DE2613289C3 - Verfahren zur Herstellung von hochkonzentrierten Magnesiumchloridlösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochkonzentrierten MagnesiumchloridlösungenInfo
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Description
50
Für die Erzeugung von metallischem Magnesium und anderen magnesiumenthaltenden Produkten werden in
großtechnischen Verfahren auch Magnesiumchloridlösungen mit möglichst hohem MgCk-Gehalt als Ausgangsmatcrial
eingesetzt, die außerdem weitgehend von Fremd- und Begleitstoffen befreit sind. Die bei der
Aufarbeitung von vorzugsweise Carnallit enthaltenden Kalirohsalzen anfallenden Magnesiumchloridlösungen
sind jedoch für diesen Zweck ebensowenig geeignet wie Magnesiumchloridlösungen, die beim Aufarbeiten von
natürlichen Solen oder künstlichen, beispielsweise durch Auslaugen von Kalisalzlagern erhaltenen Salzlösungen ·>Γ·
anfallen. Diese mit einem Magnesiumchloridgehalt von meist weniger als 320 g/l gewonnenen MagnesiumchlorirllfSsunKen
enthalten bekanntlich außerdem noch Alkalichloride und -bromide sowie Magnesiumsulfat
und in geringeren Mengen Schwermeialle sowie organische Substanzen. Beim Eindampfen solcher
Lösungen auf einen möglichst hohen MgClrGehalt scheiden sich die vorgenannten Salze als ein Gemisch
aus Kalium- und Natriumchlorid, Carnallit und sulfatischen Kaliummagnesiumsalzen ab, das nur sehr schwer
aufzuarbeiten ist
In der DE-PS 6 76 406 wird hierzu als vorbekannt angegeben., daß die bei der Verarbeitung von carnallitischen
Kalirohsalzen anfallenden Magnesiumchloridlösungen in einem Mehrstufenverdampfer bis zum Beginn
der Abscheidung von Carnallit eingedampft und von dem dabei kristallisierten Gemisch aus Natriumchlorid
und Kieserit in der Wärme abgetrennt werden. Beim anschließenden Abkühlen auf Raumtemperatur kristallisiert
aus der Lösung künstlicher Carnallit aus, der von der Endlauge abgetrennt wird.
Diese Endlaugen enthalten etwa je 1 Gew.-% Kalium- und/oder Natriumchlorid und erhebliche
Mengen an Magnesiumsulfat Die in der Endlauge enthaltenen Sulfationen werden dann mit Kalkmilch
gefällt, während die Alkalichloride beim Eindampfen der Magnesiumchloridlösung bei einer Temperatur von
etwa 130° C durch Vorkühlen und Klären der Lösung abgetrennt werden. Nach den Angaben in der
genannten Patentschrift wird die nach Abtrennung des Gemisches aus Natriumchlorid und Kieserit verbleibende
Lauge dann ohne Zwischenkühlung bei allmählich bis über 115° C steigenden Temperaturen eingedampft
Dabei scheidet sich künstlicher Carnallit und nahezu das gesamte Magnesiumsulfat ab. Dieses Salzgemisch wird
von der Lösung isoliert Bei anschließender Abkühlung der Lösung kristallisiert daraus ein aus Carnallit und
Natriumchlorid bestehendes Gemisch aus, das ebenfalls von der Lösung getrennt wird. Die verbleibende
Magnesiumchloridlösung ist außer an Magnesiumchlorid auch an Carnallit gesättigt und kann als Handelsprodukt
verwendet oder zur Erzeugung von festem Magnesiumchlorid eingesetzt werden. Dieses Magnesiumchlorid
ist jedoch für das hauptsächliche Anwendungsgebiet, nämlich als Ausgangsmaterial für eine
Schmelzflußelektrolyse ob seines Sulfatgehaltes nicht brauchbar. Das Sulfat kann bei dieser bekannten
Arbeitsweise beim Eindampfen der Lauge durch Zusatz geeigneter Fällungsmittel gefällt und abgetrennt werden.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Sulfat dadurch aus dem sulfathaltigen Magnesiumchlorid zu
entfernen, daß dieses mehrfach umkristallisiert wird.
