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Verfahren zur Herstellung von Färbungen auf tierischen Fasern und
natürlichen oder künstlichen Cellulosefasern sowie auf Mischungen von tierischen
Fasern mit Cellulosefasern, ferner auf Gebilden aus synthetischen höhermolekularen
Polyamiden Zusatz zum Patent 742252 Gegenstand des Patents 742 252 ist ein Verfahren
zur Herstellung von echten Färbungen auf tierischen Fasern und natürlichen oder
künstlichen Cellulosefasern sowie auf Mischungen von tierischen Fasern mit Cellulosefasern,
ferner auf Gebilden aus synthetischen höhermolekularen Polyamiden, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man sekundäre Disazofarbstoffe vom der folgenden Zusammensetzung:
worin A den Rest eines I-Amino-5-oxynaphthalins, B lden Rest eines in p-Stellung
zur Aminogruppe gekuppelten, oxygruppenfreien Amins der Benzol- oder Naphthalinreihe,
C den Rest einer auf der Naphtholseite gekuppelten Aminooxynaphthalinsulfonsäure
bedeutet, X für Wasserstoff steht und Y einen Acylrest oder einen Rest der Benzolreihe
bedeutet oder X für Alkyl steht und Y einen Acylrest bedeutet, wobei die Farbstoffkomponenten
so zu wählen sind, daß der fertige Farbstoff mindestens zwei löslichmachende Gruppen:
enthält, auf die Faser aufbringt und die erhaltenen Färbungen mit wasserlöslichen
Diazoverbindungen, die mindestens eine Nitrogruppe, aber keine Sulfonsäure- oder
Carbonsäuregruppe -enthalten, entwickelt. Die so erhaltenen blauen bis schwarzen
Färbungen besitzen gute Echtheitseigenschaften.
Es wurde nun gefunden,
daß man Färbungen von erhöhten Echtheitseigenschaften, teils besseren Naßechtheiten,
teils besserer Lichtechtheit erhält, wenn man die nach dem Verfahren des Hauptpatents
erhaltenen Färbungen vor oder nach oder gleichzeitig mit der Entwicklung mit wasserlöslichen
Diazoverbindungen, die mindestens eine Nitrogruppe, aber keine Stulfonsäure- oder
Carbonsäuregruppe enthalten, mit metallabgebenden Mitteln behandelt. Als metallabgebende
Mittel kommnen z. B. Salze des Aluminiums, Kupfers, Kobalts, Nickels, Chroms, Mangans
und ,Mischungen dieser Salze in Betracht. Beispiele I. Mischgarn aus 3o Teilen Zellwolle
aus Viscose und 7o Teilen Wolle wird I Stunde bei 95° C mit 2% des Azofarbstoffes
I-Amino-5-oxyynaphthalin-7-sulfonsäure --- > I Aminonaphthalin-7-sutlfonsäure >
2-(4'-Oxy-5'-carboxyplhenylamino) - 5 - oxynaphthalin-7-sulfonsäure, o,5%, der Kondensationsverbindung
aus I Mol Octodecylalkohol und 2o Mol Äthylenoxyd, Io% Ammoniumsulfat und So% Natriumsulfat
im Flottenverhältnis I :3o gefärbt. Man läßt auf 8o° C abkühlen, spüilt und entwickelt
1/2 Stunde in der Kälte mit I%, diazotiertem I- Amino-4-nitrobenzol, o. S % der
Kondensationsverbindung aus I Mol Octodlecvlalkohol und 2o Mol Äthylenoxyd und Io%
Natriumacetat, erwärmt langsanm auf d45° C, hält diese Temperatur 1/2 Stunde ein,
spült und behandelt I Stunde bei 8S bis 9o°C Mit 3 % Chromnichlorid und I °% Eisessig
nach. Man erhält ein Blauschwarz von sehr guzen Echtheitseigenschaften. Verwendet
man an Stelle von diazotiertem I- Amino-4-nitrobenzol diazotiertes I-Amino-2-methyl-4-nitrobenzol
und au Stelle von Chromichlorid Aluminiumacetat, so erhält man ein Blauschwarz von
ähnlichen Eigenschaften.
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2. Stückware aus Schurwolle, Reißwolle, Zellwolle, aus Viscose und
Kupferkunstseide wird auf einer Haspelkufe im Flottenverhältnis I :30 mit d4% des
Azofarbstofes I Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure---> I-Amino-2, 5-elimnethoxybenzol-->2-(4'
Aminobenzovlamnino)-8-oxvnaphthalirn-6-stulfonsäure, Io% Ammoniumsulfat, So% Natriumsulfat
und o,5%, der Kondensationsverbindung aus 2o Mol Athylenoxyd und I Mol Octodecylalkohol
etwa I Stunde bei 95° C gefärbt. Man lallt im Verlaufe von etwa 1/2 Stunde auf etwa.
