DE469061C - Steuerknaggen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die besondere Ausbildung eines Steuerknaggens für Werkzeugmaschinenantriebe. Steuerknaggen, die aus zwei nebeneinander angeordneten und gegeneinander einstellbaren Scheiben mit verschiedenem Profil bestehen, sind bekannt. Ihnen gegenüber besteht die Erfindung darin, daß die beiden Scheiben so miteinander verbunden sind, daß die eine die andere durch eine Mitnehmervorrichtung mitnimmt, und zwar derart, daß bei Umkehrung des Drehsinnes die mitzunehmende Scheibe erst nach Verlauf einer gewissen Zeit beeinflußt wird, so daß die Scheiben gegeneinander versetzt werden und eine Änderung des wirksamen Endknaggenumfangs hervorgerufen wird.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.

Abb. ι zeigt einen Längsschnitt durch einen Steuerknaggen.

Abb. 2 und 3 veranschaulichen Stirnansichten in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen. Abb. 4 bis S zeigen Einzelheiten.

Auf der Welle α sitzt die Knagge b, die durch zwei nebeneinander angeordnete, je ein verschiedenes Profil aufweisende Scheiben b¹ und b² gebildet ist. c bedeutet eine Reibungskupplung von irgendeiner bekannten Ausführung, deren eine Kupplungshälfte fest mit der Scheibe b¹ verbunden ist, während die andere Kupplungshälfte undrehbar, aber einstellbar auf der Welle α sitzt. Die lose auf der Welle α sitzende Scheibe b² hat einen bogenförmigen Schlitz d, in den ein an der Scheibe b^x angebrachter Mitnehmerstift e eirir greift. Auf die Stirnfläche der Scheibe bwirkt ein am Maschinengestell befestigter Reibungskörper /, der zur Bremsung dieser Scheibe dient. Bei der dargestellten Ausführungsform hat die Scheibe b¹ an einer gewissen Stelle des Umfangs eine Senkung &^B (Abb. 4); die Scheibe b³ hat eine ähnliche Senkung b^e (Abb.5).

Bei Drehung des Knaggens b in der Pfeilrichtung Z¹ (Abb. 2) liegt der Mitnehmer stift e am oberen Ende des Schlitzes d an. Die Scheibe b¹ nimmt die Scheibe b"² mit, wobei die gegenseitige Lage der beiden Stücke eine solche ist, daß die Senkung b^& der Scheibe b¹ durch einen Teil des Umfangs der Scheibe b^z verdeckt wird und die Senkung b⁶ der Scheibe b² durch einen Teil des Umfangs der Scheibe b¹. In diesem Fall zeigt der Knaggen b das auf Abb. 2 stark ausgezogene Profil.

Bei Umkehrung des Drehsinnes des Knaggens b wird die Scheibe b² durch den Reibungskörper / festgehalten; gleichzeitig durchläuft der Mitnehmerstift e in der Pfeilrichtung /² den Schlitz d, bis er am Ende des Schlitzes angelangt ist. Jetzt wird die

Scheibe δ² von der Scheibe δ¹ wieder mitgenommen-. ■ Dieses vorübergehende Festhalten der Scheibe δ² bezweckt ihre Verstellung gegen die Scheibe δ¹, und wiederum diese Verstellung hat zur Folge, daß die Senkung b^e der Senkung ö⁵ gegenübergestellt wird; dabei fällt die Gleitrolle g des Hebels h, auf die der Knaggen b wirkt und welche die Scheiben b¹ und b² zugleich berührt, in die ίο beiden erwähnten Senkungen und wird samt dem Knaggen b festgehalten.

Ein so ausgebildeter Knaggen kann bei solchen selbsttätigen Drehbänken gebraucht werden, bei denen das Werkzeug bei beiden t5 Drehrichtungen arbeitet und der Knaggen einen Teil anzutreiben hat, der, anstatt bei Drehung der Welle a in einer Richtung festgehalten zu werden, einfach eine Bewegung überträgt, die von derjenigen bei Drehung, der Welle in entgegengesetzter Richtung verschieden ist. In diesem Fall müssen die Umfange der beiden Scheiben δ¹, δ² unter Fortfall der beiden Senkungen ö⁵, δ⁶' entsprechend ausgebildet sein. Die zu übertragende Bewegung wird dadurch verändert, daß bei Umkehrung des Drehsinnes eine Veränderung des wirksamen Knaggenumfangs infolge Verstellung der gegenseitigen Lage der Scheiben stattfindet. In diesem Falle ist die Reibungskupplung c überflüssig; die Scheibe b¹ kann starr mit der Welle α verbunden sein.

Man könnte auch den Schütz in der Scheibe b¹ und den Mitnehmerstift auf der Scheibe ö² vorsehen oder diese Mitnehmervorrichtung durch irgendeine andere Einrichtung ersetzen, die bei Änderung des Drehsinnes der Welle ein gewisses Spiel zwischen den beiden Scheiben zuläßt. Soll nach Festhalten der Scheiben durch die Rolle g (Abb. 3) die Winkeleinstellung des Knaggens" der WeEe gegenüber genau wiederhergestellt werden, so könnte man die Reibungshülse c durch eine elastische ausrückbare Klauenkupplung, wie in Abb. 6 dargestellt ist, ersetzen. Der eine Teil k¹ der Kupplung ist auf der Welle undrehbar, aber verschiebbar angeordnet und steht unter der Wirkung einer Feder. Der Ansatz tn¹ greift in die Aussparung /nß der Kupplungshälfte k² ein. Wenn die RoUe g in die Senkungen δ⁵, δ⁶ fällt und die Scheiben festhält, so wird die Kupplungshälfte k¹ entgegen der Federwirkung zurückgestoßen, und die Welle kann sich weiterdrehen. Nach erfolgter Änderung des Drehsinnes fällt der Vorsprung m¹ wieder in die Aussparung, und die Scheiben werden mitgenommen, ohne daß ihre Winkeleinstellung gegenüber der Welle verändert worden ist.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Steuerknaggen, der durch wenigstens zwei nebeneinander angeordnete, je ein verschiedenes Profil 'aufweisende Scheiben gebildet wird, von denen die eine die andere durch eine Mitnehmervorrichtung mitnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß bei Umkehrung des Drehsinnes die mitzunehmende Scheibe (δ²) erst nach Verlauf einer gewissen Zeit beeinflußt wird, so daß die Scheiben (δ¹, δ²) gegeneinander versetzt werden und eine Änderung des wirksamen Knaggenumfanges hervorgerufen wird.
2. 2. Steuerknaggen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine (ö¹) der beiden Scheiben durch Reibung auf der Welle (a) befestigt wird, und daß bei Drehung in einer Richtung das entstandene Knaggenprofil eine Senkung aufweist, welche das vom Steuerknaggen gesteuerte Glied (g·) zum Festhalten der beiden Scheiben in einer bestimmten Stellung aufnimmt, während bei Drehung in entgegengesetzter Richtung diese Senkung verdeckt wird.
3. 3. Steuerknaggen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden Scheiben eine Senkung (δ⁵, δ⁶) aufweist, die so angeordnet sind, daß bei Drehung des Knaggens in einer Richtung die Senkung (δ⁵) der einen Scheibe (δ¹) von der anderen Scheibe (δ²) verdeckt wird, während bei Drehung in entgegengesetzter Richtung die beiden Senkungen (δ⁵, ö⁶) zusammenfallen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen