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Zur Erzeugung von Impulsen dienende Kontakteinrichtung für Meßinstrumente,
insbesondere Elektrizitätszähler Bei Elektrizitätszählern und andern Meßinstrumenten
mit Kontaktgebern für bestimmte Zwecke, beispielsweise für die Fernübertragung und
Summierung von Meßgrößen, muß bei Betätigung des Kontaktgebers ein Reibungswiderstand
überwunden werden, der eine besonders bei kleinen Lasten äußerst nachteilige Bremsung
des Meßsystems hervorruft. Ein weiterer, stark ins Gewicht fallender Nachteil dieser
Kontakteinrichtung ist fernerhin noch der, daß die Kontakte des Kontaktgebers infolge
der verhältnismäßig vielen Kontaktbetätigungen mit der Zeit verschmoren, wodurch
natürlich die Betriebssicherheit herabgesetzt wird. Um dem letztgenannten Übelstand
einigermaßen entgegenzuwirken, hat man gelegentlich sehr reichlich bemessene Kontaktgeber,
hauptsächlich Kontaktwaagen, angeordnet, mußte dann aber in Kauf nehmen, daß wegen
der Gewichtsvergrößerung der erstgenannte Nachteil verstärkt in Erscheinung tritt,
ganz abgesehen davon, daß die Verwendung von Kontaktwaagen für Meßzwecke, besonders
wenn kleine Größen zu messen sind, wegen der Empfindlichkeit und der dadurch bedingten
Minderung der Betriebssicherheit, deren Aufrechterhalten innerhalb merklicher Zeitspannen
kaum gewährleistet werden kann, entschieden ungünstig ist.
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Die Erfindung betrifft eine zur Erzeugung von Impulsen dienende Kontakteinrichtung
für Meßinstrumente, insbesondere Elektrizitätszähler, bei der ein von einem Kontaktgeber
des Meßinstrumentes gesteuertes Motorschaltwerk die Erzeugung von der Meßgröße proportionalen
Impulsen bewirkt, wobei der vom Zähler beeinflußte Kontaktgeber weder als Kontaktwaage
ausgebildet ist, noch Stromunterbrechungen vorzunehmen hat. Nach der Erfindung wird
die Anordnung so getroffen, daß der Erregerstromkreis des Motors von dem vom Meßinstrument
gesteuerten Kontaktgeber einerseits und einem vom Motor gesteuerten Kontaktgeber
andererseits derart überwacht wird, daß er jeweils von dem Meßinstrumentkontaktgeber
geschlossen und nach Ausführung des beabsichtigten Schaltvorganges von dem Motorkontaktgeber
unterbrochen wird. Bei einer solchen Kontakteinrichtung kann nun der Kontaktgeber
des Meßinstrumentes, da dieser erstens nur zur Steuerung eines kräftigen Schaltwerkes
benutzt wird und zweitens nur seinen Stromkreis zu schließen, aber nicht zu öffnen
hat, für eine sehr niedrige Schalt-
Leistung bemessen werden, so
daß demnach auch die durch den Kontaktgeber des Meßinstrumentes bewirkende zusätzliche
Belastung des Zählers bedeutend geringer als bei einem Zähler mit normaler Impulsgebung
wird. Als weiterer Vorteil wäre noch die vollständige elektrische Unabhängigkeit
des Meßinstrumentes von dem übertragernetz anzuführen. ' In der Zeichnung ist in
den Fig. i bis 4 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
Fig. i eine schematische Ansicht der ganzen Kontakteinrichtung, während die Fig.2
bis 4 zwei miteinander arbeitende Kontaktgeber der Kontakteinrichtungen in verschiedenen
Schaltstellungen darstellen.
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Ein in das Zählergehäuse eingebauter Kontaktgeber i setzt sich im
einzelnen aus einer Kontaktschiene 2, zwei mit dieser zusammenarbeitenden Kontaktfedern
3, 4 und einem die Kontaktfedern 3, 4 beeinflussenden, über ein nicht eingezeichnetes
Getriebe von der Zählerachse in der eingezeichneten Pfeilrichtung gedrehten Steuerorgan
5 zusammen.
