DE403997C - Verfahren zur Herstellung von Kalisalpeter aus Kalirohsalzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kalisalpeter aus Kalirohsalzen

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DE403997C
DE403997C DEH91156D DEH0091156D DE403997C DE 403997 C DE403997 C DE 403997C DE H91156 D DEH91156 D DE H91156D DE H0091156 D DEH0091156 D DE H0091156D DE 403997 C DE403997 C DE 403997C
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kieserite
nitrate
potash
solution
crude
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DEH91156D
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Dr Heinrich Hampel
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Wolff & Co Pulver und Sprengst
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Wolff & Co Pulver und Sprengst
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D9/08Preparation by double decomposition
    • C01D9/12Preparation by double decomposition with nitrates or magnesium, calcium, strontium, or barium

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  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kalisalpeter aus Kalirohsalzen nach Anspruch 1 bis 3 des Patents 335819. Bei dem in Patentschrift 335$I9 niedergelegten Verfahren zur Herstellung von Kalisalpeter aus Kalirohsalzen bereitet die Einführung des Kieserits in den Lösungskreislauf nicht unerhebliche Schwierigkeiten.
  • Die zur Umsetzung kommenden Kalirohsalze - Hartsalz oder chlormagnesiumfrei bzw. -arm gewaschener Carnallit - bringen das erforderliche Magnesiumsulfat meist in genügender Menge mit, wenn auch in seltenen Ausnahmefällen, wo das äquivalente KCllMgSOa-Verhältnis nicht erreicht wird, das Rohmaterial durch Zugabe von Bergkieserit korrigiert werden muß. `'Fenn also auch der Kieserit als solcher stets in ausreichender Menge vorhanden ist, so besteht das eigentliche Problem darin, ihn zur Umsetzung zu bringen, trotzdem er in den umlaufenden Laugen nur langsam und beschränkt löslich ist.
  • Die direkte Umsetzung von magnesiumsulfathaltigen Rohsalzen mit Calciumnitratlaugen nimmt zuviel Zeit in Anspruch. Auch liefert sie das Calciumsulfat, welches nach Maßgabe des Gesamtverfahrens weiter auf Ammonsulfat verarbeitet werden soll, nur in unreiner Form. Zur Isolierung desselben hat nach Patentschrift 3372.54 eine Abschlämmung und Separation einzusetzen, welche nur ein mit Ton und Schlamm mehr oder weniger verunreinigtes Material gewinnen läßt.
  • Aus diesem Grunde kann der Kieserit aus dem Rohmaterial bzw. dem Löserückstand abgeschlämmt und für sich auf NIagnesiasalpeter umgesetzt werden. In diesem Falle hat man bei der Verarbeitung der Rohsalze im Löseapparat bzw. Lösekessel keine Schwierigkeit. Die Auslösung der Rohsalze geht überaus schnell und in der vom Chlorkaliumbetrieb her bekannten Form vor sich.
  • Die Abtrennung des Kieserits bereitet indessen einige Schwierigkeiten.
  • Nimmt man die Abschlämmung mit gewöhnlichem Wasser vor, so sieht man sich schließlich einer großen Menge von Waschwässern gegenüber, welche nicht unterzubringen sind, da eine Konzession zu ihrem Ablauf nur unter großen Schwierigkeiten zu erreichen ist.
  • wird die Kieseritwäsche dahingegen nach einem dieWaschlaugen vermeidendenVerfahren, z. B. nach System Precht-Wittgen (vgl. Patentschrift 166I87), durchgeführt, so zeigen sich andere Übelstände. Zunächst kann man auf diese Weise bei weitem nicht das gesamte im Rohmaterial vorhandene Magnesiumsulfat für den Prozeß nutzbar machen. Weiterhin gewinnt man den Kieserit nur in einer mehr oder weniger mit Chlornatrium vermischten Form.
  • Es wurde gefunden, daß man auf folgende Weise alle die vorstehend bei der Einführung des Magnesiumsulfats vermittels der einen oder anderen Arbeitsweise auftretenden lißstände vermeiden kann. Der Laugenkreislauf soll auf je 1o 1 der im Betriebe umlaufenden Lauge in der sogenannten »ersten Kristallisation« iooo g K N03 ausscheiden. Diese Salpetermenge erfordert eine Aufnahme von 6oo g Mg SO' und damit eine Zufuhr von etwa 75o g Mg(N03), bzw. 82o :2 Ca(N03)2. Die Einführung des Magnesiumsulfats erfolgt im ganzen an drei verschiedenen Stellen.
