-
Vorrichtung zum fortlaufenden Ferneinstellen von Gegenständen. Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fortlaufenden unmittelbaren Ferneinstellen
von Gegenständen, z. B. zur Einstellung von Fernrohren, Scheinwerfern, Geschützen
o. dgl. auf schwankenden Fundamenten. Soll der Gegenstand, z. B.. das Geschütz,
nun in eine bestimmte Stellung überführt und dort einige Zeit gehalten werden, z.
B. zwecks Ladens, so ist es bei Vorrichtungen dieser Art notwendig, die Antriebsvorrichtung
während dieser Zeit abzuschalten, was insofern hinderlich ist, als dadurch bei ihrer
Wiedereinschaltung dem Gegenstand erst in umständlicher Weise die während seiner
ttuhezeit erfolgte Einstellungsänderung mitgeteilt werden muß.
-
Gemäß der Erfindung wird nun zwecks Überführung des Gegenstandes in
eine bestimmte Lage und Festhaltens in dieser die Einwirkung der Einstellvorrichtung
auf den
Gegenstand durch ei-ie Hilfsvorrichtung aufgehoben ohne
Abschaltung der Antriebsorgane. Die Hilfsvorrichtuag gestattet es zugleich, den
Gegenstand in jedem beliebigen Augenblick in einfacher Weise in den Betriebszustand
zurückzuführen. Zweckmäßig arbeitet die Hilfsvorrichtung selbsttätig. Ihre Tätigkeit
wird durch Kontrollorgane überwacht, die insbesondere anzeigen, w11 n der Gegenstand
bei seiner Rückführung in' den Betriebszus;and die dem Einstellungsbetrag eitsp_e-zheride
Lage erreicht hat.
-
In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Abb. i zeigt die Anordnung einer von Hand betätigten Hilfsvorrichtung, während in
Abb.2 eine nach Überführung des Gegenstandes in die bestimmte Stellung selbsttätig
den Gegestand haltende Hilfsvorrichtung dargestellt ist. In Abb. 3 ist eine besondere
Anordnung veranschaulicht für den Fall, daß der einzustellende Gegenstand starken
Erschütterungen ausgesetzt ist oder wenn er große 'lasse besitzt.
-
In Abb. i ist i die Welle einer ferngesteuerten Antriebsvorrichtung
2, die mit ihrer Schnecke 211 mit einem Schneckenrad 311 im Eingriff steht. Die
Antriebsvorrichtung kann beispielsweise ein Diffe,-entialmotor, ein Gleichstrommotor,
zwei Motoren, die die Welle i entsprechend ihrer Bewegungsdifferenz über ein Differentialgetriebe
drehen, o. dgl. sein. Das Schneckenrad 311 ist auf einer Welle 3 befestigt, die
außerdem eine Schnecke 4. und ein Kegelrad 3b trägt. Das Kegelrad 3b greift in ein
auf einer hohlen Achse 5 angeordnetes Kegelrad 511. Die hohle Achse 5 trägt an ihrem
anderen Ende ei i Kegelrad Sb, das zusammen mit den Kegelrädern 6 und i i11 einem
Differentialgetriebe angehört. Das Planetenrad 6 ist auf einer durch die Achse 5
hindurchgeführten Achse 7 angeordnet; die zugleich eine Schnecke 8 trägt. Die Schnecke
greift in den Höhenzahnkranz 9 eines Geschützes io ein. Das Kegelrad I I11 wird
über eine Welle i i und ein Kegelrad i i b von einem Kegelrad i2 gedreht, das auf
einer Welle 13 angeordnet ist. Die Welle I3- kann mittels eines Handrades
14 gedreht werden. Dabei dreht eine auf derselben Welle sitzende Schnecke 15 ein
Zahnsegment 16, auf dem eine Marke i611 vorgesehen ist. Am Rande des Zahnsegments
16 ist eine feste Marke 17 angebracht. Das Zahnsegment 16 ist konzentrisch zu einem
Schneckenrad 18 angeordnet, das einen Zeiger i811 trägt und mit der Schnecke 4.
in Eingriff steht.
