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Scheinverbrauchszähleinrichtung für alle vier Quadranten Zusatz zum
Patent 877 168
Tn dem Patent 877 168 ist eine Scheinverbrauchszähleinrichtung mit
einem von Zählern verschiedener innerer Abgleichung betätigten Scheinverbrauchsmeß(getriebe
beschrieben. bei dem die Zähler mit Rücklaufkontakten versehen sind, die je nach
dem Quadranten, in dem gerade gearbeitet wird, den vom Meßteil des Scheinverbrauchsgetriebes
erzeugten Meßweg oder Meßimpuls auf ein dem betreffenden Quadranten zugeteiltes
Scheinverbrauchszählwerk weiterleiten. Hier wird also der Scheinverbrauch getrennt
nach den vier Quadranten auf verschiedenen Zählwerkes registriert.
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Da ein solches Scheinverbrauchfs,m,eßlgetriebe, z. B. ein Kugelreibradgetriebe,
je nach der Bewegungsart der Antriebe verschiedenartig arbeitet, muß man zunächst
annehmen, daß eine schleichend iibertragen Bewegung eine andere Scheinverbrauchsregistrierung
herbeiführt als eine stoßartig übertragene. Um diese durch derartig verschiedene
Bewegungsübertragungen verursachten Meßfehler des Scheinverbrauchsgetriebes in zulässige
Grenzen zu halten, treiben erfindungsgemäß die einzelnen Zähler nicht kontinuierlich,
sondern über Impulsgeber und Schrittschaltwerke das Scheinverbrauchsmeßgetriebe
an. Ein unmittelbarer mechanischer
Antrieb vom Zähler zum Scheinverbrauchsmeßgetriebe
fällt deshalb fort. Man gewinnt dadurch mehr Freiheit für die Anordnung der einzelnen
Zähler und braucht diese z. B. nicht zusammen mit dem Scheinverbrauchsmeßgetriebe
im einem gemeinsamen Gehäuse unterzubringen. Auch ist man in der Lage, das Scheinverbrauchsmeßgetriebe
räumlich von den Zählern zu trennen und z. B. den Summenscheinverbrauch in einem
einzigen S,ciheinverbrauchsmeßgetriebe von mehreren räumlich getrennten Meßstellen
zu bilden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichuting dargestellt.
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Fig. I zeigt die Gesamtanordnung; Fig. 2 zeigt das Kugelreibradgetriebe
für sich in einer anderen Ansicht; Fig. 3 zeigt im Schaubild die vier Quadranten.
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5, 6 sind zwei Wirkverbrauchszähler mit Rücklaufhemmungen 50, 60,
wobei die Rücklaufhemmung 60 gleichzeitig einen Rücklaufkontakt betätigt. Der Zühler
5 läuft bei positiver Wirkleistung, der Zähler 6 bei negativer Wirkleistung.
