DE928829C - Verfahren zur Herstellung von Kalimagnesia - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kalimagnesia

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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D5/00Sulfates or sulfites of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D5/12Preparation of double sulfates of magnesium with sodium or potassium

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kalimagnesia Bei der Herstellung von Kalimagnesia hängt die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wesentlich davon ab, daß man Kalimagnesiaumsetzungslaugen mit einem möglichst hohen Chlormagnesiumgehalt zu erzeugen in der Lage ist, da hiervon entscheidend die K20- und SO,-Ausbeute des Prozesses abhängt. In Carnallitbetrieben besteht grundsätzlich die Möglichkeit, Kalimagnesialaugen zur Zersetzung des Carnallits zu verwenden, um sie auf diese Weise an Chlormagnesium anzureichern und damit einen Teil des darin verbleibenden Chlorkaliums zurückzugewinnen. In Mischsalzbetrieben (Hartsalz + Carnallit) besteht diese Möglichkeit nur insoweit, als es auf wirtschaftliche Weise gelingt, dem eigentlichen Löseprozeß eine Carnallitvorzersetzung vorzuschalten. Dies ist nur möglich bei Rohsalzen mit Carnallitgehalten von mehr als 12 bis 15 °/o. Andernfalls ist man gezwungen, das Mischsalz wie Hartsalz zu verarbeiten und einen verhältnismäßig hohen Chlormagnesiumgehalt in den Umlauflaugen des Löseprozesses in Kauf zu nehmen. Liegen die Chlormagnesiumgehalte der Kalimagnesialaugen der dem Betrieb angegliederten Kalimagnesiaerzeugung unter dem Chlormagnesiumgehalt der Umlauflaugen des Lösebetriebes, so werden diese zweckmäßigerweise zwecks Erhöhung desselben mit in den Löseprozeß eingeführt. Es ist dann allerdings nötig, das eingeführte Chlormagnesium in Form von Mutterlauge abzustoßen. Hierbei entstehen naturgemäß relativ hohe Chlorkaliumverluste, da der Chlormagnesiumgehalt dieser Laugen nur bei etwa Zoo g/1 liegt, bei dem Chlorkalium noch eine sehr erhebliche Löslichkeit besitzt. Die Rückführung von KMg-Laugen in den Laugenkreislauf des Lösebetriebes hat aber noch weitere Nachteile. So enthalten z. B. die Kristallisate dann sulfatische Doppelsalze, die den K20-Gehalt des Produktes drücken.
  • Es ist nun seit langem das Bestreben, den Kalimagnesiaprozeß so zu führen, daß Chlormagnesiumgehalte in der anfallenden Kalimagnesialauge entstehen, die möglichst weit über den bisher erzielbaren Gehalten liegen. Betrachtet man die stabilen Gleichgewichtsverhältnisse des reziproken Salzpaares K2 C12 -f- M9S04, so ergibt sich, daß unter der Voraussetzung der Einstellung von Gleichgewichten bei der Umsetzung von Chlorkalium mit Bittersalz und Wasser bzw. der für die Umsetzung erforderlichen Wassermenge in Form von Sulfatlauge bei 15° ein Chlormagnesiumgehalt von 5o,7 Mol/looo H20 erreichbar sein müßte (241g/1 M9C12), während bei einer Umsetzungstemperatur von 25° ein MgC12 Gehalt von 52 Mol/looo H20 erreichbar wäre (243 g/1 MgC12). Diese Chlormagnesiumgehalte können praktisch deshalb nicht erreicht werden, weil zur Einstellung des Gleichgewichts Bittersalz und Chlorkalium in größerem ÜberSChuß vorhanden sein müßten, was sich jedoch infolge der Reinheitsansprüche, die an die erzeugte Kalimagnesia gestellt werden müssen, verbietet. D'Ans hat unter Ausnutzung der großen Lösefähigkeit bzw. Lösegeschwindigkeit wasserfreien Magnesiumsulfats (entwässerter Kieserit) erreicht, daß der Koexistenzpunkt von KCl -f- Schönit + Bittersalz z. B. bei 25° mit einem MgCl2 Gehalt von- 54,6 Mol/looo H20 (256 g/1 Mg Cl,) auch praktisch beinahe erreicht werden kann. Durch die Verwendung des sehr reaktionsfähigen wasserfreien Magnesiumsulfats gelingt es also auch ohne Anwendung eines M9S 04-Überschusses, der sich, wie gesagt, wegen der Reinheitsansprüche, die an die zu erzeugende Kalimagnesia gestellt werden müssen, verbietet (vgl. Patentschrift 857 345), nahezu Bittersalzsättigung neben Schönit- und Chlorkalium-Sättigung zu erzielen. K Cl-Sättigung ist allerdings hier ebenfalls nicht erreichbar, und demgemäß fallen auch hierbei nicht Kalimagnesialaugen "an, die der Gleichgewichtszusammensetzung entsprechen.
