DE3215735C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01D—COMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
- C01D3/00—Halides of sodium, potassium or alkali metals in general
- C01D3/04—Chlorides
- C01D3/08—Preparation by working up natural or industrial salt mixtures or siliceous minerals
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Description
Kaliumchlorid wird aus Kalirohsalz nach dem bekannten
Heißlöseverfahren und anschließendem Decken mit K₂O-Gehalten
zwischen 50 und 60 Gew.-% gewonnen. Da in
den Kalirohsalzen, insbesondere in den carnallitischen
Kalirohsalzen, neben anderen Beimengungen noch
sulfatische Beimengungen, wie beispielsweise Kieserit
und Anhydrit, vorliegen, enthält das aus diesen Kalirohsalzen
erzeugte Kaliumchlorid auch sulfatische Verunreinigungen.
Um aus dem primär mit einem K₂O-Gehalt
von 60 Gew.-% gewonnenen Kaliumchlorid ein Produkt
mit 62 Gew.-% zu erzeugen, die es beispielsweise als
Einsatzmaterial für die Chloralkali-Elektrolyse haben
muß, ist es notwendig, vor allem den Sulfatgehalt
dieser Primärprodukte zu senken.
Zu diesem Zweck sind Verfahren bekannt, nach denen man
das Kaliumchlorid mit etwa 60 Gew.-% K₂O-Gehalt durch
Umkristallisieren in entsalztem Wasser zu einer bei
einer Temperatur von 85°C annähernd gesättigten Lösung
löst, diese unter Eindicken klärt und nach Abtrennung
des Feststoffanteils daraus das Kaliumchlorid
durch Abkühlen auskristallisiert. Nach Abtrennen
von der Mutterlauge wird das Kristallisat gedeckt
und getrocknet.
Diese Verfahren erfordern einen zusätzlichen Aufwand
in Form einer vollständigen Löse- und Kristallisieranlage
und in Form der hierfür notwendigen Betriebsenergie.
Allerdings wird nach diesen Verfahren ein
Kaliumchlorid mit bis zu 62 Gew.-% K₂O-Gehalt erhalten.
Der Gehalt an Nebenbestandteilen in dem aus Kalirohsalz
nach herkömmlichen Arbeitsweisen gewonnene Kaliumchlorid
mit etwa 60 Gew.-% K₂O-Gehalt kann nach
anderen bekannten Verfahren durch zusätzliches und
besonders sorgfältiges Decken mit entsalztem Wasser
oder mit gesättigten und möglichst reinen Kaliumchloridlösungen
gesenkt werden.
In der Regel führen diese Arbeitsweisen jedoch nur
bei Kaliumchlorid zum gewünschten Erfolg, das aus sylvinitischen
Kalirohsalzen gewonnen worden ist.
Hieraus stellte sich die Aufgabe, eine Arbeitsweise
zu finden, nach der ohne wesentlichen Aufwand an technischen
Anlagen und Energie ein Kaliumchlorid mit 62
Gew.-% K₂O-Gehalt und extrem niedrigem Sulfatgehalt
aus Kalirohsalzen erhalten werden kann, auch wenn dieses
neben Kalium- und Natriumchlorid merkliche Anteile
von Hartsalz enthält.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Kaliumchlorid
mit extrem niedrigem Sulfatgehalt aus vermahlenem,
Calcium und Sulfat enthaltendem Kalirohsalz
durch Lösen in Umlauflauge bei erhöhten Temperaturen,
Abtrennen des ungelösten Rückstands, Kristallisieren
des Kaliumchlorids durch Abkühlung und Verdampfung,
Abtrennen des Kaliumchlorids von der Mutterlauge, die
gegebenenfalls mit anderen Betriebslaugen vermischt,
nach Aufwärmung als Umlauflauge zum Auflösen von weiterem
Kalirohsalz eingesetzt wird, wobei das abgetrennte
Kaliumchlorid mit Wasser oder Kaliumchloridlösung
gedeckt wird, gefunden. Danach werden den Umlauflaugen
nach der Abtrennung vom Kaliumchlorid und
vor der Wiedererwärmung Impfkristalle zugesetzt, wobei
die entstehende Trübe bei 20 bis 60°C für die
Dauer von wenigstens 20 bis 30 min gerührt wird, bevor
der Feststoffanteil dieser Trübe von der flüssigen
Phase abgetrennt wird.