8o° C abkühlen, spült und entwickelt bei gewöhnlicher Temperatur 1/2 Stunde mit
I% diazotiertem I-Amino-4-nitrobenzol in Form des salzsauren Salzes, o,5 % der -Kondensationsverbindung
aus 2o M0l Äthylenoxyd und @ Mol Octodecylalkolol, Io% Natriumacetat und 2% Kupfersulfat.
Dann erhitzt man langsam auf etwa 95°C, behandelt 3/4 bis I Stunde bei dieser Temperatur
und spült. Man erhält ein Schwarz von sehr guten Echtheitseigenschaften, insbesondere
von sehr guter Lichtechtheit.
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Verwendet man an Stelle der Diazoverbindung aus I-Amino-4-nitrobenzol
die Diazoverbindung von I-Anino-3-nitrobenzol oder I-Amino-2-methyl-4-nitrobenzol,
so erhält man ähnliche Schwarztöne. Vervendet man die Diazoverbindung ans I-Anino-z-rmethyl-5-nitrobenzol
oder I-Amino-2-nitro-4-chlorbenzol, so erhält man blauschwarze Färbungen von sehr
guten Eigenschaften und sehr guter Deckung aller Fasern.
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3. Stückware aus Wolle und Zellwolle aus Viscose mit Acetatkunstseideneffekten
wird im Flottenverhältnis I :3o I Stunde bei 95°C auf einer Haspellkufe mit 2% des
Azofarbstoffes I Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure- --> 2-Amnino-4-methylphenoxyessigsäure
-> 2-(4'-Oxy-3'-carboxyphenylamino)-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, o,5°% der Kondensationsverbindung
aus 2o Mol Äthylenoxyd und I Mol Octodecylalkohol, Io% Ammoniumsulfat und So'% Natriumstulfat
gefärbt. Dann läßt man auf etwa 8o° C abkühlen, spült und entwickelt 1/2 Stunde
in der Kälte mit il% diazotiertem I Amnino-3-nitro-6-methylbenzol in Form des salzsauren
Salzes, o,5% der Kondensationsverbindung aus 2o Mol Äthylenoxyd und I Mol Octodecyl
-alkohol, Io% Natriumacetat, I°% Kupfersulfat und I l% Chromifluorid, erwärmt langsam
auf 45°C und behandelt hei dieser Temperatur etwa I Stunde weeiter. Man spült und
erhält eine echte, lebhafte Mlarineblaufärbung mit weißen Acetatseideneffekten.
Verwendet man an Stelle des diazotierten I-Amino-3-nitro-6-methyvlbenzols die gleiche
Menge dliazotiertes I Amino-3-nitrobernzol, so erhält man einen etwas gedeckteren
Farbton.
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4. Mischgarn aus 5o Teilen Wolle und 5o Teilen Zellwolle aus Viscose
wird I Stunde bei 95° C mit d4°% des Azofarbstoffes I-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
--> I-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure> 2-Acetylamirno-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
o,5 %o der Kondensationsverbindung aus I Mol Octodecylalkohol und 2o Mol Äthylenoxyd,
Io% Ammoniumsulfat und So% Natriumsulfat gefärbt. Man läßt auf 8o° abküihlen, spült
und entwickelt zunächst 1/2 Stunde in der Kälte, dann 1/2 Stunde bei 45° C mit I
% diazotierten I-Anmino-4-nitrobenzol, o.5% der Kondensationsverbindung aus I Mol
Octodecylalkohol und 2o Mol Äthylenoxyd und Io% Natriuinaoetat, spült und behandelt
i Stunde bei go°C-mit 2"%" lal.itiinbichroinat und 1"/" 1 Eisessig. Man erhält ein
rotstichiges Schwarz von guten Echtheitseigenschaften.
Schwarze
Färbungen von erheblich verbesserter Lichtechtheit auf Gemischen aus Zellwolle aus
Viscose und Wolle erhält man, wenn man eine Färbung von 4% des Azofarbstoffes I-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäu
re > I-Amino- 2 - methoxy-5-methylbenzol----> I-Benzoylamino-8-oxynaphthalin-4-sulfonsäure
mit diazotiertem I-Amino-2-methyl-4-nitrobenzol entwickelt und bei 70° C Mit 2 %
Kupferacetat und i % Eisessig nachbehandelt.