  • Bei der Untersuchung der Sättigungsverhältnisse der sulfatischen Doppelsalze im metastabilen Bereich bei gleichzeitiger Sättigung an K Cl zwischen den Temperaturen 15 bis 55° ergab sich nun die überraschende Tatsache, daß sich der Kalimagnesiaprozeß ohne nennenswerte Schwierigkeiten unter Erzielung von Umsetzungslaugen durchführen läßt, die 6o bis 69 Mol Mg C12/looo H20 enthalten gegenüber bisher 38 bis 45 MOl/lOOO H20, günstigstenfalls unter Beachtung ganz besonderer Bedingungen, 54 bis 55 M01/ looo H20. Die grundlegenden Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der Abbildung dargestellt. Die Kainitsättigungslinien sind der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet, daKainitunter bestimmten Bedingungen, die nachstehend auseinandergesetzt werden, nicht zur Ausscheidung gelangt. Dadurch erst wird das Arbeiten im metastabilen Bereich ermöglicht. Bei 25° liegt bei der Herstellung von Schönit die günstigste Umsetzungslauge bei Punkt 111, wo Chlorkalium neben Schönit und Bittersalz koexistent sind. Er besitzt einen Chlormagnesiumgehalt von 54,5 Mol/ looo H,0. Es kommt nun darauf an, in das Gebiet noch höherer Chlormagnesiumkonzentrationen vorzudringen, also in das Gebiet rechts von M. Wie aus der Abbildung ersichtlich, gelingt es nicht, auf der Schönitsättigungslinie bei 25° (Strecke D-M) auf deren Verlängerung weiter nach rechts zu gelangen, da in M Bittersalzsättigung erreicht ist, und daher Laugen mit höheren Chlormagnesiumgehalten als 54,5/looo H20 notwendig unter Zerfall des Schönits durch Reaktion mit dem in der Lauge vorhandenen Chlormagnesium Bittersalz und Chlorkalium zur Abscheidung bringen. Betrachten wir nun die Abhängigkeit der Löslichkeit des Bittersalzes von der Temperatur bei höheren Chlormagnesiumgehalten im K Cl-gesättigten Gebiet, so sieht man, daß dieselbe erheblich mit der Temperatur ansteigt. Bei 25° ist eine MgS04 Konzentration in der Gleichgewichtslauge bei 54,5 MgC12/looo H20 von 15,2 Mol MgS 04/looo H20 möglich, während bei 35° unter denselben Umständen bei einem Chlormagnesiumgehalt von 56,6/looo H20 bereits 20,4 Mol MgS 04/looo H20 löslich sind. Es ist also erforderlich, und das ist eine wesentliche Erkenntnis dieser Erfindung, zur Erzielung höherer MgCl2 Werte die Temperaturen bei der Umsetzung zu steigern. Wie aus dem Verlauf der Schönit- und Leonitsättigungskurven des Diagramms ersichtlich, tritt nun bei höheren Temperaturen vornehmlich Leonit und nicht mehr Schönit als Bodenkörper auf. Der Verlauf der Leonitsättigungslinien -in Abhängigkeit vom Chlormagnesiumgehalt ist verhältnismäßig flach, während die Zunahme der Löslichkeit des Bittersalzes mit der Temperatur relativ sehr steil erfolgt. Dies hat den großen Vorteil, daß man in diesem Temperaturbereich immer weit im bittersalzuntersättigten Gebiet arbeiten kann, so daß nach der Einstellung der Ansätze Überschuß an Bittersalz im Reaktionsprodukt mit Sicherheit vermieden wird. Zur Erzielung von KCl-Sättigung bei der Umsetzung wird erfindungsgemäß zunächst bei- noch höheren Temperaturen gearbeitet, bei denen Chlorkalium eine hohe Löslichkeit besitzt. Es wird dann aber anschließend auf eine Temperatur, die in der Nähe von 35° liegt, abgekühlt, bei der Leonit bei der niedrigsten M9S04-Konzentration der Umsetzungslauge im Gleichgewicht steht und damit also die niedrigste Löslichkeit besitzt (vgl. die Leonitsättigungslinie [met.] bei 35°). Man erreicht auf diese Art und Weise als Folge der K Cl-Abscheidung bei der Abkühlung auch KCl-Sättigung in der Umsetzungslauge und damit praktisch völlige Einstellung der Gleichgewichte.
