-
Verfahren zur Erzeugung von Färbungen auf der Baumwollfaser. Zusatz
zum Patent 433148. In dem Hauptpatent 433I4& ist ein Verfahren zur Erzeugung
von Färbungen auf der Baumwollfaser beschrieben, dadurch gekennzeichnet, daß man
Chromverbindungen von Substantiven Farbstoffen mit chromierbaren Gruppen verwendet.
-
In dem Zusatzpatent 435091 ist dann gezeigt worden, daß man auch andere
als Substantive Farbstoffe mit chromierbaren Gruppen verwenden kann.
-
Es wurde nun gefunden, daß es bei den oben gekennzeichneten Verfahren
nicht erforderlich ist, die fertigen Chromverbindungen vorher eigens zu erzeugen,
sondern daß man die nicht chromhaltigen Farbstoffe in Gegenwart von löslichen Chromsalzen
auffärben kann. Als geeignete Chromsalze haben sich beispielsweise Chromfluorid,
Chromacetat, C'hromformiat oder Gemische dieser Salze erwiesen. Die auf diese Weise
erzeugten Färbungen sind häufig echter als die mit den gleichen Farbstoffen auf
chromvorgebeizter Baumwolle oder durch Nachchromierung erzeugten Färbungen.
-
Beispiel i.
-
i oo Teile Baumwolle werden, wie üblich, heiß gefärbt in einem Bade,
bestehend aufs 2 ooo Teilen Wasser, 3 Teilen des Harnstoffes, aus dem Monoazofarbstoff
aus p-Phenylendiaminsulfosäure + Salicylsäure
3 Teilen geschmolzenem Natriumacetat und 3o Teilen einer Chromsalzlösung mit einem
Gehalt von io Prozent Cr@03. (Beispielsweise verwendet man zur Herstellung der Chromsalzlösung
ein Gemisch von 6 Mol. Chromformiat, 4 MOl. Chromfluorid, i 1M1. Chromisulfat.)
Man färbt i Stunde unter allmählichem Zusatz von 12o Teilen einer gesättigten Kochsalzlösung,
spült gut und trocknet. Man erhält so eine volle Färbung mit guten Echtheitseigenschaften.
-
Beispiel 2.
-
In ähnlicher Weise verfährt man bei -Verwendung des Farbstoffes 2
# 5/2 # 8-Naphthylaminsulfosäure
-@ - Salicylsäure. i o Teile Baumwolle
werden gefärbt unter Verwendung von Zoo Teilen Wasser, o,5 Teilen Farbstoff, o,5
Teilen krist. Natriumacetat, 5 Teilen der in Beispiel i genannten Chromsalzlösung
mit einem Gehalt von i o Prozent Cr203, bei allmählicher Zugabe von 12 Teilen einer
gesättigten Kochsalzlösung.
-
Beispiel 3.
-
ioo Teile Baumwolle werden gefärbt in einem Bade, bestehend aus 33oo
Teilen Wasser, 5 Teilen Farbstoff Chromoxanblau R (das nach den üblichen Reaktionen
ein Triphenylmethanfarbstoff ist, siehe Schultz, Farbstoftabellen, 5. Auflage, Seite
37g), 5o Teilen der unter Beispiel i genannten Chromsalzlösung.
-
Man zieht die Baumwolle i o Minuten kalt um und färbt dann i Stunde
heiß. Beispiel q..
-
ioo Teile Baumwolle werden mit 3 Teilen des Farbstoffes p#p-Diaminostilbendisulfosäure
+ 2 MoI. Salicylsäure bei Gegenwart von 3 Teilen Natriumacetat kristallisiert, io
Teilen Kochsalz und einer 3 Teile Chromoxyd enthaltenden Lösung von Chromacetatoxalat
(2 M01. Chromoxyd [Cr203], q. MOI. Essigsäure, q. M01. Oxalsäure), in der Chrom
ebenso wie in dem obengenannten Chromsalzgernisch, teils ,als komplexes Anion, teils
als komplexes Kation vorhanden ist, i Stunde heiß gefärbt. Nach dem Spülen und Trocknen
erhält man eine lebhafte Orangefärbung von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften.
