und Baulehren zur
Durchführung des Verfahrens
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Blendsteinen im Zuge des schichtenweisen Aufbaues verkleidet werden, wobei diese Blendsteine aus Na- tur-oder Kumststein, glasierter Keramik, Mosaiken u. dgl. bestehen können.
Eine wesentliche Ersparnis an Lohn-und Materialkosten wird noch dadurch erzielt, dass die Fensterund Türrahmen während dem schichtenweisen Aufbau profilgerecht bei gleichzeitiger Versetzung der Beschläge hergestellt werden. Es entfällt somit die Anfertigung von Fenster- und Tiirstöcken und ihre Versetzung.
Zur Durchführung des Verfahrens werden Baulehren verwendet, die nach einem weiteren Merkmal der Erfindung eine horizontale Lehre aufweisen, die mittels Getriebeeinrichtungen an vertikalen Lehren höhenverschiebbar ist, wobei die Getriebeeinrichtungen aus Zahnstangen und Zahnrädern bestehen, welche an den vertikalen bzw. der horizontalen Lehre angeordnet sind. Die erfindungsgemässe Baulehre kann mit mehreren übereinander angeordneten horizontalen und an den vertikalen Lehren höhenverschiebbaren Lehren für verschiedene Aufgaben versehen sein.
Sie weist gegenüber den bisher bekannten Baulehren die Vorteile auf, dass sie das Arbeiten nicht nur mit einer, sondern mit mehreren horizontalen Lehren ermöglicht, die zufolge der Getriebeeinrichtungen genau horizontal verstellbar sind. Während die bekannte, mittels Seilzug und Gegengewichten betätigbare horizontale Lehre nach jeder Verstellung nivelliert werden muss, ist bei der erfindungsgemässen Baulehre nur eine Grundnivellierung notwendig und ihre Bedienung auch durch ungeschultes Personal möglich. Wie bereits ausgeführt wurde, ist jeder Horizontallehre eine bestimmte Aufgabe zugedacht. Das Verlegen der Blendsteine wird mittels einer der Horizontallehren bewerkstelligt, die zu diesem Zweck mit einer Verlegungseinrichtung ausgestaltet ist.
Die für das Legen der Schalungssteine und der Ziegelscharen zwischen den Tragrahmenteilen und die zum Einhalten der Mauerfluchten notwendigen Profillineale sind an einer zweiten Horizontallehre angeordnet. Das Einloten und Festhalten der Fenster- und Ttirverschalungen oder sonstigerabnehmbarer Profilverschalungenam planrichtigen Ort erfolgt durch eine dritte Horizontallehre. Es können aber noch weitere Horizontallehren mit andern Funktionen an den Vertikallehren einer Lehre vorgesehen sein. Durch entsprechendes Anordnen der Horizontallehren übereinander, u. zw. z. B. so, dass die Lehre zum Halten der abnehmbaren Schalung über der zum Legen der Schalungssteine und der Ziegel und diese über der zur Verlegung der Blendsteine liegt, wird der Bauvorgang durch die Horizontallehren selbst nicht behindert.
Zudem können die Horizontallehren einfach und rasch in die Führung an den vertikalen Lehren ein-bzw. ausgehängt werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt eines Teiles des zu errichtenden Bauwerkes, Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Zwischenrost, Fig. 3 einen Schnitt durch einen Zwischenrost und einen seitlichen Rahmenteil eines Fensters nach der Linie A-B in Fig. l ; Fig. 5 und Fig. 6 zeigen die. Verlegung von Schalungssteinen.
Das Skelett aus armiertem Beton des ohne Schalungssteine dargestellten Bauwerkteiles nach Fig. l besteht aus den Gleichenrosten 3, den Pfeilern 6,6a, den Fensterstöcken 4 aus Ortsbeton und den Zwischenrosten 5, wobei mit 7 die Armierung bezeichnet ist. Die Fensterstocktelle, die die Fensteröffnungen 2 umschliessen und die während des schichtenweisen Aufbaues profilgerecht und mit den Beschlägen versehen hergestellt werden, können wie z. B. die horizontalen Teile in den Zwischenrosten 5 oder wie der eine vertikale Teil in dem Pfeiler 6a liegen oder aber wie die andern vertikalen Teile als selbständige Bauteile ausgebildet sein. Die Gleichen- und Zwischen, roste 3 bzw. 5, Pfeiler 6,6a und vertikalen Stockteile 4 umfassen das Fü1lmauerwerk 1 aus Ziegeln, Beton od. dgl.
Durch die Anordnung der Zwischenroste und der vertikalen Teile der Fensterumrahmungen wird das Füllmauerwerk des gesamten Bauwerkes stets von armiertem Beton umschlossen, so dass das Füllmauerwerk schwächer ausgeführt werden kann, gegebenenfalls auch Hohlmauern angewendet werden können. Da aber die Zwischenroste und die als selbständige Bauteile ausgebildeten Stockteile einen Teil der Belastung übernehmen, können auch die andern Skeletteile, die Gleichenroste 3 und Pfeiler 6 schwächer dimensioniert werden. Der zusätzliche Einbau von Zwischenrosten und vertikalen Stockteilen in das Betonskelett erschwert bzw. verteuert keineswegs die Aufführung des Bauwerkes, da auch diese im Zuge des schichtenweisen Aufbaues ohne Verwendung von Schalungen hergestellt werden.
Der schichtenweise Aufbau des Bauwerkes geht beispielsweise aus Fig. 2 hervor, die einen Längsschnitt durch einen der Zwischenroste 5 darstellt. Die Schalungssteine 33 zu beiden Seiten des Rostes sind mit den unteren Steinen durch Bolzen verbunden, die in die Bohrungen 50 steckbar sind. Die Steine sind noch mit in vorstehenden Ösen 34 einhängbare Bügel 35 gesichert, so dass der eingebrachte Beton die Steine nicht nach aussen drücken kann. Der Zwischenrost 5 und der Pfeiler 6 sind mit Eisen 7 armiert.
Der Schnitt durch einen lotrechten Rahmenteil eines Fensters nach Fig. 3 zeigt die Schalungssteine 33 einer Schicht für den mit Eisen 7 armierten Zwischenrost 5 und den Pfeiler Sa, die wieder mit in den
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Ösen 34 eingehängte Bügel 35 gehalten sind. Der an den Pfeiler sich anschliessende Rahmenteil 4 wird gleichzeitig mit dem Pfeiler schichtenweise hergestellt. An die Schalungssteine des Pfeilers 6a schliesst sich eine entsprechend der profilierten Form des Rahmenteiles ausgebildete Schalung 36 aus Metall an, die von einer Schalungsverstärkung 37 abgestützt ist. Die Fensterbeschläge 42 werden in der richtigen Höhe mit einbetoniert.
Wenn gegebenenfalls für das Betonskelett und den Rahmenteil verschiedene Betonsorten verwendet werden, so werden diese getrennt eingebracht, wozu ein Trennblech 38 vorgesehen ist, das im Zuge des schichtenweisen Aufbaues hochgezogen wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zur Errichtung eines Bauwerkes dient eine Baulehre. Die schematisch dargestellte Baulehre nach Fig. 4 weist drei horizontale Lehren 10, 19, 24 auf, die an vertikalen Lehren 9 verschiebbar sind. Jeder dieser horizontalen Lehren ist eine bestimmte Aufgabe zugeteilt, so dient z. B. die Lehre 10 zum schablonenmässigen Aufmauern der Ziegelmauern, die Lehre 19 zum Einrichten und Halten von Schalungen für Betonteile wie für die profilierten Fensterstockteile und die Lehre 24 zum Verlegen der Schalungs- bzw. Blendsteine. An den Enden dieser Lehren sind Gleitstücke 11, 15, 23 angeordnet, die die Lehren tragen und die an den vertikalen Lehren verschiebbar sind.
Die Höhenverstellung der horizontalen Lehren wird erfindungsgemäss durch Getriebeeinrichtungen bewerkstelligt, die aus an den vertikalen Lehren vorgesehenen Zahnstangen 12 und aus an den Gleitstücken angeordneten Zahnrädern 13, 17, 54 bestehen, wobei die Zahnräder jeder horizontalen Lehre durch Wellen 14, 16, 53 verbunden und durch Handräder 18 verdrehbar sind. Die Getriebeeinrichtungen gewährleisten eine genaue waagrechte Verstellung der horizontalen Lehren, die zudem durch Klinken-, Kugel- oder sonstige Sperren feststellbar sind.
Die Baulehren, bei welchen der Abstand der vertikalen Lehren sich nach dem Bauobjekt richtet und 4 - 6 m betragen kann, werden bereits planrichtig eingestellt von geschultem Personal an der Aussenseite des Bauwerkes montiert, wobei der nur teilweise dargestellte Tragrahmen 8 jeder Lehre, der auch die Nivellierplatte trägt, mit nicht dargestellten Schrauben in vorbereiteten Durchbrüchen des jeweils letzten Gleichenrostes befestigt werden. Nach der Grundnivellierung durch das geschulte Personal kann die Bedienung der Lehren durch das Baupersonal erfolgen. Nach Fertigstellung des nächsten Gleichenrostes werden die Baulehren abgebaut und in die auf gleichen Lotlinien und gleicher waagrechter.
Linie vorbereiteten Durchbrüche des Gleichenrostes eingebaut und nivelliert.
Die horizontale Lehre 10 trägt klappbare Profillehren 10'für die Verlegung der Schalungssteine und Ziegel, die an der Lehre an den dem Bauplan entsprechenden Stellen eingestellt und befestigt werden.
Auf der horizontalen, rohrförmig ausgebildeten Lehre 19 sind Einspann- und Haltevorrichtungen 20 angeordnet, die sowohl in axialer als auch radialer Richtung einstellbar und befestigbar sind. Sie sind mit Haken 21 versehen, die zur Veränderung ihrer Länge verschiebbar gelagert sind. Mit diesen Haltevorrichtungen können Verschalungen z. B. für die profilierten Fensterrahmenteile durch blosses Einhängen in die Haken eingelotet und in der richtigen Lage gehalten werden.
Mit Hilfe der horizontalen Lehre24 werden die Steine zur Verblendung des. Füllmauerwerkes verlegt.
Sie ist zweckmässig T-förmig ausgebildet und weist in dem mauerseitigen Teil der Querrippe 24 einen Schlitz 25 auf, welcher zum Feststellen von nebeneinander angeordneten zur Mauer verschwenkbaren Tragplatten 28 dient. Jede Tragplatte ist je nach seiner Länge mittels zwei oder mehrererGelenke 29 mit zur Tragplatte querliegenden Trägern 26a verbunden. Diese Träger und damit die Tragplatte sind mit durch in den Trägern vorgesehenen Längsschlitzen und durch den Schlitz 25 geführte Schraubenbolzen 26 an der Querrippe 24 der Lehre verschiebbar und feststellbar. Die Tragplatte, die zum gleichzeitigen Verlegen mehrerer nebeneinanderliegender Steine 44 bestimmt ist, weist an der der Mauer zugewandten Längsseite eine Leiste 32 auf, die die aufgelegten Steine beim Verschwenken der Tragplatte hält.
Sie hat eine der Fugenbreite gleiche Dicke, damit die Steine 44 im richtigen Abstand von den unterhalb liegenden Steinen 44'aufgelegt werden, wobei sie sich auf diese abstützt. Damit die Leiste um die gewünschte Fugentiefe über das Brett vorsteht, ist sie verschiebbar und feststellbar mit der Tragplatte verbunden. Die Tragplatte ist weiters mit Leisten 31 versehen, die zur Distanzierung der Steine im Ausmass der Fugenbreite und zur Begrenzung der Tragplatte an ihren Kurzseiten fest angeordnet sind. An der der Mauer abgewandten Seite ist noch eine Leiste vorgesehen, die über die Steine der Fugentiefe entsprechend vorragende Anschläge 45 besitzt, wodurch das zur Mauerfläche parallele Auflegen der Steine gewährleistet ist.
Nach Auflegen der Steine und Aufbringung des Mörtels wird die Tragplatte 28, deren durch die Gelenke 29 gehende Schwenkachse durch Einstellen der Träger 26a den richtigen Abstand von der Mauer hat, mit den Steinen in die vorgesehene Lage verschwenkt. Zum Festhalten der Tragplatte und der Steine in dieser Lage während dem Anziehen der Mörtelschicht 43 wird das Brett mit einer Haltezwinge gemäss Fig. 6 an die Mauer gepresst. Die Zwinge weist zu diesem Zweck eine Exzenternocke 47 auf, die an dem verschiebbaren Zwingenarm 46 angeordnet ist. Nach dem Anziehen des Mörtels wird nach Lösen der Befestigung der
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Träger 26a, die Tragplatte soweit zurückgeschoben, dass die Leisten 31 und 32 und die Anschläge 45 aus den Steinfugen kommen, und sodann umgeschwenkt.