Die Erfindung geht von dem herkömmlichen Verfahren
der Aufarbeitung von Kalirohsalzen nach dem Heißlöseverfahren
aus. Dazu werden bekanntlich die bergmännisch
gewonnenen Kalirohsalze vermahlen und mit den vorgewärmten
Umlauflaugen vermischt, die bei der in ihnen
herrschenden Temperatur an Kaliumchlorid zunächst
ungesättigt sind und dieses aus dem Kalirohsalz
herauslösen.
In der Wärme wird dann der ungelöste Rückstand aus
diesem Lösegemisch abgetrennt und aus der verbleibenden
Lösung unter Eindampfung und Abkühlung Kaliumchlorid
auskristallisiert. Da in den Umlauflaugen außer
Kalium-, Natrium- und Magnesiumchlorid auch noch
Magnesium- und Calciumsulfat entsprechend ihrer Löslichkeit
vorliegen, sind die Umlauflaugen in bezug auf
diese Sulfate gesättigt. Beim Abkühlen der das gelöste
Kaliumchlorid enthaltenden Umlauflaugen auf Temperaturen
von unter 60°C kristallisiert zusammen mit dem
Kaliumchlorid noch Glaserit K₃Na(SO₄)₂ und Syngenit
K₂SO₄ · CaSO₄ · H₂O aus und wird zusammen mit diesem
abgetrennt. Insbesondere bei der Aufarbeitung von sulfatischen
Kalirohsalzen wird ein Kaliumchlorid mit
mehr als 0,1 Gew.-% Sulfation erhalten. Dieser Sulfatgehalt
kann durch Decken mit, vorzugsweise entsalztem,
Wasser jedoch nur unvollständig entfernt werden. Untersuchungen
haben gezeigt, daß der verbleibende Restgehalt
an Sulfat im wesentlichen aus Syngenit besteht,
da aufgrund der geringen Löslichkeit des Syngenits in
den Decklaugen diese in kurzer Zeit an Syngenit gesättigt
sind. Der Syngenitgehalt eines aus sulfathaltigem
Kalirohsalz gewonnenen Kaliumchlorids mit mehr
als 60 Gew.-% K₂O-Gehalt läßt sich demnach nur durch
Anwendung unverhältnismäßig großer Decklaugenmengen
auf einen Wert von 0,1 Gew.-% und darunter senken.
Bei vollständiger Laugenrückführung reichert sich außerdem
Sulfat in den Umlauflaugen an und führt letztlich
zu einer zunehmend immer größeren Verunreinigung
des Kaliumchlorids.
Erfindungsgemäß wird dieser Sultatgehalt der Umlauflaugen
nach der Abtrennung von Kaliumchlorid und vor
der Wiedererwärmung durch Ausrühren weitgehend vermindert,
wenn den Umlauflaugen Impfkristalle zugesetzt
werden.