-
An Stelle von Chromacetatoxalat kann man auch Chromformiatoxalat verwenden
oder statt fertiger Komplexsalze deren Komponenten, z. B, je i Mol. HexaformiatodihydroxotrZ;-chromiforiniat
und Kaliumtrioxalatochromiat. Ein Zusatz von Natriumacetat beim Färben kann bei
Wahl geeigneter Chromsalze, z. B. bei der oben beschriebenen Anwendung von C'hromacetatoxalah,
auch unterbleiben.
-
Beispiel 5.
-
3o Teile eines der obengenannten Farbstoffe werden mit 9 Teilen getrocknetem
Natriumaeetat und 43 Teilen des in vorstehendem Beispiel ,genannten und getrockneten
Chromaeetatoxalates mit etwa 3 5 Prozent Chromoxydgehalt gemischt. ioo Teile Baumwolle
werden mit 8 Teilen dieses trockenen Gemisches unter Zusatz von io Teilen Kochsalz
während i Stunde heiß gefärbt. Man erhält nach dem Spülen und Trocknen Färbungen
von ebenfalls guten Echtheitseigenschaften.
-
In analoger Weise verfährt man bei Verwendung folgender Farbstoffe:
Nuance der bei |
A-zofarbstoffe aus Gegenwart von |
Chromsalz er- |
zielten Färbung |
i. 2 Mol. der Diazoverbindung von p-Aminosulfosalicylsäure
(gewonnen durch |
Sulfierung von p-Aminosalicylsäure mit 23prozentigem Oleum
bei Wasser- |
badtemperatur) + x Mol. Harnstoff der 9,- 5-Aminonaphthol-7-sulfosäure.
. . rot |
2. 2 Mol. der Diazoverbindung von p-Aminosulfosalicylsäure
(gewonnen durch |
Sulfierung von p-Aminosalicylsäure mit 23prozentigem Oleum
bei Wasser- |
badtemperatur) + i Mol. 5 # 5'-Dioxy-2 # 2'-dinaphthylamin-7.
7'-disulfosäure violett |
3. 2 Mol. der Diazoverbindung von o-Amino-p-sulfosalicylsäure
-j- i Mol. 5 # 5'-Di- |
oxy-2 # 2'-dinaphthylamin-7. 7'-disulfosäure . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . - |
4.. = Molder Diazoverbindung von Benzidindisulfosäure (NH2
: S03H = 4 : 3) |
-j- 2 Mol. 4!-Oxy-3'-carboxyphenyl-2-amino-5-naphthol 7-sulfosäure
(gewonnen |
durcXKondensation von 2-Amino-5-naphthol 7-sulfosäure mit p-Aminosalicyl |
säure bei Gegenwart von Natriumbisulit) . . . . . . . . . .
. . . q . . . . . . . . . . . - |
5. x Mol. 4-Amino-2-sulfo-4'-oxy-5'-carboxydiphenylamin -f-
x Mol. 4'-Oxy-3'-carb- |
oxyphenyl2-amino-5=naphthol-7-sulfosäure ...........................
- |
6. i Mol. 4 # 4'-Diaminostilben-2 # 2'-disulfosäure -f- a Mol.
4'-Oxy-3'-carboxy- |
phenyl 2-amino-5-naphthol-7-sulfosäure . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . blau |
Als weitere Beispiele seien genannt die durch Behandlung mit
23prozentigem Oleum |
erhältlichen Sulfierungsprodukte der Disazofarbstoffe aus i
Mol. Benzidin -f- 2 Mol. Salicyl- |
säure, i Mol. o # o'-Dianisidin -¢- 2 Mol. Salicylsäure, i
Mol. Benzidin -I- 2 Mol. m-Kresotin- |
säure, x Mol. p # p-Diaminodiphenylharnstoff -E- 2 Mol. Salicylsäure. |
Die mit den letzteren Farbstoffen erhältlichen Färbungen sind
goldgelb bis orangegelb. |