Wie schon erwähnt wurde, ist das Arbeiten mit der erfindungsgemässen Baulehre so einfach, dass sie vom Baupersonal ohne Einschulung bedient werden kann. Zweckmässig arbeiten zwei Mann, ein Maurer und ein Steinverleger, mit zwei nebeneinandermontierten Baulehren, die anfangs nur mit den Horizontallehren 10,19 ausgerüstet sind. Zuerst werden mit Hilfe der Profillehren 10'der horizontalen Lehre 10 auf dem Gleichenrost zwei oder drei Baustein- oder Ziegel reihen über die Länge von zwei Baulehren, das sind etwa 8 - 12 m, aufgemauert, wobei der Steinverleger dem Maurer hilft. Nach dem Aufmauern wird die Lehre 10 hochgekurbelt und die Verlegelehre 24 montiert, die nun auf der Baulehre verbleibt, bis der nächsthöhere Gleichenrost betoniert ist. Sie wird in die richtige Höhe gebracht und festgestellt.
Der Steinverleger belegt die erste Tragplatte mit den Blendsteinen, und-bringt mit einer Auftragsschablone den Mörtel in entsprechender Dicke auf, während der Maurer auf die Mauer eine Mörtelschicht in Steinbreite aufträgt. Nun kann die Tragplatte geschwenkt und mit zwei Zwingen fixiert werden. In gleicher Weise werden mit den anschliessenden Tragplatten beider Baulehren Steinreihe um Steinreihe verlegt. Wenn die letzte Tragplatte der zweiten Baulehre verspannt ist, ist der Mörtel der ersten Steinreihen so fest, da3 die Zwingen nacheinander im Tempo des Arbeitsganges entfernt und die Tragplatten zurückgestellt werden können, worauf das Verlegen der zweiten Plattenreihe erfolgt, wenn es die Höhe der schon vermauerten Ziegel zulässt.
Andernfalls werden die Horizontallehren 24 und 10 heruntergedreht und mit der eingestellten Lehre 10 wieder Ziegeln verlegt. Ist auf diese Weise die Höhe der unteren Kante einer Fensteröffnung erreicht, was durch die Vertikallehre genau gezeigt wird, werden die Verschalungen für den Fensterstock an den, von den Horizontallehren genau und planmässig bezeichneten Stellen auf die Mauer aufgesetzt u : 1d provisorisch befestigt. Nun wird die Horizontallehre 16 bis zu einer an der Vertikallehre vorgesehenen Einstellmarke gebracht. Die Halte-und Einspannvorrichtungen 20, deren planrichtige Stellen in der Baukanzlei z.
B. durch Stellringe festgelegt sind und mit den Einstellmarken an den Horizontallehren genau korrespondieren, brauchen nur noch mit ihren Haken21 in die vorgesehenen Ösen der Fensterstockverschalungen eingehängt werden, womit die Verschalung in horizontaler und in vertikaler Richtung genau fixiert ist. Ein Vorgang, der ebenfalls zufolge der genau arbeitenden und abgestimmten Vorrichtungen rasch erledigt ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Errichtung eines Bauwerkes, welches insbesondere aus einem tragenden Betonskelett und einem zwischen den Skeletteilen errichteten Fiillmauerwerk aus Ziegeln, Beton od. dgl. besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte aufwachsende Bauwerk, das tragende Betonskelett (3, 5, 6, 6a), das Füllmauerwerk (1) und die Umrahmung der Fenster- und Türöffnungen (4), die als Elemente des tragenden Betonskelettes und mit den üblichen Beschlägen versehen, als profilfertiger Stock und Rahmen für die Fen- ster- und Türflügel ausgebildet sind, über den gesamten Grundriss schichtenweise errichtet wird, wobei für das tragende Betonskelett und das Füllmauerwerk aus Beton armierte Steine (33)
mit gegebenenfalls veredelter Aussenhaut als verlorene Schalung und zur Verblendung des Füllmauerwerkes aus Ziegeln und der mit Schalungssteinen ohne veredelte Aussenhaut versehenen Betonelemente unarmierte Blendsteine (44)
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Türöffnungen abnehmbare Schalungen (36) angeordnet werden und diese Schalungs- bzw. Blendsteine und die abnehmbaren Schalungen von an der Innen-und Aussenseite des aufzurichtenden Bauwerkes vorgese- sehenen Baulehren verlegt, eingerichtet und gehalten werden.