Eine weitere Möglichkeit wird in der DE-PS 16 67 826
vorgeschlagen. Hiernach sollen die sulfathaltigen Magnesiumchloridlösungen unter Vakuum bis zu einer
Temperatur von 60 bis 90° C eingedampft und bei Normal- oder geringem Überdruck bis zu 5 Std. auf
Temperaturen zwischen 108 und 130° C erhitzt werden,
worauf der entstehende Niederschlag bei der gleichen Temperatur abgetrennt wird.
Werden für dieses Verfahren Laugen aus der Carnallitverarbeitung eingesetzt wird das Filtrat
anschließend auf eine Temperatur von etwa 25° C gekühlt und vom Niederschlag abgetrennt. Das Filtrat
der Hochtemperaturtrennung bzw. das nach Kühlung angefallene Filtrat wird schließlich bei Temperaturen
von 60 bis 90°C weiter bis zu einem Gehalt von 50 Gew.-% an Magnesiumchlorid-Hexahydrat eingedampft
und anschließend gekühlt. Der hierbei anfallende Bischofit wird als Produkt isoliert.
Bromidionen können aus vorgereinigten technischen Magnesiumchloridlösungen nach den Angaben der
DE-AS 21 18623 durch Zugabe von Calcium- und Sulfidionen bei Temperaturen von 50 bis 80° C und
einem pH-Wert von 4 bis 8 gefällt und abgetrennt s werden. Die verbleibende Lösung wird anschließend mit
Chlor behandelt Dadurch werden die Bromidionen zu freiem Brom und die Sulfidionen zu Sulfationen oxidiert
Nachdem das Brom aus der Lösung ausgetrieben ist, werden die Sulfationen durch Zugabe von Bariumionen ι ο
gefällt und von der dann praktisch suifatfreien Magnesiumchloridlösung getrennt
Die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren gehen im wesentlichen davon aus, daß die durch Chlor
bewirkte Entbromung der Lauge erst dann durchgeführt werden kann, wenn die Magnesiumchloridlauge von den
chloridischen und sulfatischen Salzen sowie von den Schwermetallionen weitgehend befreit ist Versuche, die
bis zu einer Endkonzentration von 415 bis 475 g/l MgCb
eingedampfte technische Magnesiumchloridlösung direkt
in der Wärme unter Einwirkung von Chlor zu entbromen, führen stets zu starken Salzablagerungen in
der Entbromungsanlage, die deren weiteren Betrieb unmöglich machen. Um die für einen kontinuierlichen
Betrieb der Entbromungsanlage bereits sehr weitgehende Reinigung der Magnesiumchloridlaugen zu bewirken,
ist es bei den vorbekannten Verfahren notwendig, die Lauge bzw. Trübe zumindest nach dem ersten
Eindampfen bis auf Raumtemperatur zu kühlen, die Feststoffe abzutrennen und anschließend zur Entbromung
wieder aufzuwärmen. Bei differenzierter Reinigung der Lauge kann nach den bekannten Verfahren
auch ein mehrmaliges Kühlen und Wiedererwärmen der Lauge notwendig sein.