  • Zu bemerken ist, daß die so durchgeführten Umsetzungen vollkommen im metastabilen Gebiet verlaufen. Stabiler Bodenkörper ist der Kainit, der jedoch infolge seiner sehr geringen Bildungsgeschwindigkeit nicht zur Ausscheidung gelangt, wenn man dafür sorgt, daß zu hohe M9S04 Konzentrationen in der Lauge während der Umsetzung vermieden werden. Man erreicht dies-erfindungsgemäß durch Zugabe der für die Umsetzung erforderlichen Chlorkaliummenge, bevor man die nötige Bittersalz- bzw. Magnesiumsulfatmenge hinzufügt. Es ist weiterhin von Vorteil, zur Vermeidung von Leonitübersättigungen den. Ansätzen als Impfgut Leonit zuzusetzen.
  • Als Beispiel für die Durchführung des Prozesses wird eine Kalimagnesialauge, die bei 25° an KCl und Schönit gesättigt ist und 45 Mol MgC12/iooo H20 besitzt (aus dem normalen Kalimagnesiaprozeß stammend), zwecks Verbesserung der K20- und SO,-Ausbeute gemäß dem Vorstehenden nachverarbeitet. Die Reaktion wird zunächst bei 55° derart durchgeführt, daß bei dieser Temperatur Leonitsättigung erreicht und bei der Abkühlung dieser Lauge auf 35° neben Leonitsättigung auch noch Bittersalzsättigung erreicht wird. Die Sättigung an Chlorkalium wird in allen Fällen vorausgesetzt. Bei 55° entsteht also zunächst die Lauge L 55° (s. Abbildung), die bei der Abkühlung auf 35° unter Abscheidung von Leonit die Lauge L 35° ergibt mit einem Chlormagnesiumgehalt von 64 Mol/ iooo H20. Nach Abtrennung des gebildeten Leonits wird die Lauge auf etwa 15° nachgekühlt. Es entsteht dabei unter Abscheidung von Chlorkalium und Bittersalz (s. Abbildung) eine Lauge, deren Zusammensetzung sich aus dem Schnittpunkt der Kristallisationsbahn für Bittersalzausscheidung mit der Bittersalzsättigungslinie von 15° ergibt. Da Bittersalz mit 7 Mol Kristallwasser kristallisiert, wird durch die Nachkühlung eine weitere erhebliche Konzentrierung sowie eine Ausbeutesteigerung für K20 sowohl als auch für S0;3 erzielt. Der M9C12 Gehalt der auf 15° gekühlten Lauge beträgt 69,4 Mol/iooo H20 entsprechend 325 g/1 M9Cl2.
  • Da der Leonit aus diesen hochchlormagnesiumhaltigen Laugen verhältnismäßig fein anfällt, ist es zweckmäßiger, den Prozeß so durchzuführen, daß bei der Umsetzung Laugen entstehen, die nicht über 6o Mol MgCIZ/iooo H20 besitzen und deren M9C12 Gehalt bei der Nachkühlung unter Bittersalz- und Chlorkaliumausscheidung nicht über 65 Mol/fooo H20 ansteigt. Die Zusammensetzung der auf 35° gekühlten Leonitmutterlauge ergibt sich dann aus der Abbildung als Schnittpunkt der 6o-MgCl,-Ordinate mit der metastabilen Leonitsättigungslinie bei 35°. Der MgS04 Gehalt dieser Lauge wird aus dem Diagramm mit 15,6 Mol/iooo H20 entnommen. Die Lauge ist bei 28° an Bittersalz gesättigt, wie ebenfalls aus dem Diagramm durch Interpolation zwischen der 25°- und 35°-Bittersalzsättigungslinie zu entnehmen ist.