  • Ein Teil desselben wird schon während der Löseoperation aufgenommen. Ein weiterer Teil wird in Gestalt einer NaCI-haltigen, der Rest in Form einer NaCl-freien Magnesiumnitratlauge zugeführt. Diese den Rest des erforderlichen Magnesiumnitrats in NaCl-freier Form enthaltende Lösung findet gleichzeitig zur Verdünnung der heißen Salpeterlösung Verwendung, wie sie gemäß Patentschrift 345866 zur Gewinnung eines chlorfreien Salpeters erwünscht und vorteilhaft ist. Mit ihrer Hilfe kann dann auch das bei der »zweiten Kristallisation« dem Laugenkreislauf entnommene Chlorkalium dem Salpeterbetrieb zurückgegeben werden.
  • Die Ausführung des Verfahrens gestaltet sich im großen und ganzen wie folgt Von cler nach der »zweiten Kristallisation« (Carnalli ausscheidung) verbleibenden Salpeterendl<iugi- werden 6 1 mit 1,5 1 einer Na Cl-haltigen 1@lagiiesiumnitratlauge gemischt, welche pro Liter etwa 25o g Mg(N03)2 und 23o g NaCl enthält. Man gewinnt auf diese Weise 7,5 1 »Löselauge«, die im Durchschnitt pro Liter folgende Salze enthält 210 g @IgClz, 15o g Mg(N03)_5o g KCI, 8o g NaCl. 111t dieser Laugenmenge werden 3500 g Hartsalz bei qo- C etwa 1o bis 15 Minuten lang behandelt. Die Zusammensetzung des beispielsweise verwendeten, ausgesprochen kieseritarmen Hartsalzes war die folgende -23 Prozent KCI, 70 - Nacl, .21 - MgSO, (- 114 Prozent der erforderlichen Menge). Die entstehende heiße Salpeterlösung hat, nachdem der Löserückstand auf o,o2 Prozent N ausgewaschen ist, ein Volumen von 8 1 und enthält pro Liter etwa 20 g MgSO,. Von den obenerwähnten 6oo g MgSO, sind mithin bei der Löseoperation schon 8 x ,->o = 16o g aufgenommen.
  • Nach .der Klärung der heißen Lauge wird die in Lösung gegangene Schwefelsäure durch Zugabe einer Ca(N03)2 Lauge mit 35o g Ca(N03)2 pro Liter ausgefällt. Das hierbei entstehende Calciumsulfat wird abgetrennt und ausgewaschen. Der nach Beendigung der Löseoperation zurückbleibende Löserückstand hatte ein Gesamtgewicht von etwa 25oo g und enthielt im ganzen noch 575 g M9S0,,.
  • Es lassen sich aus ihm nach System Precht-Wittgen etwa 8oo g Kieseritschlamm abtrennen, bestehend aus 5o Prozent MgSOq und 30 Prozent NaCl. Dieser »Rohkieserit« wird mit zusammen 1,2 1 Mg(N03)2 Lauge (25o g Mg(N03)z pro Liter) entchlort. Nach dieser Behandlung verbleiben etwa 38o g NaCl-freies Magnesiumsulfat. Hieraus werden gemäß Patentschrift 8817z etwa 1,9 1 NaCl-freie Magnesiumnitratlauge gewonnen. Von dieser Laugenmenge werden wieder 1,21 zur Entchlorung des Kieserits verbraucht. Der Rest von o,7 1, den man zweckmäßig noch mit etwas Wasser verdünnt, wird gemäß Patentschrift 345866 der heißen Salpeterlösung zugemischt, um bei der Salpeterkristallisation eine Ausscheidung von NaCl zu verhindern.