Es ist daher nach Möglichkeiten gesucht worden, das Auftreten von Verkrustungen bei der Entbromung von
mit Sulfaten, Chloriden bzw. Bromiden und anderen Begleitstoffen verunreinigten und bereits weitgehend
konzentrierten Magnesiumchloridlösungen ebenso zu vermeiden wie ein wiederholtes Kühlen und Wiedererwärmen
der Laugen. Weiterhin ist auch nach Möglichkeiten gesucht worden, die Sulfate und andere
Nebenbestandteile dieser Laugen abzutrennen, ohne hierfür wesentliche Mengen an Fällungsmitteln einzusetzen.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von hochkonzentrierten Magnesiumchloridlösungen aus technischen
Laugen bzw. Solen, die neben weniger als 320 g/l MgCU noch Alkalichloride, -Bromide, Sulfate und andere
Verunreinigungen enthalten, durch Eindampfen, Ent- so bromen mittels Chlor in der Wärme, Neutralisation,
Kühlen und Abtrennen von Kristallisaten und Verunreinigungen, gefunden worden. Danach wird die Lauge
zwei- oder mehrstufig im Gegenstrom in Verdampfern mit Kristallisationseigenschaften bis zu einer Endkonzentration
von 440 bis 475 g/l MgCl2, einem Feststoffgehalt von 12 bis 25 Gew.-% und Endtemperaturen von 95
bis 105° C im Vakuum eingedampft und von grobkristallisiertem
Carnallit und Natriumchlorid getrennt während die feinstanfallenden Magnesiumsulfate und
andere Verunreinigungen mit der abgetrennten Lauge ausgetragen werden und diese nach Entbromung durch
Oxydation mittels Chlor in der Wärme und Neutralisation mit Kalk- oder Dolomitmilch heiß von den
Feststoffen getrennt, anschließend unter Kristallisation (>">
auf Raumtemperatur gekühlt und von dem entstandenen Kristallisat aus Carnallit und Natriumchlorid als
konzentrierte Magnesiumchloridlösung mit 400 bis 465 g/l MgCl2 abgetrennt werden.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung können Magnesiumchloridlösungen eingesetzt werden,
die bei der Kalisalzaufarbeitung anfallen. Aber auch alle anderen Magnesiumchloridlösungen, die gleiche oder
ähnliche Begleitstoffe enthalten wie die bei der Kalisalzaufbereitung anfallenden, können nach dem
Verfahren der Erfindung verarbeitet werden. Hierzu gehören unter anderem Magnesiumchloridlösungen, die
bei der Aufarbeitung von natürlichen Solen, von Meerwasser oder von Salzlösungen anfallen, welche
durch Auslaugen von Salzlagern erhalten werden.
Diese Laugen werden zunächst in zwei oder mehreren Stufen im Gegenstrom und unter Vakuum bis
zu einer Konzentration von 440 bis 475 g/l MgCb zu einer Trübe mit einem Feststoffgehalt von 12 bis 25
Gew.-% eingedampft Die Endtemperatur soll dabei 95 bis 105° C betragen, wenn in der Endstufe ein Vakuum
von 180 bis 240 Torr aufrechterhalten wird. Mit diesen
Maßnahmen wird bei entsprechender Steuerung des Eindampfens erreicht daß Carnallit und Natriumchlorid
in groben Kristallen anfallen, während die Magnesiumsulfate und andere Verunreinigungen in feinstteiliger
Form vorliegen. Dieses Eindampfen wird vorteilhaft in Verdampfern mit Kristallisationseigenschaften durchgeführt
in denen im Verhältnis zur Menge pro Zeiteinheit eingespeisten Lauge eine größere Menge an
Kristallisationsgemisch umgewälzt wird und nur geringe Temperaturdifferenzen bestehen.
Die für das Verfahren der Erfindung jeweils optimalen Werte sind von der Zusammensetzung der zu
verarbeitenden Magnesiumchloridlauge abhängig und können in jedem Fall durch einfache Vorversuche leicht
ermittelt werden.
Um bei diesem Eindampfvorgang die Bildung von sulfatischen Doppelsalzen wie Kainit und Langbeinit zu
verhindern und die Bildung von leichter löslichen Magnesiumsulfaten, wie vorzugsweise von
MgSO4 ■ H2O und MgSO4 · 5A H2O zu fördern, ist es
vorteilhaft den Gehalt der Ausgangslösung an Kaliumchlorid und an Magnesiumsulfat so einzustellen, daß
nach dem Eindampfen in der Trübe weniger als je 80 g/l, vorzugsweise weniger als 45 bis 50 g/l, an Kaliumchlorid
und an Magnesiumsulfat vorliegen. Diese Werte können nötigenfalls durch vorgeschaltete Maßnahmen, wie
beispielsweise partielle Entsulfatisierung oder Kaltzersetzung von Carnallit, korrigiert werden.