  • Der letztgenannte Ansatz ergibt für die Durchrechnung des Verfahrens folgende Bestimmungsgleichung 145 M9Cl2 -I- i2,2 M9S04 + 11,7 K,Cl2 + iooo H20] + x KIClZ -E- Y M9S04 - 7 11,0 = z KZS04 ' M9S 04 - 4 H20 + u [6o M9C12 -E- i5,5 M9S 04 -I- 8,8 KZC12 -f- iooo H20]. Durch Abkühlung der entstehenden Kalimagnesiamutterlauge von 35 auf 15° entsteht die Lauge I633 Mg C12 -i- 8,4 Mg S04 -1- 5,6 K2 C12 + 1000 H20].
  • Die KZ-Ausbeute bei der Leonitgewinnung (Abkühlung auf 35°) beträgt 87,60/" die S04-Ausbeute 88,5 °/o. Durch Nachkühlung auf 15° erhöht sich die K2 Ausbeute auf g2,2 °/o, die S 04 Ausbeute auf 94,2 °/o. Die Kalimagnesiamutterlauge von 35° besitzt einen Chlormagnesiumgehalt von 278 g/1, die auf 15° nachgekühlte Lauge einen solchen von rund 300 g/1. Wie eingehende Untersuchungen zeigen, läßt sich der Prozeß bei einer Umsetzungszeit von 1/Z bis 3/4 Stunde bequem im angegebenen Sinne durchführen. An Stelle von Bittersalz kann ebensogut wasserfreies Magnesiumsulfat zur Anwendung kommen.
  • Die Mengenverhältnisse sind folgende: Zu i m3 Ausgangslauge genannter Zusammensetzung sind 389 kg Chlorkalium und 1394 kg Bittersalz bei einer Temperatur von über 40°, vorwiegend zwischen 45 und 55°, zuzusetzen; es werden nach Abkühlung auf 35° erhalten 924 kg Leonit und 1,63 m3 an Kalimagnesiamutterlauge. Bei Nachkühlung der Lauge auf 15° kristallisieren hieraus 144 kg Bittersalz und 37 kg Chlorkalium aus.
  • Bei Verwendung von wasserfreiem Magnesiumsulfat sind für i m3 Ausgangslauge folgende Mengen zuzusetzen: 63 kg Chlorkalium und 16o kg Magnesiumsulfat. Es werden daraus erhalten z20 kg Leonit und 0,97 m3 Kalimagnesialauge von 35°. Bei der Nachkühlung dieser Lauge auf 15° kristallisieren hieraus 87 kg Bittersalz und 23 kg Chlorkalium aus.
  • Wie gesagt; sind die Ausbeuten unabhängig davon, ob Bittersalz oder Magnesiumsulfat für die Umsetzungen verwendet wird. Auf zwei bekannte Verfahren, die ebenfalls die Erzeugung von Leonit als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Kaliumsulfat zum Gegenstand haben, sei hier verwiesen. Nach dem ersten dieser beiden Verfahren, beschrieben in der Patentschrift 577 051, wird zur beschleunigten Umsetzung des bei gewöhnlicher Temperatur reaktionsträgen Kieserits dieser mit Kaliumsulfatmutterlauge ohne Zugabe von Chlorkalium bei Temperaturen oberhalb 50° umgesetzt, wobei sich Leonit ausscheidet, der dann durch Herunterkühlen des Reaktionsgemisches auf Temperaturen unter 30° in Schönit umgewandelt wird. Dieser Prozeß verläuft jedoch im stabilen Gebiet für Leonit bzw. Schönit, und der MgCl,- Gehalt der Umsetzungslauge liegt bei etwa 35 bis 38 Mol auf iooo H,0, also weit unterhalb der nach dem vorliegenden Verfahren erzielten Konzentration.
  • Nach dem zweiten bekannten Verfahren entsprechend der Patentschrift 813 849 wird Kalimagnesiamutterlauge zwecks Erniedrigung ihres K Cl-Gehaltes mit Magnesiumsulfat oder seinen Hydraten verrührt unter Abscheidung von Schönit bzw. Leonit. Auch hier spielt sich der Prozeß im stabilen Gebiet für Schönit bzw. Leonit ab, und die MgC12 Konzentration in der Endlauge überschreitet nicht den Wert von 40 Mol Mg C12/iooo H20. Durch die Maßnahmen dieser bekannten Verfahren kann demnach die Ausbeute und damit die Wirtschaftlichkeit des Kalimagnesiaprozesses im Vergleich mit dem vorliegenden Verfahren nicht wesentlich gesteigert werden.