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7, 8 sind zwei Blindverbrauchszähler mit den Rücklaufsperren 70, 80,
wobei die Rücklaufsperre 80 gleichzeitig einen Rücklaufkontakt betätigt. Der Zähler
7 läuft bei positiver, der Zähler 8 bei negativer Magnetisierungsleistung. Die Zähler
5 und 6 treiben mittels der Impulsgeber 51, 61 und der Schrittschaltwerke 52, 62
je einen Teil des Differentialgetriebes 65 an, dessen dritter Teil mit dem Reibrad
56 verbunden ist. Die Zähler 7 und 8 treiben mittels der Impulsgeber 71, 81 und
der Schrittschaltwerke 72, 82 je einen Teil des Differentialgetriebes 87 an, dessen
dritter teil mit dem Reibrad 78 verbunden ist. 9 ist eine an einem Schwenkarm 10
gelagerte Meßrolle. Die Kugel 11 fuht auf den Rändern 56, 78 und 9. Bei richtiger
Einstellung dieser Räder zur Kugel läuft die Rolle g nach bekannten Gesetzen mit
einer der Scheinleistung entsprechenden Geschwindigkeit. Dies ist auch dann der
Fall, wenn die Zähler 5, 6 nicht den reinen Wirkverbrauch, sondern ein Gemisch aus
Wirk- und Biindverbrauch und die Zähler 7, 8 nicht den reinen Blindverbrauch, sondern
ein anderes Gemisch aus Wirk- und Blindverbrauch zählen und die Räder 56, 78 und
9 entsprechend den Winkeldifferenzen der sogenannten inneren Abgleichung der Zähler
eingestellt sind. Der Drehweg des Rades g wird nun durch ein bekanntes, in der Zeichnung
der Einfachheit halber weggelassenes Zwischengetriebe auf eine zur Schwenkachse
des Armes 10 konzentrischen Welle übertragen und dem ersten Teil eines Differentialgetriebes
12 zugeführt, dessen zweiter teil 13 von einem Hilfsmotor 14 zusammen mit der Bremsscheibe
15 angetrieben wird, während der dritte Teil 16 einen Bremshebel 17 für die Scheibe
15 steuert. Dieses Getriebe, das an sich bekannt ist, wirkt als Kraftverstärker,
dem die Rolle 9 jeweils einem bestimmten Meßweg vorgibt, um den dann der Teil 13
und die Scheibe 15 nachgedreht werden. Da auch die Wirkungsweise solcher Kraftverstärkergetriebe
bekannt ist, soll sie nicht näher erläutert werden. Auf der Welle der Scheibe 15
sitzt ein Kontaktgeber 18, der mit dem beweglichen Kontakt 19 eines vom Rücklaufkontakt
60 gesteuerten Relais 161 verbunden ist, das die feststehenden Kontakte 162, 163
hat. In ähnlicher Weise steuert der Rücklaufkontakt 80 das Relais 181 mit dem beweglichen
Kontakt 20 und den feststehenden Kontakten 182, 183.
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1 bis 4 sind die den Quadranten I bis IV zugeordneten Scheinverbrauchsfernzählwerke.
Die Zählwerke 1, 2 sind zusammen an den Kontakten 162, die Zählwerke 3, 4 an den
Kontakt 163 angeschlossen. Auf der anderen Seite sind die Zählwerke 1 und 4 zusammen
an den Kontakt 182 und die Zählwerke 2 und 3 zusammen an den Kontakt 183 angeschlossen.
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Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Es sei angenommen, daß der
Stromvektor J (bei Mehrphasensystemen der auf Einphasenbetrieb reduzierte Stromvektor)
im Quadranten III (Fig. 3) liege.
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Die Wirkleistung und Magnetisierungsleistung ist deshalb negativ,
die Zähler 5 und 7 liegen an den Rücklaufsperren 50 und 70, während die Zähler 6
und 8 umlaufen. Die Rücklaufkontakte 60 und 80 sind deshalb ge"ffnet, der Schalter
19 liegt am Kontakt 163, der Schalter 20 am Kontakt 183. Die vom Kontaktgeber I8
erzeugten Meßlimpulse können deshalb nur zum Zählwerk 3 gelangen. Dieses Zählwerk
wird entsprechend dem Drehweg des Rades 9, also proportional dem Scheinverbrauch
fort geschaltet.
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Würde der Stromvektor im Quadranten 1 (Fig. 3) liegen, Idann würden
die Zähler 5 und 7 laufen, und die Zähler 6 und 8 würden die Rücklaufkontakte 60,
80 schließen und stillstehen. Der Schalter <19 würde dann an dem Kontakt I62,
der Schalter 20 an dem Kontakt 182 anliegen, und die vom Kontaktgeber I8 erzeugten
Impulse würden dem Zählwerk I zugeführt. In ähnlicher Weise wird das Zählwerk 2
betätigt, wenn der Stromvektor im Quadranten <1<1 liegt, und das Zählwerk
4, wenn er im Quadranten IV liegt.