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Das entweder in das Zählergehäuse selbst oder in ein getrenntes Gehäuse
eingebaute Motorschaltwerk enthält einen Motor 6, einen Kontaktgeber 7 und einen
Impulsschalter B. Der Kontaktgeber 7 weist eine Kontaktschiene 9, zwei mit dieser
zusammenarbeitende Kontaktfedern io, i i und eine die Kontaktfedern io, ii steuernde,
einen Nocken i2 aufweisende, auf der Motorwelle 13 befestigte Scheibe 14 auf. Der
Impulsschalter 8 besteht aus zwei mit der Übertragerleitung 15 verbundenen Kontaktfedern
16, 17 und einer mit zwei Nocken 18, i9 versehenen, ebenfalls auf der Motorwelle
13 befestigten Scheibe 2o.
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Von den beiden Kontaktgebern 1, 7 sind die Kontaktfedern 3, io sowie
die Kontaktfedern 4, 11 miteinander und die Kontaktschiene 2 des Kontaktgebers i
mit dem einen Pol 21 und die Kontaktschiene 9 des Kontaktgebers 7 über eine Erregerspule
22 des Triebmotors 6 mit dem anderen Pol 23 des Motorstromkreises 24 verbunden.
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Bei Verdrehung des Schaltorgans 5 von der Zählerachse in der eingezeichneten
Pfeilrichtung aus der in Fig. i dargestellten Stellung wird die Kontaktfeder 4 mit
der Kontaktschiene?- in Eingriff gelangen. Der Erregerstromkreis 24 wird dann geschlossen
und hierdurch der Motor 6 in Tätigkeit gesetzt. Der Nocken 12 der Scheibe 14 des
Kontaktgebers 7 gibt dann die Kontaktfeder io frei, so daß diese mit der Kontaktschiene
9 in Eingriff gelangen kann. Die beiden Kontaktgeber 1, 7 nehmen dann eine Stellung
ein, wie sie aus Fig.2 ersichtlich ist. Kurz vor Beendigung einer halben Umdrehung
der Motorwelle i3 wird der Nocken i9 der Scheibe 2o die Kontaktfeder 17 einen kurzen
Moment gegen die Gegenfeder 16 drücken, wodurch in die Fernleitung 15 ein Stromimpuls
gesandt wird, der beispielsweise an der Empfangsstation die Betätigung eines Fernzählers
bewirkt. Nach Ausführung einer halben Umdrehung der Motorwelle 13 hebt der Nocken
12 der Scheibe 14 die Kontaktfeder i i von der Kontaktschiene 9 ab. Der Erregerstromkreis
24 wird dann unterbrochen, so daß der Motor 6 zum Stillstand gelangt (Fig.3).
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Bei Weiterdrehung des Schaltorgans 5 des Kontaktgebers i von dem Zähler
wird dieses schließlich die Kontaktfeder 4 von der Kontaktschiene 2 abheben und
die Kontaktfeder 3 mit der Kontaktschiene 2 zum Eingriff gelangen lassen (Fig.4).
Der Erregerstromkreis 24 wird dann geschlossen, so daß sich wieder der gleiche,
bereits vorstehend beschriebene Vorgang wiederholen kann. Zu bemerken wäre noch,
daß die -Geschwindigkeit der Motorwelle 13 höher sein muß als die höchst auftretende
Geschwindigkeit des Schaltorgans 5 des Kontaktgebers i.
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Die Ausbildung der Kontaktgeber 1, 7 braucht natürlich nicht unbedingt
so zu erfolgen, wie sie in der Zeichnung zur Darstellung gebracht ist, sondern es
sind auch noch andere Ausführungsformen denkbar. So könnte beispielsweise der vom
Zähler gesteuerte Kontaktgeber i nach Art eines Kollektors ausgebildet sein. Das
Steuerorgan 5 ist dann als Kontaktscheibe ausgebildet, auf deren Achse der als Schleiffeder
ausgebildete Kontaktteil e und auf deren zur Hälfte mit einer Isoliereinlage versehenen
Umfang die beiden einander gegenüberliegenden Kontaktfedern 3, 4 schleifen. Als
besonderer Vorteil eines derartigen Kontaktgebers wäre noch zu werten, daß,die Einwirkung
der Reibung auf das Zählersystem nicht wie bei Anwendung eines in der Zeichnung
verwendeten Steuerorgans ruckweise, sondern konstant erfolgt.