  • Das Verfahren der Erfindung kann sowohl in einem Arbeitsgang, ausgehend von Chlorkalium, Wasser oder Sulfatlauge und Bittersalz bzw. Magnesiumsulfat, durchgeführt werden oder aber, wie hier beschrieben, ausgehend von der relativ chlormagnesiumarmen, in einem besonderen Prozeß nach den bisher üblichen Methoden anfallenden Kalimagnesialauge. Da bei Durchführung des Verfahrens in einem Arbeitsgang das Salz-Laugen-Gemisch infolge der großen Menge an Kalimagnesia, die pro Volumeinheit anfällt, verhältnismäßig dick und auch feinkristallin anfällt, ist es jedoch zweckmäßiger, das Verfahren in zwei Arbeitsgängen durchzuführen. Das Kristallisat ist auf diese Weise wesentlich gröber und besser verarbeitbar zu erhalten. Bei Verwendung von Staubkieserit für die Kalimagnesiaumsetzung nach den Patentschriften 551928, 577 051 und 618 162 können z. B. die Ansätze zunächst auf eine Temperatur zwischen 55 und 45° abgekühlt und nach Abtrennung des hierbei anfallenden Leonits die entstehende Kalimagnesialauge, wie oben angegeben, auf hochchlormagnesiumhaltige Laugen nachverarbeitet werden.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Leonit (Kalimagnesia) aus Chlorkalium und Magnesiumsulfat bzw. seinen Hydraten in wäßrigem Medium unter Erreichung höchstmöglicher Chlormagnesiumgehalte in der Umsetzungslauge, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzungen bei Temperaturen zwischen 40 und 55° im metastabilen, an Kainit übersättigten, jedoch an Bittersalz untersättigten Gebiet zur Durchführung bringt und die Ansätze anschließend auf Temperaturen von etwa 35° abkühlt.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Leonit (Kalimagnesia) nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung zwischen 40 und 55° so durchführt, daß bei der anschließenden Abkühlung auf 35° die MgS04 Konzentration in der Lauge der Bittersalzsättigung bei 35° entspricht.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Leonit (Kalimagnesia) nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur zwischen 4o und 55° zur Durchführung bringt, anschließend die Ansätze auf etwa 35° abkühlt und die MgS04 Konzentration der Lauge bei der Umsetzung so einstellt, daß Bittersalzsättigung erst bei Temperaturen unter 35°, vorwiegend zwischen 26 und 32°, vorliegt.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung von Leonit (Kalimagnesia) nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Vermeidung von Kainitbildung zuerst die für die Ansätze erforderliche Menge Chlorkalium und erst dann das erforderliche Magnesiumsulfat bzw. seine Hydrate zugibt, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Zugabe von Leonit als Impfgut.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung von Leonit (Kalimagnesia) nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Umsetzung statt Wasser Sulfatlauge oder Kalimagnesialauge aus dem üblichen Kahmagnesiaprozeß verwendet.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung von Leonit(Kalimagnesia) nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die auf etwa 35' abgekühlten Ansätze nach Abtrennung des gebildeten Leonits auf Temperaturen zwischen 25 und i5° zwecks Abscheidung von Chlorkalium und Bittersalz weiter abkühlt.
  7. 7. Verfahren zur Herstellung von Leonit (Kalimagnesia) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das sich ausscheidende Gemisch von Bittersalz und Chlorkalium von der Lauge abtrennt und in die erste Phase des Prozesses zurückführt. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Nr. 577 05=, 8i3 849.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1047218B (de) * 1956-12-14 1958-12-24 Kaliwerk Stassfurt Veb Verfahren zur Herstellung eines granulierten und frei fliessenden, Magnesiumsulfat, Kaliumchlorid und Bor enthaltenden Kalimischduengemittels

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE577051C (de) *
DE813849C (de) * 1949-09-23 1951-09-17 Hellmuth Dr Keitel Verfahren zur Verbesserung der Ausbeute bei der Herstellung von Kaliumsulfat aus Chlorkalium und Magnesiumsulfat unter Gewinnung sulfatischer Doppelsalze

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