Als Impfkristalle haben sich Glaserit- und/oder Syngenitkristalle
ebenso bewährt wie überraschenderweise
auch Leonitkristalle. Die Impfkristalle sollen vorzugsweise
in einer Menge eingesetzt werden, daß die
entstehende Trübe etwa 100 bis 150 g/l Impfkristalle
enthält. Die so erhaltene Trübe, deren Temperatur
auf 20 bis 60°C gehalten wird, wird dann für eine
Zeitdauer von wenigstens 20 bis 30 min vorteilhaft
so intensiv gerührt, daß der Feststoffanteil in dem
Gesamtvolumen der Trübe möglichst gleichmäßig verteilt
gehalten wird. Danach wird die Trübe in einen Klärer
eingespeist, aus dessen Überlauf die geklärte Umlauflauge
abgezogen und in den Lösevorgang zurückgeführt
wird. Aus dem feststoffreichen Unterlauf des Klärers
kann eine Teilmenge als Impfkristalle, die im wesentlichen
aus Glaserit und Syngenit bestehen, in das
Ausrührgefäß zurückgeführt werden. Der restliche
Unterlauf wird aus dem Kreislauf abgezogen, der Feststoffanteil
von der Mutterlauge getrennt und verworfen.
Das Verfahren der Erfindung kann diskontinuierlich und
auch kontinuierlich betrieben werden. Es ist weiterhin
auf die Gesamtmenge der Umlauflauge oder auf eine Teilmenge
dieser anwendbar.
Das Verfahren der Erfindung wird in der Figur als
Schema dargestellt, die aus sich verständlich ist.
Durch die Verminderung des Sulfatgehalts der Umlauflaugen
wird auch eine Verminderung des Sulfatgehalts des
als Endprodukt anfallenden Kaliumchlorids bewirkt, so
daß das Decken dieses Kaliumchlorids weniger Decklauge
und Zeit erfordert. Bei gleicher Decklaugenmenge erhöht
sich - im Vergleich mit den herkömmlichen Verfahren -
nach dem Verfahren der Erfindung die Raum-Zeit-Ausbeute
der Deckmaßnahmen.
Mit dem Verfahren der Erfindung ist es möglich, ein
Kaliumchlorid mit 62 Gew.-% K₂O-Gehalt sowie 0,1
und weniger Gew.-% an Sulfaten in einer technisch
einfach durchzuführenden Arbeitsweise unter Erhöhung
der Ausbeute der Deckmaßnahmen zu erhalten.
Pro Stunde werden
100 Gew.-TeileKalirohsalz mit
26,7 Gew.-%Kaliumchlorid
71,1 Gew.-%Steinsalz
1,4 Gew.-%Kieserit
0,8 Gew.-%Anhydrit
in 300 Gew.-Teile einer Umlauflauge mit einer Temperatur
von 110°C eingetragen, die pro l enthält:
212,8 gNaCl
142,4 gKCl
15,1 gMgCl₂
44,5 gMgSO₄
0,2 gCaSO₄
846,7 gWasser,
und bei einer Temperatur von 92°C auf Kaliumchlorid
gelöst. Aus dieser Umlauflauge sind durch Zusatz von
200 g/l an Glaserit-Impfkristallen vorher bei einer
Temperatur von 32°C 4,4 g/l Sulfat (SO₄) abgetrennt
worden.
Nach Abtrennung des unlöslichen Rückstands wird die erhaltene
Lösung in einer Vakuumverdampfungsanlage gekühlt.
Dabei kristallisieren pro Stunde 24,9 Gew.-Teile
Kaliumchlorid aus und werden von der Mutterlauge abgetrennt,
die nach erfindungsgemäßem Ausrühren des Sulfats
wieder den Lösemaßnahmen zugeführt wird. Das Kaliumchlorid
wird etwa je zur Hälfte als grobkristallines und als feinkristallines
Produkt gewonnen. Das abgetrennte, feine
Kaliumchlorid wird einmal mit 3 Gew.-Teilen Wasser gedeckt,
das nach Abtrennung ebenfalls dem erfindungsgemäßen
Ausrühren des Sulfats zugeführt wird.
Nach dem Trocknen verbleiben 10,6 Gew.-Teile Kaliumchlorid
mit 62,5 Gew.-% K₂O-Gehalt und 0,07 Gew.-% Sulfatgehalt.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird ohne Ausrühren
von Sulfat aus den Umlauflaugen wiederholt.