Von den groben Kristallen des Camallits und des Natriumchlorids wird die Lauge dann so abgetrennt
daß sie noch die in feinstteiliger Form vorliegenden Magnesiumsulfate und Verunreinigungen enthält. Hierzu
können beispielsweise ein Hydrozyklon oder eine Filtereinrichtung mit entsprechend durchlässigem Filtermaterial
eingesetzt werden. Im Hydrozyklon werden bei entsprechender Einstellung die grobkristallinen
Anteile des Feststoffgehaltes der Trübe abgeschieden, während die feinteiligen Anteile mit der Lauge
ausgetragen werden. Die gleiche Trennwirkung kann durch Auswahl eines Filtermaterials entsprechender
Durchlässigkeit in Filtereinrichtungen erreicht werden. Mit diesen Maßnahmen wird ein sulfatarmer Carnallit
im Gemisch mit einer geringeren oder einer größeren Menge an Natriumchlorid erhalten, das einer Weiterverarbeitung
zugeführt werden kann.
Zur Gewinnung eines auch von Natriumchlorid weitgehend befreiten Carnallits kann die Ausgangslauge
zunächst nur bis zu einer Konzentration von 350 g/l MgCI2 in vorgesehener Weise eingedampft und das
dabei anfallende Natriumchlorid von der Lauge abgetrennt werden. Die verbleibende Lauge wird dann
bis zu der Endtemperatur von 95 bis 105° C und einer
Endkonzentration in der Trübe von 440 bis 475 g/l MgCb weiter eingedampft und danach von dem an
natriumchloridarmen, grobkristallinen Carnallit getrennt,
der zur Weiterverarbeitung vorzüglich geeignet ist
Die aus diesem Verfahrensschritt erhaltene Trübe, die nur noch Magnesiumsulfat und feste Verunreinigungen
als FestFtoffanteil enthält, kann dann ohne weiteres der
Entbromung zugeführt weiden, die in an sich bekannter
Weise durch Einwirkung von Chlor in der Wärme erreicht wird. Hierbei werden außer den Bromidionen
auch die oxydierbaren Verunreinigungen oxydativ zerstört oder in höhere Oxydationsstufen übergeführt
Die in der Trübe enthaltenen Feststoffe stören bei dieser Entbromung nicht, insbesondere treten keinerlei
Verkrustungen in den Vorrichtungen auf, in denen diese Entbromung vorgenommen wird.
Wenn eine sehr starke Verminderung des Sulfatgehaltes im Endprodukt angestrebt wird, kann die von
dem grobkristallinen Niederschlag des Carnallits und des Natriumchlorids abgetrennte und feinstanfallende.
Magnesiumsulfate sowie andere Verunreinigungen enthaltende Lauge zunächst eingedickt und von den
Feststoffen getrennt werden, bevor sie der Entbromung zugeführt wird. Bei diesem Eindicken wird in der Lauge
vorteilhaft eine Temperatur von 85 bis 1300C aufrechterhalten. Die nach dem Eindicken von der
Lauge abgetrennten Feststoffe bestehen im wesentlichen aus leicht löslichen Magnesiumsulfaten, die zu
Düngemitteln oder anderen Folgeprodukten verarbeitet werden können.
Die aus der Entbromung abgezogene Reaktionslösung wird dann mit Kalk- oder Dolomitmilch neutralisiert,
und zwar vorzugsweise bis zu einem pH-Wert der Reaktionslösung von 3 bis 6, wobei dieser pH-Wert in
der unverdünnten Reaktionslösung gemessen ist. Mit dieser Maßnahme werden die Schwermetallionen als
schwerlösliche Niederschläge ausgefällt und können zusammen mit den gegebenenfalls noch in der
Reaktionslösung enthaltenen festen Verunreinigungen und Magnesium- und Calciumsulfaten von der Lösung
vorteilhaft durch Klärung getrennt werden. Diese Trennung wird in der Wärme vorgenommen.
