-
Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen auf der-Faser Gegenstand
des Patents Erz 512 ist die Herstellung von grünen Azofarbstoffen durch Kuppeln
von Diazoverbindungen des 1, 4, 5, 8-Tetraaminoanthrachinons mit Acetessigsäurearyliden,
3-Methyl-i-phenyl-5-pyrazolon, Kondensationsprodukten aus Pyrazoloncarbonsäuren
und aromatischen Aminen oder mit Harnstoffen aus Pyrazolonen.
-
Es wurde nun gefunden, daß man auf pflanzlichen und tierischen Textilfasern
und auf Kunstfasern aus regenerierten Cellulosen grüne bis olivgrüne Färbungen herstellen
kann, wenn man die Textilfasern mit Acetessigsäurearyliden, die eine ausreichende
Affinität zur Faser besitzen, oder mit Kondensationsprodukten aus Pyrazoloncarbonsäuren
und aromatischen Aminen oder mit Harnstoffen aus Pyrazolonen grundiert und darauf
mit Monodiazoniumsalzen solcher Anthrachinonderivate entwickelt, die als Aminoverbindungen
blau gefärbt sind und beim Diazotieren, abgesehen von der Überführung der Aminogruppe
in eine Diazoniumgruppe, keine Veränderung ihrer Konstitution erleiden. Die so erhaltenen
Färbungen sind j e nach der Art der verwendeten Komponenten gelbgrün bis olivgrün.
-
Als Beispiele für Acetessigsäurearylide, die eine ausreichende Affinität
zur Faser besitzen, seien genannt: Acetoacetylarylmonoamine, sofern die Amine substantiven
Charakter besitzen, wie die Amine der Diphenylgruppe, Benzimidazolgruppe, ferner
Diacetoacetylarylendiamine und deren Derivate, 4, 4:-Diacetoaeetylaminodiphenyl
und seine Derivate. Diese und die oben angeführten Kupplungskomponenten werden allgemein
als Gelbkomponenten bezeichnet und verwendet.
-
Die vorliegende Erfindung ist von besonderer Bedeutung, da es bisher
nicht möglich war, nach der sogenannten Eisfarbenmethode mit Hilfe von Gelbkomponenten
grüne Färbungen auf der Faser herzustellen.
-
Unter Aminoanthrachinonderivaten von blauer Eigenfarbe, die beim Diazotieren,
abgesehen von der Überführung der Aminogruppe in eine Diazoniumgruppe, keine Veränderung
der Konstitution erleiden, sind solche zu verstehen, deren Substituenten durch Einwirkung
salpetriger Säure keine Veränderung erleiden; denn durch derartige Nebenwirkungen
können bestimmte Substituenten in den Verbindungen so beim Diazotieren verändert
werden, daß beim Kuppeln mit den Gelbkomponenten keine grünen Farbtöne mehr erhalten
werden. Als Beispiel für eine Aminoverbindung, die beim Diazotieren außer der Umwandlung
der Aminogruppe in die Diazoniumgruppe eine weitere Veränderung erleidet, sei das
i-Amino-4-diäthylaminoanthrachinon genannt. Diese Aminoverbindung ist zwar an sich
blau gefärbt, aber
für die Herstellung von grünen Färbungen durch
Kuppeln ihrer Diazoverbindung mit einer der oben bezeichneten Gelbkomponenten ungeeignet,
da die Diäthylaminogruppe beim Diazotieren wahrscheinlich zerstört wird.
-
Die aus den blau gefärbten Aminoanthrzchinonderivaten erhältlichen
Diazoniumverbindungen sind nicht immer blau gefärbt. Sie können eine von der Farbe
der Aminoverbindung verschiedene Farbe besitzen.
-
Beispiele Je 5o g abgekochtes Baumwollgarn werden mit einer in nachstehenden
Beispielen aufgeführten Grundierungslösung 1/2 Stunde behandelt, durch Abquetschen
oder Schleudern von überschüssiger Lösung getrennt, dann naB im Entwicklungsbad
1J2 Stunde ausgefärbt. Es wird gespült, kochend geseift, gespült und getrocknet.
-
1. I. Grundierung 475 g 4 4@-Diacetoacetylamino-3, 3'-dimethyldiphenyl,
3,5 ccm Türkischrotöl 5oprozentig, 2,6 ccni Na O H 34° Be, 14 g Natriumsulfat «=erden
kochend gelöst, und die Lösung wird auf 1 1 eingestellt.
-
TI. Entwicklungsbad: 3,149 i-Amino-4-hexahydrophenylaminoanthrachinon
werden mit 3,8 ccm Salzsäure und o,8 g Natriumnitrit diazotiert. Nach erfolgten
Diazotierung wird mit etwa 4 g Natriumacetat versetzt und mit 25 g Natriumchlorid
und kaltem Wasser auf 1 1 eingestellt.
-
Man erhält eine Grünfärbung von guten Echtheitseigenschaften.
-
2. I. Grundierung: 175 g 4 4 -Diacetoacetylamino-3, 3'-dimethyldiphenyl
werden wie in Beispiel i gelöst, und diel Lösung wird auf 1 1 eingestellt. II. Entwicklungsbad:
2,8 g I -Amino-4-propylaminoanthrachinoii werden mit 3,8 ccm Salzsäure und
o,8 g Natriumnitrit diazotiert. Nach erfolgter Diazotierung wird mit etwa .4 g Natriumacetat
versetzt und mit 25 g Natriumchlorid und kaltem Wasser auf 11 eingestellt.
