DE615254C - Verfahren zur Heisszersetzung von kuenstlichem Carnallit - Google Patents

Verfahren zur Heisszersetzung von kuenstlichem Carnallit

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DE615254C DES87908D DES0087908D DE615254C DE 615254 C DE615254 C DE 615254C DE S87908 D DES87908 D DE S87908D DE S0087908 D DES0087908 D DE S0087908D DE 615254 C DE615254 C DE 615254C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D3/00Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D3/04Chlorides
    • C01D3/08Preparation by working up natural or industrial salt mixtures or siliceous minerals

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Description

  • Verfahren zur Heißzersetzung von künstlichem Carnallit Ein Verfahren, aus Rohcarnallit Chlorkalium zu gewinnen, ist das sog. Lösen mit Endlauge. Danach wird der Carnallitgehalt des Rohsalzes -in der Weise rein gewonnen, daß man das Rohsalz in kaltgesättigter Chlorinagnesiuinlösung, Endlauge, möglichst hoch erhitzt und so eine an Carnallit heiß gesättigte Lösung erzielt. Diese lä,ßt man nach der Abtrennung von dem verbleibenden Rückstand abkühlen, wobei der in der Hitze aufgenommene Carnallit sich als solcher abscheidet und wieder eine Endlauge zurückbleibt, die zur Vornahme der nächsten Operation geeignet ist.
  • Die Heißzersetzung dieses künstlichen Carnallits ist bisher noch nicht in. technisch .einwandfreier Weise gelöst. Die Heißzersetzung besteht darin, daß man bei möglichst hoher Temperatur den künstlichen Carnallit mit so viel Wasser versetzt, daß sich die theoretisch mögliche Menge Chlorkalium abscheidet und eine an Carnallit gesättigte Mutterlauge !entsteht. Trennt man Chlorkalium und Mutterlauge in der Hitze, so erhält man nach dem Abkühlen der letzteren den Rest des im künstlichen Carnallit enthaltenen Chlorkaliums als künstlichen Carnallit und eine Endlauge, die genügend arm an Chlorkalium ist, um ohne wirtschaftliche Bedenken abgestoßen werden zu können. Die bisher nicht überwundene Schwierigkeit besteht darin, daß es mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln nicht gelingt, die Trennung des durch Zersetzung gebildeten Chlorkaliums von der kristallisierenden heißen Mutterlauge technisch und wirtschaftlich einwandfrei durchzuführen.
  • Man hat bereits vorgeschlagen (vgl. Pfeiffers Handbuch der Kaliindustrie, S. 249 u..ff. sowie .Michels-Przibylla, >.Die Kslirohsalze«, S. 197, Absatz 3), den Reincarnallit statt mit so viel heißem Wasser, daß gerade noch -eine heiß mit Carnallit gesättigte Lauge entsteht (Heißzersetzung), mit einer Lauge zu zersetzen, die durch Auslaugung carnallitischer Rollsalze mit den üblichen verdünnten Löselaugen in der Hitze erhalten wird. Bei diesem Verfahren scheidet sich chlornatriumhaltiges Chlorkalium beim Abkühlen der Lauge bis auf 5o° aus und setzt sich in schlammigem Zustande ab, so daß auch bei diesem Verfahren; obwohl es mit Abkühlung arbeitet, die Trennung des Chlorkaliums von den Mutterlaugen auf Schwierigkeiten stößt. Ganz abgesehen davon ist das abgeschiedene Chlorkalium starl; verunreinigt, und die Mutterlaugen enthalten noch so-viel Chlorkalium, daß man sie nicht fortlaufen lassen kann.
  • In diesem Zusammentange ist noch auf ein Verfahren hinzuweisen, nach dem Rohcarnallit, nicht Reincarnallit, mit Carnallitmutterlaugen heiß zersetzt und die entstandene Lösung bis zur beginnenden Abscheidung von Carnallit abgekühlt wird, bei welcher Abkühlung sich ein Teil des Chlorkaliums, auch infolge der besonderen Zusammensetzung der Laugen, in ganz gut abtrennbarer Form abscheidet. Aber bei diesem Verfahren. handelt -es sich nicht um eine Abscheidung von Chlorkalium aus Reincarnallit, sondern aus Rohcarnallit, und nicht um eine Ausscheidung des Chlorkaliums aus der unabgekühlten Lösung, sondern um eine Gewinnung durch Abkühlungskristallisation.