-
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Die Welle i verstellt
fortgesetzt über .Getriebeteile 211, 311, 3, 3b, 511, 5, 5b, 6, 7,
8
den Höhenkranz 9 des Geschützes io und zugleich über Ge@riebeteile 211,
311, 3, q., 18 den Zeiger i 811 entsprechend den fernübermittelten Einstellungsbeträgen.
Soll nun das Geschütz io in irgendeiner Lage zeitweilig festgehauen werden, so wird
mittels Handrad 14 über Getriebeeile 13, 12, 11 b, II, IIa dem Planetenrade 6 eine-
zusätzliche Verstellung übertragen, die der,enigen bei dem zuerst beschriebenen
Bewegurgsvorgang en;gegengesetzt ist. Sind beide Beträge gleich, so bleibt das Rad
6 in Ruhe, und damit erfährt auch das Geschütz io keine Verstellung. Dieser Zustand
ist dann erreicht, solange die Marke I611 mit dem Zeiger 1811 in Deckung gehalten
wird, da ersterer über Schnecke 15, Schneckenrad 16 eine der Drehung
des Handrades entsprechende Bewegung erteilt wird. Soll das Geschütz io wieder den
fortlaufenden Einstellungen seiner Antriebsvorrichtung folgen, so wird die Marke
i611 mit der testen harke 17 in Deckung gebracht. Diese Marke ist so angeordnet,
daß beim Erreichen dieses Zustandes dem Planetenrad 6 mittels Handrad 14 über das
letztgenannte Getriebe eine zusätzliche Bewegung mitgeteilt wird, die die Einstellungsänderung
des Geschützes infolge Bewegung der Antriebsvorrichtung 2 berücksichtigt während
der Zeit, in welcher die Hilfsvorrichtung in Tätigkeit gesetzt ist.
-
Die in Abb. 2 dargestellte Vorrichtung ist sofern von der bisher beschriebenen
verschieden, als eine weitere Anordnung zum selbsttatigen Halten des Gegenstandes
in der Ruhelage vorgesehen ist, die dann in Tätigkeit tritt, wenn der Zeiger 18a
mit der Marke I611 mittels Handrad 14 in Deckung gebracht ist. Die Anordnung besteht
im wesentlichen aus einem auf der Welle 3 befestigten Stirnrad i9, das in ein lose
auf der Achse 13 angeordnetes S S tirnrad 2o eingreift. Auf dein Stirnrad
2o ist ein Kupplungsglied 21 befestigt, während ein anderes Kupplungsglied 22 auf
der Achse 13 in Nuten verschiebbar angeordnet ist, bei jeder Drehung also
mitgenommen wird. Schließlich ist noch ein drittes, mit dem Handrad 14 starr verbundenes
Kupplungsglied 23 vorgesehen, das lose auf der Achse 13 sitzt. Werden zunächst die
Glieder 22 und 23 gekuppelt, so kann mittels Handrad 14 die Marke i611 mit dem Zeiger
I811 in Drehung gebracht werden. Dann wird die genannte Kupplung aufgehoben und
gleichzeitig Teil 22 mit dein Teil 21 gekuppelt. Die Welle 3 überrnittelt jetzt
einmal über Getriebeteile 3b, 511, 5b dem Planetenrad 6 einen gewissen Bewegungsbetrag
und zum anderen über Getriebeteile i9, 2o, 2i, 22, 13, 12, IIb, i i, i i11 dem Planetenrad
6 einen e-tgegengesetzt gleichen Betrag, so daß es in Ruhe bleibt. Das Zurückführen
des Gegenstandes
in den Betriebszustand geschieht nach Lösen der
Kupplung 2i, 22 und Einlegen der Kupplung 22, 23 durch Deckung der Marke 16#' mit
Marke 18a, wie oben beschrieben. Der einzustellende Gegenstand ist durch ein Gewicht
ioa veranschaulicht, das an einer auf der fest mit dem Zahnkranz 9 verbundenen Rolle
9a aufgewickeltea Kette o. dgl. hängt. Statt das Handrad 14 mit dem Zahnrad 2o auf
der gleichen Achse 13 anzuordnen, kann die Anordnung auch derart getroffen sein,
daß beide von verschiedenen Achsen getragen werden und auf die Triebräder eines
Planetenrades einwirken, das seinerseits auf die Schnecke 15 einwirkt.