  • Die nach der Entchlorung des Kieserits anfallende NaCI-haltige Magnesiumnitratlauge findet zur fraktionierten Auslaugung des nach der Kieseritwäsche verbleibenden Rückstandes Verwendung. Sie 'wird so oft benutzt, als zur Aufnahme des noch fehlenden Kieserits erforderlich ist. Im vorliegenden Beispiel handelt es sich noch um 6o g MgSOni die dem Rückstand zu entnehmen sind. Bei der Löseoperation wurden nämlich schon 16o g und bei der Kieseritwäsche bzw. -lösung 38o, zusammen 540 g Mg SO , nutzbar gemacht.
  • Die nachfolgende Tabelle gibt Auskunft darüber, in welcher Weise und Menge der erforderliche Kieserit an den verschiedenen Stellen des Verfahrens aufgenommen wird.
  • Aus den beiden letzten Spalten dieser Zusammenstellung folgt, daß pro Kilogramm Kalisalpeter 13,8o 1 Lauge vor der Sulfatfällung vom Schlamm usw. zu befreien sind (Klärkästen bzw. Kellyfilterpressen), während nach der Fällung des Calciumsulfats aus zusammen 16,531 Lauge das ausgefallene CaSO,, zu entfernen ist (Absetzkästen und Trommelfilter zur Absaugung und Auswaschung des Sulfatschlammes).
  • Die technische Durchführung des Verfahrens erfolgt mit Hilfe der im Chlorkaliumbetrieb bekannten Einrichtungen. Sie soll an Hand des in der beiliegenden Zeichnung wiedergegebenen Schemas näher verfolgt werden.
  • Die Rohsalze werden in einem Löseapparat, der mit indirekter Beheizung ausgestattet ist, durch die Löselauge ausgelöst. Der hierbei entfallende Löserückstand wird auf Stickstofffreiheit ausgewaschen und gelangt sodann in die Kieseritwäsche. Hier gewinnt man nach System Precht-Wittgen zunächst einen stark NaClhaltigen Robkieserit. Die Entchlorung desselben erfolgt in den gebräuchlichen Kieserit- Kieseritaufnahme und Laugenfällung bei der Herstellung von Kalisalpeter aus Kalirohsalzen (pro iooo g KN03)
    Eingeführtes Mg(NO,)2 N1gS04 ZurFällungerfor- Menge der zu
    Gehalt der derlichesCa(NOi 2 khirenden Lauge
    Art der Aufnahme mgS04 zu fällen-
    NaC1-Icei NaCI-halti den Lauge der nach der
    # g g 1`-lgso# Lauge Ca# NO#)2 2r Fällung Fällung
    g g 1 g I pro l 1 g 1 - I
    i. Bei der Löseoperation 16o -- -- - - 20 0,73 . 219 S,oo 8,73
    z. Bei der Kieseritab-
    schlämmung nach -
    Precht-Wittgen.. 38o 1,78 0,70 300 1,20 100 1,73 519 3,8o i 5,53
    3. Bei der fraktionierten
    Auslaugung des Rück-
    standes nach Patent j
    .101479 ........... 6o - - 75 0,30 30 0,27 82 2,00 z,27 i
    zusammen.... 1 60o 1 - 0,701 - 1,501 - 1 2,73 ! 82o 1 13,8o 16,53
    entchlorungskesseln statt mit Wasser unter Verwendung von Magnesiumnitratlauge.
  • Das vom Chlornatrium befreite Material wird in die Kieseritlösekessel geschafft, wo es mit Hilfe einer Mg(N03)2 Lauge gelöst wird. Die nach Beendigung der Kieseritauflösung geklärte Lauge erhält in den Fällgefäßen einen Zusatz von Calciumnitratlösung, wobei durch wechselseitige Umsetzung Calciumsulfat und NaCl-freie Magnesiumnitratlauge entsteht. Die letztere fließt einem Sammelbehälter zu, von wo sie zu den verschiedenen Verbrauchsstellen geleitet wird, nämlich zur Kieseritentchlorung, Kieseritlösung undVerdünnung derheißenSalpeterlösung.
  • Der bei der Kieseritseparation verbleibende Rückstand erfährt unter Verwendung von Na Clhaltiger Magnesiumnitratlauge eine weitere Behandlung. Der hierbei entstehende letzte Rückstand verläßt, nachdem er nochmals stickstofffrei gewaschen ist, den Betrieb.