  • Erst nach vorliegender Erfindung gelingt es, ohne jede Abkühlung gleich direkt Chlorkalium aus Reincarnallit in einer solchen Form zu gewinnen, daß die Abtrennung des Chlorkaliums glatt durchführbar ist. Es hat sich gezeigt, daß man die Zersetzung des künstlichen Carnallits viel besser beherrschen kann, wenn man die Zersetzung statt mit den für sie gerade erforderlichen Wassermengen allein mit einer wäßrigen Lösung durchführt, die durch Zusammenmischen von dieser eben erwähnten Wassermenge und einer erheblichen Menge der bei dem vorliegenden Prozeß nach Abtrennung des Chlorkaliums in der Hitze verbleibenden Lauge erhalten ist.
  • In diese dicht unter dem Siedepunkt gehaltene Mischung wird der Reincarnallit langsam, zweckmäßig unter Rühren, eingetragen, wobei die Temperatur möglichst hoch gehalten wird. Das Chlorkalium scheidet sich bei dieser Arbeitsweise in so grober Form ab, daß die Trennung von der heißen Mutterlauge ohne Schwierigkeiten mit den Üblichen Hilfsmitteln durchgeführt werden kann. Die danach abgetrennte Mutterlauge, also eine heiß für Carnallit gesättigte Lauge, kann man nun bis zu einem beliebigen Grade herunterkühlen und so den darin enthaltenen Carnallit abscheiden. Da man aber wieder eine gewisse Menge heiß gesättigter Carnallitlösung für die nächste Operation braucht, empfiehlt es sich, nur so viel von der zur Verfügung stehenden heißen Lösung abzukühlen, als zuvor durch Einführung des Wassers neu erzeugt wurde, um den Rest, also die Kreislaufmenge, gleich wieder für die nächste Operation zu verwenden. Beispiel i cbm einer Lösung, wie sie durch Sättigung von Endlauge bei 1o5° C mit Carnallit dargestellt werden kann und im Liter 397,8 g Mg CIs, 6,5 g Mg S 01, 88,1 g K C1 und 17,09 Na Cl enthält, wird mit 278 kg Reincarnallit und 82,i l kochendem Wasser' bei io5 bis i i o- C versetzt und eine Viertelstunde lang bei dieser Temperatur verrührt. Dann läßt man das. Chlorkalium absetzen, hebert die darüberstehende heiße Lauge, welche die gleiche Zusammensetzung hat wie die Ausgangslauge, ab, und läßt den Brei von Chlorkalium mit heißer Lauge ohne Abkühlung in eine Zentrifuge ablaufen, in der das Chlorkalium nach Abschleudern der heißen Lauge mit wenig Wasser heiß gedeckt wird.
  • Man kann auch die erwähnte Lauge in einem mit Salzabscheider versehenen Rührwerk bei 105 bis i i o° C kontinuierlich mit so viel Wasser und Carnallit versetzen, daß auf :2781,-g Carnallit 82,1 1 Wasser kommen, und das in dem Salzabsch-eider abgelagerte Chlorkalium periodisch mit der anhaftenden Lauge der Zentrifuge zuführen. Da die resultierende heiße Lauge stets die gleiche Zusammensetzung hat, kann der Prozeß mit ihr beliebig lange fortgeführt werden.
  • Kühlt man die heiße Lauge unter i oo° ab, so scheidet sich Reincarnallit aus unter Hinterlassung einer chlorkaliumarmen Endlauge.
  • Vergleichsweise sei angegeben, daß die nach dem Pfeifferschen Verfahren zu verwendende Lauge ein spezifisches Gewicht von 1,298 und etwa folgende Zusammensetzung pro Liter Flüssigkeit besitzt: 22ogMgCI" 41 g M9S01, 117 g K Cl und 8, 5 g Na Cl. Es ist ohne weiteres klar, daß mit dieser magnesiumchloridarmen Lauge nicht das gleiche Ergebnis erzielt werden kann wie mit der nach vorliegender Erfindung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Heißzersetzung von künstlichem Carnallit, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zersetzung in einer Lösung vornimmt, die durch Vereinigung der zur Zersetzung erforderlichen Wassermenge mit wenigstens einem Teil der bei einer vorangegangenen Durchführung des Verfahrens unmittelbar nach Abtrennung des Chlorkaliums in der Hitze anfallenden Lauge erhalten wird.
DES87908D 1928-10-17 1928-10-17 Verfahren zur Heisszersetzung von kuenstlichem Carnallit Expired DE615254C (de)

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