-
Man erhält ein Grün von guten Echtheitseigenschaften.
-
3. Verwendet man in Beispiel e an Stelle von 2,8g i-Amino-4-propylaminoanthracliinon
2,g g i-Amino-4-butylaminoanthrachion, so erhält man ebenfalls ein Grün von
guten Echtheitseigenschaften.
-
4. Verwendet man in Beispiel e än Stelle von 2,8g i-Amino-4-propylaminoanthrachinon
2,5 g i-Amino-4-methylaminbanthrachinon, so erhält man ein Gelbgrün von guten Echtheitseigenschaften.
-
5. I. Grundierung: 5 g Acetoacetylaminobenzeny1-i, 2-diaminobenzol
von der Zusammensetzung
5 ccm Türkischrotöl, 7,5 ccm NaOH 34° Be, 28 g Natriumsulfat werden kochend gelöst,
und die Lösung wird auf 1 1 eingestellt.
-
II. Entwicklungsbad: 3,1 g i-Amino-4-phenylaminoanthrachinon werden
mit 3,8 ccm Salzsäure und o,8 g Natriumnitrit diazotiert. Dann wird mit etwa 4 g
Natriumacetat versetzt und mit 25 g Natriumchlorid und kaltem Wasser eingestellt
auf 11.
-
Man erhält ein Olivgrün von guten Echtheitseigenschaften.
-
6. Verwendet man an Stelle von 3,19
i-Amino-4-phenylaminoanthrachinon
3,8 g i-Amino-4- (4'- N-methylacetyla minophenylamino)-anthrachinon, so erhält man
ein Olivgrün von guten Echtheitseigenschaften. . 7. I. Grundierung: 475 g 4 4'-Diacetoacetylamino-3,
3'-dimethyldiphenyl werden, wie in Beispiel i angegeben, gelöst, und die Lösung
wird auf 1 1 eingestellt.
-
II. Entwicklurigsbad: 3,1 9 i-Amino-4-phenylaminoanthrachinon
werden, wie im Beispiel 5 angegeben, diazotiert. Dann wird abgestumpft und auf 11
eingestellt. Man erhält ein Olivgrün von guten Echtheitseigenschaften.
-
B. I. Grundierung: 1,759 4 4@-Diacetoacetylamino-3, 3'-dimethyldiphenyl
werden, wie in Beispiel i angegeben, gelöst und mit Wasser auf 11 eingestellt.
-
II. Entwicklungsbad: 3,5 g i-Methylamino-4-(4'-aminophenylamino)-anthrachinon
werden mit 4,1 ccm Salzsäure von 2o° Be und 0,72 ,9 Natriumnitrit (gelöst)
diazotiert. Nach erfolgter Diazotierung wird mit etwa 4 bis 5 g Uatriumacetat abgestumpft.
Dann werden 2 ccm Essigsäure (5oprozentig) und 25 g Natriumchlorid zugesetzt, und
das Ganze wird mit kaltem Wasser auf 1 1 eingestellt.
-
Man erhält ein Grün von guten Echtheitseigenschaften.
-
g. I. Grundierung: o,59 44'-Diacetoacetylamino-3,3'-dimethyldiphenyl
werden mit 2,o ccm Türkischrotöl
5oprozentig und 2,o ccm Natronlauge
342 Be kochend gelöst. Nach Zusatz von 28 g N atriumchlorid wird auf i 1 eingestellt.
-
II. Entwicklungsbad: 3J5 5 g i-Amino-4-hexahydrophenylaminoanthrachinon
werden mit 4,1 ccm Salzsäure 2o° B6 und o,8 g gelöstem Natriumnitrit dianotiert.
Nach Zusätz von 12 g Natriumacetat und 25 g Natriumchlorid wird auf 11
eingestellt.
-
33 g Naturseide werden mit der Grundierungslösung 1/2 Stunde behandelt,
abgewunden und im Färbebad 112 Stunde entwickelt, gut gespült und bei Kochtemperatur
geseift, gespült und getrocknet.
-
io. I. Grundierung: 0,39 4,4'-Diacetoacetylamino-3,3'-dimethyldiphenyl
werden mit 2 ccm Türkischrotöl 5oprozentig und 2 ccm Natronlauge 34° Be kochend
gelöst, mit 28 g Natriumchlorid versetzt und auf i 1 eingestellt.
-
II. Entwicklungsbad: Wie im Beispiel 9. 33 g Viscose werden 112 Stunde
mit der Grundierungslösung behandelt, abgewuizden und 1i2 Stunde in dem Färbebad
entwickelt, gut gespült, bei 40° C geseift, .gespült und getrocknet.
-
ii. I. Grundierung: 15 g 44-1) iacetoacetylamino-3, 3'-dimethyldighenyl
werden mit 30 ccm Türkischrotöl 5oprozenti.g und 3o ccm Natronlauge 34° B6
kochend gelöst. Die Lösung wird abgekühlt und auf i 1 eingestellt.
-
Mit dieser Lösung wird der zu färbende Wollmusselin auf dem Foul.ard
imprägniert und :getrocknet. Das Färbegut läuft dann auf dem Foulard durch eine
Diazolösung aus 18,9 g i-Amino-4-hexahydrophenylaminoanthrachinon. Nach einem längeren
Luftgang wird gespült, bei 40° C geseift, gespült und getrocknet.