  • Die sich ergebende MgS0,3 haltige Lauge wird geklärt und durch Zugabe von Ca(N03)2 Lauge ausgefällt. Man erzielt auf diese Weise eine N a Cl-haltige Magnesiumnitratlauge, welche in einem Vorratsbehälter gesammelt wird. In denselben Behälter gelangt auch die nach der Kieseritentchlorung abfallende NaCl-haltige Entchlortmgslauge. Verbraucht wird die chlornatriumhaltige Magnesiumnitratlösung, wie das Schema zeigt, zur Rückstandslösung und als Zuschlag zur Salpeterendlauge zwecks Gewinnung der erforderlichen Löselauge.
  • Die Wärmeökonomie der vorstehend beschriebenen Kieserit- und Rückstandsbehandlung ist nicht schlechter wie bei sonstigen Kieseritlöseprozessen, da die zirkulierenden und zur Auslaugung in Anwendung kommenden Mg(N03)2 Lösungen stets eine Temperatur von etwa 9o ° beibehalten. Zum Schließ sei noch kurz auf die Behandlung der im Löseapparat gewonnenen Rohlösung eingegangen. Sie wird mit der Waschlauge des Löserückstandes vereinigt und nach gehöriger Klärung ebenfalls durch Zumischung von Calciumnitratlauge ausgefällt. Das hierbei abfallende Calciumsulfat wird mit dem in den beiden anderen Fällungen gewonnenen Kalkschlamm vereinigt und bildet ein ausgezeichnetes Rohmaterial zur Gewinnung von Ammoniumsulfat. Es kann nach Maßgabe der in den Patentschriften 321030 und 3358I9 beschriebenen Kreislaufverfahren Verwendung finden.
  • Die bei der letzterwähnten Fällung abfließende Lauge wird, wie oben erwähnt, zur Verhinderung einer NaCl-Ausscheidung mit NaCl-freier Magnesiumnitratlauge verdünnt. Diese hinwiederum findet zunächst noch zur Auflösung des dem Prozeß fehlenden Chlorkaliums Verwendung. Sie geht zu diesem Zweck am besten durch die der Carnallitzersetzung dienenden Zentrifugen, um das dort nach dem Abfluß der Zersetzungslauge verbleibende K Cl, das in Form eines Doppelsalzes (K Cl Mg Ch 6 H 20, Carnallit) dem Prozeß in der zweiten Kristallisation entzogen war, aufzunehmen und der heißen Salpeterlösung vor der Kristallisation zurückzugeben. Nach der Zumischung der Na Cl-freien Mg (N 03) 2 /K Cl-Lösung kommt die heiße Salpeterlauge zur Abkühlung, wobei sie einen fast völlig chlorfreien Salpeter auskristallisieren läßt.
  • Es wird vielfach geltend gemacht, daß es, um unwirtschaftlichen Stickstoffverlusten vorzubeugen, vorteilhafter wäre, das Chlorkalium vorher aus den Rohsalzen zu isolieren, um es sodann auf kaltem Wege in Kalisalpeter umzuwandeln.
  • Diese Annahme ist indessen unbegründet. Die Kristallisation von Kalisalpeter ist bedeutend leichter wie die Abscheidung von Chlorkalium. Während Kalisalpeter der leichten Kristallbildung wegen sich ohne Mühe mit maschinell arbeitenden Abkühlungsapparaten ausscheiden läßt, bereitet die mechanische Kristallisation von Chlorkalium auch unter Verwendung der besten Einrichtungen immer noch gewisse Schwierigkeiten.
  • Hinsichtlich der Wärmewirtschaft ist dabei folgendes zu beachten.
  • Die Kristallisation des Kalisalpeters erfolgt in dem Intervall von 45' bis abwärts zu 250, während die Gewinnung von Chlorkalium ein Kristallisationsintervall von go ° auf 25' C erfordert.
  • An sich bringt die kalte Umsetzung von Chlorkalium mit Magnesiumnitratlauge keinerlei Wärmeersparnis mit sich. Die vorher herzustellende MgSO,- Lauge muß heiß gewonnen werden, womit sich ohne weiteres auch eine heiße Magnesiumnitratlösung ergibt. Zum Zwecke einer V errührung auf kaltem Wege müßte also die heiße Magnesiumnitratlauge sowieso abgekühlt werden. Aus diesem Grunde ist es besser, zumal es im Gegensatz z. B. zur Kaliumsulfatgewinnung die Löslichkeitsverhältnisse erlauben, den Kalisalpeter direkt zu kristallisieren, wobei man einerseits einen viel schnelleren Umsatz und anderseits ein bedeutend reineres Produkt erzielt.
