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Verfahren zur Gewinnung hochprozentiger Pottasche aus technischen Pottaschelaugen.
Es ist bekannt, dass aus Schlempekohle gewonnene Pottaschelaugen neben Kaliumkarbonat noch andere Salze, wie Natriumkarbonat, Kaliumsulfat und Kaliumchlorid, in wechselnder Menge enthalten und dass diese Salze durch stufenweises Eindampfen und Abkühlen der Laugen ihrer Hauptmenge nach zur Ausscheidung gebracht werden können. Man erhält auf diese Weise Pottaschelaugen, die nach dem
Kalzinieren ein Kalziniergut ergeben, welches im besten Falle 80% Kaliumkarbonat enthält. Werden diese Laugen noch weiter eingedampft, so scheidet sich ein Doppelsalz : Kaliumnatriumkarbonat aus ; es werden Laugen erhalten, die beim Kalzinieren eine etwa 90% ige Pottasche liefern.
Um ein Produkt mit einem noch höheren Gehalt an Kaliumkarbonat zu gewinnen, ist vorgeschlagen worden, die Laugen, nachdem sie vom grössten Teil der verunreinigenden Salze befreit wurden, auf eine Dichte von etwa 56-68 Bé einzudampfen, wobei in der Wärme (oberhalb 90 C) die überwiegende Menge des noch vor- handenen Natriumkarbonates in Form eines Kaliumnatriumkarbonates zur Ausscheidung gelangt, welches wasserfrei etwa 87% Kaliumkarbonat und 13% Natriumkarbonat enthält, und hierauf aus der von dem ausgeschiedenen Doppelsalz getrennten Restlauge durch Abkühlen derselben bis höchstens 50 C das gewünschte technisch reine Kaliumkarbonat zur Abscheidung zu bringen.
Das vorliegende Verfahren geht in gleicher Weise wie das bekannte Verfahren von Pottaschelaugen aus, welche vom grössten Teil der verunreinigenden Salze befreit sind, z. B. von sogenannten aehtziger Laugen, d. h. Laugen, aus welchen durch Kalzinieren eine 80% ige Pottasche gewonnen werden könnte. Die Aus- scheidung eines Doppelsalzes : Kaliumnatriumkarbonat, das aber im Gegensatz zu dem erwähnten Ver- fahren wasserfrei nur etwa 57% Kaliumkarbonat und 43% Natriumkarbonat enthält, wird jedoch gemäss der vorliegenden Erfindung statt durch eine weitere Konzentration der Laugen durch Kühlung bewirkt, wobei je nach Zusammensetzung der aufzuarbeitenden Laugen und des gewünschten Endproduktes zweckmässig auf Temperaturen zwischen etwa 00 und -120 C gekÜhlt wird.
Nach Abtrennung vom ausgeschiedenen Doppelsalz verbleiben Laugen, die bei der direkten Kalzinierung eine 90-96% ige Pott- asche ergeben. Die von dem durch Kühlung abgeschiedenen Doppelsalz befreiten Laugen können statt durch Kalzinierung auch auf technisch reines Kaliumkarbonat verarbeitet werden, indem man dieselben konzentriert (wobei sich allenfalls noch eine geringe Menge Doppelsalz ausscheidet) und hierauf in an sich bekannter Weise durch Abkühlen auf eine mässige Temperatur die Pottasche in Form des kristall- wasserhaltigen Kaliumkarbonates zur Ausscheidung bringt. Dieses enthält nur Spuren von Verunreini- gungen und ergibt beim Entwässern technisch reine Pottasche.
Gegenüber den bekannten Verfahren zeichnet sieh das Verfahren gemäss der Erfindung durch eine nicht unbeträchtliche Energieersparnis aus und zugleich durch eine höhere Ausbeute an hochprozentiger
Pottasche sowie grösserer Reinheit des gewonnenen Produktes.
Ausführungsbeispiel : Eine auf üblichem Wege gewonnene Lauge, z. B. sogenannte achtziger
Lauge (entsprechend einer 80%igen Pottasche), von der Dichte 500 Bé wird der Kühlung unterworfen. In der Regel genügt eine Kühlung auf eine Temperatur zwischen-3 und-10 C. In besonderen Fällen kann aber eine schwächere Kühlung um 9 C herum genügen oder eine etwas stärkere Kühlung (bis etwa - 120 C) nötig sein. Vorzugsweise erfolgt die Kühlung unter ständigem Rühren. Bei der Kühlung scheidet sich das Doppelsalz : Natriumkaliumkarbonat ab.
Man erhält je nach der Intensität der Kühlung und dementsprechend der Menge des ausgeschiedenen Doppelsalzes eine Lauge, die nach dem Kalzinieren eine 90-96%ige Pottasche ergibt.
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Um aus dieser Lauge Kristallpottasehe zu gewinnen, wird sie auf eine Dichte von 56-60'Bé eingekocht und von der hiebei erreichten Temperatur von etwa 1200 C allmählich auf 90-500 C abgekühlt.
Die ausgeschiedene Kristallpottasche wird durch Schleudern und Waschen von der restlichen Lauge getrennt. Um aus dieser Kristallpottasche, die auch unmittelbar Verwendung finden kann, wasserfreie technisch reine Pottasche zu erzeugen, ist es nur nötig, sie zu entwässern, was entweder durch indirekte Trocknung oder durch Ofenkalzinierung geschehen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung hochprozentiger Pottasche aus technischen Pottasehelaugen, wobei die Laugen zunächst durch stufenweises Eindampfen und Abkühlen von der Hauptmenge der verunreinigenden Salze befreit werden und dann aus diesen Laugen Kaliumnatriumkarbonat ausgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Abscheidung eines Kaliumnatriumkarbonates aus den von der Hauptmenge der verunreinigenden Salze befreiten sogenannten achtziger Laugen anstatt durch eine weitere Konzentration durch Kühlung, zweckmässig auf Temperaturen zwischen 0 C und -12 C, bewirkt wird.