-
Die Betätigung der beschriebenen oder einer ähnli--h wirkenden Vorrichtung
kann gegebenenfalls gänzlich oder teilweise selbsttatig, z. B. durch mechanische
oder elektrische Hilfsmittel, bewirkt werden, wobei an Stelle des Handrades 14 z.
B. ein Motor vorgesehen sein kann.
-
Sind große 'lassen zu bewegen oder sind die einzustellenden Gegenstände
Erschütterungen ausgesetzt, so kann zum Schutz der Getriere ein Dämpfungsorgan (z.
B.. eine Reie)ungskuppiung) verwendet werde i. In diesem Falle ist, da die Bewegungsübertragung
nicht mehr völlig zwangläufig ist, die nur sehr geringe 'lasse besitzende Marke
16a derart anzutreiben, daß sie mit dem einzustellenden Gegenstand in zwangläufigem
Eingriff steht, wodurch bei eintretenden Verschiebungen des Dämpfungsorgans dies
sofort aus der Stellung der Marken 16a, 17 abgelesen und der Gegenstand von Hand
oder selbsttägig um den Differenzbetrag nachgestellt werden kann.
-
In Abb. 3 ist ein Ausführungsbeispiel dieser Art dargestellt. Zwischen
einem Schnekkenrad 9b und einem Zahnrad 24., an dem die den Gegenstand ioa tragenden
Rollen 9a befestigt sind, ist ein nicht dargestelltes Dämpfungsorgan eingefügt.
Der vom Schneckenrad 18 über Getriebe 2a, 3, d. wie oben a-getriebene Zeiger i8a
und die vom einzustellenden Gegenstand ioa über Zahnräder 24., 25, 26, 27, 28, 29
und der Schnecke 15 angetriebene Marke 16a, die auf dem Schneckenradsegment 16 sitzt,
bewegen sich derart, daß sie sich, wenn keine Stöße auftreten, in Deckung befinden.
Soll der Gegenstand ioa in eine bestimmte Ruhestellung gebracht werden, so wird
ihm über Handrad 1d., die bereits beschriebenen Getriebeteile 13, 12, i 1b, I I,
1 ia, 6, 7, 8, 9b, über das Dämpfungsorgan, Zahnrad 24 und- Rolle 9a eine Zusatzbewegung
erteilt, so daß die von ihm beeinflußte Marke 16a mit der festen Marke 17 in Deckung
gebracht werden kann. Soll der Gegenstand wieder in den Betriebszustand zurückgeführt
werden, so wird das Handrad 14 derart gedreht, daß die bewegliche Marke 16a mit
dem vom Antriebsorgan angetriebenen Zeiger 18a einspielt.
-
Diese Anordnung eines Dämpfungsorgans sowie der Antrieb der Marke
16a durch den Gegenstand ioa kann selbstverständlich auch bei den in den Abb. i
und 2 veranschaulichten Ausführungsformen angewendet werden.
-
Die als Kontrollorgane vorgesehenen Marken * können auch als Kontakte
ausgebildet sein, die bei gegenseitiger Kontaktgabe Stromkreise vorbereiten, die
nur bei Übereinstimmung zwischen dem Bewegungszustand des Gegenstandes und dem Betriebszustand
geschlossen werden dürfen.