Von der Mutterlauge werden pro Stunde 12 Gew.-Teile
feines Kaliumchlorid abgetrennt, die einmal mit
3 Gew.-Teilen Wasser gedeckt werden. Nach dem Trocknen
verbleiben 10,6 Gew.-Teile Kaliumchlorid mit
62,5 Gew.-% K₂O-Gehalt und 0,14 Gew.-% Sulfatgehalt.
Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wird ohne Decken
des abgetrennten, feinen Kaliumchlorids wiederholt.
Von der Mutterlauge werden pro Stunde 12 Gew.-Teile
feines Kaliumchlorid abgetrennt und getrocknet.
Es verbleiben 12 Gew.-Teile Kaliumchlorid mit
60 Gew.-% K₂O-Gehalt und 0,45 Gew.-% Sulfatgehalt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Kaliumchlorid mit
extrem niedrigem Sulfatgehalt aus vermahlenem,
Calcium und Sulfat enthaltendem Kalirohsalz durch
Lösen in Umlauflauge bei erhöhten Temperaturen,
Abtrennen des ungelösten Rückstands, Kristallisieren
des Kaliumchlorids durch Abkühlung und Verdampfung,
Abtrennen des Kaliumchlorids von der
Mutterlauge, die gegebenenfalls mit anderen Betriebslaugen
vermischt, nach Aufwärmung als Umlauflauge
zum Auflösen von weiterem Kalirohsalz eingesetzt
wird, wobei das abgetrennte Kaliumchlorid
mit Wasser oder Kaliumchloridlösung gedeckt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß den Umlauflaugen nach
der Abtrennung vom Kaliumchlorid und vor der Wiedererwärmung
Impfkristalle zugesetzt werden, wobei
die entstehende Trübe bei 20 bis 60°C für die Dauer
von wenigstens 20 bis 30 min gerührt wird, bevor
der Feststoffanteil dieser Trübe von der flüssigen
Phase abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Impfkristalle Glaserit- und/oder Syngenitkristalle
eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Impfkristalle Leonitkristalle eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Impfkristalle den Umlauflaugen
in einer Menge von 100 bis 150 g/l zugesetzt
werden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823215735 DE3215735A1 (de) | 1982-04-28 | 1982-04-28 | Verfahren zur herstellung von kaliumchlorid mit extrem niedrigem sulfatgehalt |
DD25022183A DD209797A5 (de) | 1982-04-28 | 1983-04-26 | Verfahren zur herstellung von kaliumchlorid mit extrem niedrigem sulfatgehalt |
SU833584511A SU1669400A3 (ru) | 1982-04-28 | 1983-04-27 | Способ получени хлорида кали с низким содержанием сульфатов |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823215735 DE3215735A1 (de) | 1982-04-28 | 1982-04-28 | Verfahren zur herstellung von kaliumchlorid mit extrem niedrigem sulfatgehalt |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3215735A1 DE3215735A1 (de) | 1983-11-03 |
DE3215735C2 true DE3215735C2 (de) | 1987-07-16 |
Family
ID=6162110
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823215735 Granted DE3215735A1 (de) | 1982-04-28 | 1982-04-28 | Verfahren zur herstellung von kaliumchlorid mit extrem niedrigem sulfatgehalt |
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DD (1) | DD209797A5 (de) |
DE (1) | DE3215735A1 (de) |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA2444099A1 (en) | 2003-08-11 | 2005-02-11 | Dave Zirk | Compacted granular potassium chloride, and method and apparatus for production of same |
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1982
- 1982-04-28 DE DE19823215735 patent/DE3215735A1/de active Granted
-
1983
- 1983-04-26 DD DD25022183A patent/DD209797A5/de not_active IP Right Cessation
- 1983-04-27 SU SU833584511A patent/SU1669400A3/ru active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SU1669400A3 (ru) | 1991-08-07 |
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