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Zu Färbungen von-ähnlicher Lichtechtheit gelangt man, wenn man eine
Färbung des vorstehend genannten Azofarbstoffes auf einem Gemisch aus Zellwolle
aus Viscose und Wolle mit diazotiertem I-Amino-2-methyl-5-nitrobenzol, o,5% der
Kondensationsverbindung aus I Mol Octodecylalkohol und 2o Mol Ätiiylcnoxyd, io%
Natriurnacetat, 2% Kupfersulfat und 2% Chromifluorid in der im Beispiel 2 angegebenen
Weise entwickelt.
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Die nachfolgende Zusammenstellung veranschaulicht die Farbtöne einer
Anzahl weiterer, nach vorliegender Erfindung erhältlicher Färbungen:
Farbton der |
Färbung auf |
Ausgangsfarbstoff Entwickelt mit der Gleichzeitig Wolle, Baum- |
Diazoverbindung aus behandelt mit wolle und Misch- |
fasern aus W'olle |
und Zellwolle |
I. I-Amino-5-oxynaphthalin- I- Amino-2-methyl- Kupfersulfat
schwarz |
7-suifonsäure--> I-Amino- 4-nitrobenzol |
2,5-diäthoxybenzol-> 2-Phe- , |
nylamino-8-oxynaphthalin- |
6-sulfonsäure |
2. i Amino-5-oxynaphthalin- I- Amino-3-nitrobenzol Kupfersulfat
schwarz |
7-sulfonsäure > I-Amino- |
2, 5-diätlioxybenzol---> 2-PliC- |
nylamino-8-oxynaphthalin- |
6-sulfcxns äure |
;;. de@gl. - i-Amino-2-methoxy- Kupfersulfat schwal-z |
4-nitrqbenzol |
.1 .. i Amina-5-oxynaphthalin- i-Aniino-d-nitrobenzol Kupfersulfat
rotstickiges |
7-sulfonsäure -> i Amine- S =hwarz |
2,5-diäthoxybenzol-> 2-Ace- |
tylamino--5-oxynaplithalin- - |
7-:ulfori@äure - |
desgl. i-Amino-.l-nitrobunzol 'Mischung aus rotstickiges |
Kupfersulfat Schwarz |
und Chromi- |
fluorid |
6. i-Amino-5-oxynaphthalin- , i Amino-4-nitrobenzol Kupfersulfat
schwarz |
7-sulfonsäure @-> i-Amino- |
2, 5-dimethoxybenzol--> |
2-Benzoylamino-6-oxynalxb- |
tlialin-6-sulfc>nsäure |
. i-Amino-5-oxynaphthalin- i-Amino-2-methyl- Kupfersulfat rotstickiges |
7- ulfonsäure ---> i-Aminb- 5-nitrobenzol Schwarz |
2, 5-dimethoxybenzol> |
2-Butyrylamino-8-oxynapli- i |
tlialin-6-sulfon5:äure |
B. i Amino-5-oxynaphtlialin- i-Amino-2-metliyl- Kupfersulfat
schwarz |
7-sulfonsäure > i-Amino- 5-i-iitrolxenzol |
2- <ithoxynaphthalin-6-sulfon- |
säure-> 2-Acetylamino- |
8-oxynaphthalin-6-stilfonFäure |
Farbton der |
Färbung auf |
Ausgangsfarbstoff Entwickelt mit der Gleichzeitig Wolle, Baum- |
Diazoverbindung aus behandelt mit wolle und Misch- |
fasern aus Wolle |
und Zellwolle |
9. I Amino-5-oxynaphthalin- I-Amino-2-methyl- Kupfersulfat
dunkelblau |
7-sulfonsäure > I-Amino- 4-nitrobenzol |
6-sulfo-2-naphthoxyessigsäure |
2-Phienylamino-5-oxy- |
naphthalin-7-suilfonsäure Nachbehandelt mit |
Io. i Amiino-5-oxynaphthalin- I-Amino-2-methyl- Kaliumbichromat
rotstichiges |
7-sulfonsäure->- I-Amino- 4-nitrobenzol Schwarz |
naphthalin-7-sulfonsäure ->- |
I-Acetylamino-5-oxynaph- |
tlialin-7-sulfonsäure |
I-Amino-5-oxynaplthalin- I-Amino-2-methoixy- Kaliiumbichrümat
schwarz |
7-sulfonsäure > I Amino- 4-nitrobeinzol |
naphthalin-7-sulfonsäure -> |
I-(4'-Methoxyphenylamino)- |
8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure |
I Amino-5-oxynaphthalin- I-Amnino-3-nitrobenzol Kaliumbichromat
violettstichiges i |
7-sulfonsäure--> I Amino- Dunkelblau |
2-methoxy-5-methylbenzol -> |
2-(4'-Oxy-3'-carboxyphenyl- |
amino)-5-oxynaphthalin- |
7 -sulfonsäure |