Anschließend wird die von diesen Feststoffen befreite Lösung auf Raumtemperatur gekühlt und von dem sich
hierbei ausscheidenden Kristallisat, das im wesentlichen aus Carnallit und Natriumchlorid besteht, abgetrennt. Es so
wird dabei eine Magnesiumchloridlösung erhalten, die 400 bis 165 g/l MgCI2, 10 bis 25 g/i MgSO4, 1 bis 3 g/l
KCl und 2 bis 5 g/l NaCl sowie Bromid- und Schwermetallionen in Spurenmengen enthält
Die erfindungsgemäße Kombination von Verfahrensschritten ist ein gegenüber dem Stand der Technik
vereinfachtes Verfahren zur Herstellung von hochkonzentrierten Magnesiumchloridlösungen, die einen niedrigen
Magnesiumsulfatgehalt aufweisen und nur noch sehr geringe Mengen an Kalium-, Natriumchlorid, wi
Bromiden und an Schwermetallen enthalten. Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist die Vermeidung
von Zwischenkühlungen und Wiedererwärmungen der zu behandelnden Lösungen bzw. Trüben.
Außerdem gibt das Verfahren der Erfindung die <·;
vorteilhafte Möglichkeit, das in den Ausgangslaugen enthaltene Sulfat aus den Laugen und den Endprodukten
weitgehend zu entfeinen, ohne dafür Fällungsmittel aufzuwenden. Als Nebenprodukte können nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren sulfat- und gegebenenfalls auch natriumchloridarmer Carnallit und Magnesiumsulfate
mit niedrigen Kalium- und Natriumchloridgehalten erhalten werden, die sich ohne technische
Schwierigkeiten zu wertvollen Produkten weiterverarbeiten lassen. Gegenüber den bekannten Verfahren, bei
denen die Entbromung der eingedampften Laugen erst nach Entfernung sämtlicher Feststoffanteile durchgeführt
werden kann, ergibt das erfindungsgemäße Verfahren eine um bis zu 2 % verbesserte Bromausbeute.
Beispiel J.
50 m3 MgCl2-Lauge aus der Carnallit-Zersetzung, die
310 g/l MgCI2, 45 g/l MgSO4, 45 g/l KCl, 35 g/l NaCl,
3,2 g/1 Bromid und 865 g/l H2O enthält, werden in einer
zweistufigen Gegenstrom-Verdampfanlage mit einer Zwangsumwälzung von 4000 mVh/Stufe bei einer
Endtemperatur von 1000C und einem Vakuum von 210 mm Hg bis zur MgCl2-Endkonzentration von
465 g/l eingedampft. Dabei werden der Lauge 163 m3
Wasser entzogen, und in den 48,7 t trüber Lauge stellt sich ein Feststoffgehalt von 23,5 % ein.
Mittels eines Hydrozyklons werden von dieser Trübe 19,5% Feststoff mit einer Korngröße
> 0,15 mm abgetrennt und nach Entwässerung bis auf 5 Gew.-% anhaftende Lauge der Carnallitzersetzung zugeführt
Die noch 4 Gew.-% Feststoff enthaltende Trübe wird durch Zuführung von 93 kg Chlor und 1500 kg Dampf
entbromt, mittels 20 kg CaO neutralisiert und bei einer Temperatur von 122° C von den Feststoffen
(MgSO4 · H2O; MgSO4 · V« H2O, CaSO4ZCaSO4 ■ V2
H2O, Ton, Sch wermetallhydroxide) gereinigt
Die gereinigte Lösung wird in 3stufiger Kristallisation
mit Zwangsumwälzung auf eine Temperatur von 25° C abgekühlt wobei neben 1,7 t an Carnaliit und
Natriumchlorid noch 28,7 m3 reine Magnesiumchloridlösung mit 440 g/l MgCl2, 18 g/l MgSO4, 2 g/l KCl, 5 g/l
NaCI, 0,1 g/l Bromid, 865 g/l H2O und Spuren an Schwermetallionen erhalten werden, die von den
Feststoffen abgetrennt werden. Die Feststoffe, die aus Carnallit und Natriumchlorid bestehen, werden nach
Entwässerung auf 7 Gew.-% anhaftender Lauge der Carnallit-Zersetzung zugeführt.