  • Die vorherige Gewinnung von Chlorkalium hat aber noch weitere Nachteile.
  • Verarbeitet man nämlich die kieserithaltigen Kalirohsalze zunächst auf reines K Cl, so geht dem Salpeterprozeß hierbei das während der Löseoperation aufgenommene und bei der K CI-Kristallisation sehr störende Magnesiumsulfat verloren. Besonders groß werden diese Verluste bei der Verarbeitung carnallitischer Rohsalze. Der hierin enthaltene Kieserit ist bekanntlich besonders leicht löslich, so daß im Löseapparat u. U. bereits beträchtliche Mengen davon aufgenommen werden, die sowohl bei der Kristallisation als auch vor allen Dingen bei der Laugenverdampfung Schwierigkeiten bereiten.
  • Diese Übelstände werden vermieden, wenn man den Rohcarnallit nach sorgfältiger Zerkleinerung auf kaltem Wege von Chlormagnesium befreit und danach direkt in den Salpeterbetrieb einsetzt. Das geringe Quantum an Chlormagnesium, welches der am besten mit schwachen MgCl2 Laugen kalt zersetzte Carnallit mitbringt, schadet der Salpeterkristallisation nicht. Es erfordert höchstens eine etwas weitergehende Eindampfung und wird in der zweiten Kristallisation dem Prozeß schließlich in Form von künstlichem Carnallit wieder entzogen. Man umgeht aber durch die direkte Umsetzung des ausgewaschenen Carnallits die sonst unvermeidlichen mehr oder weniger großen Verluste an Kieserit.
  • Der Kalisalpeter ist ein völlig chlorfreies Düngemittel und als solcher geeignet, das heute auf etwas umständlichem Wege gewonnene Kaliumsulfat zu ersetzen. Im Vergleich zur Kaliumsulfatfabrikation bietet die Gewinnung von Kalisalpeter folgende Vorteile i. Direkte Verwendung von Rohsalzen und Beschränkung auf nur einen Arbeitsgang. (Kalisalpeterkristallisation gegenüber Chlorkaliumkristallisation, Kalimagnesiumsulfat- und Kaliumsulfatfällung.) 2. Vermeidung von Kieseritverlusten und Fortfall jeglicher Kieseritwaschwässer.
  • 3. Gewinnung eines wertvollen, zur Ammonsulfatfabrikation hervorragend geeigneten Nebenproduktes (Calciumsulfatschlamm).
  • q.. Restlose Aufarbeitungsmöglichkeit der Mutterlaugen und Gelegenheit zur Gewinnung von Chlormagnesium.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kalisalpeter aus Kalirohsalzen nach Anspruch i bis 3 der Patentschrift 335819, darin bestehend, daß man einen Teil des im Rohsalz enthaltenen Kieserits durch Aufnahme in der Rohlösung, einen weiteren Teil durch Abschlämmung und den erforderlichen Rest durch Auslaugung des nach der Kieseritseparation verbleibenden Salzgemenges für die Gewinnung des erforderlichen Magnesiumnitrats nutzbar macht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Kieserit aus dem Löserückstand in stark chlornatriumhaltiger Form isoliert, mit Magnesiumnitratlauge entchlort und die hierbei entstehende chlornatriumhaltige Magnesiumnitratlauge zur Auslaugung des nach der Kieseritwäsche verbleibenden Salzgemenges verwendet, um sie schließlich der Löselauge zuzuschlagen, während die aus dem entchlorten Kieserit gewonnene Magnesiumnitratlösung teils zur Kieseritentchlorung und teils zur Verdünnung der heißen Salpeterlösung in Anwendung kommt, nachdem sie gegebenenfalls vorher noch das bei der Zersetzung des in der zweiten Kristallisation gewonnenen künstlichen Carnallits entstehende Chlorkalium aufgenommen hat.
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