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Übertragungsanlage nach dem Folgezeigerprinzip mit Grob- und Feinsystem
Die bekannten Übertragungsanlagen mit Haupt- und Folgezeiger arbeiten in der Weise,
daß der Hauptzeiger in beliebiger Weise von einer Geberstelle aus eingestellt wird
und daß der Folgezeiger beispielsweise durch Drehen einer Handkurbel mit dem Hauptzeiger
in Deckung gehalten werden muß. Durch die Drehung des Folgezeigers wird dabei entweder
einem beliebigen Gegenstand gleichzeitig eine entsprechende Einstellung mitgeteilt,
oder es wird dadurch lediglich ein Quittungssignal nach der Geberstelle übermittelt.
Schließlich können auch beide Zwecke auf diesem Wege erreicht werden. Bei derartigen
bekannten Anlagen besteht der Nachteil, daß der den Folgezeiger nachdrehende Bedienungsmann
vielfach für das Indeckungbringen des Folgezeigers mit dem Hauptzeiger eine andere
Drehrichtung einschlägt als sie der Hauptzeiger ausgeführt hat. Bei den bekannten,
mit Grob- und Feinsystem arbeitenden Übertragungsanlagen ist das Indeckunghalten
der Folgezeiger- des Grob- und Feinempfängers noch schwieriger zu erreichen als
bei Einfachsystemen.
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Für Einfachsysteme hat man bereits eine Anzeige der Nachdrehrichtung
unter Hinzunahme eines Rückmeldesystems in der Weise erhalten, daß die die Rechts-
bzw. Linksdreheng angebende optische oder akustische Signaleinrichtung durch ein
an der Geberstelle vorgesehenes Kontaktwerk betätigt wird, welches entsprechend
der Differenz zwischen der Geberbewegung und der Bewegung des an der Geberstelle
vorgesehenen Rückmeldeempfängers eingestellt wird. Der Aufwand für diese an sich
schon umständliche Anzeigevorrichtung würde noch erheblich vergrößert, wenn statt
desEinfachsystems einGrobsystem mit ein oder mehreren zur Anwendung käme.
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Erfindungsgemäß wird die Anzeige der zum Indeckungbringen von Folgezeigersystemen
erforderlichen Drehrichtung in wesentlich einfacherer Weise dadurch erbalten, daß
der um die Bahn des Hauptzeigers schwenkbare Folgezeiger des Feinsystems für sich
drehbar angeordnet ist und die Antriebsmittel für seine beiden Bewegungen miteinander
derart verbunden sind, daß der Folgezeiger des Feinsystems stets die zum Indeckungbringen
der Haupt- und Folgezeiger erforderliche Drehrichteng anzeigt. Sind außer dem Grobsystem
mehrere Feinsysteme vorhanden, so genügt es, wenn die vorerwähnte Anzeigevorrichtung.
für die zum Indeckungbringeneinzuschlagende Drehrichtung lediglich bei einem einzigen
Feinsystem vorgesehen wird.
Eine dem Gegenstand der Erfindung getrieblich
ähnliche Anordnung ist bei selbsttätigen Nachlaufwerken mit Kontaktsteuerung bekannt,
wobei der, Steuerkontaktarm- nicht nur nachstellbar, sondern .auch für sich
drehbar und von dem steuernden Gegenstand j e nach dessen Drehrichtung schwenkbar
angeordnet ist, so daß er je nach der Richtung der Fehlstellung nach der einen oder
anderen Seite ausschlägt. Die Ausschläge dienen aber hierbei zur Betätigung der
Gegenkontakte. zur Einschaltung des Nachdrehmotors in der einen oder anderen Richtung
und sind wegen ihrer geringen Weite nicht geeignet, die Richtung der Fehlstellung
anzuzeigen, zumal hierfür gar keine Bezugsrichtung vorhanden ist.
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In den Abbildungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Abb. i zeigt schematisch den Aufbau einer bekannten Ubertragungsanlage
mit Grob- und Feinsystem. Abb. z stellt die Anwendung der Erfindung bei dem Feinempfänger
der Abb. i in Draufsicht beispielsweise dar, während in Abb. 3 eine Abänderung der
Einrichtung nach Abb. 2 in Seitenansicht veranschaulicht ist. Abb. q. zeigt ein
zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, von dem in Abb. 5 in perspektivischer
Ansicht die Hauptteile dargesteütsind.