Nach Beispiel 1 wird die Verdampfung nach der 1. Stufe bei 350 g/l MgCl2 unterbrochen und von der Lauge
neben Carnallit 0,7 t 92%iges Natriumchlorid abgetrennt und weiter nach Beispiel 1 gearbeitet Die im
Unterlauf des Hydrozyklons anfallenden 8,2 t Carnallit sind nur mit 10 Gew.-% Natriumchlorid verunreinigt
Es werden die nach Beispiel 1 im Hydrozyklon-Überlauf
anfallenden 38,2 t Trübe mit 4 Gew.-% Feststoff in einem Heißklärer bei einer Temperatur von 1050C bis
auf 38 Gew.-% Feststoff eingedickt, die Dicktrübe bis auf 30 Gew.-°/o Laugenfeuchte entwässert und als
kalium- und natriumchioridarmes leichtlösliches MgSO4 · H2O/MgSO4 · V4 H2O weiterverwendet, während
26,3 m3 festofffreier Heißklärerüberlauf nach Beispiel 1 der Entbromung zugeführt und weiterverarbeitet
werden.
Der nach Beispiel 3 anfallende feststofffreie Heißklärerüberlauf wird vor der Entbromung von einer
Temperatur von 1050C auf eine Temperatur von 25°C
unter Kristallisation abgekühlt, 3,4 t sulfatarmer, technisch reiner, künstlicher Carnallit und 0,3 t Natriumchlorid
von der Lösung abgetrennt und nach Entwässerung auf 7 Gew.-% anhaftende Lauge der Carnallitzersetzung
zugeführt. Die Lösung wird nach Aufwärmung
entbromt und neutralisiert und ist nach Abkühlung an Kalium- und an Natriumchlorid untersättigt.
Diese Lösung enthält:
435 g/l MgCI2, 17 g/l MgSO4, 1,5 g/l KCI, 4,5 g/l NaCl,
0,1 g/l Bromid und Schwermetalle in Spuren.
Claims (4)
1. Verfahren zur Hersteilung von hochkonzentrierten Magnesiumchloridlösungen aus technischen
Laugen bzw. Soien, die neben weniger als 320 g/l
MgCb noch Alkalichloride, -Bromide, Sulfate und andere Verunreinigungen enthalten, durch Eindampfen,
Entbromen mittels Chlor in der Wärme, Neutralisation, Kühlen und Abtrennen von Kristalli- ι ο
säten und Verunreinigungen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lauge zwei- oder mehrstufig im Gegenstrom in Verdampfern mit Kristallisationseigenschaften bis zu einer Endkonzentration von 440
bis 475 g/l MgCl2, einem Feststoffgehalt von 12 bis 'S
25 Gew.-% und Endtemperaturen von 95 bis 1050C
im Vakuum eingedampft und von grobkristallisiertem Carnallit und Natriumchlorid getrennt wird,
während die feinstanfallenden Magnesiumsulfate und andere Verunreinigungen mit der abgetrennten
Lauge ausgetragen werden und diese nach Entbromung durch Oxydation mittels Chlor in der Wärme
und Neutralisation mit Kalk- oder Dolomitmilch heiß von den Feststoffen getrennt, anschließend
unter Kristallisation auf Raumtemperatur gekühlt und von dem entstandenen Kristallisat aus Carnallit
und Natriumchlorid als konzentrierte Magnesiumchloridlösung mit 400 bis 465 g/l MgCl2 abgetrennt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lauge zunächst bis zu einer Konzentration von 350 g/l MgCb eingedampft und
das anfallende Natriumchlorid abgetrennt wird, worauf die verbleibende Lauge bis zu einer
Endtemperatur von 95 bis 105°C und einer Endkonzentration in der Trübe von 440 bis 475 g/l
MgCl2 eingedampft wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem grobkristallisierten
Natriumchlorid und Carnallit abgetrennte und feinstanfallende Magnesiumsulfate sowie andere
Verunreinigungen enthaltende Lauge eingedickt und von den Feststoffen getrennt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die abgetrennte und feinstanfallende
Magnesiumsulfate sowie andere Verunreinigungen enthaltende Lauge bei Temperaturen von 85 bis
130° C eingedickt wird.
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