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Bei der bekanntenÜbertragungsanlage nach Abb. i wird durch Drehen
einer Handkurbel i gleichzeitig ein Grobgeber a und ein Feingeber 3 eingestellt.
Es können beispielsweise Geber von motorähnlicher Bauart verwendet werden. An die
beiden Geber 2 und 3 sind ein Grobempfänger q. und ein Feinempfänger 5 mittels der
Kabel 6 angeschlossen. Bei jeder Verstellung der Handkurbel i wandern die Zeiger
7 und 8 der Empfänger q. und 5 gegenüber ihren Folgezeigern .9 und io atts. Ein
die Handkurbel i i bedienender. Mann hat nun die Aufgabe, die beiden Folgezeiger
g und io ständig durch Nachdrehen -mit ihren zugehörigen Hauptzeigern 7 und 8 in
Deckung zu halten. Er muß also dabei beide Zeigerpaare ständig beobachten.
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Um ihm diese schwierige Aufgabe wesentlich zu erleichtern, kann. das
Feinsystem 5 beispielsweise nach Abb. 2 mit einer Einrichtung versehen sein, die
eine zusätzliche Drehung des Folgezeigers io bewirkt. Zu diesemZweck ist in Abb.
2 auf der Achse 12 des Feinsystems 5 außer dem gestrichelt angedeuteten Hauptzeiger
8 ein Kurvenkörper 13 angebracht. Auf dem Körper 13 gleitet das freie Ende eines
um die Achse 14 drehbaren Hebels 15, dessen rückwärtiges Ende mit einer Verzahnung
16 versehen ist. In die Verzahnung 16 greift ein Zahnrad 17 ein, das auf der Achse
18 des Folgezeigers io aufgekeilt ist. Die Teile 14 bis 18 und io sind auf einem
mit Außenverzahnung versehenen Ring ig angebracht, der beim Drehen der Handkurbel
i i verstellt wird.
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In der dargestellten Stellung greift das der Achse 12 zugekehrte Ende
des Hebels 15 in eine Vertiefung 2o des Körpers 13 ein, und der Gegenzeiger io steht
dabei radial zu der Achse 12 des Feinsystems 5. In dieser Stellung befindet er sich
mit dem zugehörigen Hauptzeiger 8 in Deckung. Verstellt sich nun der Hauptzeiger
8 beispielsweise in Richtung des Uhrzeigers, so gelangt der Hebel 15 aus der Vertiefung
2o des Kurvenkörpers 13, und sein rückwärtiges Ende bewegt sich ebenfalls inUhrzeigerrichtung.
Infolgedessen wird sich der Folgezeiger io in tangentialer Richtung zu der Bahn
des Hauptzeigers 8 so. einstellen, daß seine'Spitze in die gleiche Richtung zeigt,
nach der der Hauptzeiger ausgewandert ist. Der die Handkurbel i i bedienende Mann
erkennt also aus der Stellung desFolgezeigersio ausdrücklich' diejenige Drehrichtung,
die er zum Indeckungbringen der Zeiger 8 und io einzuschlagen hat. Bei diesem In@deckungbringen
dreht sich dann der Gegenzeiger io ständig um seine Achse i8, und zwar so, daß er
in dem Augenblick des Indeckungstehens "wieder radial zur Achse 12 des Feinsystems
5 steht. Der die Handkurbel i i bedienende Mann braucht also bei der neuen Einrichtung
lediglich die jeweilige Stellung des Folgezeigers io zu beachten. Er kann dadurch
ohne Beobachtung des zugehörigen Grobsystems beide Zeigerpaare in Deckung bringen.
Hat das Feinsystem 5 zufällig, ohne daß es der die Handkurbel m bedienende Mann
beobachtet hat, eine volle Umdrehung ausgeführt,, so stehen die Zeiger 8 und io
wieder in Deckung, wenn der Körper 13 als Scheibe ausgebildet ist. Der Bedienungsmann
könnte dann aus der Abweichung der Stellung des Grobzeigers 7 und seines Folgezeigers
9 erkennen, daß er die Handkurbel i i trotz, des Indeckungstehens der Feinzeiger
8 und io zu drehen hat. Um diese Beobachtung der Grobskala. zu vermeiden, kann der
Körper 13 die in Abb. 3 dargestellte Form. haben. Bei dieser Ausführung gleitet
.das eine Ende des Hebels IS in der Nut2i eines Kurvenkörpers 13'. Die Nut 21 ist
so ausgebildet, daß lediglich dann, wenn der Gegenzeiger io tatsächlich die von
dem Hauptzeiger 8 ausgeführteBewegung beschrieben hat, beide Zeiger in . Deckung
stehen. Hat beispielsweise die Achse 12 eine volle Umdrehung im Uhrzeigersinne ausgeführt,
so befindet sich der Hebel 15 in .der gestrichelt angedeuteten Stellung i5', in
der der Folgezeiger io noch etwa tangential zur Zeigerbahn steht. Der Bedienungsmann
kann also bei Anwendung der Einrichtung nach Abb: 3 die- richtige Einstellung der
Handkurbel
i i durch bloße Beobachtung der Feinzeiger 8 und io
vornehmen.
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Die in Abb.3 angedeutete Ausführungsform der Erfindung gestattet auch
in einfacher Weise die Möglichkeit, dem Bedienungsmann anzuzeigen, wenn er - nahe
an die richtige Stellung herangekommen ist. Zu diesem Zweck ist der mittlere Teil
der Nut 21 zwischen- den Stellen 22 tiefer als . die übrige Nut, aber weniger tief
als an der Stelle 2o. Dies hat zur Folge, daß der Hebel 15 dann, wenn er in den
zwischen den Strichen 22 liegenden Teil der Nut 21 gelangt ist, nur eine sehr langsame
Bewegung auf den Folgezeiger io überträgt, so daß ein Überschreiten der richtigen
Zeigerstellung weitgehend vermieden wird. Dies läßt, sich stets dadurch erzielen,
daß man die Einstellgeschwindigkeit für die Drehbewegung des Folgezeigers io in
der Nähe seiner richtigen Stellung durch beliebige Mittel verlangsamt oder sogar
den Zeiger io für einige Zeit stillsetzt.
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Bei der Ausführungsform der Erfindung nach den Abb. 4 und 5 ist ein
elektromagnetisches Schaltwerk vorgesehen, das den Folgezeiger um seine Achse 18
(Abb. 5) dreht. Zu diesem Zweck ist auf dem Ring i9 ein Lagerbock 23 montiert, auf
dem ein gabelförmiges Glied 24 um die Achse 25 drehbar angeordnet ist, Auf dem Glied
24 ist ein Zahnsegment 26 befestigt, das mit dem auf die Achse 18 des Folgezeigers
io aufgekeilten Zahnrad 17 in Eingriff steht. Das gabelförmige Ende des Teiles 24
umfaßt den gemeinsamen Anker 27 zweier Elektromagnete 28 und 29, deren Stromkreis
in Abhängigkeit von dem Grobempfängersystem 4 gesteuert wird. Zu diesem Zweck ist
auf der Achse 30 (Abb. 4) des Grobempfängersystems 4 ein Kontaktarm 31 befestigt,
der zwischen zwei Gegenkontakten 32 spielt. Die Gegenkontakte 32 sind auf einer
Scheibe33 angeordnet, die durch Drehen der Handkurbel i i verstellbar ist. An den
Kontaktarm 31 ist der eine Pol einer Stromquelle gelegt, deren- anderer Pol mittels
der Leitung 34 zu beiden Elektromagnetwicklung:en führt. Die freienEnden der Elektromagnetwicklungen
sind mittels der Leitungen 35 und 36 an die beiden Gegenkontakte 32 angeschlossen.
Die Verstellung des Folgezeigers io ist im wesentlichen die gleiche wie bei der
Einrichtung nach Abb.2 mit dem Untersch'ed, daß statt des Kurvenkörpers 13 bzw.
13' die Elektromagne;e 28, 29 und die Kontakteinrichtungen 31, 32 treten. Auch bei
dieser Ausführungsform der Erfindung läßt sich eine verschiedene Geschwindigkeit
der Antriebsmittel für die Eigendrehung des Folgezeigers io erreichen. Zu diesem
Zweck ist die Größe des Winkels, um welchen der Bedienungsmann den Folgezeiger io
bis zum Erreichen seiner richtigen Stellung verdrehen muß, durch elektrische Schaltmittel,
wie Widerstände oder Kontaktvorrichtungen, zu überwachen, derart, daß bei kleinem
Winkel die Drehgeschwindigkeit des Folgezeigers io sich verlangsamt.